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^/on vr inq. ttottmann ^Xn der Schlucht Hinterm Regiments-Gefechtsstand haben e» sich di« Mannschaften wohnlich gemacht. In Anterständen Hausen 1 einträchtig beieinander Meldeläufer und Hundeführer, Telefonisten und Brieftaubenwärter, MGFlak und die zum Stollenbau herangezogenen Gruppen aus dem Ruhelager. Tagsüber liegt die niedrige Mulde wie ausgestorben da: nachts aber durch eilen Felküchen den Hohlweg, bringen Kolonnen Stacheldraht, Gewehrmunition und Minen den Truppen in vorderster Linie, werden Stollenbretter und Handgranaten in einem schnell errichteten Pionierlager abgeladen. DaS weih auch der Franzmann und belegt die Schlucht nun mit schwerem Feuer. Die Leute vom Regiments-Gefechtsstand stört solcher Betrieb wenig: sie liegen in ihren Kotten und schlafen den Schlaf des Gerechten. Immerhin haben sie einen Posten ausgestellt, Ler sie vor der tückischsten Gefahr warnen soll. And da eilt er auch schon von Anterstand zu Anterftand und brüllt hinein: »GaS! Gas!" Da erheben sich die Soldaten vom Boden, binden die Gasmaske um, lehnen sich sitzend gegen die Wand, halten den Einsatz der ledernen Vesichtshüll« mit den Händen, daß er nicht allzu sehr den Kopf und Nacken belaste. Bis zum Morgen können sie die MaSk« nicht ablegen: erst dann hört der Sasbeschuh auf. Sie gießen das Memwasier aus und be geben sich wieder an die Pflichten des TageS. Gin neuer Atemeinsatz wird für die Maske empfangen, neue Klar scheiben werden eingesetzt, und in der nächsten Nacht wieder- holt sich das Spiel von neuem. Das Kampfgas ist «ine Waffe, vor der sie sich wohl zu schützen wissen. Fast tausend Meter unter der Erde bricht der Berg mann das schwarze Gestein, ohne das unsere heutige Technik nicht zu denken ist. In sausender Fahrt führt ihn der Förderkorb in Len Leib der Erde. Mächtige Pumpen be wahren Stollen und Schächte vor dem Ersaufen in Master. Gewaltige Ventilatoren sorgen für Belüftung der unterirdischen Stadt. DaS Holz ganzer Wälder stemmt sich dem Druck des lastenden Gebirge» entgegen. Die tückischste Gefahr aber, daS Gas, fordert ganz besondere Maßregeln. Stellt «S die Grubenlampe irgendwo fest, wird daS Revier geräumt, Preßluft eingeblasen, die das geruchlose, unsichtbare Gas vertreiben soll. Lose Gestelle, locker mit Gesteinsstaub belegt, sollen die Fortpflanzung einer Explosion hindern, vermeiden, daß die Gasexplosion auch den Kohlenstaub ergreift. And trotzdem geschieht es immer wieder, daß sich das Gas ent zündet, die Explosion Stollen und Schächte zum Einsturz bringt,. An einem Gasvergifteten werden mit einem eigens dazu bestimmten Sauerstoff apparat Wiederbelebungsversuche unternom men. lAnfgenommen bei einer Gasschutzübung der Freiwilligen Sanitätskolonne München vom Noten Kreuz Links: Die Hausfrankocht preffe-photo Bergleute darunterbegrabenwerden und andere in die giftigen Schwaden geraten, Larin sie ersticken, wenn nicht mutige Kameraden — mit Gasmaske und Sauerstoffgerät wohl ausgerüstet — sie herausholen. Dem Bergmann ist das GaS eine Gefahr, die ihm wohl bekannt ist. , Die Küche ist das Deich Ler Haus frau, wo sie unumschränkt herrscht. Ein großer Teil ihrer Tätigkeit spielt sich dort ab. sie fühlt sich wohl darin und denkt nicht daran, daß auch hier Gas als Gefahr lauert. Sie ist es ge wohnt, am Gasherd zu hantieren. Wenn die Flamm« nicht sofort zünden will, mit leisem Paff wieder verlöscht, läßt sie seelenruhig daS GaS weiter auSströmen, bis das zweite, dritte oder gar vierte Streichholz die gewünschte Wirkung hervorbringt. Bei zurückgeschlagener Flamme, die zischend mit widerlichem Gestank nur unvollkommen das Vas verbrennt, kann sie gar nichts anderes tun, als eine Zeitlang mit weitgeöffneten Hähnen das GaS auS den Brennern blasen zu lasten. Das bißchen Gasgeruch stört sie wenig, aber — Leuchtgas ist ein tödliche» GaS, daran man sich nicht ge- wöhnen kann, besten fortgesetzt eingeatmete kleine Mengen sich zu giftiger Wirkung summieren. Die so häufigen KrankheitS- «rscheinungen unserer Hausfrauen — Kopfweh, Abelkeit, Appetit losigkeit, Schwindel, Müdigkeit und trotzdem wenig Schlaf — sind oftmals nichts weiter als schleichende Gasvergiftungen, die sie nicht als solche rrkennen. Der HauSfrau ist daS Gas eine Gefahr, die sie erst noch kennen lernen muß, um ihr aus dem Wege zu gehen. »Achtung! Vas!" ist eine Warnung, die nicht nur im Kriege ertönt. Aeberall gilt es, gefährliche und wohltätig« Wirkungen des GaseS zu trennen. Bergarbeiter mit Gasmaske und Sauerstoffapparaten bei VersteifungSarbeiten im Stollen S.B.D. Im Rahmen der olympischen AusscheidungSkämpfe sanden im Zeitzer Stadion Schwimm- und Sprungwett- kämpfe statt. — Rechts: Esser, Wilnsdorf, der-Sieger im Kunstsprung, mit seinem Train« Der Lieger im Durm- springen bei den Zeitzer Wettkämpfen, Nicbschläger, mit seinem Trainer vom S.-V. Z-itz Auf zum Werbeschwimmen durch den Berliner Sand wehrkanal Im offenen Wagen fahren die Stadtverord neten die Ehren runde um den Marktplatz Das W«itzbi«rglas voll Wasser hält sich heimtückisch im Hintergrund c>n dem Neumarker Städtchen Friedeberg hat anscheinend noch immer die alte Gemüt lichkeit über heutigen Parteihader triumphiert: wie wär« sonst die traditionelle Stadtverord- neten-Tause möglich? Während eine« der Bürger feierlich mit «in paar Dropfe« Wasser die Dause vollzieht, ergießt sich von hinten der Inhalt eines ganzen WeißbierglaseS aus der Hand eine» MagistratSbeamten über da» unschuldige Haupt deS Täufling» Photo«: Presse-Photo