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Erzgebirgischer Volksfreund : 12.06.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194306127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19430612
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19430612
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1943
-
Monat
1943-06
- Tag 1943-06-12
-
Monat
1943-06
-
Jahr
1943
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 12.06.1943
- Autor
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Die Wett der Stärkeren. PK. In den Gesprächen, die an der Front geführt wer den, klinat die Heimat ständig an. Den Borrang aber hat der Krieg. Da» beginnt mit den gebleichten Uniformen, mit dem vom Schlamm und Regen mürbe gewordenen Gchuhwerk, da» endet bei all den Problemen von Wirtschaft und Politik, die hier so gesehen werden, al» sei der schmale Gefechtsstreifen einer Kompanie der Nabel der Welt. Das hat seine tiefe Be rechtigung im Kubanbrückenkopf, den er ist mehr als ein be liebiger Frontteil, er ist ein Angelpunkt im Kampf um das Mittelmeer. Diese Haltung muß so sein und nicht anders, denn durch sie schafft sich der Soldat einen unsichtbaren Schutz mantel, der ihn geistig und seelisch vor allen Fährnissen des Nomadendaseins schützt. Sie verschafft ihm die tiefere Be gründung seines Frontlebens. Also keine Gleichgültigkeit, sondern bewußte und gewollte Haltung. Natürlich wird aber so jede früher natürliche Offen barung der Heimat fremd und fern. Das einst Alltägliche wird zu etwas Außergewöhnlichem, das man wohl ersehnt, um da» man aber nicht etwa fleht. Man träumt zeitweilig von den Glocken, deren Töne man hier vergeblich sucht, vom Pfeifen der Fabriken, vom Rattern der Eisenbahn, vom Leben der Kinder und von den Klängen eines Volksliedes. Man träumt davon, weil der Tageslauf vom unruhig nomadischen Leben der Front erfüllt ist, weil die Rückschläge des Winters die Frage aufwerfen, ob dem Herzen des deutschen Soldaten nicht doch eine blutende Wunde gerissen worden sei, ob die Moral der Front nicht doch durch die Ereignisse vergangener Monate eine innere Erschütterung erfahren habe. In einer kleinen, schmalen Behausung am Kuban hat dieses Thema eine Nacht erfüllt, während die Lehmmauern vom Artilleriefeuer zitterten. In dieser Nacht zog das vergangene halbe Jahr noch einmal in Schattenbildern an uns vorüber. Kameraden standen zwischen uns, die auf dem Marsch zwischen der Wolga und dem westlichen Kaukasus ihren Ruheplatz ge funden haben und deren Namen nun als das Gewissen der Front auftauchen. In den Gesichtern, die von diesen Ereig nissen berichteten, lag etwas Neuartiges. Noch im letzten Sommer konnte man jungen Menschen begegnen, in deren Ge sicht wohl die Jugend, in deren Reden aber das tiefe Wissen um die letzten Dinge des menschlichen Lebens stand. Dieser Gegensatz von innen und außen scheint nach dem letzten Winter ausgeglichen zu sein. Das äußere und das innere Gesicht des Soldaten hat den gleichen Ausdruck gefunden. Ein bitterer Ernst steht in diesen Gesichtern, die die Welt nüchtern sehen und erkennen. Der Krieg ist für sie zu einem nüchternen Rechenexempel geworden. Sie sehen den Gegner und sein Material. Daraus ermitteln sie die Notwendigkeiten für ihren eigenen Kampf. Die Gefahr besteht, daß durch eine solche nüchterne Rechnung der Krieg als Naturerscheinung den Menschen überwältigt. Ein Soldat aus dem ersten Weltkrieg erzählte von dem Zwei kampf mit dem Material, der damals eine völlig neue Er- scheinung gewesen war. Nicht selten kam es vor, so sagte er, daß sich der Selbsterhaltungstrieb des einzelnen Soldaten zum Dernichtungstrieb wandelte. Der einzelne Kämpfer konnte ost im unmittelbaren Hinterland nicht mehr begreifen, daß ein Haus noch unberührt war. Er lebte auch innerlich oft so stark im Ruinen- und Grabendasein, daß er die normale Lebens form abzulehnen begann, ein Zeichen, daß der einzelne im materialmäßigen Denken aufzugehen drohte. Es hätte nicht Wunder nehmen dürfen, wenn auch in diesem Kriege vorüber gehende Mißerfolge, oft übermenschliche Anstrengungen und besonders dip Menschen- und Materialmassen des Feindes dem deutschen Soldaten den Glauben an die Materie eingeimpft hätten; schließlich muß er sich ja mit jenen Kräften verbinden, die ihm die Voraussetzung für ein siegreiches Kriegsende sind. Gerade die Rückschläge des Winters haben ihm gezeigt, daß es für ihn nur ein unerbittliches Entweder-Oder gibt. Das heißt also: Nackter Existenzkampf bestimmt die Wahl der Mit tel. Eine Entscheidung zugunsten der Materie hätte auch des halb nicht verwundert, weil der Soldat erkennen mußte, daß die Gegenseite durch eine überdimensionale Materialmassie rung unstreitig Erfolge verbuchen konnte. Instinktmäßig aber hat sich der deutsche Soldat in diesem Kriege vom Massenwahn losgesagt. Er mußte erkennen, daß sich die meisten seiner Kameraden bei steigenden Anforderungen zu sehr bewußten und sehr aktiven Persönlichkeiten entwickelt haben. Wenn ein Abteilungskommandeur im Sumpf des Kuban feststellen konnte, daß sich die Wut des einzelnen Sol- baten bei gegnerischen Aktionen derart steigerte, daß sich zwei Obergefreite aus eigenem Entschluß aufmachten, um bei Nacht eine zehnfach überlegene feindliche Maschinengewehrstellung auszuheben, so ist damit schon ein Beweis erbracht, daß die innere und äußere Kraft des einzelnen deutschen Soldaten der des einzelnen Sowjetsoldaten um ein Vielfaches überlegen ist. So gewann im Angesicht der Truppe der einzelne Kämpfer an Wert. Er zählt heute an der Front in erster Linie. Das geht zum Teil schon so weit, daß die Oualität des selbstverantwort lichen Einzelkämpfers einen Maßstah für die Kameradschaft bildet. Gewiß ist dieser Maßstab hart, vielleicht sogar unge recht. Aber er ist notwendig, denn er schafft jene Auslese wertvollster Kräfte, die heute das Rückgrat der Front bilden und denen die Waffe zum Diener im Existenzkampf wird — und nicht umgekehrt. Diese gegenüber den Erfahrungen des ersten Weltkrieges völlig gegenteilige Entwicklung ist wohl darauf zurückzuführen, daß der deutsche Soldat im Verlauf dieses Krieges an Hand ungezählter Beispiele erfahren hat, daß Masse und Material wohl Augenblickserfolge erringen können, daß aber Dauer erfolge nur vom Geist des Kämpfers errungen werden. Des. halb nimmt der einzelne Soldat zeitweilige Rückschläge nicht allzu tragisch. Er rechnet mit Wen, weil er nicht annehmen kann, nicht annehmen darf, daß sich allein im Sturmschritt der Schlachten bas deutsche Schicksal entscheide. So erleben wir es, baß Rückschläge auf den Geist der Trunve in einer ^orm wir ken, die starke männliche Eharaktere zeitigt. Wenn fünf Mann gegen hundert stehen und dennoch siegen, wenn zwei Geschütze gegen landende Bataillone kämpfen und den Landunasversuch dennoch vereiteln, wenn ein einziger Soldat, seinem Regiment voranstürmend, Bunker um Bunker knackt und den Kameraden den Weg in den Feind freischlägt, so ist bewiesen, wie sehr heute der Starke eine Welt in der Faust hält, von der nur die wissen können, die hier draußen stehen. Zu solchen Taten und zu solcher Einstellung gehört ein heiliges Feuer. Diese Flamme kann man nicht befehlen, sie muß wachsen. Man trifft solche Kühnheit heute im Brückenkopf in einer erstaunlich massierten Form. Nicht müde und zer schlagene Männer, wie die feindliche Agitation weismachen will, sondern kühne und intelligente Gesichter beherrschen hier die Front. Alle aufgespeicherte Kraft alle in vielen Wider wärtigkeiten des Krieges gesammelte Erfahrung vereinigt sich in einer schier unheimlichen Wucht, die hoch über jedem mate- rialmLßiaen Denken steht und durch kein Geschütz, durch keinen Panzer, durch keinen Bunker ersetzt werden kann. Hat man einmal nach solchen Erkenntnissen einen Zu sammenstoß dieser Geisteshaltung mit der der östlichen Welt erlebt, so sieht man erst, was die Rasse eine» kämpfenden Soldaten bedeutet. Der andere mag wohl listiger sein, wirken aber kann er nur durch di« Masse. In der Persönlichkeit aber liegt eine Welt umschlossen, di« all unsere Kultur umfaßt. Vielleicht ist gerade sie wenigstens zu einem Teil der Anstoß zu jenem Feuer, das den einzelnen auch bei zahlenmäßiger Unterlegenheit zum mutigen Träger de» Schicksals macht. Sicher, diese» Feuer kann erlöschen. Ein kleines Stückchen Eisens kann dem Leben seine Erfüllung setzen, aber es findet sich immer wieder derjenige, der dem Toten die Fackel aus den Händen nimmt und sie, tausend anderen voran, -um Siege trägt. So wurde in vier Jahren Entbehrung, in zwei Jahren Ostkrieg, nach zwei harten Wintern eine Generation geboren, die das Leben wieder über die Materie erhoben hat, die dem Tode trotzt, die aber ebenso dem Leben ihren Tribut abver langt. Welche Generation anderer Völker hat ähnlich wie sie vom ersten Tage des Krieges an im Brennpunkt aller Kämpfe gestanden? Wer hat wie sie Tag für Tag und Stunde für Stunde seit dem 1. September 1939 gekämpft? Wer hat, ihr auch nur annähernd ähnlich, mit solcher Anstrengung ein neues geistiges Leben errichtet? Diese Soldaten waren stärker als alle Völker des Erdballs. Sie haben den Schritt in eine andere, in eine größere Welt getan, nachdem sie das Leben in all seinen Phasen hier draußen bis zur Neige ausgekostet hatten. Diese Männer wollen verstanden und gewürdigt sein. Sie tragen eine neue geistige Welt in ihre Heimat, eine Welt, die durch den Krieg geläutert ist. Sie haben den Krieg be zwungen durch die Kraft ihrer Persönlichkeit. Nicht an ihnen ist es gelegen, dereinst die Drücke ins normale Leben zu schla- aen. Schon heute muß die Heimat die Pfeiler errichten, über die sie dann als Pioniere eines neuen Zeitalters den Steg in eine neue Zukunft schlagen. Kriegsber. Dr. Freiherr v. Imhoff. Flugzeugfagd auf Dowsetlokomotiven. Ndz. Kriegsberichter Hermann Marten (PK). Leutnant E. schreckt unter dem Rasseln eines Weckers ans dem Schlaf auf. Der 21jährige Flugzeugführer ist noch traumbenommen, während er mechanisch nach dem Feuerzeug greift und die Kerze sucht. Die Uhr zeigt auf 2. 45 Minuten später klinken die Gurte des Fallschirmes ein, der Leutnant rollt zum Start. Dor der Kanzel glimmt ein schwaches Morgenrot, di« Erde ist schwarz und dunstverhangen. Hundert Kilometer ostwärts rollen hinter diesem Dunst sowjetische Züge zur Front, qualmen gemächliche Lokomotiven — ihnen gilt's. Mit 77 Abschüssen führt er die erfolgreichste von fünf De- satzungen, die in kurzer Zeit 255 wertvolle Loks der Sowjets erledigten. Ein Fluß, wie ein Rinnsal aus dieser Höhe anzuschauen, scheidet hüben und drüben. Die Nadel des Höhenmessers sinkt, das einsame Flugzeug taucht wieder in die Dämmerung der Erde zurück. Statt des Fluges über Wolken und Weiten das nervenbeanspruchende Jagen durch Mulden und Täler. Me Hand des Beobachters zeigt nach links. Dort ist die Dahn, das heutige Jagdgebiet. Das Flugzeug ist nur noch wenige Meter hoch. Jeder Gedanke, jeder Mick konzentriert sich auf die erste Lokomotive, auf die ersten roten Flakbälle, die nach allen Erfahrungen in jedem Augenblick auftauchen können und müssen... Die schwarze Wand eines Hügels kommt auf den Zerstörer zu. Ueberspringen! Ein Bahn- wärterhäuschen huscht unter den Flächen vorbei. Die weißen Schienen liegen leer da wie endlose silbrige Fäden. Ein Haltepunkt und da — ein« Lokomotive! Eine hastige, froh- lockende Geste, Kurve, Anflug... längst liegen die Finger auf den unscheinbaren Knöpfen am Steuerhorn, ein leichter Druck, und die schwarzen Knöpfe sind Tasten einer höllischen Klaviatur, deren Melodie das Sausen der Leuchtspur ist, die wie in einem Bündel aus den Bordwaffen in den dunklen Schatten der Lokomotive fliegt. Und Flak jetzt, Flak vom Dichnrand, vom Wagen in der Mitte des Zuges. Es gibt kein Ausweichen mehr... Der Bleistift des Beobachters kritzelt auf einem Stück Papier. Angriffszeit: 3 Uhr 27 Minuten, eine Lok zerstört, Flakabwehr. 3 Uhr 35, eine Lok zerstört, starke Flakabwehr. 3 Uhr 41, ein« Lok zerstört, Flakabwehr, Jäger. Sonstig« Beobachtungen: kein weiterer Zugverkehr. Mr ««sere Soldate«. Das vorläufige Ergebnis der dritten Haussamm- lung des Kriegshilfswyrkes für das Deutsche Rote Kreuz am 6. Juni beträgt im Gau Sachsen 3185 054,71 RM., das sind 20,80 v. H. mehr als bei der gleichen Sammlung im Vorjahr. Es offenbart die dankerfüllte Bereitschaft der schaffenden Heimat, den verwund« ten Kämpfern für Großdeutschlamds Freiheit die helfende Hand zu reichen. Au diesem Ergebnis trugen bei: der Kreis Anna berg 69 571,21 RM., Aue 82 501,44, Auerbach 78 602,38, Chemnitz 296 293,15, Dresden 605 923,80, Leipzig 439 877,24, Marienberg 37 290,97, Plauen 126 939,75, Stollberg 48 914,89 und Zwickau 184 382,66 RM. Da» R«jch»ergebni» der 2. -aussammlung des Kriegshilfswerkes am 23. Mai betrug 57 358 635,96 RM. Bei d«r gleichen Sammlung des Vorjahres wurden 44118 987,39 RM. aufgebracht, di« Zunahme beträgt also 13 239 648,57 RM., das sind 30 v. H. * . * Eine Reichslotterie der NSDAP, für da» Kriegrhilfswerk ist auch in diesem Jahre genehmigt worden. Das Spielkapital beträgt 42 Millionen RM. 84 Millionen Losbriefe zu je 50 Pfg. werden aurge-geben. In jeder der 14 Reihen zu sechs Millionen Losbrivfen wevden 885 000 Gewinn« und 103 Prämien im Gesamtbetrag« von einer Million RM. ausae- spielt. Die Zichung der Prämien erfolgt am 30. September m München. Die Los« w«rden wieder von den „Glücks- männern^ und Mätzen sowi« in den Gast, und DergnügunMMtzen vertrieben. * Di« ANstosssammlung der Schulen erbrachte im Jahre 1942 281000 Tonnen Altstoffe aller Art. Der Reichserzieh- 4S00V BRL. Bou de, Ostfront wird «ur Späh, »ud Stoßtrupp, tätigkeit gemeldet. Bei «ine» Angriff»versuch starker sowjetisch«, Flieger- träft« gegen deutsche Feldflugplätze im mittlere» Abschnitt der Ostfront entwickelte» sich heftige LuftkSmpfe, bet d««en der Gegner schwere Verluste erlitt. In der Nacht zum 11. Just griffe» schwere deutsch« Kampfflugzeug« ,i« sowjetische» Rüst»«g»»erk am Im Mittelmeerraum schosse« deutsch« und italieuisch« Jäger gestern 22 feindlich« Flugzeug« ab. Deutsche Unterseeboot« versenkten in schwerem Kampf gegen gesicherte Seleitzüge vnd Einzelfahrer nenn Schiff« mit 48 000 «RT. und erzielte« Torpedotreffrr auf zwei weit«r«n Schiff«». In der Zeit vom 1. bi» 10. Juni wurde« durch S««- streltkräfte und Mariueflak -eh« feindliche Fl« - - zeug, vernichtet. (Wiederholt, da in einem Teil der gestrigen Auflage nicht enthalten.) Di« Gedanken wandern zurück. M« erste Bekanntschaft mit dem Zerstörerflugzeug. Das Bild eines neuartigen Ein satzes schäfte sich hervor. Tiefftflug, Geländeausnutzung wie beim Grenadier. Man flog auf Uebungsziele, Parterreflug, Rasievflug. Und eins wurde klar: hatte di« Evde sie in ihre Nähe zurückgeholt aus dem Himmelanstürmen der Ka meraden, so nur, um ihre fliegerische Reife auf Herz und Nieren zu prüfen. Seitdem hat Lt. E. 22 Lokomotiven zer- stört. 225 Loks vernichtete bi« Staffel, 10 000 Güterwagen sind dadurch verwaist. Italiens Beitrag. Gayda schreibt im „Giornale d'Italia" über den Beitrag Italiens zur Kriegführung der Achsenmächte: 1. Kriegerischer Einsatz: Die Millionen Tonnen im Mittel- meer versenkter feindlicher Kriegs- und Handelsschiffe, die Tausende zerstörter feindlicher Flugzeuge, Panzer und Ge schütze und die Hunderttausende in Afrika und im Mittelmeer- gebiet durch den Einsatz der italienischen Wehrmacht ausge- schalteter feindlicher Truppen sind dem Einsatz an anderen europäischen und asiatischen Fronten, dem Angriff auf deutsche Städte und dem Schutz der Atlantikgeleitzüge entzogen wor den. Churchill stellte bereits fest, daß Singapur und andere lebenswichtige britische Stützpunkte infolge des Kampfes im Mittelmeer-Gebiet verloren gingen. 2. Die Lage: Durch die Kriegführung in Afrika und im Mittelmeerraum hat Italien drei Jahre lang die britische Schiffahrt gezwungen, zur Aufrechterhaltung der Verbindun gen mit dem Indischen und dem Pazifischen Ozean den Ian- gen kostspieligen und mühevollen Umweg um Afrika einzu schlagen, wodurch gewaltige Tonnagemengen gebunden wur den. Italien hat die englisch-französisch-amerikanischen Streit kräfte durch den Einsatz im Mittelmeer an einem Angriff auf den europäischen Kontinent gehindert, so daß jetzt nach vier jähriger Kriegführung Europa unversehrt dasteht. In dieser Zeit konnten gewaltige Kräfte zur Verteidigung Europas be- reitgestellt werden. Europa kann jetzt in Ruhe den kommenden Angriffsversuchen feindlicher Kräfte entgegensehen. Der Feind kann somit erst nach vierjähriger Kriegführung den wirklichen Europakrieg und nur unter äußerst schwierigen Bedingungen beginnen. 3. Produktive Zusammenarbeit: Die italienische Land wirtschaft und Industrie liefern täglich ihren Beitrag für die Ernährung und die Kriegführung der Achsenmächte, so wie auf anderen Gebieten die deutsche Landwirtschaft und Indu strie ihren Beitrag leisten. In dem Handelsverkehr zwischen Deutschland und Italien ist Italien keineswegs passiv, wie dies aus dem deutsch-italienischen Clearing hervorgeht, das gegenwärtig ein Guthaben für Italien aufweist. 4. Politische Zusammenarbeit: Die Verteidigung und der Aufbau der neuen europäischen Ordnung macht eine fortge- setzte geistige und politische Zusammenarbeit der beiden Achsen mächte auf den verschiedenen Abschnitten des europäischen Kontinents notwendig. Der politische Beitrag Italiens, des sen allgemeine Grundsätze zur europäischen Neuordnung wie derholt bereits klargestellt wurden, ist hierbei von wesent licher Bedeutung. Mit Nachdruck weist Gayda zum Schluß die Versuche der feindlichen Hetze zurück, einen Keil zwischen Deutschland und Italien zu treiben. ungsminister hat den Lehrkräften und der Jugend, auch im Namen des Reichswirtschaftsministers und des Reichskommis sars den Dank ausgesprochen. * Frauen von Berufssoldaten bedürfen ebenso wenig wie Deamtenfrauen noch einer besonderen Fürsorge bei Invalidi- tät, Berufsunfähigkeit und Alter. Wenn sie während des Krieges eine an sich versicherungspflichtige Beschäftigung über nehmen oder übernommen haben, bleiben sie daher versiche rungsfrei. * Frauen bei der Feuerwehr. Dor dem Kriege standen in 54 000 Freiwilligen Feuerwehren 1800000 Männer im Dienste des Feuerschutzes. Ueber die Hälfte von ihnen wurde zu den Waffen gerufen. Zu einem Teil konnten sie durch die Feuerwehrscharen der HI. erseht werden, die sich ausgezeichnet bewahrt haben. Ferner wurde eine große Zahl von Männern durch Notdienstverpflichtung in die Freiwillige Feuerwehr eingereiht, und wo nicht mehr genügend Männer zur Ver fügung standen- wurden Frauen zum Feuerlöschdienst heran gezogen. Zunächst wurden zu Beginn dieses Jahres Versuchs- einheiten aufgestellt, besonders auf dem Lande, wo sich der Mangel an Kräften am drückendsten bemerkbar macht, aber auch in Städten, so bekanntlich z. B in Eibenstock. Die Frauen wurden gemeinsam mit erprobten Feuerwehrmännern einge setzt. Ihre Uniform besteht aus einem Kombinationsanzug mit Schmalgurt, Feuerschutzhelm, einem Haarnetz al« Schutz gegen Funkenflug sowie geeignetem Schuhwerk. Auf die den Frauen gesetzten natürlichen Grenzen wird Rücksicht genom- men. Die herangezogenen Frauen sind im allgemeinen 20 bi« 25 Jahre alt, es können aber auch ältere oder jüngere Frauen, wenn sie die körperliche Eignung aufweisen, ver pflichtet werden. Nach 8 Doppelstunden Ausbildung üben die Frauen wöchentlich einmal zusammen mit ihren männ- Men Kameraden an den Geräten. Gute Erfolge wurden auch bei der Ausbildung der Frauen als Maschinistinnen und Kraftfahrerinnen erzielt.
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