Volltext Seite (XML)
1084 PAPIER-ZEITUNG Nr. 26 Kritik hob er hervor, daß die meisten Blätter eine zu starke Betonung des Wortes »Exlibris« aufweisen, gegenüber dem Namen des Eigentümers. Dies sei falsch. Wenn auch der Name nicht viel größer werden solle, so doch zum mindesten gleich groß, denn beim Aufschlagen eines Buches soll der Name des Eigentümers ins Auge fallen, nicht die allgemeine Be zeichnung. Leider verfallen in diesen Fehler auch die Mehr zahl unserer Künstler beim Zeichnen solcher Bücherzeichen. Die anschließende Preisverteilung hatte nachstehendes Ergebnis: Bollmann I. Preis, Motto: »Suum quique«; F. Bauer II. Preis, Motto: »Feierabend a«; F. Sommer III. Preis, Motto: »Wir zwei, Nonpareille und Cicero«; Josef Merkert IV. Preis, Motto: »Hupp«; A. Siedl V. Preis, Motto: »Zwei Proben« I. Eine lobende An erkennung wurde den Herren Waßmann, Kohlmann, Walden- meyer, Vogl, Händler, Bleiberg ausgesprochen. Ausgeschaltet von der Bewertung wurden solche Arbeiten, welche auf zeichne rischem Wege hergestellt waren, denn Zweck des Ausschreibens war, die Schaffung eines schönen, typographischen, den Gesell schaftszwecken entsprechendes Exlibris. Die Preise bestanden in je einem Klimsch Jahrbuch und Geldpreisen von 6 M. abwärts; die,lobenden Anerkennungen waren von je 2 M. begleitet. Als Preisrichter betätigten sich die Herren Graf K. E. zu Leiningen- Westerburg, Maler und Graphiker Walter Ziegler, Fachlehrer Reinhold Bammes, F. Fleischmann, Vorsitzender, Obermaschinen meister A. Mersteller, Buchdruckerei-Faktor K. Schiefer. Die mit dem I. und II. Preise bedachten Arbeiten sollen als Vereins- Exlibris angefertigt werden. Die Festsetzung der Beitragshöhe zum V. D. T. G. rief eine lebhafte Debatte hervor, die jedoch keinen endgiltigen Beschluß zeitigte. Die zahlreich besuchte Versammlung erreichte ihr Ende i Uhr nachts, y Revision des Buchdrucker-Tarifs. Eine allgemeine Buch druckerversammlung tagte am 25. März, vormittags, in München. Nach lebhafter Aussprache gelangte eine Resolution einstimmig zur Annahme, die folgende Forderungen enthält: 1. Allgemeine Erhöhung der Grundpositionen des Tarifs um 10 v. H.; 2. Er höhung des Lokalzuschlags in München um mindestens 5 v. H. (durch Antrag auf 10 v. H. erhöht); 3. Verkürzung der Arbeits zeit, 1t. Antrag um täglich 1/2 Stunde; 4. Verbesserung der Lehr lingsskala; die Versammmlung wünscht, daß die Verbesserung auch Beseitigung der Ausnahmebestimmungen und Gleich stellung der Drucker- und Setzerlehrlingsskala herbeiführe. Mit dem Weiterbestehen und, wenn nicht abwendbar, auch mit einem weiteren Ausbau des Staffeltarifs erklärt sich die Ver sammlung einverstanden. Wenn die Forderungen der Gehilfen schaft Berücksichtigung finden, hat die Versammlung gegen wiederum 5jährige Giltigkeitsdauer des Tarifs nichts einzu wenden. Dieser Satz wurde durch Antrag auf »3 Jahre« ab geändert. Der künftige Abschluß der Tarifgemeinschaft soll nicht mehr auf Grundlage der Allgemeinheit erfolgen, sondern auf die beiderseitigen Organisationen, den Buchdrucker-Verein und den Buchdrucker-Verband, übertragen werden. Nach Wahl einer neungliedrigen Kommission zur Vorbereitung der materiellen Bestimmungen des Tarifs wurde die Versammlung geschlossen, y Besteuerung der Zigaretten. Die am 24. März 1906 im Ge werbehaus zu Dresden zahlreich versammelten Inhaber und Ver treter deutscher Lithographischer Anstalten, Etiketten-, Blech emballagen-, Kartonnagen-, Maschinen-, Spitzen-, Korkpapier-, Chromo- und Buntpapier-, Emaille-, Blech- und Glasplakatfabriken und Papiergrossisten erheben energisch Protest dagegen, daß die deutsche Zigaretten-Industrie mit einer Sondersteuer belastet wird. Die genannten Gewerbe sind in hohem Maße an dem Wohlergehen der Zigaretten Industrie beteiligt, da ihr Absatz zum großen Teil, vielfach sogar gänzlich bei der Zigaretten industrie liegt. Höhere Belastung der Zigaretten-lndustrie würde für die Nebengewerbe gerade jetzt um so gefährlicher wirken, als diese Gewerbe, wie die Ermittelungen des Verbandes Sächsischer Industrieller gezeigt haben, schon durch die neuen Handelsverträge empfindlich betroffen werden. Gold- und Metallschnitte mit und ohne Verzierungen; das Mar morieren; das Preßvergolden; die Anfertigung eigenartiger Halb leinen- und Halbfranzbände und deren Verzierung mittels Schablonierung und ausgestanzten Auflagen; feine Handvergol dung und Lederauflagen unter Anfertigung kostbarer Bände; Verzierung des Pergamentbandes durch Batikarbeiten. Die be trächtlichen Kosten tragen Regierung, Handwerkskammer Düssel dorf und die Stadt Elberfeld gemeinsam. Jeder Teilnehmer hat nur 20 M. zu zahlen, wofür alle Werkzeuge und Rohstoffe ge stellt werden. — t. Nachbildung von Wandgemälden auf Postkarten In Nr. 14 bringen Sie eine Reichsgerichts-Entscheidung vom 3. Juni 1905, in welcher nach meiner Ueberzeugung dem Be schuldigten Unrecht getan wurde. In der Entscheidung ist gesagt, daß der Urheber des Werkes einem Verleger gestattet hat, dieses auf Postkarten abzubilden. Nach § 14 des Gesetzes vom 9. Januar 1876 verlieren aber Kunstwerke den Schutz als solche, wenn sie mit Genehmigung des Urhebers an Werken der Industrie nachgebildet werden. Postkarten gelten bekanntlich als Werke der Industrie. Diese Frage ist in dem Prozesse an scheinend garnicht zur Erörterung gekommen. Es wäre von großem Interesse, wenn Sie die Sache näher besprechen wollten. X, Steindruckerei-Besitzer Wir können die Anschauung des Herrn X nicht teilen. Zunächst geht aus dem Prozeßbericht nicht hervor, daß der Verleger das Gemälde auf Postkarten nachgebildet hat, sondern nur, daß er das Recht zu solcher Nachbildung er worben hat. Dieser Umstand ermächtigt aber nicht Dritte zur unbefugten Nachbildung. Ferner gilt nach der Recht sprechung nicht jede Ansichtskarte als Werk der Industrie im Sinne des Urheberrechts, sondern nur solche Karten, welche in erster Linie zur Uebermittlung von Nachrichten dienen. Karten, deren Schreibseite ganz oder zum größten Teil mit einer künstlerischen Abbildung bedeckt ist, gelten nicht als Werke der Industrie und dürfen von Dritten nicht nachgebildet werden. Verpacken von Faltschachteln Wie verpackt man am vorteilhaftesten Faltschachteln und mit welchen Pressen? X Aussprache erbeten. Tarifbewegung der Leipziger Markthelfer. Der Verein Leip ziger Buchhändler und die Organisation der Buchhandlungs markthelfer gründeten vor dem Einigungsamte des Gewerbe gerichts zu Leipzig einen Tarif-Ausschuß. Dieser besteht zur Hälfte aus Prinzipalen, zur Hälfte aus Arbeitern und bezweckt, Lohnstreitigkeiten usw. zu regeln und in Ruhe zu schlichten. Den Vorsitz in dem Tarif-Ausschuß übernahm Herr Buchhändler Voerster in Firma F. Volckmar, Leipzig. Der Ausstand der Buchhandlungsmarkthelfer bei der Firma B. G. Teubner in Leipzig ist nach elfwöchiger Dauer beendet, er verlief für die Ausständigen erfolglos, pk. Gegen die unentgeltliche Abgabe von Lehrmitteln an die Schüler der Volksschule haben die Papier- und Schreibwaren händler in Mannheim eine Eingabe an den Stadtrat gerichtet. — t. Schweizerischer Schulatlas. Der Schweizerische Nationalrat bewilligte einen Kredit von 100000 Frank zur Herausgabe eines Schweizerischen Schulatlas. Die Bewilligung des Ständerats ist schon früher erfolgt. CI. Meisterkurse für Buchbinder in Elberfeld Auf Veranlassung der Preußischen Regierung wird vom 3. April bis n. August 1906 ein zweiter Meisterkursus für Buch binder mit zusammen 240 Unterrichtsstunden an der Hand werker- und Kunstgewerbeschule zu Elberfeld abgehalten. In wöchentlich 14 Stunden, die nach Wunsch der Mehrzahl der Teilnehmer angesetzt werden können, soll gelehrt und praktisch geübt werden: Behandlung des Buches und seiner Bogen, Karten und Beilagen (Ausbessern) bis zum Heften, die verschiedenen Heftarten, Methoden für Vorsätze, Wahl der Vorsatzpapiere, die verschiedenen Einbanddecken; Halb- und Ganzleinen, Halb- und Ganzfranzbände, Halb-undGanzpergamentbände; Handvergoldung: Fileten-, Stempel- und Titeldruck; Schnittvergoldung: farbige, Probenschau Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaren-Faches, die Neues oder Bemerkenswertes bieten, kostenfrei beschrieben. Präzisions-Reißzeuge (Rund-System) von Bruno Appel, in Berlin S 42, Alexandrinenstr. 37. Die Firma bringt Reiß zeuge in mannigfaltigster Form in den Handel. Bei den Einsatzzirkeln werden die Einsätze ohne jede Schraube festgehalten, sodaß alles Schrauben fortfällt. Die Schrauben der Einsätze zum Festhalten der Nadelspitze und des Bleies sind aus Stahl gefertigt und mit Neusilberknopf versehen,