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1452 PAPIER-ZEITUNG Nr. 35 durch auf 5 Jahre geschützt. Wie ich nun in Nr. 31 Seite 1290 lese, wäre dies aber neuerdings nicht der Fall. In etwa acht Tagen erhalte ich die neuen Karten. Was kann ich tun, um die Karten sicher gegen Nachahmung zu schützen? Wie kann man die Karten gerichtlich schützen lassen, und welche Kosten ent stehen dadurch ? Papierhändler Wenn die Ansichtskarten nach einer photographischen Aufnahme auf mechanischem Wege vervielfältigt sind, sei es mit Hilfe der Autotypie, sei es durch Lichtdruck, so können sie unseres Erachtens nicht Musterschutz auf Grund des Gesetzes vom 11. Januar 1876 durch Eintragung in das Musterregister des Amtsgerichts erlangen, denn solcher Schutz wird nach § 1 des erwähnten Gesetzes nur für ge- werbliche Muster oder Modelle verliehen. Die Schaffung solcher Muster oder Modelle erfordert eine gewisse schöpfe rische Tätigkeit des Urhebers, und die photographische Aufnahme von Landschaften und Personen kann wohl kaum gewerbliche Muster oder Modelle im Sinne dieses Gesetzes hervorbringen. Nach Photographien mechanisch hergestellte Ansichtskarten sind vielmehr lediglich nach dem Gesetz zum Schutz von Photographien schutz berechtigt, und wenn die in Nr. 31 wiedergegebene Ansicht des Staatsanwalts richtig ist, (vergl. auch Nr. 34 S. 1409), so können derartige Ansichtskarten, falls sie Schreibraum auf der Vorderseite haben, zur Zeit überhaupt nicht ge schützt werden. Werden jedoch Ansichtskarten nach neuen, eigens dafür geschaffenen und nicht durch Photographie her- gestellten Vorlagen vervielfältigt, so können die Muster, soweit sie neu und eigentümlich sind, durch Eintragung als Geschmacksmuster in die Musterrolle des Amtsgerichts im Wohnort des Anmelders gegen Nachbildung geschützt werden, vergleiche das oben erwähnte Gesetz. Der Schutz kostet in den ersten drei Jahren für jedes Muster jährlich 1 M., dann bis zum 10. Jahre jährlich 2 M., dann bis zum 15. Jahre jährlich 3 M. Man braucht jeweils nur für 1 Jahr vorauszubezahlen. Sonntagsruhe in Graz. In Graz kann die Sonntagsruhe- Bewegung kein Ende finden. Ist nun seit Oktober 1905 durch die Statthaltereiverordnung vollständige Sonntagsruhe vor geschrieben, und wurden durch diese Verordnung die Wünsche der Handelsangestellten erfüllt, so macht sich nun den Geschäfts leuten der Ausfall bedeutend fühlbar. Die Prinzipale ver suchten durch Abordnungen beim Statthalter und Bürgermeister, durch Demonstrationsversammlungen, ja selbst Umzüge Zurück ziehen der sie schädigenden Verordnung zu veranlassen; die Folgen waren Gegendemonstrationen seitens der Handels- angestellten. Es heißt, daß die Behörden Aenderung der Be stimmungen vom Herbst an beabsichtigen. — r. Probenschau Unter dieser Ueberschrilt werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung einge-andten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaren-Faches, die Neues oder Bemerkenswertes bieten, kostenfrei beschrieben. Plakate für Schreibwarenläden von Heintze & Blanckertz in Berlin, Georgenkirchstr. 44. Die Firma versendet an ihre Kundschaft zwei Plakate, von denen eines die Fabrik anlagen zeigt, während das zweite mit dem Schriftaufdruck »Hochelastisch« auf die große Federkraft des zu Schreib federn verarbeiteten Stahls hinweist. Das erste Plakat ist eine sehr glückliche Zusammenstellung eines perspektivischen Bildes der Fabrikanlagen von Heintze & Blanckertz mit einigen Darstellungen technischer Arbeiten bei Herstellung von Schreibfedern. Man sieht Walzwerke, welche Stahl streifen auf die notwendige geringe Dicke bringen; auf einem Stahlstreifcn, aus dem schon einige Federn aus gestanzt sind, sieht man die Zeile »Erste deutsche Stahl federfabrik«, während darunter in einem dunklen Winkel eine neue Stahlfeder auf der Schleifscheibe Funken sprüht. Sind so auf dem beschriebenen Bilde eine ganze Reihe von Darstellungen vereinigt, so ist das zweite um so einfacher. Man sieht darauf nur zwei Hände in Lebensgröße. Die rechte Hand hält den Federhalter und prüft auf dem linken Daumennagel die Federkraft der Schreibfederspitzen, die sich bei dem Versuch erstaunlich weit zurückbiegen lassen. Beide Plakate sind in buntem. Steindruck sehr sorg fältig ausgeführt, sodaß sie auch für feine Schreibwaren geschäfte einen Wandschmuck bilden. Zum Aufkleben von Spielkarten, Buntdrucken aller Art dient JAGENBERG’S BogenKaschier-Maschine Dieselbe verbindet das Kaschierpapier in zugeschnittenen Formaten automatisch und absolut = faltenlos = mit Karton oder Pappe. '[181034 Eine Person kann 2000 Bogen pro Tag kaschieren! FERD. EMIL JAGENBERO Maschinenfabrik ♦ Düsseldorf Plakatschriften in Blei und widerstandsfähigstem Hartholz in reichster Auswahl und jeder Grösse Einfassungen und Vignetten für Plakate wirksamster Art- Ornamente• Zierstücke J. 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