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Der Nervenkrieg, Europas Zukunst «nd die kiinstige Ordnung Rede -es Reichspreffechefs Dr. Dietrich gegangen. Me Bluffagitation. Einklang miteinander das Zeitalter der un- dem nicht mehr die Höhe der Produktion, den Lebensstandard Das Vorfeld eines Höhenzuges an der süditälienischen Front wird verdrahtet. — PK-Kriegsberichter Funke (GD). birgsjäger auf Beobachtungsposten an der Murmanfront. PK-Kriegsber. Fraß — Weltbild (GD). Auf einer Arbeitstagung der Presse hielt Reichspressechef Dr. Dietrich eine Rede, in der u. a. sagte: In dem Ner - o en krieg, den sie entfesselt haben, bluffen unsere Feind« unter Einsatz größter Mittel, um ihre propagandistischen Tricks in das Gewand ernsthafter politischer Vorgänge zu hüllen. Sie unterstellen dabei das, was wir als militärisch notwendige Maßnahmen mitten im Kriege zu ti ' gezwungen sind, dem, was wir nach Abschluß dieses Krieges im Frieden zu tun beabsichtigen. Sie sagen: „Seht dort die Deutschen, sie unter- jochen die Völker Europas und vergewaltigen sie. Wir aber werden euch unterdrückten Völkern die Freiheit bringen." Sie fälschen unsere Ideen und belügen die Welt über unsere Pläne. Sie sind von der Volksverhetzung zur Dölkerverhetzung über Alles Planen einer zukünftigen Welt ist zum Scheitern verurteilt, wenn es nicht mit den Entwicklungsgesetzen über- einstimmt. Seit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges ist die Welt politisch, wirtschaftlich und technisch in einem schnell fort- schreitenden Entwicklungsprozeß begriffen. Aber dieser vermag für di« Völker nur dann segensreich zu werden, wenn er sich auf allen drei Gebieten organisch und in vollzieht. Di« Welt ist wirtschaftlich in gehemmten Produktion eingetreten, in gerade vorhandene Absatzmöglichkeit die sondern di« größtmögliche Produktion einer Nation bestimmt. In einer solchen Wirtschaftsform ver finden wir nichts als leere Versprechungen. Wenn wir aber ans der Grundlage praktischer Erfahrungen alle Möglichkeiten untersuchen, die die Pläne unserer Gegner der Menschheit er öffnen, dann erkennen wir, daß sich hinter ihren Redensarten eine furchtbare Ausweglosigkeit verbirgt und daß sowohl der ,/demokratische", sprich plutokvatisch-kapitalistische, Weg sowie die bolschewistisch-klassenkämpferische Straße die Menschheit in Elend und Verzweiflung führen. Hinter beiden erhebt sich in apokalyptischer Grauenhaftigkeit das Chaos! Demgegenüber ist es unsere Pflicht, das Bild der Wirk- lichkeit freizulegen und die unverrückbaren Grundlinien, auf denen sich di« Weltauseinandersetzung vollzieht, aufzuzeigen. Die ganze Taktik dieses Bluffeldzuges der Feind« besteht darin, unaufhörlich von ihren Friedensplänen zu reden, um der leichtgläubigen Welt und den Neutralen die Meinung auf zudrängen, der Krieg sei für sie so gut wie gewonnen. Sie wollen das Denken der Menschen mit einem D-Zug überfahren, der in das Land ihrer Träume fährt. Durch diese Methode wollen sie bei dem eigenen Volk die Stimmung heben, unsere Nerven schwächen, und bei den Neutralen eine Torschlußpanik erzeugen. Mit der Atlantik-Charta und den vier Freiheiten Roosevelts begann dieser Muff. Auf der Moskauer Konferenz wurde die Charta nicht einmal erwähnt/ihre Grundsätze wur den verhöhnt und. der Machtpolitik geopfert. Roosevelt hat jetzt wieder ein Bekenntnis zum großen Verdienen abgelegt. Er will die vier Freiheiten in Prozente umsetzen. Seinem Welterlösungsfeldzug folgten dann die Unterstellung, als ob der Krieg bereits gewonnen sei, durch die Aufstellung von Nachkriegsprogrammen, die Versprechungen eines goldenen Zeitalters und das Hervorzaubern einer Fata Morgana nach dem Kriege. In England wurde den Arbeitern, der lächerliche Beveridge-Plan auf di« Schaubühne gestellt, den man im Empire „als die Vorbereitung für die Wiederherstellung der Sklaverei" bezeichnet hat. In Hot Springs wurde die Üeber- führung der Lebensmittelversorgung der Welt unter die Dik- tatur des Kapitals vorbereitet. Es verkündeten Morgenthau das zukünftige Dollarmonopol, White und Keynes ihre Bank- ausbeutungspläne. In Atlantik City wurde die Komödie um die Unrra-Kommission aufgezogen. Während in Indien Mil lionen Menschen Hungers sterben, besitzt man die Frechheit, den Ernährungssatz für die „der Befreiung würdigen" Euro- päer mit 200 Kalorien pro Kopf und Tag auszurechnen. Die Moskauer Konferenz mit ihrem Geschwafel voy „kollek tiver Sicherheit" und der gleichzeitigen Auslieferung der kleinen Nationen an den Bolschewismus brachte einen ersten Höhepunkt dieser phrasenhaften Agitation. Man bezeichnete diese Konferenz gvoßprahlerisch als einen „Wendepunkt des Krieges". Tatsächlich aber diente dieser Schwall von Redens arten nur dazu, ihr wirkliches Ergebnis, nämlich den Verrat der kleinen Staaten zu verbergen, und hinter dem Bluff von Teheran steckt nichts als der Wunsch, das deutsche Volk und mit ihm die Völker Europas durch Versprechungen und Dro- Hungen in einen politischen Rausch zu versetzen, in dem sie sich ihren Gegnern ans Messer liefern sollen. Aber dieser Plan wird eine ausgesprochene Blamage werden. Die Straß« ins Chaos. Wenn wir uns die Frage vorlegen: Wie sieht dann die neue Weltovdnung unserer Gegner eigentlich aus? dann gerungen lebenswichtiger Produkte würden das wirtschaftliche Gefüge der Welt zerrütten, und unaufhörliche Streiks, Re volten und Revolutionen — aus Not und Hunger geboren, — würden di« Völker erschüttern. Eine Aussaugung und Aus beutung des arbeitenden Menschen ohnegleichen würde ein- setzen, die Zahlungsmechanismen würden zerrüttet, ein Schie- berwesen grauenhaftesten Ausmaßes würde sich breit machen und der Welthandel zum Stocken gebracht werden. Not und Elend würden unseren Planeten überziehen und der dritte Weltkrieg wäre die Folge. Ewiger Krieg, das ist das Gespenst, das unsichtbar hinter dem Bluff unserer Gegner steht. Nur ein neues Wirtschaftssystem kann die Welt vor der Katastrophe retten! Dem deutschen Volke ist es ge- lungen, aus dem Geist der Gemeinschaft ein solches hervor- zubringen. Die nat.-soz. Volksgemeinschaft hat die Bedingun gen für ein« fortschrittliche Wirtschaftsordnung geschaffen, und sie hat in den Jahren, die ihr in friedlicher Entwicklung geschenkt wurden, ihr Funktionieren aufgezeigt. Das deutsch« Volk hat tatsächlich das wirtschaftliche Wunder vollbracht, das killte die arbeitenden Menschen des Evdballes herbeisehnen. Statt der Formel „Kapital muß Kapital erzeugen" setzte es das Prinzip „Arbeit schafft mehr Arbeit". Das Geld wurde vom Selbstzweck zum Mittel. Durch sein neues Wirtschafts system hat Deutschland eine Armee von Arbeitslosen in Arbeit und Brot gebracht. Die Zahl der Beschäftigten im Deutschen Reich stieg von zwölf Millionen im Januar 1933 auf 24,5 Millionen im Jahre 1939. Das Volkseinkommen war von 45,2 Milliarden RM. 1932 auf 89,8 Milliarden 1939 gestiegen. Die Kaufkraft des deutschen Arbeitseinkommens nahm um fünfzig v. H. zu. Aus einer niedergebrochenen Landwirtschaft war ein lebensfähiges und tatkräftiges Bauerntum geworden. D«r wahre Grund de» Haffe» gegen Deutschland. Um dieses für die herrschenden Schichten in England und Amerika gefährliche Beispiel aus der Welt zu schaffen, hat Englaüd 1939 unter dem lächerlichen Vorwand des polnischen Korridors Deutschland den Krieg erklärt. Das „klassischeLand des Freihandels wollte mit Strömen von Blut die Einfuhr neuer sozialumwälzender Ideen unterbinden. Und obwohl die Regierungen der Feindländer uns Deutsche als den Auswurf der Menschheit begeifern, scheuen sie sich mangels eigener Ideen nicht, sich großer Teile unseres Gedankengutes zu be- mächtigen, ohne es allerdings verwirklichen zu können. Die Grundsätze, auf denen unsere Gesellschaftsordnung aufgebaut ist, lauten: Beseitigung der Klassenunterschiede, nationales Gemeinschaftsbewußtsein, gleiche Aufstiegsmöglich, ketten für alle und Sozialismus der Leistung. In der Werbe, kraft, die sie für alle arbeitenden Menschen besitzen, liegt ihre „Todsünde" gegen den kapitalistischen Geist. Da» ist der Eine notwendige Zurechtweisung. In der norwegischen Studentenschaft besteht seit der Be setzung des Landes eine Widerstandsgruppe gegen die Be satzungsmacht und gegen die norwegische Staatsführung. Sie gefährdete durch verbrecherische Anschläge die Sicherheit der Bevölkerung und der Besatzungsmacht und stiftete durch dje . Verbreitung von Flugblättern englischer und bolschewistischer Herkunft Unruhe. Auch eine kürzliche Brandstiftung in der Aula der Universität Oslo ist auf sie zurückzuführen. Deshalb ist nun der Reichskommissar zum Schutze des nor- wegischen Lebens und zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung gegen diese Studenten vorgegangen und hat sie in ein Sonderlager nach Deutschland überführen lassen. Da gegen hat die schwedische (!) Regierung protestiert. Daraufhin hat der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop den schwedischen Geschäftsträger zu sich bestellt und ihm mitgeteilt, daß die Reichsregierung sich nicht in der Lage sehe, mit der schwedischen Regierung derartige Fragen zu erörtern, und daß sie die schwedische Regierung bitten müsse, sich in Zu kunft einer Einmischung in deutsch-norwegisch« Fragen zu enthalten. Dabei hat der Minister dem schwedischen Ver treter das Befremden der Reichsregierung darüber aus gedrückt, daß die schwedische'Regierung eine selbstverständ liche Maßnahme der Besatzungsmacht in Norwegen, nämlich die Unschädlichmachung von Saboteuren und Brandstiftern, zum Gegenstand eines diplomatischen Schrittes gemacht habe. Das Befremden der Reichsregierung sei umso größer, als die schwedische Regierung es bisher niemals für angebracht ge halten habe, bei England, den USA. oder Sowjetrußlcmb gegen schwerste Verletzungen skandinavischer Interessen durch diese Staaten Vorstellungen zu erheben. U a. hat der Minister auf die Greueltaten der Sowjetunion gegen die baltischen Staaten hingewiesen, als 170 000 Esten, Letten und Litauer, darunter Zehntausende von Frauen und Kindern, nach Rußland de- portiert und dort der Vernichtung preisgegeben wurden. In diesen Fällen habe fich das Gefühl der brüderlichen Verbunden heit, auf das sich die schwedische Regierung jetzt gegenüber den von feindlichen Agenten aufgehetzten norwegischen Brandstif tern berufe, nicht bemerkbar/gemacht. Vor allem aber stehe die Welt vor der erschütternden Tatsache, daß Schweden das finni- sche Brudervolk in seinem heldenhaften Existenzkampf gegen den Bolschewismus, den es ebenso sehr im eigenen wie im Interesse Schwedens führt, im Stich 'lasse. Diese Haltung Schwedens, das nur durch das deutsche Eingreifen davor be wahrt worden sei, selbst Kriegsschauplatz zu werden, sei, so erklärte der deutsche Reichsaußenminister dem schwedischen Ver- treter nachdrücklich, dem deutschen Volke unverständlich. legt sich der Schwerpunkt des Wirtschaftens vom Handel auf di« Produktion. Der Krieg beschleunigt diese Entwicklung. Wäh rend es das Bestreben einer fortschrittlichen Gesellschaftsovd- nung sein müßte, gerade im Interesse des Aufschwunges der gesamten Wirtschaft die breiten Massen in den Genuß der erhöhten Erzeugung zu setzen,- damit ihre Kaufkraft den Absatz garantiert, lebt die technische und wirtschaftliche Entwicklung durch die überholte Gesellschaftsordnung der kapitalistischen Staaten in der ständigen Angst vor der Ueberproduktion, die ihre Preise drückt, und ebenso vor Lohnerhöhungen, die ihre Arbeiter sozial heben. Sie vermag mit den von der Technik ermöglichten hohen Produktionskapazitäten nicht fertig zu werden. Di« englisch-amerikanischen Pläne über di« Gestaltung der Nachkviegswirtschaft sind nicht imstande, die Produktion der Völker zur Entfaltung zu bringen; denn ohne neue For men in den eigenen Volkswirtschaften ist eine gesund« Grund- lag« für ein« neue Weltwirtschaft nicht zu finden. Die herr schenden Kasten der Plutokrat!« können diese neuen Formen nicht verwirklichen, weil sie sonst von der politischen Bühne abtreten müßten. Solange der Moloch des Krieges die gewaltige Produktion verschlingt, ist es für die Kapitalisten in den Vereinigten Staaten und im britischen Empire billig, den arbeitenden Menschen, um sie zum Kampf für kapitalistische Interessen zu ermutigen, ein Friedensbild überschäumender Prosperität und das gesegnete- Jahrhundert der Massen vorzugaukeln. Wenn aber dieser Friede „ausbricht"Kdann werden sie nur noch so- viel produzieren, wie die Arbeiter mit ihren Hunger!cfhnen kaufen können. Dann werden sie im Zeichen der Äbsatzkrise di« Produktion drosseln, um die Preise zu treiben, ihren Kaffee ins Meer schütten, ungezählte Millionen Arbeitsloser auf die Straße werfen und die, die für sie kämpften, dem Glend über antworten. Ewiger Wirtschaftskrieg als Folge der Feindpolitik. Die Unfähigkeit, mit innerwirtschaftlichen Fragen fertig zu werden, verwandelt sich zwangsläufig in machtpolitischen Konfliktstoff/ Denn in dem Maße, in den: die kapitalistischen Staaten gezwungen sind, ihre Ausfuhr zu erhöhen, werden sie ih»e eigen« Arbeitslosigkeit auf andere Länder abwalzen? Die Arbeitslosigkeit wird aber von diesen Ländern auf sie zurück rollen. Ein Wirtschaftskrieg, grausamer und gnaden- loser als jeder Krieg bisher, würde sich im Kampf um die Märkte entwickeln. Ungeheure Preisstürze und plötzliche Stei- kWAWer AMM Johr,. »0 «k.28« Mr Mckgad. unvert-n^ «in,«eicht« Schrifistück« us» Ubernimmt di« Schriftleitung Kin« »er-ntw-rtun, X» vnfitgm,, am» hohn »and Kin« Sastm», au. laufenden »«Kit,,». d«> Unterbrech,-»,« d« »«schitft.detrteb« Kin, «rsat-tflichl v« Is^ «»Ul.fr«,»»- «scheit» »«rtto,» «»»all. L»,»,»pr»«»t -au. durch Leit,« USV durch dk »oft L10 K« iauischiießlich KuftellgedührX V»Mch««A»K»»«»» Ltipgig Nr. ILA«, Gtadl»„» - IiM«i» i «u»t.Sa. 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