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und Schwarzenberger Tageblatt «<rlas: L. M. G»rt«er, Ax, O«. Deschäftostellen: Aue, Ruf Sammel-Nr.2611. Schneeberg 310 Schwarzenberg 3124 und Lößnitz (Amt Aue) 2940. Freitag, de« 7. Januar 1V44 Nr. 5 Der „ar,,e»«r,»ch« Sollt, freu»»" erscheint Werktag«. W»na«. Lezng^irrl»! Frei Hau» durch Trüger 1.80 durch die Post LIO X taueschlteßNch Zustellgebühr). PoftscheK-Konto i Leipzig Nr. 1222«. Gtodtdon» - Konto t Nu« i. Sa. Nr. 2S. Für Rückgabe miverlangt eingereichter Schriftstück« usw. übernimmt di« Schrtftleitung kein« Berantwortung. Bei Verfügung van hoher Hand leine Haftung au, laufenden Vertrügen, bei Unterbrechungen de» Seschüftobetriebe» kein« Ersatzpflicht. Zahrg. 97 I« 24 Stunde« 97 Bomberabschüffe im Weste«. Die Sowjets verlöre« gestern 22« Panzer. Der OK N. -Benekr von yenern Nach längerer Pause nahmen die Sowjet« nördlich Kriwoj Rog und östlich Kirowograd ähre Angriffe mit starken Infanterie- und Panzerkräften wieder auf. Die schweren Kämpfe, bei denen gestern 149 Panzer abgeschossen wurden, sind in vollem Sange. Im Kampfraum von Schitomir griffen die Bolsche. wisten besonders nordwestlich Berditschew mit unverminderter Heftigkeit an. Starke Verbände deutscher Kampf- und Schlacht flugzeuge griffen wirksam in die Kämpfe ein. An mehreren Stellen traten unsere Truppen zu Gegenangriffen an «nd zer schlugen feindliche Kräfte. Westlich Propoisk wurde gestern trotz zahlenmäßiger Ueberlegenheit des Feindes ein voller Abwehrerfolg erzielt. Die Sowjets hatten schwere blutige Verluste. Südöstlich und nordwestlich Witebsk kam es bei er neuten feindliche» Durchbruchsversuchen zu schweren wechsel, »ollen Kämpfen. Die immer wieder gegen unsere Stellungen anrennenden Bolschewisten wurden abgewiesen, einige vorüber- gehend verloren gegangene Ortschaften im Gegenangriff wieder genommen. Nördlich Newel scheiterten örtliche Angriffe der Sowjet«. Bereitstellungen wurde» durch zusammengefaßtes Artillerie- seuer zerschlagen. Der Feind verlor an der Ostfront gestern 226Panzer. Im Westabschnitt der süditalienischen Front griffen Nordamerikaner im Raum nordwestlich Mignano und westlich Benafro nach starker Artillerievorbereitung an. Sie wurden bis auf örtliche Einbrüche, die abgeriegelt werden konnten, blutig abgewiesen. Die Kämpfe mit dem sich ver stärkenden Gegner dauern an. An der Adriaküste scheiterten schwächere feindliche Vorstöße. Bei Tagesangriffen britisch-nordamerikanischer Bomber verbände gegen das Stadtgebiet von Kiel sowie gegen Orte in Westdeutschland und den besetzten Westgebieten wurde» in er- fütterten Luftkämpfen nach bisher vorliegenden Meldungen 81 feindliche Flugzeuge, davon 63 viermotorige Bomber, abgeschossen. I» der vergangenen Nacht verlor die britische Luftwaffe bei einem Terrorangriff auf Stettin nach unvollständigen Meldungen außerdem 16viermotoriae Bomber. In den Wohnvierteln der angegriffene» Städte entstanden zum Teil schwere Schäden. Die britisch-nordamerikanischen Terrorflieger haben ihre Angriffe in den letzten 24 Stunden mit dem Verlust von 97 Flugzeugen, davon 79 viermotorige Bomber, bezahlt. Es ist damit zu rechnen, daß noch weitere schwerbeschädigte Flugzeuge auf dem Rückfluge verloren gegangen sind. In der gleichen Zeit verlor die deutsche Luftwaffe 2V Jagdflugzeuge. (Wiederholt, da tn einem Teil der gestrigen Auflage nicht enthalten.) Sie flogen über Schweden «ach Stettin. Neutralitätsbruch der britischen Terrorbomber. Der schwedische Wehrmachtsstab teilt mit, daß eine große Anzahl fremder Flugzeuge in der Nacht zum Donnerstag über die Westküste zwischen Halmstadt und Falsterbo flog und erst an der Süd- und Ostküste der Provinz Schonen schwedisches Gebiet wieder verließ. Am frühen Morgen des Donnerstags flog eine weitere größere Anzahl fremder Flugzeuge von Osten und Südosten her über Schweden und verließ zwischen Halmstad und Falsterbo schwedisches Gebiet. Die schwedische Luftabwehr trat an vielen Stellen in Tätigkeit. Infolge der Wetterverhältnisse konnten die Flugzeuge nicht gesehen werden. Aus diesem Bericht geht einwandfrei hervor, daß die britischen Flugzeuggeschwader bei dem Angriff aufStettin ihren Weg hin und zurück über Schweden nahmen. Dieser Schluß wird auch in der schwedischen Presse gezogen, die außerdem be richtet, daß eines der fremden Flugzeuge in der Gegend von Klippen Flugblätter mit deutschem'Text abwarf, die zweifel los für Deutschland bestimmt waren. * Die schwedische Zeitung „Aftontidningen" bringt unter der Ueberschrift „Bald haben wir ein ganzes älliiertes Flug- zeuggeschwader" eine Zusammenstellung der Notlandungen britischer und amerikanischer Flugzeuge. Darin heißt es, die Mehrzahl der notgelandeten Flugzeuge ist mehr oder weniger zerstört. Drei FUegeroffiziere erhielten das Eichenlaub. Der Führer verlieh das Eichenlaub zum Ritterkreuz an Hptm. Krauß, Gruppenkomm. in einem Sturzkampfgeschwa der, Lt. Hannig, Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader, und Lt. Stahlschmidt, Staffelführer in einem Jagd geschwader. Hptmf Krauß und Lt. Hannig starben den Helden- tod, während Lt. Stahlschmidt von einem Feindflug nicht zurücklehrte. Walther Krauß stammt aus Erlaugen, wo er als Sohn eines Arztes 1917 geboren wurde. 1937 kam er zur Luftwaffe. Im Westfeldzug vollbrachte er als Flugzeugführer wie als Beobachter in einer Fernaufklärerstaffel hervorragende Leistun- gen. Schon im Juli 1940 erhielt er als erster Aufklärer das Ritterkreuz. Später wurde er Sturzkampfflieger. Horst Hannig, als Sohn eines Iustizsekretärs 1921 in Frankenstein (Schlesien) geboren, erhielt die erste Schulung als Segelflieger in der HI. und im NS.-Fliegerkorps. Er trat nach Kriegsausbruch in die Luftwaffe ein und errang schon bei seiner ersten Feindberüh rung einen Luftsieg. Als 19jähviger schoß er 30 Flugzeuge ab. Nach dem 48. Luftsieg erhielt er im Mai 1942 das Ritterkreuz. Der frische junge Offizier führte trotz seiner Jugend bereits eine Staffel. Nach 98 Luftsiegen fiel er im Einsatz gegen Eng- land an der Kanallüste. Westfale ist der als Sohn eines Fa brikanten 1920 in Kreuztal geborene Hans-Arnold Stahl- schmidt, Kampfgefährte und Freund des unvergeßlichen Haupt manns Marseille. Siegreich kämpfte auch er im Mittelmeerraum und in Afrika gegen die englische Luftwaffe. Als er 40 Luft siege errungen hatte, erhielt er das Ritterkreuz. Für kampfentscheidende Taten wurden mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet Generallt. Friedrich Sixt, Komm, einer Inf.-Div.; Lt. O.tto Gaillinger, Kompanief. in einem Inf.-Bat.; Lt. d. R. Franz Kretzschmer, Zugf. in einem Panzerjäger-Regt.; Ofw. Ludwig Fleischmann, Zugs, in einem Iäger-Regt. Ritterkreuzträger Jagdflieger Oblt. Pöhs starb den Flie gertod. Er war 1912 in Wien geboren und hatte u. a. für die erfolgreiche Abwehr eines feindlichen Fliegerangriffs auf eine ungarische Stadt im Südostfeldzug das Ritterkreuz des unga- risches Verdienstordens erhalten. » Der Führer verlieh das Ritterkreuz an Generalmajor Mociulschi, Komm, einer rumänischen Gebirgsdivision. Dieser hat durch geschickten Angriff seiner Division starke feindliche Kräfte südlich Kertsch vernichtet. Inmitten seiner Infan teristen stürmte der General selbst mit vor. Auf Befehl des Duce wird bei jeder Ortsgruppe der faschistischen republikanischen Partei ein militärisches Melde- büro eingerichtet, das alle dienstpflichtigen Jahrgänge zu erfassen hat. Zu Weihnachten stiftete König Simeon II, für die bul garischen Armen 100 Millionen Lewa. Die Summe wurde durch die Königinmutter verteilt. Der neue OÄW.-Bericht liegt bei Drucklegung uoch nicht vor. Das heiße Eise«. Von unserer Berliner Schriftleitung wird uns geschrieben: Wendell Willkie, der sich bekanntlich bei der nächsten Wahl wieder um den Posten des Präsidenten der USA. bewirbt, hatte in einem Neujahrsartikel der „New Port Times" ganz am Rande und sehr vorsichtig die Frage berührt, wie sich die Sowjetunion wohl zu dem Schicksal Finnlands, Polens, des Baltikums und des Balkans stellen werde. Der USA.-" .litiker, ein blinder Anbeter des Bolschewismus und eifriger Für sprecher der sowjetischen Pläne, hatte keineswegs die Absicht, dem Kreml zu nahe zu treten, aber er muß nun erfahren, daß die Frage der Nachkriegsgrenzen ein heißes Eisen ist, denn in dieser Sache ist man in Moskau besonders empfindlich. So hat Willkie denn eine Abfuhre erhalten, die ihm sicherlich für einige Zeit den Atem verschlagen wird. Seine ganz bescheidene Anfrage wird von der „Prawda" in einem scharfen Artikel beantwortet, der zweifellos von Stalin selbst stammt. Mit brutaler Offenheit gibt der Kreml-Diktator in diesem Artikel die wahren Ziele des Bolschewismus bekannt, Ziele, über die der Bolschewismus nicht mit sich handeln läßt. Wörtlich heißt es da: „Es ist an der Zeit, sich darüber klar zu werden, daß die sogenannte Frage der baltischen Staaten eine interne An- gelegenheit der Sowjetunion ist, in die sich Willkie nicht ein mischen sollte." Diese derbe Zurechtweisung des vorlauten „Parteigängers" wird durchaus nicht abgeschwächt, wenn die „Prawda" dann fortfährt, wer immer sich für eine solche Frage interessiere, sollte sich an die „sowjetische Verfassung und die demokratischen Volksabstimmungen" erinnern, die in jenen Republiken bereits stattgefunden hätten, und sollte daran denken, daß die Sowjet union wisse, wie sie ihre Verfassung schütze. Mit einem drohenden Unterton spielt hier die „Prawda" auf jenen Tar nungsschwindel an, den Stalin seinerzeit bei der Besetzung der Baltenstaaten anwendete. Es ist zur Genüge bekannt, wie die sogenannten Wahlen und Volksabstimmungen in den bal tischen Staaten zustande kamen und mit welch rücksichtslosen Mitteln diese Völker vergewaltigt würden. Solche „Volks- abstimmungen und Wahlen" liegen auf einer Linie mit der angeblichen Auflösung der Komintern, der Wiedereinsetzungs- komödie des Patriarchen Sergius und dergleichen mehr. Die „Prawda" läßt keinen" Zweifel darüber, daß der Bolschewismus die baltischen Staaten glatt zu vereinnahmen gedenkt, ohne Rücksicht auf den Volkswillen und ohne die angloamerikanischen Verbündeten zu fragen. „Was Finnland und Polen anlangt, von den Balkan- staaten gar nicht zu reden, so weiß die Sowjetunion allein, wie sie mit ihnen zu verfahren hat, und Willkies Hilfe wird dabei nicht benötigt." Das ist die zweite Ohrfeige für Willkie und Washington. Auch hier beseitigen die Ausführungen jeden in den USA. vielleicht noch bestehenden Zweifel. Das sowjet amtliche Blatt erklärt klar und unmißverständlich, daß es sich jede Einmischung in der Frage des Schicksals von Finnland, Polen und den Balkanstaaten entschieden verbittet. Diese Dinge gehen Wendell Willkie ebensowenig an wie die anderen USA.- Politiker. Stalin belehrt mit diesen Ausführungen Roosevelt und seine Kumpane darüber, daß jeder Versuch einer Mit- bestimmung über die Frage der europäischen Nachkriegsgrenzen in Moskau als Unfreundlichkeit aufgefaßt wird. Die Sowjet- union braucht ihre westlichen Verbündeten nur insoweit, als sie von ihnen Kriegsmaterial und Lebensmittel bezieht. Alles, was darüber hinaus geht, betrachtet der Kreml als seine ureigenste Angelegenheit, in die die Verbündeten ihre Nase nicht hineinzustecken haben. Eine solche „Prawda"-Erklävung wenige Wochen nach den Konferenzen von Kairo und Teheran ist besonders aufschluß reich. Hatte doch die angloamerikanische Agitation mit dem stärksten Stimmenaufwand erklärt, man habe sich bestens ver- standen und sei in allen Fragen einig gewesen. „Wir schieden als Freunde", so hieß es in der Washingtoner Verlautbarung zu Teheran. Jetzt zeigt sich, daß dieser Freundschaft mit den Bolschewisten sehr enge Grenzen gezogen sind, und daß es nicht ratsam ist für die USA., über diese Grenzen auch nur ganz vorsichtig einmal hinauszutasten. — Stellungsgräben unserer Abwehvfvont am Oberst Adalbert Schulz, dem der Führer kürzlich die Brillanten Steilufer des Dnjepr. verlieh, bei einer Lagebesprechung. PK^rtegsb«, WM WD . PK-Avk<g«H«. ScheGer KW An der bulgarischen Aegäisküstc. PK-Kriegsber. Schlickum (Sch)