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6. Ersatzwahl für den I. Beisitzer zum Schiedsgericht Herrn Direktor Eichhorn in Berlin und dessen beide Stell vertreter für den Zeitraum bis zum 30. September 1899. 7. Geschäftliches. Verhandelt Berlin, 27. April 1898, im Amtslokale der Sektion X der Papiermacher-Berufsgenossenschaft, Neue Promenade 3 III. Zu der heute Mittag 12 Uhr durch die Publikations-Organe einberufenen Sektions-Versammlung hatten sich die in der Präsenzliste aufgeführten neun Mitglieder eingefunden, welche zusammen 69 Stimmen vertraten. Der Vorsitzende Herr Karl Marggraff aus Wolfs wink el er öffnete die Versammlung gegen 121/2 Uhr mit begrüssenden Worten an die erschienenen Mitglieder. Derselbe stellte unter Vorlegung der Publikations-Organe fest, dass die Versammlung rechtzeitig und statutengemäss einberufen sei, beauftragte den mit zugezogenen Geschäftsführer Herrn Direktor Meyer mit der Führung des Protokolls und ernannte gemäss § 23 in Ver bindung mit § 10 unseres Statuts die Herren Kommerzienrath Steinbock aus Frankfurt a. 0. Direktor Schalhorn aus Berlin Lask aus Falkenberg Paul Ebart aus Spechthausen zu Beisitzern bezw. Schriftführer. Hierauf wurde zur Erledigung der vorstehenden Tages- Ordnung geschritten. Zu Prmkt 1 lag der Geschäftsbericht für das Jahr 1897 ge druckt vor und wurde von Verlesung desselben Abstand ge nommen. Der Revisionsbericht für das Jahr 1896 wurde von dem Herrn Geschäftsführer verlesen und vorgelegt. Da weder gegen den Geschäfts- noch Revisionsbericht Einspruch erhoben wurde, beantragte Herr Dr. Müller aus Alt-Damm, sowohl dem Vorstande als auch dem Geschäftsführer Entlastung zu ertheilen. Dies geschah. Zu Punkt2. Feststellung des Etats. Es wurde auf Vorschlag des Vorstandes folgender Etat für 1898 festgestellt: Reisekosten der Vorstands-Mitglieder .... 1 „ „ Vertrauensmänner ( 500 M. „ „ Beamten ) Miethe, Heizung, Beleuchtung und Gehälter 3500 „ 200 „ Portokosten und Botenlöhne 500 „ Zinsen und sonstige Verwaltung 500 „ Kosten der Unfall-Untersuchung 2000 „ Kosten der Unfall-Verhütung 2600 „ 9800 M. und zwar mit dem Rechte.der Uebertragbarkeit der einzelnen Positionen. Zu Punld 3. Wahl von drei Mitgliedern und drei Stell vertretern zur Prüfung der Ausgaben für das Jahr 1898. Herr Lask schlägt die Wiederwahl der bisherigen Herren vor. Da sich kein Widerspruch erhob, wurden die Herren Direktor Eich horn, Wilhelm Ebart und Gustav Dämcke und als deren Ersatz männer die Herren O. Wigankow, Mendelssohn und Paul Urban einstimmig p. Accl. wiedergewählt. Zu Punkt 4. Wahl von Delegirten zur Genossenschafts- Versammlung. Es wurden auf Vorschlag des Vorstandes ge wählt die Herren: Carl Marggraff, Dr. Müller und Direktor Schalhorn und als deren Ersatzmänner die Herren Rudolf Steimmig, Wilhelm Ebart und Fritz Steinbock. Zu Punkt 5. Wahl für die Ende 1898 aus dem Vorstande ausscheidenden Herren Kommerzienrath Behrend, Direktor Schalhorn, Geheimer Kommerzienrath Bausch, sowie deren Ersatzmänner, die Herren Kommerzienrath Paul Steinbock, Direktor Brinkmann und Fritz Steinbock. Herr Lask beantragt Wiederwahl. Da kein Wiederspruch sich erhob, wurden die obigen Herren einstimmig p. Accl. wiedergewählt. Die an wesenden Herren nahmen die Wiederwahl an, und Herr Kommerzienrath Steinbock erklärte gleichzeitig, dass auch Herr Fritz Steinbock die Wiederwahl annimmt. VonHerrnKommerzien- Rath Behrend wird die Zustimmung nachträglich eingeholt werden. Zu Punkt 6. Ersatzwahl für den ersten Beisitzer zum Schieds gericht, Herrn Direktor Eichhorn nebst dessen beiden Stellver tretern für den Zeitraum bis zum 30. September 1899. Der Vor stand schlug der Versammlung vor, die Herren Direktor Eich horn als ersten Beisitzer und Herrn Otto Kühnemann, in Firma Kühnemanns Küddowerke wieder zu wählen, dagegen an Stelle des Herrn ^Direktor Ehinger Herrn Direktor Brinkmann aus Hohenkrug^zu wählen. Die Versammlung wählte nunmehr einstimmig p. Accl. die Herren Direktor Eichhorn, Kühnemann wieder und an Stelle des Herrn Direktor Ehinger Herrn Direktor Brinkmann aus Hohenkrug. Schluss 1’/» Uhr. gez. Marggraff gez. Ebart „ Lask » Schalhorn gez. Direktor Meyer Geschäfts- und Protokollführer Pneumatische Lichtpaus -Vorrichtung Diese von H. Sack in Düsseldorf-Rath hergestellte Lichtpaus- Vorrichtung dient dazu, das empfindliche Papier während der Belichtung möglichst gleichmässig an die zu kopirende Zeich nung oder das Glasnegativ zu drücken und damit in innige Berührung zu bringen. Nur auf diese Art lassen sich gute Kopien erzielen. Die alten mit Druckfedern versehenen Vor richtungen zeigen mancherlei Mängel. Bei gefaltet gewesenen, durch Gebrauch oder Aufbewahrung in feuchten Räumen wellig gewordenen Pauszeichnungen versagen sie, wie Uhlands Tech nische Rundschau berichtet, oft ganz den Dienst, oder ergeben Kopien mit verschwommenen Stellen. Der gegen die Glas scheiben gerichtete Federdruck darf wegen der begrenzten Tragfähigkeit des Glases nur gering sein, andernfalls würden die kostspieligen Scheiben zerbrechen. Bei grossen Vorrich tungen geschieht das häufig, weshalb man zur Vermeidung der Kosten vorzieht, Lichtpausen auf möglichst kleine Formate zu beschränken und grössere Kopien stückweise zusammenzusetzen. Bei der pneumatischen Lichtpaus-Vorrichtung sind diese Mängel durch vollständige Entlastung der Glasscheibe beseitigt. Die auf der Scheibe ausgebreitete, zu kopirende Zeichnung und das lichtempfindliche Papier werden mit einer Gummidecke überdeckt, deren Ränder man auf der Glasscheibe dichtet. Dann wird die Luft zwischen Gummidecke und Glasscheibe angesaugt, sodass der atmosphärische Druck, je nach dem Grade der Luftverdünnung mit einer Belastung bis zu einer Atmosphäre (1 kg auf 1 qcm) Gummidecke gegen Glasscheibe, also auch das lichtempfindliche Papier gegen die zu kopirende Zeichnung drückt. Da der Druck beiderseits gleich ist, hat die Glasscheibe überhaupt keinen Druck' auszuhalten, ist also auch nicht der Gefahr des Zerbrechens ausgesetzt. Der Druck ist etwa 200 mal grösser als der mit Hilfe von Federn erziel bare und bringt Zeichnung sowie lichtempfindliches Papier gut zum Anliegen. Auch von faltigen oder sonst in schlechtem Zustand befindlichen Originalen ergeben sich scharfe Abzüge. Infolge luftdichten Abschlusses der Papiere kann die Belichtung auch bei nassem Wetter im Freien geschehen, ohne dass Papier und Original durch eindringende Nässe verderben könnten. Die Rahmentheile sind aus bestem, wetterbeständigem Pitchpineholz gefertigt. Eiserne Rahmen sind zwar gegen Nässe unempfindlich, gefährden aber die Glasscheibe durch elastische Verbiegungen. Die Glasscheibe ist nicht vertieft in einem Falz des Hauptrahmens untergebracht, sondern ruht auf der Oberkante. Verwerfungen des Holzes können deshalb durch die zwischen Glasscheibe und Rahmen entstehende sicht bare Fuge rechtzeitig bemerkt und durch Abhobeln der Auf lagefläche unschädlich gemacht werden. Die Glasscheibe wird nicht auf Kitt oder sonstige Unterlage gedrückt, sondern ruht, durch geeignete Blechwinkel festgehalten, auf dem Holzrahmen. Ihre_Ränder liegen somit in geöffnetem Zustande der Vorrich tung ganz frei und sind bequem zu reinigen. Das Aufdichten der Gummidecke erfolgt durch einzelne an den vier Seiten des