Volltext Seite (XML)
1526 PAPIER-ZEITUNG Nr. 41 Unfälle bei Papier-Verarbeitung Zwei Arbeiterinnen der Buchbinderei - Abtheilung einer graphischen Anstalt trugen infolge unvorsichtigen Umgehens mit Collodiumpapier (Papier mit dünn aufgetragener Collodium- schicht), mit welchem sie einer offenen Gasflamme zu nahe kamen, am ganzen Körper so schwere Brandwunden davon, dass sie diesen schon am Tage nach dem Unfall erlagen. (In dem Jahresbericht 1897 der Papierverarbeitungs-Berufsgenossen schaft wurde irrthümlich statt Collodium Celluloid angegeben) Der 25jährige Arbeiter einer Zink-Hochätzerei erlitt infolge Einathmens von Salpetersäure-Dämpfen — ein Glasballon mit 40 Säure war beim Einheben in den mechanischen Ballon-Kippapparat geborsten und ausgelaufen — schon am dritten Tage nach dem Unfall den Tod. Durch Anwendung zu starker Karbolsäure trat bei Be handlung einer geringfügigen Fingerwunde Brand und in weiterer Folge der Tod ein. Ein folgenschwerer Schenkelbruch durch Umfallen einer Reihe an einander gelehnter Lithographie-Steine beim Hervor holen eines weiter hinten stehenden Steines möge als Warnung bei dergleichen Arbeiten dienen. 138 Unfälle sind in 1897 durch Fallen von Leitern, Treppen, auf ebener Erde und in Vertiefungen verursacht worden. Dass alle diese Unfälle nur durch Zufall entstanden sind, ist sicher lich ni.ht stichhaltig, vielmehr darf angenommen werden, dass ein L osser Theil bei guter Unterhaltung von Treppen, Leitern, Fussoü.len usw. hätte vermieden werden können. Unfälle durch Auf- und Abladen, Heben und Tragen (259 angemeldet, 33 entschädigungspflichtig geworden) bilden wiederum bei weitem die Mehrzahl aller nicht durch Maschinen hervoigerufenen Unfälle, sie überragen auch ihrer Zahl nach nicht unbedeutend, besonders bei den entschädigungspflichtig gewordenen Unfällen, die Unfälle bei den verschiedenen Maschinengruppen. Bei diesen Unfällen darf angenommen werden, dass die meisten auf Mangel an Vorsicht des Arbeiters oder eines Mitarbeiters zurückzuführen sind. Solche Unfälle wachsen in Jahren flotten Geschäftsganges, wie es 1897 war, beträchtlich an. Die meisten der angemeldeten und alle entschädigungs pflichtig gewordenen Unfälle durch Transmissionen ereigneten sich beim Auflegen von Riemen. Eine 49jährige Arbeiterin einer Fabrik lackirter Oelpappwaaren erlitt beim Auflegen des Riemens einer Schleifmaschine einen folgeschweren Armbruch. In einer Steindruckerei wurde ein 24 jähriger Steindrucker beim Auflegen eines Deckenriemens während des vollen Ganges der Transmission von dieser erfasst, der linke Arm von der Wolle und dem Riemen eingewickelt und vollständig ans dem Körper herausgerissen. Da es nicht gelang, die Gaskraft maschine schnell zum Stillstand zu bringen, auch der vor handene Hauptriemen-Ausrücker ganz unbrauchbar war, so hätte der Unfall leicht noch viel schwerere Folgen haben können. Der Riemen eines grösseren Prägewalzwerks verfing sich beim Auflegen auf die i’ransmission, wahrscheinlich an einem vortretenden Nasenkeil, wickelte sich auf, riss hierdurch das schwere Prägcwalzwerk von seiner Befestigung gegen den Fussboden, und die gegen die Gebäudemauer umfallende Maschine verletzte den unten stehenden Arbeiter sehr schwer am ganzen Körper. Einem 23jährigen Arbeiter einer Kartonnagenfabrik wurde beim Auflegen des Riemens einer Ziehbank der Aermel erfasst und dann der linke Arm nahe der Schulter gebrochen und ab gedreht. Der 18jährige Maschinenmeister einer Steindruckerei wurde beim Auflegen des Riemens einer Bronzirmaschine von diesem am rechten Arm umschlungen, mehrmals um die Welle herum- geschleudert, der Arm wurde ausgerissen, der rechte Schenkel gebrochen, und es entstanden hierbei auch noch weitere äusserliche wie innerliche Verletzungen. An Fahrstühlen entstanden entschädigungspflichtige Unfälle in 4 Fällen durch Hineinstürzen in den Fahrschacht; in einem Falle durch den Fahrkorb, auf dem Treppengeländer des im Treppenhause nicht gehörig eingegitterten Fahrschachtes; in einem Falle (Kopfverletzung) durch das Niederfallen einer als Schutzbarriere am Fahrschachtzugange vorhandenen, schweren Eisenstange; in einem Falle infolge Benutzung einer nicht sicher stehenden Lciter beim Schmieren des Antriebwerkes. Schluss folgt Gegründet 1843 Adjustirungsz wecke [95828 00000604004646004006 , Böhm. Krummamer * 2Maschinenpapier-Fabriken2 4 Ignaz Spiro & Söhne 4 Gegründet !843 • Krummau j. Böhm. • Papierfabriken, Cellulose- u. Buntpapierfabrik $ mit 5 Papiermaschinen $ Cerzeugen als Specialitäten: g ellulosepapiere aller Art maschinenglatt, einseitig glatt und zweiseitig satinirt in 2 vorzüglicher Qualität €$ Duplexpapiere 2 für Musterdüten, Kerzenemballage und sonstige 2 schwarze wasserdichte Glanzpapiere g 7 (Waterproof) 4 Z als Ersatz für Zinkblech zum Auslegen von Kisten 2 für überseeische Sendungen und als Emballage für Z $ Postpackete $? • $ 4 ““ Muster und Preislisten auf Verlangen gratis “ 4 300000000000 wmm—i iniiimw—mimwnmi tim um m r firirr,iiiiiTiiiii>iWfi i, Holz-Entrindungs-Trommel „System Wertheime Patent in allen Staaten angemeltlet resp. ertheilt Durch diesen Apparat wird jede Holzart ohne Verlust an Holz von der Rinde vollständig befreit. [97188 Es gehören 2 bis 3 Jungen zur Bedienung einer Trommel, welche je nach Grösse in 12 Stunden bis 30 Rm Holz reinigt. Durch Ersparniss an Arbeitslohn und Holz macht sich die Maschine in kurzer Zeit bezahlt. Wegen Lieferung der Trommel, deren Ausführung für Deutschland die Maschinenfabrik von D. Magnus in Leipzig- Eutritzsch übernommen hat, wende man sich direct an Speeler Holzschleiferei und Lerlerpappenfahrik Leopold Wertheim, Cassel