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Erzgebirgischer Volksfreund : 07.10.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194310075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19431007
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19431007
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1943
-
Monat
1943-10
- Tag 1943-10-07
-
Monat
1943-10
-
Jahr
1943
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 07.10.1943
- Autor
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»Biel Vergnüge«." „Diel Vergnügen." Dieser fromm« Wunsch wird den Kameraden der Betriebsspi^lschar aus Aue von Angehörigen und Freunden so manchesmal mit auf den Weg gegeben, wenn sie zu jeder Tages- und Jahreszeit ihre oft- mals viel« Hundert« von Kilometer langen Eisenbahn- oder Omnibusfahrten antreten. Daß st« aber auf ihren Wunsch an Stelle des üblichen „Danke schön, gleichfalls" messt nur ein stummes Lächeln zurückerhalten, hat seinen guten Grund. Es sinh nicht leibliche Genüsse, di« di« Spielschar nach Betriebs schluß zu ost mehrstündiger Probe im Gemeinschaft-raum des Betriebes zusammenführen. Auch dann nicht, wenn gar schon der Omnibus vor dem Betriebst»! wartet, um st« über Land zu fahren, damit sie über den Betrieb hinaus Tausenden von Volksgenossen den Feierabend gestalten. Es sind keine Gesell- schaftsfahrten, wenn zu mitternächtlicher Winterszeit ihr Neisewagen auf schneeverwehter Landstraße in den Lhaussee- graben rutscht und nur durch gemeinsame Kraft der Kame raden wieder flottgemacht werden kann, jener Spielfchar- kamevaden, die zwei bis drei Stunden später wieder ihren Mann am Arbeitsplatz zu stellen haben. Es sind keine Pfingst- ausflüge, wenn sie instrumentenbepackt in überfüllten Zügen 1200 Kilometer ins Generalgouvernement fahren. Nein, ihr „Vergnügen" ist anderer Art. Nicht klingender Lohn oder leibliche Genüsse können sie entschädigen für ihr Freizeitopfer, für ihren Idealismus. Die strahlenden Gesichter, Hie aufge schlossenen Herzen, die tosenden Beifallsstürme ihrer Zuhörer- schäft für ihr Spiel, das ist ihnen Lohn und Dank. Darin liegt auch der Antrieb, der diese Spielgruppe aus dem Erzge birge von Erfolg zu Erfolg brachte. Erzgebirgische Heimatklänge, wer kennt sie nicht? Volks- sender 1936 in der Reichshauptstadt, Reichsragung Textil in Innsbruck und Breslau, Wunschkonzerte in der Gauhauptstadt, schon längst zum Brauch gewordene erzgebirgische Weihnochts- sendungen im Großdeutschen Rundfunk, um nur einiges aus dem Wirken dieser Auer Spielschar zu vermerken, vermittelten Millionen deutscher Volksgenossen sächsisches Volkstum in Wort, Gesang und Spiel. Daß aber auch mitten im großen Schicksalskampf unseres Vaterlandes der deutsche Mensch den Klang seiner Heimat nicht entbehren will, zeigte wiederum ein Einsatzbefehl besonderer Art, dem die Gruppe dieses Jahr nachkam. Dort, wo vor zwei Jahren unsere Wehrmacht ihren Siegeszug nach dem Osten antrat, dort, wo englisch« Gemein heit um die Schwarz« Madonna von Tsche-nstochau ihr Lügen gewebe spann, galt es, unseren Reichsdeutschen, unseren Ver wundeten und nicht zuletzt den erzgebivgischen und sächsischen Soldaten die geliebte Heimat auf einige Stunden nahezu bringen. Wer die an langen Tischreihen im großen Dorraum des Reservelazaretts sitzenden Verwundeten und die auf Tragen liegenden Schwer-verwundeten beobachtete, der erkannte, daß diesen Männern nicht nur einige Stunden Unterhaltung, son dern, wie die Aerzte bestätigen, eine Seelennahvung von nach- haltiger Wirkung gebracht wurde. Beim Auftreten im Stadt theater Tschenflochau war schon mit dem ersten Heimatlied Anton Günthers „Dort, wu de Grenz von Sachsen is, dort wu die Schwarzbeer blüht" der Kontakt zwischen Gebenden und Nehmenden vorhanden. Di« erzgebirgischen Heimatklänge, di« von Herzen kamen, gingen auch zu Herzen. Sahen die Kameraden der Spielschar aber dann im Scheine des Dühnen- lichtes, etwa bei Hans Sophs „Rutschwanz" oder bei einer Erzgebivgsschnurr« die Lachtränen der begeisterten und dank- baren Zuhörerschaft, dann fühlten sie, daß wieder einmal der Wunsch der Daheimgebliebenen, „viel Vergnügen", in Er- füllung gegangen war. * Meldepflicht für alle Heilberufe. Angehörige der Heil berufe — Aerzte, Zahnärzte, Apotheker, Hebammen, Dentisten oder Zahnpraktiker —, die infolge eines Terrorangriffs ihre Arbeitsstätte oder Wohnüätte verlassen mußten, haben sich sofort bei der zuständigen Beruf^vertretung zu melden. * Krankentransport nur noch dnrch das DRK. Mit dem Erlaß des Führers vom 30. November 1942 ist daö Deutsche Rote Kreuz Träger des gesamten Krankentransportwesens Großdeutschlands geworden. In Kürze werden auch im Gau Sachsen alle Stellen, die bisher die Kranken beförderten, ihre sämtlichen Krankentransporteinrichtungen dem DRK. übergeben haben. Der Krankentransport für den Bereich des zivilen Gesundheitswesens untersteht dem Reichsminister des Innern und heißt „DRK.-Krankentransport". Bei dem DRK.- Krankentransport geht es vor allem darum, bei feindlichen Angriffen der Zivilbevölkerung die rascheste und bestmöglichste Betreuung zu verschaffen. Da sind, im Ernstfall eines Bom benangriffs, Krankenhäuser und Lazarette zu räumen, müssen die Verletzten wegbefördert werden, alles Aufgaben, die nur eine überörtlich organisierte Hilfe bewältigen kann. Es ist auch nötig, daß im Falle der Gefahr alle Kräfte von einer einzigen Zentrale angefordert werden können. Der Krankentransport des DRK. hat folgende Ausgaben: Erste Hilfeleistung bei Un fällen und plötzlichen Erkrankungen im Rahmen des Rettungs dienstes und Abtransport, Ueberführung Kranker, Transport Infektionskranker, Entladen der Lazarettzüge auf Anforde runader Wehrmacht, Einsatz bei Großkundgebungen, Einsatz bei Katastrophen. * Sicheln ,«d Kastanie» al» Biehfutter. Heute, wo es darauf ankommt, alle Futterreserpen zu erschließen, ist es not- wendig, auch das Viehfutter aus Wald und Flur zu erfassen, da» sonst meist ungenützt blieb. Es handelt sich dabet um Bucheckern ünd Eicheln, aber auch um Kastanien. Dienen die Bucheckern zuvor der Oelgewinnung und erst ihre dabei an fallenden Rückstände der Fütterung, so können die Eicheln und Kastanien unmittelbar im Biehstall verwertet werden. Eicheln und Kastanien haben etwa den gleichen Nährwert wie die Futtergerste. 100 Kg. getrocknete Eicheln (geschält) ent halten 7ö Kg. Stärkewerte (ungeschält 69 Kg. Starkewerte) und getrocknete Kastanien geschalt 78,3 Kg. und ungeschält 54,6 Kg. Stärkewerte. Entscheidend für den Futterwert ist die Verdaulichkeit, die bei Eicheln 89 v. H. (85 v. H. unge schält) und bei Kastanien 91 v. H. (89 v. H. ungeschält) der Rohnährstoffe beträgt. Beide Früchte sind porwiegend Kohle hydratfuttermittel, deshalb ist bei ihrer Verwendung ein ei weißhaltiges Zufutter notwendig. Außerdem enthalten Eicheln und Kastanien Gerbsäure, was eine Derfütterung un- begrenzter Mengen von selbst verbietet. Je mehr Eicheln und Kastanien verfüttert werden sollen, desto mehr müssen andere abführende Futtermittel zugesetzt werden, z. B. Zuckerrüben blätter und -köpfe, Melasse, Wurzel, und Knollengewächse» Eicheln sind in erster Linie für die Schweinemast geeignet. * Die Hagebutte enthält von allen Früchten das meiste Vitamin E. Der Vitamingehalt ist am größten bei der be- ginnenden Vollreife der Frücht«, wenn dies« bereits rot, aber noch zart sind. Zu diesem Zeitpunkt sollten sie gepflückt werden, und zwar bei trockenem, sonnigen Wetter. Die Früchte wer den am besten in saubere, luftige Körbe gesammelt, denn bei mangelnd«! Durchlüftung schwitzen sie und verlieren an Wert. Für einige Tag« können die Hagebutten im dunklen, kühlen Keller aufbewahrt werden. Es treten dann nur wenig Verluste an Vitamin C auf. Zu Marmelade muß man die Hagebutten von Stiel und Blüte befreien, waschen, halbieren und mit den Kernen durch di« Rohkost, oder saubere Fleischmaschine geben. Dann läßt man sie mit wenig Wasser (ein Achtel der Menge) in 15 Minuten weichkochen, durch Sieb oder Fruchtpresse geben. Auf 500 Gramm Mark 375 Gramm Zucker geben, etwa 15 Minuten kochen. Mnn eine Probe davon, auf einem Teller kaltgestellt, kein Wasser mehr absetzt, wird die Marme lade heiß in heiße Gläser gefüllt, mit einem Essigblättchen bedeckt und zugebunden. Das Auskernen ist sehr mühevoll und zeitraubend, man kann die Hagebutten ruhig unaus gekernt verarbeiten. Bei dem noch warmen Fruchtmus sind die feinen Härchen zu spüren, bei längerem Stehen kaum noch. Das Hagebuttenmark kann auch ohne Zucker in Einmachgläser gegeben werden, muß aber sterilisiert werden. Dieses Mark kann später zu Marmelade oder für Suppe und Tunke ver wendet werden. Zu Süßmost werden 5 Kilogramm Hagebutten abends durch Rohkost- oder Fleischmaschine gegeben und mit 3 Liter Wasser und 400 Gramm Zucker vermengt, gut zugedeckt kühlgestellt und am anderen Morgen nach Vorschrift durch Dampfentsaften (eine Stunde) zu Süßmost verarbeitet. Man kann die Hagebutten auch trocknen. Fruchtfleisch und Kerne werden getrennt auf Horden oder auf sauberem Papier ausge breitet und getrocknet. Sehr starkes Trocknen bei zu großer Hitze würde das Vitamin E zerstören. Die getrockneten Hage- butten lassen sich später zu Suppen, Tunken, Aufläufen, Süßspeisen und Tee verwenden. * Hecken sind ein Schmuck der Heimat. Vielfach bilden sie die Grenze des Besitzes. Sie schützen den Acker vor den austrocknenden Winden, und sie bieten vielen Tieren Unter- schlupf. Wiesel, Iltisse und Igel helfen im Kampf gegen die Mäuseplage auf den Feldern. Grasmücken, Rotkehlchen, Braunellen, Zaunkönige, Laubvögel und andere insekten fressende Vögel finden ungestörte Nistplätze. Weitaus am besten eignet sich hierzu der Weißdorn. Er beherbergt als Hecke immer die meisten Nester. Aber auch Weißbuche, Alpen johannisbeere, Fichte, Lebensbaum und Eibe (Taxus) sind brauchbar. Eine gute Hecke muß stets bis zum Boden grün sein. Das erreicht man durch den steil dachförmigen Schnitt mit abgeschrägten Seiten. Da und dort ist noch zweimaliges Schneiden im Jahre üblich. Der sogen. Iohannisschnitt ist aber überflüssig. Er stört nur im Juni und Juli die zweiten Vogelbruten. Es genügt einmaliges Schneiden im Herbst. Nadelhölzer sollen schon im August oder September geschnitten werden, damit die Wunden sich noch schließen können. Der Schnitt der Laubhölzer muß bis zum Februar beendet sein. Bei richtiger Behandlung kann so eine Weißdornhecke zum wahren Vogelparadies werden. * Jetzt ist die beste Zeit zum Aufhängen von Nistkästen, weil sich die Aufhängeplätze am günstigsten auswählen lassen, solange die Zweige der Bäume noch belaubt sind. Wenig vorn- ühergeneigt und das Flugloch nach Osten oder Südosten ge richtet, werden die Kästen am liebsten von den Vögeln bezogen und auch gern als Unterschlupf gegen die Unbilden des Win ters benützt. * Rundfunk am Freitag. 11.30—12.30: Aus Oper und Konzert. 12.35—12.45: Bericht zur Lage. 15.30-^16: So listenmusik von Bach, Schubert, Weber. 16—17: Melodien aus Oper und Operette. 17.15—18.30: Unterhaltsame Klänge aus Hamburg. 18.30—19: Zeitfviegel. 19.20—1S.3S: Front berichte. 19.45—20: Dr.^oebbels-Aufsotz „Die Uhr des Schicksals". 20.15—22: Gastspiel de« Berliner Admirals- palastes: „Der Goldene Käfig", Operette von Heinz Hentschke, Musik von Theo Mäckeben. D 8.: 17.15—8.30: Beethoven, Hummel, Schubert, Mozart. 20.15—21: Komponisten im Das- fenrock. 21—22: Komponistenbildnis: G. F. Händel. O Au«, 7. Okt. Der Borstand des Amtsgerichts, Oberamts, richter D!. Böhm, beging geste!», am 6. d. M., sein 2öjäh!iges Dienstjubiläum. In eine! schlichten Feie! gedachte die Gefolg schaft diese» Tages und beachte ihm ihre Glückwünsche zum Ausdruck. Aue, 7. Ott. Die Kameradschaft der NSKOD. hielt im Fremdenhof „Stadtpark" ihren Monatsappell ab, bei dem Kameradschaftsführer Frieser außer den Mitgliedern auch eine größere Zähl verwundeter Kameraden au» den hiesigen Laza retten begrüßen konnte. Sein besonderer Gruß galt dem als Redner gewonnenen SaugeschäftsfUhrer Hermsdorf, Dresden, sowie dem Kreisbeauftragten Ulbricht, Schwarzenberg. Nach der Gefallenenehrung und der Erledigung geschäftlicher Ange legenheiten sprach Pg. Hermsdorf üver Zweck und Ziel ter Kriegsopferbeweguna, deren vornehmste Aufgabe es ist, die verwundeten und kranken Kameraden des jetzigen Krieges und die Hinterbliebenen unserer Gefallenen in jeder Weise zu betreuen. Mit der eindringlichen Mahnung zum festen uner schütterlichen Glauben an den Sieg umerer Waffen schloß der mit großem Beifall aufgenommene Dortrag. Eine Anzahl Mitgliedskarten wurde ausgegeben und -um Eintritt in die Marsch, und Schießabteilung geworben. Mit einem Aufruf zur tatkräftigen Mitarbeit und dem Gedenken an den Führer schloß der Appell. , Schwarzenberg, 7. Okt. „Kraft durch Freude" führt morgen, am 8. Oktober, in Ler Kraußhalle ein Sonderkonzert -»'S Deutschen Philharmonischen Orchester» Prag durch D:rt- gent ist Konzertmeister Rolf Wilhelm Heger, Wien. Das Kon- zeit beginnt pünktlich um 19 Uhr. Schwarzenberg, 7. Ott. Die vom Erzgebirgszweiaverekn veranstaltete Ausstellung von Bildern heimischer Künstler in der Gewerbeschule findet recht erfreulichen Zuspruch aus allen Kreisen. Unter den Besuchern sind viele Kunstfreunde von auswärts. Auch einzelne Schulklassen wurden in da« Ver ständnis der Bilder eingeführt. Zahlreiche Oelbilder und Aquarelle haben Käufer gefunden, Die Ausstellung schließt am Sonntag um 18 Uhr. Lößnitz, 7. Okt. Die 20jährige Lena S. versucht« in Zwickau auf ein« fahrende Straßenbahn aufzuspringen. Sie kam zu Fall und geriet unter den Anhänger. Beide Beine wurden ihr abgefahren. In bedenklichem Zustand wurde sie in das Heinrich-Braun-Krankenhaus gebracht. Lößnitz, 7. Okt. Die NSDAP.-Ortsgruppe hält ihre Ernte dankfestfeier am kommenden Sonntag, 10. Oktober, um 15 Uhr im „Schützenhaus" ab. Alle Partei- und Volksgenossen sind herzlich eingeladen. Lößnitz, 7. Okt. Drei Raucherkavten stahl der Einwohner K. P. nacheinander aus der Kleiderablage einer Firma und bezog darauf Tabakwaren. Eine Karte fälschte er noch dadurch, daß er das Geburtsjahr des Karteninhabers «bänderte. Der Amtsrichter zu Aue erkannt« auf 2 Monat« und 2 Wochen Gefängnis. Hundshübel, 7. Okt. Das Erntedankfest, verbunden mit einem Dorfabend, nahm im Gaschos zum Hirsch einen feier lichen Verlauf. Im Mittelpunkt des Abends standen di« An sprachen des Ortsbauernführers Schmidt und des Ortsgrup penleiters Arnold. Man gedachte der schweren Mühen, di« besonders die Bauern des »Erzgebirges auf sich nehmen müssen. Mit schlichten Ausführungen wurde Rückschau gehalten auf das verflossene Jahr. Die Feier wurde durch Vorträge und Gesang des BDM., der Iungbauern und des Männergesang. Vereins umrahmt. Besonderen Beifall erntete die Schneeberger Dergkapelle, die durch schneidig« Musik die Veranstaltung ver- schönern half. Dank des zahlreichen Besuches konnte dem WHW. wieder ein schöner Betrag überwiesen werden. * * Lhemnitz. An Stelle der bisher an der Staatlichen Akademie für Technik abgehalteften Werkmeisterkurse wurde eine Staatliche Technikerschule errichtet, die den Nachwuchs von Vorarbeitern, Werkmeistern, Technikern und Konstruk teuren durch-Auslese und Schulung der technisch begabten Volksschüler sicherstellen soll. Standortsportfest der Hitlerjugend in Lauter. Die Stegerliste zeigt folgend« Ergebnisse: Hitleftugend: 100 m: A. Ficker 12,8; 400 m: A. Ficker 1:8; 1500 m: Konr. Schubert 8:45; Welt sprung: A. Ficker 5,49 m; Hochsprung: M. Nohlmüller 1,47 m; Kugel stoßen: R. Tuchscherer 9,90 m; Neulenweitwerfen: S. Petzold 60,80 m; Speerwerfen: M. Dietrich 31,85 m; Stabhochsprung: W. Thiemer 2,83 m. BDM.: 75 m: I. Jähn 10,4; Weitsprung: 3. Jähn 4,49 m; Hochsprung: 3. Jähn 1,16 m; Schleuderball: L. Hecker 81 m; Kugelstoßen: Ä. Erpiq 7,11 m. DI.: 60 m: G. Flemming 7,7; Weitsprung: Stollfuß 4,55 m; Hochsprung: K. Meister 1,31 m; Schlagballwettwurf: Müller 72,50 m. IM.: 60 m: Hüthel 8,9; Weltsprung: <S. Range 3,96 m; Hochsprung: L. Kunzmann 1,06 m; Schlagballwettwurf: L. Kunzmann 48 m. Aepfel. Aepfel sind die begehrtesten Früchte. Sie verdienen diese diese Bevorzugung, denn, abgesehen von ihrem Wohlgeschmack — wie untevschiedlich sind Geschmack und Fleisch der verschie- denen Sorten — ist kein anderes Obst so nahrhaft, gesund und vielseitig brauchbar wie unsere Aepfel. Dieses Jahr ist ein gutes Apfeljahr. Nachdem Lazarette, Front, werdende Mütter und Kinder und die Marmeladen- Industrie gut versorgt sind, wird auch für die übrigen Volks- genossen noch einiges übrigbleiben. Auf dem Lande, in kleine- ren Städten und in den Vororten der Großstädte haben viele ja auch ihren eigenen Apfelbaum. Selbst diese Begünstigten sollten aber in jedem einzelnen Apfel eine kleine Kostbarkeit sehen, mit der man sparsam umgehen muß. Das heißt, ihn gesäubert, mit Schale, Kernen und Kerngehäuse vollständig aufessen, so wie er geschaffen ist. Nur aus angefaulten oder ganz und gar unansehnlichen Früchten sollte man Mus, Kom- pott oder Marmeladen kochen; di« köstlichen Apfelspeisen, zu den«n tadellose Früchte gebraucht werden, wollen wir kür Zeiten des Ueberflusses zurückstellen. Denn heute ist jener gesunde Apfel nicht nur ein Leckerbissen, sondern auch ein Wert für unsere Gesundheit, der voll genutzt werden soll, und von dem nichts verschwendet werden darf. „Nun", mag mancher sagen, „ich jedenfalls habe soviel, daß ich es mir leisten kann, die Apfelrest« und Kerne wegzu- werfen." Das ist aber «in falscher StandpuM. Denn sehen wir uns die Kerne einmal genauer an. Sie enthalte» söge- nannte „Spurenelement«" (ein Wort, dem man heute m wissenschaftlichen Zeitschriften häufig begegnet). Stoff«, von denen nur Spuren, also verschwindend wenig, im Körper vor- Händen fein müssen, damit alle Organe und Drüsen richtig arbeiten. Das Apfelfleisch ist ja überhaupt nur um der Kerne, des Samens willen da, diese enthalten das eigentliche Leben, und die so lebenswichtigen „Spuren" werden eben in ihnen oder in ihrer nächsten Umgebung gefunden. Noch die vorige Kindergeneration wurde belehrt, die Apfelkerne seien „giftig". Dies war insofern richtig, als sie allein und in Mengen ge- gessen allerdings schaden würden. Was ist alles in einem Apfel enthalten? 85 v. H. Wasser, 10 v. H. Fruchtzucker, 0,8 v. H. Fruchtsäure, 0,4 v. H. Eiweiß, 0,4 v. H. Mineralstoffe, 1 v. H- Pektin, sowie ätherische Oele, Vitamine, Fermente usw. Wasser haben wir wohl eigentlich genug? Genug ja, aber nach den neuesten Forschungen ist Wasser je nach seiner Herkunft für den Menschen mehr oder weniger wertvoll. Das Wasser, das in Früchten und Gemüsen enthalten ist, wird für unvergleichlich wertvoller als Quell- wasser gehalten. Die Mineralien sind darin auf eine andere und biologisch wirksamere Weise gelöst. So ist das in Früchten enthalten« Wasser nicht Wasser schlechthin. Fruchtzucker ferner ist einer der leichtest verdaulichen Stoffe, die es gibt; er liefert Energie ohne Belastung (anderer Zucker muß erst in Fruchtzucker umgewandelt werden). Aepfel die wir beim Wandern essen, erfrischen und stärken uns ohne jode nachfolgende Müdigkeit, di« wir sonst nach dem Essen kennen. Man hat Fruchtzucker „Muskelbenzin" genannt, um auszudrücken, daß er kostbarer,, unmittelbar brauchbarer Energiestoff ist Die Fvuchtsäuren regen den Appetit an und üben ein« keimhemmende Wirkung im Darm au«. Die Mine, ralstoffe werden vom Körper dringend, benötigt. Bedauerlicher weise werden st« durch das Kochen von Gemüsen und Früchten und auch bereits durch gründliches Waschen zerteilten Gemüses zum großen Teil ausgelaugt. Umso wichtiger ist, daß wir uns vom Apfel, der roh ja auch besonders gut schmeckt, nicht« ent- gehen lassen. Deshalb der Rat, die Kerne mitzuessen. Aepfel enthalten z. B. Jod, davon aber nur 4 v. H. im gesamten Apfelfleisch, 96 v. H. in den Kernen. Das Pektin spielt eine wohltätige Rolle im Darm. Bekannt sind die Apfelkuren bei Darmstörungen. Die Aromastoffe (ätherische Oele) wirken för- mernd auf die Absonderung der Derdauunqssäft« in Mund und Magtzn. Daß die Verdauung bereits im Mund« eingeleitet wird, ist bekannt. Ueber Vitamin« und Fermente braucht man heute kein Wort mehr zu verlieren,. auch nicht darüber, daß Zubereitungen sie mehr oder minder zerstören. Essen wir also die schönen Aepfel, mit denen uns dieser Herbst so reich be schenkt, mit Andacht und Genuß —, und mit Haut und Haar. Lagern soll man Aepfel am geeignetsten in dunklen, gleichmäßig kühlen und normal trockenen (aber nicht durch Heizung völlig ausgetrockneten) Kellern aus Holzrosten, auf der Blume und keiner, den Nachbarn berührend. Möglichst soll nichts im gleichen Raum aufbewahrt werden. Die verschiedenen Sorten sind sehr verschieden in der Haltbarkeit. Man unter richte sich vorher darüber. Licht fördert das Nachreifen, da« wir aber zurückhalten wollen. Stundenweise lüften! Jede Woche wird der Vorrat durckgesehen und jeder Apfel, -er auch nur kleine faule Stellen zeigt, verwendet. Für Kinder wird -die betreffende Stell« ausgeschnitten, so daß sie -i« Aepfel aus der Hand essen können.
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