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Adovter Wochenblatt. M i t L h e r l n u g e n über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Neunter Jahrgang. «reis für den Jahrgang bei Bestellung vcn der Post: l -Haler, bei Beziehung des Blattes durch Botengclcgenheit- 2o ReUgrolcheN. 3. Juli 18-14. Sr scheint .jede Mittmochc. Die Brerun'sche Meise und bie Schwur- ^ericiite. (Dritter und lezter Artikel.) An die Redaktion des Adorfcr Wochcublattcs. Als ich den in der Nummer 2.'>. Ihres Blattes aus der Mannheimer Abendzeitung abgcdrucktcn Eor- respondcnzartikcl vom 29. May aus Dresden zu Ge sicht bekam, was erst durch die dankenSwerthe Ver mittelung Ihres Blattes geschah, entwarf ich die bei- gchende Erwiderung und sandte solche als Antwort aus jenen Artikel an die Redaeiion der Mannheimer Abendzeitung ein, wo hoffentlich diese Erwiderung auch erscheinen wird. Dvcb wünsche ich, daß, wenn auch der Dresdner Eorrcspoudcut bereits in der lezten Nummer Ihres Blattes gchong abgefertigt worden, auch meine Entgegnung in Ihrem Blatte eine Auf nahme finde, um so mehr, als eS nie uberflußig ist, wenn Unwahrheiten und Verdächtigungen statt ciu- zweimal widersprochen wird. Deshalb ersuche ich die Rcdactitn, die beigehende, der Mannbeimer Abendzei tung zugesandte Entgegnung auch in Ihrem Blatte gefälligst abdrucken zu lasten. Plauen, den 26. Iuny ld44. Braun. Entgegnung. Aus einem mir erst vor Kurzem zu Gesicht ge kommenen Artikel in -Xo. 162. der Mannheimer Abend zeitung ersehe ich, daß darin ein BerichtScrstatter aus Dresden unter dem 29. May d. I. aufgetreten ist, der seiner Galle gegen mich erst recht Lust zu machen sich angelegen seyn läßt, nachdem er wegen eines frühern, die gleiche Richtung verfolgenden Ausfalls von mehrern sächsischen Blättern gebührend zu rcchtgcwicscn wor den war. Zwar ist eine solche Zurechtweisung dem Dresdner Eorrespondcnten eben wegen seines neuern Artikels in sächsischen Blättern bereits wieder begeg net, aber da muthmaaßlich diese nicht in das Publi cum dringen, welchem die Mannheimer Abendzeitung zugänglich ist, halte ich cs für nöthig^, hier einige Worte der Entgegnung auf jene Dresdner Corrc- spondcnznachrichl nicderzulcgen. Wenn der Einsender jenes Artikels mir die Kennt nis; der englischen und französischen Rcchtszustände abspricht, so ist dies wenigstens insofern eine An- maaßung, als zur Zeit sein Beruf, darüber ein Ur- theil zu fällen , nichts weniger als zweifellos ist. Denn einmal waren die geistigen Berührungspunkte zwischen mir und dem Eorrespondcnten so selten und so fluchtig, daß er sich, wäre er minder leidenschaft lich und mehr gewissenhaft, überhaupt zu einer Be- urthcilung meines Wissens gar nicht hätte herbeilasseck sollen. Dann müssen auch, soll man ihn zu einem Urtheile über diesen Gegenstand für berufen halten, von feiner« eignen BZissen wirkliche Proben vor- liegen, da diese nicht durch Correspondenzartikel gelte-' fert werden, in welchen ein Schriftsteller in vorneh mer Selbstgenügsamkeit und in angehcucheltem GeD fühl eines verleztcn Liberalismus redliche, im Inte resse des Fortschritts und im Hinblick auf Erreich barkeit geschehene Bestrebungen, denen er früher selbst das Wort geredet, als Ausflüsse von Ignoranz und Leisetretern verdächtigt. Doch der Dresdner Eorrespondent fuhrt zum Beweise seiner Behauptüng, daß ich nicht für die Schwurgerichte scy, Bruchstücke aus dem Berichte an, den ich als Mitglied der für ') Erst, nachdem diese Zeilen nicdergeschriebcn waren, ver nehme ich, daß mein in dem Dresdner Correspondenzartikel vom 2!>. May d. I. ebenfalls angegriffener Freund Todt' schon in der Mannheimer Abendzeitung auf jenen Artikel ge antwortet hat.") Der Einsender. ") Ja, aber die „Mannheimer Abendzeitung" hat meine Entgegnung bis heute noch nicht abgedrukt, obschon ich solch« bereits am l7. Juni von hier abgesendet habe. L,