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Pulsnitzer Tageblatt : 28.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-193211288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19321128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19321128
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-11
- Tag 1932-11-28
-
Monat
1932-11
-
Jahr
1932
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 28.11.1932
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Montag, den 28. November 1932 Pulsnitzer und Ohorner Tageblatt 84. bzw. 2. Jahrgang, Nr. 278, Seite 5 AU Ser Kamps gegen die Schwarzarbeit In einer im Sächsischen Verwaltungsblatt veröffentlichten Verordnung werden Bestim mungen getroffen, um Fälle von sogenannter Schwarzarbeit zur Kenntnis der hieran inter essierten Stellen, insbesondere der Träger der Sozialversicherung, der Arbeits- und Wohl fahrtsämter und der Polizeibehörden zu brin gen. Dadurch wird erreicht werden, daß Personen, die Handwerkerarbeit statt vom an gesessenen Gewerbe von Schwarzarbeitern ausführen lassen, zur nachträglichen Entrich tung der Beiträge zur Sozialversicherung herangezogen, unter Umständen sogar be straft werden. Die verhältnismäßig geringe Ersparnis bei Aufträgen an Schwarzarbeiter wird also zum guten Teil wieder aufgehoben werden. Dazu kommen Störungen, die die notwendig werdenden behördlichen Erörte rungen mit sich bringen, und außerdem das Risiko, das der Auftraggeber bei unsachge mäßer Ausführung des Auftragens oder dann zu tragen hat, wenn der Schwarzarbei ter bei Ausführung der Arbeiten einen Un fall erleidet, da in diesem Falle ihn der Auf traggeber durch Erstattung der Heilungs kosten und gegebenenfalls durch Gewährung einer Rente schadlos halten muß. Auch der Schwarzarbeiter selbst wird nur im eigenen Interesse handeln, wenn er die Übernahme solcher Arbeiten ablehnt, weil er befürchten muh, daß sie die Entziehung der ihm zu stehenden Arbeitslosen- oder Wohlfahrtsunter stützung zur Folge hat. Es ist zu erwarten, daß bei enger Zusammenarbeit zwischen Handwerk und Behörden eine Vermehrung der Arbeitsmöglichkeiten für das ansässige Handwerk und seine gegen tarifmäßige Ent lohnung unter Beachtung der Arbeitsschutz bestimmungen beschäftigte Arbeitnehmerschaft geschaffen werden wird. Pulsnitz. FahrtzumZirkusSaca- sani. Neben den Fahrten ins Blaue, die die Postdirektion veranstaltet, rüstete die Postver waltung Pulsnitz eine Fahrt zum Zirkus Sarrasaui aus, um den Bewohnern von Puls nitz und Umgegend den Besuch der Reichswehr- Wohltätigkeits-Veranstaltungen bequemer zu ermöglichen. Die erste Fahrt fand am ver gangenen Sonnabend 18 Uhr ab Postamt statt. Der vollbesetzte Wagen erreichte Dres- dm ach dem Weg über Lichtenberg, wo noch einige Teilnehmer zustiegen, kurz nach 19 Uhr. Um 20 Uhr begann die Vorstellung der Reichs wehr. Ein reichhaltiges Programm wurde flott hintereinander bis 22,45 Uhr abgewickelt. Fan faren-Märsche, ausgeführt von sämtlichen Musik- und Trompeter-Korps des Standortes Dresden, leiteten den Abend ein und ernteten einen vollen Applaus des bis aus den letzten Platz besetzten Zirkus Sarrasani. Der mili tärische Schneid und der wundervolle Vortrag, der auch bei den Gesängen der Gesangsabttt- lung zu beobachten war, hinterließen den besten Eindruck auf die Zuhörer. Ganz Erstaunliches leisteten die Turner. Außer reichhaltigen Hebungen auf der Matratze, genannt Boden turnen, wurden auch Sprünge über lebende Pferde ausgeführt, die ihren Höchstpunkt mit einem Sprung über 8 Pferde erreichten. Qua drillen zu Pferde oder per Kraftrad erregten großes Interesse. Weiter wurden gezeigt: Er ziehung des Soldatenpferdes, Instellunggehen einer Mäschmmg«wehrabtttNng und Abwehr von feindlichen Fliegern. Den Glanzpunkt des Abends bildete die Vorführung deutscher Uniformen ün Wandel der Jahrhunderte, be gleitet von den dazugehörigen Märschen. Der große Zapfenstreich mit Kavallerie-Netraite und Gebet, ausgeführt von sämtlichen Musik- und Trompeter-Korps des Standortes Dres den, bildete den Schluß des Abends. Weitere Fahrten der Postverwaltung werden folgen. Pulsnitz. Ein seltenes Naturschauspiel ist am Sonnabendabend gegen ^7 Uhr be obachtet worden. Um diese Zeit strahlte plötz lich die ganze Gegend für eine Sekunde in bläulich-grünem Licht taghell auf. Als es wieder finster geworden war, sah das Auge am nächtlichen Himmel einen dunkelrot glü henden riesigen Meteor ostwärts seine Bahn ziehen, in seiner Form für den Beschauer mit dem Fernglas gleich einem langsam nach Osten strebenden Parseval-Luftschiff, das nach etwa Zwei Minuten jedoch hinter den Wol ken des regnerischen Nachthimmels ver schwand. Ohorn. Klänge aus der Heimat und weiter Welt!" So war die Vor tragsfolge des Konzertes, welches am Sonntag der Gesangverein „Liederkranz" Ohorn ver anstaltete, überschrieben. Das Pulsnitzer Stadt orchester leitete das Konzert mit „Czardas" aus „Der Geist des Wojewoden" von L. Groß mann ein und gab damit nicht nur einen Be weis feims Könnens, sondern einen Hinweis auf die Hauptteile des Programms: „Süd- flavische Dorfbilder" und „Ungarische Steppen- bilder" von Hugo Jüngst. Diese Mnfik deutet uns trefflich Land und Leute. Vor unserem inneren Auge tut sich die endlose Steppe mit der ihr eigenen Schwermut auf. Plötzlicher Wechsel zwischen Dur und Moll, ein eigen artiger, uns fremder Rhythmus zeigt das wilde Temperament des Steppenbewohners. Dem Chor erwachsen bei der Interpretation solcher Musik nicht geringe Schwierigkeiten. Er meisterte sie. Unter W. Schölzels sicherer Lei tung gelang die Temponahme, besonders bei den „Ungarischen Steppenbikdern", gut. Eine stärkere dynamische Schattierung hätte die Wir kung der Werke noch erhöht. Die Solls sang Herr E. Bielas, vom gut abgedämpsten Or chester begleitet. — Ruhiger, ernster und tiefer waren die Lieder der Heimat. Dem Männer chor gelang beim Vortrag von „Heimat" und „Singe, du Vöglein", das Pianissimo recht gut. Der Frauenchor, dessen Stärke und Qua lität gewonnen hat, trug das immer wieder ergreifende Lied Friedemann Bachs: „Kein Hälmchen wächst auf Erden" und „Vöglein im Walde" vor. Herr Kurt Heidrich, Dresden, der gute Rezitator der verbindenden Texte in den Werken H. Jüngsts, sang Lieder von Robert Schumann. Sein Bariton ist ange nehm und tragend. Die Stimme entfaltete sich von Lied zu Lied mehr. In ihr liegen noch wettere Entwicklungsmöglichkeiten. Während bei den ersten Liedern das lyrische Moment wohl tuend hervortrat, fesselte bei „Wohlauf, noch getrunken" die Frische des Vortrags. — Dem Vorsitzenden, Herrn Horn, wurde die ange nehme Aufgabe zu teil, Herrn Robert Birn stein für 40jährige Sängertreue zu danken und zu ehren. Der Männerchor sang das Lied vom treuen, deutschen Herz. — Das zahlreiche (aber leider nicht allzupünktlich erscheinendes Publikum zollte der Säugerschar reichen Bei fall. — Froher Tanz hielt Sänger und Gäste noch lange beisammen. Si. Ohorn. Wahre Volksgemeinschaft. T u r n er e h ru n g. In der vergangenen Woche fand im Jahnhause in Oberfrohna in Anwesenheit von über 500 Personen ein Ehrenabend für den auch hier durch den Er werb des Ohorner Forstreviers bekannten Kommerzienrat Theodor Grobe, Oberfrohna, statt. Kommerzienrat Grobe hat sich in vor bildlicher Weise sein ganzes langes Leben in den Dienst der Volksgemeinschaft gestellt und sich in uneigennütziger Weise um die Deutsche Turnerschaft hohe Verdienste erworben. Als Dank wurde ihm neben zahlreichen Ehrungen die höchste Auszeichnung des sächsischen Kreises die Kreischrenurkunde, durch den Kreisoer- trcter der Sächsischen Turnerschaft, Dr. Thie mer, Dresden, überreicht, nachdem ihm vor Jahren schon der Ehrenbricf der Deutschen Turnerschaft verliehen worden war. In eurer vortrefflichen eindrucksvollen Rede würdigte der Kreisvertreter die hohen Verdienste des Geehrten!, der mehr als 50 Jahre seines ar beitsreichen Lebens in den Dienst der deutschen Turnerschaft gestellt hat, um sein Ideal, die Volksgemeinschaft, zu fördern und verwirk lichen zu können. Kommerzienrat Grobe dankte in einer Ansprache für die hohe Ehrung und äußerte u. a.: Die Volksgemeinschaft als Ziel körperlicher und geistiger Ertüchtigung sei in der gegenwärtigen Zeil das Notwendigste. Sie erfordert aber Verständnis. Jeder müsse dazu beitragen, in friedlichen Austausch Gegensätze mildern zu helfen. Man solle den Weg hierzu sibden, er sei nicht schwer. Das Materielle allein tue es nicht, wenn nicht das Mitfühlen und Miterleben damit verbunden sei. Jeder anständige Mensch habe das Recht, seine Mei nung und seine Lebenserfahrung respektiert zu sehen. Die Deutsche Turnerschaft könne sich rühmen, das Bindeglied aller Schichten zu sein. — Darum hinein in die Deutsche Turner- schast, denn sie allein bietet jeden die Mög lichkeit, im Sinne der wahren Volksgemein schaft zu schaffen und arbeiten, zum Wohle unserer Deutschen Turnerschaft und damit des ganzen Volkes. Gut Heil! Obersteina. Bühnenschauturnen. Im vollbesetzten Saale des Gasthofs „Goldene Krone" hielt gestern der Turnverein Ober steina e. V. DT. ein Bühnenschauturnen ab. Gegen 20 Uhr eröffnete der Vorsitzende des Vereins, Herr Mar Engler, den Abend und hieß alle Anwesenden herzlich willkommen. Ganz besonders begrüßte er jedoch den Ehren vorsitzenden des Vereins, Herrn Bürgermeister Mar Prescher. Hieraus spielte der Spiel mannszug unter der sicheren und straffen Stab führung von Albin Rietschel einen exakt aus geführten Marsch, dem ein sehr inhaltsreicher und gut vorgetragener Vorspruch von Willy Bergk folgte. „Nicht auf andere bauen, son dern nur wer sich selbst nicht ausgibt, wird einmal den Kampf ums Leben meistern!" Den Freiübungen der Jugendturner folgten von Jugendturnerinnen sehr gut ausgeführte rhyth mische Stabübungen im Walzer-Takt, die sehr ansprachen. Die Wirkung dieser Hebungen wären vielleicht noch ausdrucksvoller geworden, wenn der zur Verfügung stehende Bühnen raum ein größerer hätte sein können. Die Turner zeigten Hebungen am Horizontalring, deren Zweck und Wirkung erst neuerdings in der DT. erkannt wurde. Großen Beifall löste ein Reigen der Turnerinnen aus, der auch tat sächlich einwandfrei und wirkungsvoll getanzt wurde. Sehr gut ausgeführte Kürübungen der Turner am Hochbarren beendeten den ersten inhaltsvollen Teil dieses Abends. Den zweiten Teil des Abends leitete wieder der Spielmannszug durch zwei Märsche ein. An eine Einzeifreiübung von Erich König, einer Stabübung von E. Ullrich sowie wieder einem Reigen der Turnerinnen „Sonnige Jugend" schlossen sich Stützhantelübungen der Turner an, die vielleicht ohne Hanteln besser zur Wirkung gekommen wären, da dieselben doch ausgesprochene Bodenübungen waren. Einen wahren Beifallssturm löste das Spiel „Zwei lustige Matrosen" aus, so daß es sogar wie derholt werden mutzte. Ebenfalls viel zu lachen gab es bei den sechs „Gigerls", von der Männerriege in anerkennenswerter Weise ebenfalls gut ausgeführt. Zum Schluh hatten alle Teilnehmer auf der Bühne Aufstellung genommen und beendeten mit dem Liede „O Deutschland hoch in Ehren", das in allen Teilen so gut gelungene Bühnenschauturnen, für dessen Abhaltung dem Vorsitzenden Mar Engler, dem Oberturnwart O. Ziegenbalg, dem Frauenturnwart M. Schäfer, dem Stab führer A. Rietschel, sowie den ausführenden Turnerinnen und Turnern der größte Dank gebührt. Ueberhaupt darf wohl der Verein mit Recht für sich in Anspruch nehmen, datz er ein würdiges Glied in der millionenumfas senden Deutschen Turnerschaft ist. Man spürte gestern Abend wohl, daß in diesem kleinen Dorfverein noch echter deutscher Turnergeist und glühendste Vaterlandsliebe im Sinne Vater Jahns zu finden ist. — Ein flottes Tänzchen hielt die vielen Besucher, alt und jung, noch lange in fröhlicher Stimmung bei sammen. Lichtenberg. Vortrags-Abend des Jungd rutschen Ordens. In einem vov Mitgliedern und geladenen Gästen gutbesuch ten Vortragsabend sprach im Auftrage der Bruderschaft Rödertal der landwirtschaftliche Angestellte P. Eöpel-Rennersdorf am letzten Sonnabend in Schreiers Restaurant über Zweck und Ziel der Jungdeutschen Bewegung. Auf merksam lauschten die zum größten Teil aus Landwirten bestehenden Besucher den interes santen Ausführungen. Nach Ansicht des Re ferenten sind die in Deutschland vorhandenen sechs bis sieben Millionen Arbeitslosen nur in geringem Maße aus die Weltwirtschafts krise, hauptsäch.ich aber auf die Auswirkungen der technischen Entwicklung zurückzuführen. Auch ein« eventuell einsetzende Hochkonjunktur würde das Heer der Arbeitslosen nur unbedeutend vermindern. Schuld an dieser Entwicklung trage die Unfähigkeit fast aller Staatsmänner der ganzen Welt. Sämtliche heute existierenden Parteien lebten von der Uneinigkeit des deut schen Volkes und mußten infolge ihrer Futter- krippenpolilik versagen. Alle Wahlversprech ungen seien als Futter für Stimmvieh zu ver zeichnen. Nur durch die Erschließung des deut schen Ostens sei es möglich, für den deutschen Arbeitslosen Arbeit und Brot zu schaffen. Der Redner warnte dringend vor den bereits heute tätigen, sich gemeinnützig nennenden, aber als gemeingefährlich zu bezeichnenden Siedlungs gefellschaften. Schon mancher siedlungslustige deutsche Volksgenosse sei durch dieselben um seine letzte Habe gekommen. Er schildert weiter die von der Jungdeutschcn Bewegung vorge- schlagene Reichs- und Verwaltungsresorm, Neu einteilung des Reiches mit interessenmäßiger Gliederung, Beseitigung aller heute existieren den Parteien und der damit verbundenen Volksverhetzung, als den Weg zu der zu er strebenden staatsbürgerlichen Gemeinschaft. — Reicher Beifall belohnte dem Redner für seine Ausführungen. Eine Aussprache fand nicht statt, doch soll sich sofort nach Beendigung des Burgfriedens eine öffentliche Versammlung er neut mit diesen Fragen beschäftigen. Oberlichtenau. Konzert. Am Sonnabend veranstaltete die NSDAP. Oberlichtenau mit dem uniformierten Trompeterkorps „Deutsche Kavallerie" unter der Leitung des Herrn Obermusikmeisters a. D. Weber im Linden gasthof ein recht gut besuchtes Konzett. Fest lich war zu diesem Abend der geräumige Saal mit den Symbolen der Hitlerbewegung ver schönt worden. Schon allein durch das mun tere Bild der blauen Husarenuniformen ver schaffte sich die hier noch unbekannte Kapelle rasch Sympathie. Unter der gewandten Stab führung des Leiters spielten sich die „Blauen" bald warm in die Herzen aller ein, so daß oft spontaner Beifall die Zufriedenheit des Publi kums ausdrückte. Dem exakt und schneidig durchgeführten Eermaniamarsch von Keil folgte die an schönen und wohlklingenden Tönen reiche Festouvertüre von Leutner. Vorzüglich traten im „Des deutschen Kriegers Traum" die Lellopartien hervor und anhaltender Bei fall belohnte die auf hoher Stufe stehenden Darbietungen. — Nach dem nun folgenden Einmarsch der SA. richtete Herr Hollnack- Kamenz warme Dankesworte für das zahlreiche Erscheinen an die Besucher und würdigte an schließend den kulturellen Wett und Sinn eines solchen Konzertes. Der Burgfrieden ver biete es ihm, seinen Ausführungen den An strich des Politischen zu geben, aber das deut sche Volk müsse wissen, daß es sich in Zeiten bitterer Not befinde und da sei es die Politik, die erkennen lehre, welch' Schacherspiel mit Deutschland getrieben werde. Im National sozialismus verkörpere sich der spontane Frei heitswille der Nation. Gigantisch sei der Kampf gegen die drei überstaatlichen Mächte in unserem Volke, und diese seien es auch, die die NSDAP, noch immer von der Macht ergreifung abhielten. Aber einmal werde der Tag kommen, da man Adolf Hitler eindring lich rufen wird, und das werde der Tag der Abrechnung und gleichzeitig auch das Fanal zum sieghaften Aufstieg zur Arbeit, Freiheit und Brot sein! Nicht allein nur für uns kämpfen wir, so führte der Redner weiter aus, sondern eine heilige Verpflichtung der nach uns kommenden Generation gegenüber mahne uns, nicht müde zu werden, denn das Blut, das um Deutschland vergossen wurde, fordere es. Begeistert kam ansch.ießend das Horst- Wessel-Lied von vielen Lippen, und manchem mag es ein ernstes Gelöbnis gewesen sein. — Nun richtete der Hitler-Jugendführer Schün- zinger an die neue deutsche Jugend, die eine des Kampfes sei, seine Grüße. Sie hatte das Banner der Zukunft, sie sei die Hefe, das gute Gewissen des Volles. Die neue deutsche Ju gend wende sich ab von den Dingen, die in normalen Zeiten für sie anziehend sein mögen, und baue sich ein Reich aus Liebe und Opfer- Dienst am Valerlandei Wie uns von gut unterrichteter Seite mit geteilt wird, wurden in dieser Woche folgende Arbeitskolonnen vom Jungdeutschen Orden im Freiwilligen Arbeitsdienst eingesetzt: Einsatz Nr. 309. Durch die Bruderschaft Annen i. W. ist eine Kolonne von 12 Arbeits- dienftsreiwilligen zur Durchführung von Forst kulturarbeiten eingesetzt worden. Die Arbeit soll 35 Wochen dauern und umfaßt 2500 Tage werke. Einsatz Nr. 310. Die Vallei Danzig hat ein« Arbeitsdienstkolonne von 30 Mann ange setzt, die Erdarbeiten durchführt. Das für 6 Wochen vorgesehene Projekt umfaßt 1100 Tagewerke. Einsatz Nr. 311. Ein« wertere Kolonne ist von der Ballei Danzig zur Herrichtung eines Winterlagers angesetzt worden. Für dieses Projekt sollen insgesamt 30 Mann auf die Dauer von vier Wochen Beschäftigung finden. Einsatz Nr. 312. Die Ballei Magdeburg hat in Nutha bei Zerbst eine Kolonne von 20 Ar beitsfreiwilligen zur Durchführung von Wege- und Grubenarbeiten eingesetzt. Für das Pro jekt sind 3300 Tagewerke vorgesehen. K. L. bereitschaft zum Volkstum. Die drei Begriffe: Ehre, Ruhm und Freiheit, seien der NS.- Jugend keine hohlen Formen. Mit Erbitterung denke die deutsche Jugend an die Tage deut scher Schmach, in denen es zwar noch Deutsch land, aber keine Deutschen gab. Die Gemein schaft aller ehrlich Schaffenden gab es nicht mehr, und erst der 13jährige Kampf der NSDAP, habe die Erkenntnis gebracht, datz wir alle doch nur dienende Glieder eines Ganzen sind. Der Kampf um Ruhm sei keine Eitelkeit, sondern er gelte allein nur Deutsch land. Der Wille zur Freiheit in der NS.- Jugend dränge nicht darnach, sich frei von allen Pflichten und jeder Autorität zu machen, nein, als innerlich freie Menschen will fie die Pflichten an Volk und Vaterland erfüllen. — Jetzt setzte die Musik wieder ein. Außer- ordent.ich wirksam gestalteten sich die Märsche für Feldtrompeten und Kesselpauken. Die Fantasie aus „Lohengrin" war eine eindrucks volle Wiedergabe Wagnerscher Tonkunst. Der Paraphrase über „Das treue deutsche Herz" von Schreiner folgte das mit lebhaftem In teresse verfolgte Potpourri von Wieprecht „Deutschlands Erwachen". Nicht enden wollte der Beifall nach dem immer ansprechenden Tonstück „Zapfenstreich und Gebet". — So zeigte der Abend in Oberlichtenau, welche großen Sympathien man auch hier dem Na tionalsozialismus zu teil werden läßt, und die Reichhaltigkeit des Gebotenen dürste wohl geeignet sein, den harmonisch verlaufenen Ao end nicht gleich zu vergessen. — Die Tanz lustigen fanden anschließend noch ausreichend Gelegenheit, das Tanzbein in Bewegung zu setzen. Großnaundorf. Landwirtschaftliche Vereins Versammlung. Fast schien es am vergangenen Freitag, daß der angesetzten Mitgliederversammlung kein guter Stern leuch ten wolle, da einmal zu Beginn der Versamm lung sehr wenig Mitglieder anwesend waren und anderenteils der Filmapparat des Red ners anfangs nicht spinnen wollte. Etst im Laufe des Abends füllte sich der Versamm lungsraum mit einer Anzahl interessierter Mit glieder und Gäste, die den Filmvottrag des Herrn Landwirtschastsrates Dr. Spahr-Naum burg „Der Tüchtige schaffts" hören und sehen wollten und alle, die gekommm waren, brau chen die Stunden, die sie hier theoretisch ihrem Berufe widmeten, nicht zu bereuen. Das, was wir unter der bewährten Leitung unseres der zeitigen Vorsitzenden, Herrn Gutsbesitzer Al fred Mager, erlebten, war keine verlorene Zeit, sondern Aufbauarbeit am heimischen Hof und Herd. Es hätten nur noch mehr Mitglieder da sein sollen, um über die wichtigen Fragen der Bodenkultur, Bodenzufammensetzung, Boden- prüsung, Düngungsversuche, Wirtschaftsdünger und künstliche Düngemittel belehrt zu werden. Herr Dr. Spahr, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Deutschen Ammoniak-Veriaufs- vereinigung Bochum zu uns sprach, hätte wohl auch ganz andere Töne für seine von ihm ver tretene Firma ankllngen lassen können, um zum Bezug speziell dieser künstlichen Dünge mittel aufzuforoern, er tat dies aber nicht in dem von uns allen erwarteten Maße und ge wann gerade dadurch und durch die beweis kräftige Vortragsweise an der Hand des Fil mes sehr bald die Herzen der Zuhörer, so daß wir ihm freudig für das Gehörte und Gesehen«, wie auch für die anschließend ge gebenen Aufklärungen im Bezug auf die Frage der Kalkdüngung, dankten. Werden wir zur nächsten Versammlung, wenn der Vorsitzende wieder zur Sitzung ruft, auch einmal die Mit glieder sehen, die es sonst immer vorziehen, daheim bei Muttern zu bleiben? Wir hoffen es in ihrem eigensten Interesse. Königsbrück. Fünf Kommunisten ver haftet. Gestern sind von der Dresdner politischen Polizei in Königsbrück die Kom munisten Matschke, Friedel, Jos. Fisch, Messer- serklinger und Einhellinger verhaftet worden. Außerdem hat eine Haussuchung stattgefun den, die aber ergebnislos verlaufen ist. Die Verhafteten wurden sofort nach Dresden ge schafft. Gleichzeitig wurden Durchsuchungen in Gräfenhain vorgenommen, bei denen ein Teil des Sprengstoffes, der seinerzeit im Steinbruch Jenichen gestohlen wurde, zutage gefördert worden ist. Die Verhaftungen stehen im Zusammenhang mit dem Spreng stoffdiebstahl in Gräfenhain.
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