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Nr. 153 Pulsnitzer Tageblatt — Sonnabend. 2. Juli 1932 Seite 6 8 Wochenend-Panoptikum 8 's Urlaubszert 2. was dir und Hobel, Säge, Hammer, Beil Sie ! „Warum haben Sie mir nicht gesagt, daß der Motor nach vierzig Kilometer Fahrt streikt?" Blau hebt die Augen gen Himmel und beteuert: „Der Mann, von dem ich den Wagen gekauft habe, hat 1. Alle Jahr kommt der Urlaub, Die herrliche Zeit, Da zieht man aufs Land naus Am liebsten zu Man träumt von der Rube Erholung muh sein, ' Aber manchmal da saust man Auch schrecklich hinein.' Man rechnet auf Stille Und ländliche Ruh', Da kommen die „lieblichen Nachbarn dazu, Mit Radio, Gymnastik, Picknick, Grammophon, Und schon ist die ländlich« Stille davon. Stilblüte aus dem Wahlkampf: Und was wird dann kommen, meine Damen und Herren! Das Volk ist ein Lamm und die Regierung wird das Schaf scheren, das die goldenen Eier legt, bis sie es ausgepreßt hat wie eine Zitrone. „Mina, wissen Sie, wann mein Mann nack Hause ge kommen ist?" „Nein, gnädige Frau, aber um sieben waren seine Stie beln noch ganz warm." „Ich habe mich photographieren lassen, wie gefällt das Bild?" „Herrlich, Männe, wenn du doch wenigstens hin wieder so aussehen würdest!" „Das Stubenmädchen hat ja ein ganz geschwollenes Auge." „Ja, das muß durchs Schlüsselloch Zug gekriegt haben/ Buchhändler: „Sie wissen Titel und Verfasser des Bu ches nicht mehr?" Junges Mädchen: „Leider nein. Aber das Buch war blau eingebunden, hatte gelben Rücken und eine rote Titel aufschrift." » Aeltere Lehrerin: „Welcher Fall ist es, wenn ich sage: Ich bin hübsch?" Schülerin: „Vergangenheit!" Drum Mensch, sei vergnügt, Wenn das Geld dir nicht reicht. Die Urlauberfreuden Ersetzt man sich leicht, Weil man die schönste Erholung erst hat, Wenn alle am Land sind, Ist's erst schön in der Stadt. 4. Es schleppen die Städter Den nichtigsten Tand, Die Sorgen und Unarten Hinaus auf da» Land, Und statt daß man dort Gesundheit gewinnert, Machen's am End' Alle Bauern noch spinnert. „Nun, Fritzchen, wie war es denn aus dem Dorf, hat dir denn am besten gefallen?" „Am schönsten war es in der Kuh-Garage." „Was sagt bloß Ihre Frau, wenn Sie so spät nach Hause kommen?" „Ich bin doch gar nicht verheiratet." „Warum gehen Sie denn dann nicht früher nach Hause?" Galanterie Paul und Pauline reisen. Dritter Klasse. „Glaubst du, daß wir allein bleiben werden?" flüstert Pauline verliebt. Paul brummt: „Sicher. Im Nebenabteil sitzt ein wunder schönes blondes Mädchen am Fensterl" Der Herr Meier „Das Traurigste am Dasein eines Junggesellen ist doch, daß sein Name mit ihm untergeht." „Ja, das ist leider wahr! Wie heißen Sie denn? „Meier!" .Bin ich wirklich die erste, die du geküßt hast?" Za, Liebste." .Na, die andern haben auch nicht viel verloren." zalsch verstauten Lilly sieht in einem Schaufenster ein entzückendes Som merkleidchen. Gleich geht sie in den Laden. „Bitte schön, könnte ich das Sommerkleid im Schaufen ster anprobieren?" Bedauernd schüttelt der Verkäufer den Kopf. „Nein, Gnädigste, das geht nicht. Sie müßten schon den Ankleideraum benutzen!" „Gnä Frau, kommen Sie schnell! Der gnädige Herr liegt ohnmächtig in der Diele! In der Hand hat er einen Zettel und neben sich eine Pappschachtel!" „O fein, da ist sicher mein neuer Hut gekommen!" Liede Schwamm stand vor Gericht. „Wie heißt Ihre Frau?" fragte der Richter. „Schwamm," sagte Schwamm. „Die Vornamen will ich wissen." „Die weiß ich nicht. Ich sage immer „altes Reptil" zu ihr." 3. Motorraogeknatter Ertönet recht fest Und Autogetut im entlegensten Nest, Politik und die BSr Bei ländlichem Bier, Die Post und die Zeitung Verfolgt dich auch hier. gen gen Himmel und beteuert: dem ich den Wagen gekauft habe, hat mir auch nichts davon gesagt. Deshalb dachte ich, das wäre vielleicht ein Geheimnis!" Humor Freust du dich nicht über deine kleine Schwester, Friß?" Fritz: „Nein, gar nicht. Ich Hütte lieber ein Brüderchen gehabt. Bob hat auch erst ein Schwesterchen bekommen und jetzt wird er sagen, ich hätte es ihm nachgemacht." BUIiM UrlaubEise .Ich d-n!-, di-s-n S-mm-r m dl- 8-- ,u fach«. „Was kann dich das kosten?" " „Nichts." „Nichts?" „Nein. Denken kostet nichts." Fräulein Erna, seit ich Sie das letztemal sah, haben sich aber fabelhaft verändert." Zum Vorteil oder zum Nachteil?" „Aber Fräulein Erna, Sie können sich doch nur -um Vorteil verändern." Merkwürdiges Geheimnis Blau hat ein Auto zu verkaufen. Gut erhalten. Wenig gefahren. Neu im Lack. Und er findet einen Käufer. * Drei Tage später kommt der Mann wutentbrannt an: Das Handwerkszeug. „Dummer Junge, ich habe dir doch gesagt, du solltest da« ganze Werkzeug hierher bringen!" - . „Habe ich ja auch, Meister! Hc und..." " „Ja, aber das Bier, du Schafskopf, das Dien Gemütlich Noah die Tiere aus der Arche ließ, geschah es, daß eine Mucke sich auf das Hinterteil des Elefanten setzte. Und ihn, beziehungsweise es, das Hinterteil, stach. Da grollte der Elefant ärgerlich: „Immer sachte! Nicht drängeln!" In seiner nächsten Inkarnation wurde dieser Elefant ein Berliner. EinfachöHhtho-e „Die alten Ritter hatten es doch besser als wir." „Wieso?" „Na, wenn solch alter Haudegen mal etwas später und angeheitert nach Hause kam und seine Frau warf ihm alles Mögliche an den Kopf, danan ließ er einfach das Visier herunter."