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PAPIER-ZEITUNG Nr. 35 vermieden werden, dass der Postbeamte in gutem Glauben etwas für Drucksachen hält, was Waarenproben sind und umgekehrt. Es muss vermieden werden, dass die Geschäftswelt gewissermaassen zur Hinter gehung der Post gezwungen wird. Zur Beleuchtung des Vorhergesagten kann eine von mir beschaffte Sammlung dienen, welche theilweise zweifellose, theilweise zweifel hafte Probesendungen enthält, die von der Post als Drucksache be fördert wurden. Zum Theil sind diese Versandgegenstände in der That Drucksachen, bilden aber für den Fachmann doch Proben: 1. aus Berlin, Post und Schreib 2. » Hamburg, Büttenwechsel 3. „ Hagen, Kalikoproben 4. „ Berlin, Durchschreibpapier 6. » Berlin, Kartenbriefe 6. » Chemnitz, Pausleinen 7. » Berlin, Bureau-Nadeln 8. „ Bonn, Menu-Karten 9. » Hagen, Elfenbein-Karton 10. » Magdeburg, Ankleidepuppen 11. » Berlin, Briefpapier 12. » Brieg, Post-Deklarationen 13. » Frankfurt, illustr. Postkarten 14. „ Leipzig, Prospektpapier 15. » Hamburg, Löschpapier 16. » Hanau, Klosetpapier 17. » Leipzig, Kunstdruckpapier In glücklicher Lage befinden sich die Buchhändler, welche, ohne dass sie ihr Gewissen zu belasten brauchen, Proben ihrer Waaren zur Drucksachen-Taxe befördern lassen können. Sendung 18 aus Leipzig ist zweifellos eine Probe im Sinne der Postvorschrift, aber der Absender ist ein privilegirter Buchhändler und geniesst den dem Buchgewerbe eingeräumten Vorzug. Man sollte doch dahin wirken, dass in dieser Hinsicht die deutsche Geschäftswelt gleichmässig be handelt wird. Was dem Buchhändler zugebilligt wird, darf doch den anderen Sterblichen nicht vorenthalten werden?! Die für das Papierfach als nothwendig erachtete Ermässigung des Portosatzes für Mustersendungen ist auch fast allen anderen Industrie zweigen erwünscht. Es liessen sich aus der Textil-, Bekleidungs-, Holz-, Kurz-, Galanteriewaaren-, aus der Chemischen, Nahrungs-, Ge nussmittel-, Leder-, Gummi-, Metallwaaren-Industrie viele Gegenstände herausfinden, welche unter der hohen Taxe für Probesendungen leiden. Oft unentbehrliche, aber an Werth geringe Neuheiten ver kümmern, weil man ihnen nicht durch schnelles bemustertes Angebot den Weg ebnen kann. Als Resultat der vorstehenden Ausführung ergiebt sich das Verlangen 1. die Porto- und Gewichtssätze der Muster- und Probe sendungen den für Drucksachen gütigen gleichzustellen, 2. die Maasse für Proben und Drucksachen auf mindestens 35-25—5 cm auszudehnen. Nach den bisherigen Erfahrungen ist es sehr schwer, von der Post Entgegenkommen in Tarif-Ermässigungen zu erlangen, hoffent lich wird es in vorliegendem Fall gelingen Die gewünschten Ver besserungen sind im Weltpostverkehr bereits eingeführt, dem ge- sainmten Buchhandel ist das Erstrebte schon seit vielen Jahren gestattet, der Post wird keinesfalls Einbusse an Portogebühren daraus entstehen, sodass es nur der thatkräftigen Mitwirkung der Fach vereine der Presse und anderer Korporationen bedarf, um die Post von der nothwendigen Veränderung der Portosätze für Waarenproben zu überzeugen. Q. Es wäre wünschenswerth, dass diese nützliche Anregung von maassgebenden Seiten kräftige Unterstützung fände. Gleichstellung der Tarifsätze für Drucksachen und Waaren proben wäre dem Handel, besonders aber dem Papier- und Druck-Gewerbe von grossem Vortheil, und infolge Zunahme des Verkehrs würden auch die Post-Einnahmen keine Einbusse erleiden. Theures Papier James F. Hobart berichtet in »The Paper Trade Journal« über einen Besuch der Papierfabrik der Byron Weston Paper Co. in Dalton Mass. In dem Sortirsaal sah er einen Stoss Emperor- (Kaiser) Papier 48" X 72", wovon 1 Ries = 480 Bogen 600 Pfund englisch wiegt und 500 Dollar kostet. Jeder Bogen stellt sich also auf 1 Dollar 4 Cent, d. h. etwa 4 M. 50 Pf., Probenschau Schriften-Ordner und -Sammler der Bellers Registrator-Compagnie, G. m. b. H. in Frankfurt a. M. Bilder 1 und 2 zeigen Bellers Briefordner »Endlich«. Derselbe besteht aus einer mit Feder und Nuth sauber aus zweierlei Holz zusammengefügten, lackirten Holzplatte üblicher Art, worauf eine die Sammelvorriehtung tragende Stahlplatte A geschraubt ist. Erstere ist in Bild 1 geöffnet, in Bild 2 geschlossen dargestellt und besteht im Wesentlichen aus einem Doppelbügel, dessen rechter Theil aus zwei senkrechten, geradlinigen und festgeschraubten, ein gebohrten Eisendrähten B, der linke aber aus einem massiven, gebogenen und in Scharnieren C C beweglichen Draht B be steht. Die beiden Spitzen E des beweglichen Theils passen in Höhlungen der schräg zugeschnittenen, senkrechten, ein gebohrten Eisendrähte B. Durch einen Druck nach links lassen sich die Spitzen von den Höhlungen entfernen, ihr Ausschlag ist begrenzt durch die Ausschnitte der über die Scharniere gestülpten, in Bild 1 sichtbaren, in Bild 2 fortgelassenen halb- cylindrischen Stahlhülse. Beim Oeffnen und Schliessen des Bild 1 Bild 2 EGiSTRATOR C OMPAGNIE G «H. FRANKFURTIM Bügels streift eine Säule de s Bügels D an dem Vorsprung G einer Schleppfeder F. Dieser Vor sprung verhindert das Zurück- schnappen des Bügels aus der offenen in die geschlossene Ruhe lage und umgekehrt. Die Schlepp feder F wird nur während des Oeffnens und Schliessens, nicht aber in der Ruhelage in An spruch genommen, bleibt infolge dessen lange Zeit kräftig und sichert auch nach jahrelangem Gebrauch genaues Passen der Bügelspitzen in die erwähnten Hohlräume. Will man ein Schriftstück aus- oder einordnen, so schiebt man alle darüber in alphabetischer Reihe befind lichen Schriftstücke über den geschlossenen Bügel D nach links, öffnet den Bügel durch Druck nach links, schiebt ihn nach erfolgter Ein- oder Ausführung des Schriftstücks wieder zurück, Bild 8 das Pfund auf 83 Cent = 3 M. 50 Pf. Das Quadratmeter dieses Papiers wiegt etwa 260 g. Auf einem Stück Colombier-Papier 23" X 34" von 80 Pfund die 480 Bogen radirte er dieselbe Stelle siebenmal und konnte auf der radirten Stelle immer wieder schreiben, bei der achten Radirung entstand ein Loch. Nach dem Bericht wird das Papier nicht lediglich durch thierische Leimlösung gezogen, sondern wiederholt derart damit getränkt und wieder aus gepresst, dass es — ohne Harzleimung — in allen Theilen von Thierleim durchzogen, daher auch im Innern leimfest ist. bringt die links geschobenen Schriften wieder rechts und presst den Stoss durch Ausziehen der aus zwei Theilen bestehenden Pressplatte H, deren nach innen spitzwinklig verlaufende Aus schnitte I sich an die Hohldrähte B pressen. Zur Bedienung des.Bügels D ist nur die linke Hand erforderlich, während die rechte zum Blättern frei bleibt. & [Erreicht der eingeordnete Schriftenstoss die Höhe der Bügel- spitzen, so wird er in Sammelmappen abgelegt. Die von der Firma hergestellte, durch Patent geschützte Ablegemappe 0 500, Bilder 3 bis 5, weist zwei zweckmässige Neuerungen auf. Die