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1262 PAPIER-ZEITUNG Nr. 34 Neue Geschäfte, Geschäftsveränderungen usw. Wir bitten unsere geschätzten Bezieher uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen Agramer Papierfabriks - Actien - Gesellschaft in Agram, Kroatien. Die Gesellschaft erzielte im Geschäfts jahr 1897 zuzüglich 114 fl. 36 Kr. Vortrag aus dem Jahr 1896 einen vertheilbaren Reingewinn von 33020 fl. 88 Kr. Davon werden 12000 fl. als 4prozentige Dividende vertheilt und der Rest zu Tantiemen. Abschreibungen und Rückstellungen ver wendet. Die Fabrik war im abgelaufenen Jahr mit Aufträgen reichlich versehen und konnte den Betrieb voll aufrecht er halten. Die Preise der Rohstoffe, besonders der Hadern, erfuhren wesentliche Erhöhung, während die Papierpreise gesunken sind. Lithographisch-artistische Anstalt München (vorm. Gebrüder Obpaeher) • in München. Diese Aktien-Gesell- schalt hat in 1897 für Waaren 821671 M. 77 Pf. erzielt. Die Unkosten betrugen 49888 M. 33 Pf., Gehälter und Arbeitslöhne 325977 M. 32 Pf., Papierverbrauch 126670 M. 84 Pf., Material- Bedarf für Betrieb und Ausstattung 66832 M. 70 Pf. usw. Zu züglich des vorjährigen Uebertrags von 12296 M. 56 Pf. bleibt ein Reingewinn von 228988 M. 98 Pf. Hiervon wird eine 4prozentige Dividende auf das Aktienkapital von 1025000 M., wie im Vorjahr, vertheilt. Pinnau, Aktiengesellschaft für Mühlenbetrieb in Pinnau bei Wehlau, Ostpr. An Stelle des ausgeschiedenen Vorstandsmitglieds Herrn Knauff ist Herr Richard Eggert aus Barth zum Direktor der Gesellschaft gewählt. Actiengesellschaft für Schriftgiesserei und Ma schinenbau in Offenbach am Main. Dem Geschäftsbericht über das letzte Betriebsjahr entnehmen wir, dass die günstigen Verhältnisse der Industrie auch diesem Unternehmen zu Gute gekommen sind, und die Umsätze die der vorhergehenden Jahre wesentlich überschritten haben. Trotz der vor einigen Jahren vorgenommenen Erweiterung der Anlagen musste in der Ma schinenfabrik das ganze Jahr hindurch und in der Schrift giesserei in der Hauptsaison über die normale Arbeitszeit hin aus gearbeitet werden, um nur die dringendsten Aufträge zur Erledigung zu bringen. Die Verwaltung musste die Arbeits räume der Maschinenfabrik wiederum vergrössern und erwarb ein benachbartes Grundstück von etwa 2500 qm zu billigem Preise. Die Preise für Rohstoffe, insbesondere für Blei, waren im abgelaufenen Jahre durchweg etwas höher, jedoch hat dies die Erträgnisse der Gesellschaft nicht wesentlich geschmälert. Die Modellkosten der neuen Schnellpressen wurden abge schrieben. Es ist dem Vorstand gelungen, die durch Erhöhung des Lohntarifs der Schriftgiesser eingetretene Mehrbelastung durch vergrösserten Umsatz einzuholen. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr sind gut. Der Betriebsüberschuss für 1897 betrug 233113 M. Nach Abschreibungen von 83894 M. bleibt ein Reingewinn von 149219 M. Davon erhält die Reserve 7460 M., Tantiemen und Gratifikationen betragen 19442 M., Uebertrag auf Baukonto 25000 M. Nach Vertheilung 9prozentiger Dividende auf 1 Million Mark Aktienkapital (wie im Vorjahre) werden 7316 M. auf neue Rechnung vorgetragen. Maschinenfabrik Germania vorm. J. S. Schwalbe & Sohn in Chemnitz. Diese Aktiengesellschaft hat in 1897 nach Abzug der Handlungsunkosten im Betrag von 297345 M. 40 Pf. und von 23814 M. 33 Pf. Zinsen einen Rohgewinn von 663640 M. 48 Pf. erzielt, wovon 218778 M. 60 Pf. zu Ab schreibungen, 61738 M. 84 Pf. zu Tantiemen und dergl., 50000 M. zur Verstärkung des Reservefonds II, 5000 M. als Spende für den Unterstützungsfonds verwendet werden. 324000 M. dienen zur Vertheilung einer 9prozentigen Dividende, wie im Vorjahr, und 4123 M. 4 Pf. werden auf neue Rechnung vorgetragen. Die Reservefonds betragen 950000 M. Rheinische Gummi- und Celluloid-Fabrik in Mann heim. Diese Aktiengesellschaft hat in 1897 bei einem Waaren- Erlös von über 2‘/2 Millionen Mark einen Reingewinn von mehr als einer Million Mark auf 1500000 M. Aktienkapital erzielt. Die Rücklagen belaufen sich auf nahezu 1 Million Mark. Fabrik feuerfester und säurefester Producte zu Vallendar und Nauheim. In der Generalversammlung soll vorgeschlagen werden, nach reichlichen Abschreibungen eine Dividende von 14 pCt. (gegen 12 pCt. im Vorjahr) zu vertheilen und die vierte Million neuer Aktien auszugeben. Julius Schneemann jun. ist die eingetragene Firma eines in Hannover, Artilleriestr. 18, neu begründeten Geschäfts für Spezial-Kontor-Bedarfsartikel nebst Papierhandlung. Inhaber ist Herr Ferdinand Schneemann. Die Mechanische Papierhülsen- und Spulenfabrik des Herrn A. Schneider in Werdau ist auf die beiden Söhne desselben, Herren Bruno und Wilhelm Schneider über gegangen, die das Geschäft unter unveränderter Firma weiter führen werden. S. D. Perl & Sohn haben ihre Luxuspapierfabrik wegen bedeutender Vergrösserung von Berlin, Prinzenstrasse 34 nach Berlin-Charlottenburg, Leibniz-Strasse 28, verlegt. Das von Herrn Georg Adler in Buchholz in Sachsen im Jahre 1846 gegründete und seit 21 Jahren mit seinem Sohn, Herrn Hermann Adler gemeinsam geleitete Fabrikgeschäft von Kartonnagen und Holzwaaren, verbunden mit Lithographie, Steindruckerei und Prägeanstalt ist nach dem Tode des Be gründers auf Herrn Hermann Adler als alleinigen Inhaber über gegangen und wird von ihm unter der alten Firma fortgeführt. L. Schwentner ist die Firma einer in Laibach neu be gründeten Buch-, Kunst- und Musikalien-Handlung. Die Herren Robert Hoffmann in Leipzig und A. Hartleben in Wien sind Vertreter. Die Gesellschaft Julius Becker, Verlagsbuchhandlung in Berlin ist aufgelöst. Herr Hofbuchdruckereibesitzer Büxen stein hat das Geschäft übernommen und führt es unter un veränderter Firma weiter. Konkurs-Aufhebungen. Ernst Unbehaun, Buch bindermeister in Rudolstadt. — Ernst Neumann in Firma Ernst Neumann, Buchhandlung und Antiquariat in Frank furt a. M., Schillerstr. 12. — Christopher Friedrich Anton Schultz, richtig Krull, Buchbinder und Papierhändler in Hamburg. Konkurse. Max Riehn, Kartonfabrikant in Berlin, Koppenstr. 60 (Privatwohnung Koppenstr. 54 III). Herr Martens, Oberwassers tr. 12, ist Konkursverwalter. Anmeldefrist bis 20. Mai. Prüfungstermin 18 Juni. — August Barber, Buch bindermeister und Tapetenhändler in Düsseldorf, Kirchfeld- Strasse 56. Herr Rechtsanwalt Cohen ist Konkursverwalter. Anmeldefrist bis 21. Mai. Allgemeiner Prüfungstermin 28. Mai. , Konkurs. Georg Kramarski, Druckerei und Papierwaaren- fabrik in Breslau. Nach den »Mittheilungen des Deutschen Creditoren- Verbandes in Berlin« sind schlechter Geschäftsgang und geringe Um sätze die Ursachen des Konkurses. G. K. besass ebenso wenig Betriebsmittel wie sein ausgeschiedener Theilhaber Himmelweit. Die Druckerei hat noch nicht verwerthet werden können, .darum lässt sich die Dividende nur schätzungsweise und zwar auf 13 pCt. angeben. Die erfolgten Pfändungen sind bis auf einen kleinen Betrag bereits freigegeben. Die Passivsumme beziffert sich auf 18850 M. Konkurs. Max Kupfer, Buchhandlung in Landeshut. Laut »Mittheilungen des Deutschen Creditoren-Verbandes in Berlin« wurde das Waarenlager durch Ausverkauf und kleine Restbestände durch Versteigerung verwerthet. 20 pCt. sind als Abschlag-Zahlung vertheilt, und etwa 8 pCt. stehen noch in Aussicht Brände. Die Maschinenfabrik von C. G. Haubold jr. in Chemnitz, Sachsen, wurde in der Nacht zum 22. d. M. von einem Brandschaden betroffen, der sich lediglich auf die Materialien-Niederlage beschränkte und keinerlei Betriebsstörung zur Folge hatte. Nach einer telegraphischen Nachricht ist die Papierfabrik von Ferd. Jagenberg & Söhne in Altenkirchen, Wester wald, Sonntag Nacht vollständig abgebrannt. Nach »Berliner Tageblatt« wird der Schaden auf eine Million Mark geschätzt. Wie dem Crimmitschauer Anzeiger aus Pirna gemeldet wird, gerieth in der benachbarten Papierfabrik zu K. der Koller gangführer O. in die Transmission und wurde so furchtbar ver stümmelt, dass der Tod alsbald eintrat. Papier-Industrie -Verein Vor einigen Tagen wurden die vertraulichen Listen Nrn. 1801 bis 1823 nebst Listen-Vordrucken, Anmeldeformular für den Deutschen Creditoren-Verband sowie zwei alphabetische Verzeichnisse der in den vertraulichen Listen 1619 bis 1793 aufgeführten Firmen und zwar 1. nach Namen geordnet 2. nach Städten geordnet an die Mitglieder versandt.