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Nr. 83. Pulsnitzer Tageblatt — Sonnabend, 9. April 1932 Seite 10 Z Wochenend-Panoptikum S Das Wetterhäuschen In London, in der Downingstreet, Die „Wettermacher" sind am Werk, Diesmal das Wetterhäuschen steht, Was jedermann an diesem merk: Holl Spannung starrt nach diesem Haus Nicht »Schön" nicht „Regen" zeigen sich, Europa sich die Augen an». Da» Haus zeigt auf „Veränderlich". Ganz langsam merken es die andern, Daß alle sie zum Orkus wandern, Wenn Deutschland man total ruiniert, Weil es die ganze Welt dann spürt. Erst wieder, wenn das Geld kursiert, Sich Handel und die Arbeit rührt, Dem ganzen Leben gibt den Halt, Drum seid getrost: „Es tröpfelt bald!" Sine gute Erfindung „Ich habe eine Erfindung gemacht, mit der ich sicher ein Vermögen verdienen kann." „Was ist es denn?" „Es ist eine Extra-Taste für eine Schreibmaschine. Wenn man nicht genau weiß, wie ein Wort buchstabiert wird, dann benutzt man diese Taste; sie macht einen Fleck, der ein,A' oder ein ,E' oder jeden anderen Buchstaben bedeu ten kann." Amerikanisch Vor dem Schnellgericht einer amerikanischen Stadt er scheint ein Taschendieb und wird, da er noch nicht vorbe- Maft ist, zu 50 Dollar Buße verurteilt. Der begleitende Polizist erklärt zu dem Urteil: „Ich habe hie Taschen des Angeklagten untersucht, er hat nur 20 Dol lar bei sich!" „Dann lassen Sie ihn'gehen!" sagt der Richter. Der Verurteilte verschwindet; auch der Polizist will gehen. „Halloh!" ruft ihm da der Richter zu: „Beobachten Sie den Mann genau und in einer Stunde können Sie ihn wie- Her vorfiihren! Ich bin sicher, daß er dann die Buße von 80 Dollar beisammen hat!" EL weiß sich zu Helsen Der junge Mann aus Aberdeen las morgens einen Ar tikel, in dem ein Arzt ausführte, daß Essen bei großer Er mattung schädlich sei. Am Nachmittag führte der junge Mann seine Angebetete aus und machte mit ihr eine so weite Tour, daß sie endlich erklärte, sie sei müde. „Schade," sagte der Mann aus Aberdeen, „wollte dich gerade zum Abendessen einladen, jetzt geht es nicht mehr. Lies diesen Artikel und dann laß uns heimfahren." Der Feuerwehrmann Karl ist Mitglied der Berufsfeuerwehr. Eines Tages hält er bei einem Brand den Schlauch. Nachdem er das Gebäude eine halbe Stunde lang mit un geheueren Wassermassen begossen hat, wird Karl ohnmächtig. Sanitäter bemühen sich um ihn — Karl schlägt die Augen wieder auf. „Warum bist du denn umgefallen?" fragt einer. „Vor Durst!" stöhnt Karl. „Gievsrie-s Loö Nachdem Frau A. ihrem Mann abends stundenlang auf dem Klavier vorgespielt hat, sagt sie triumphierend zu ihm, als der letzte Ton verklungen war: Das war Siegfrieds Tod. Worauf er erwiderte: Muß der aber einen schrecklichen Tod gehabt haben! Anse-ui- „Geliebte, wir wollen unsere Verlobung noch geheimhal ten — erzähle niemand davon!" „Ja, Liebling, bloß Lilli — das Biest hat gesagt, ich würde keinen Dummen finden!" Gin Gchreckenskin- Bubi ist fünf Jahre alt. Bubi ist ein kluges Kind. Gestern kam Bubi entsetzt zur Mutter. „Mutti, Onkel Otto hat meine Schwester geküßt!" Die Mutter lächelt: „Das darf er, Bubi. Sie heiraten doch in zwei Wochen." Bubi denkt nach. Dann sagt er: „Und wann heiratet Papa unsere Klavierlehrerin?" Augen- von heute Fritzchen: „Mama, ich möchte doch zu gern ein Auto haben." Mutter: „Dazu haben wir kein Geld!" Fritzchen: „Ich will aber!" Mutter: „Bist du wohl still! Wenn du ungezogen bist, geben wir dich zu sehr strengen Leuten in Pension!" Fritzchen: „So, dazu habt ihr Geld!" Aebertrumpft Jim und Jonny, zwei alte Seebären, tauschen ihre Er innerungen aus. London ist die nebligste Stadt der Welt, sagt Jim. Nein, sagt Jonny, ich war mal wo, da war es noch viel nebliger als in London. Wo war das? fragt Jim. Konnte ich nicht erkennen, war zu neblig. Humor Wahrsagerin: „Mein Herr, eine Dame schickt Ihnen dauernd Briefe..." „Stimmt, das sind die Rechnungen, die von der Schnei derin meiner Frau kommen!" * „Suchen Sie etwas in Herrenkleidern?" bemerkt ein Verkäufer zu einem älteren Herrn, der sich im Warenhaus schüchtern umsieht. „Im Gegenteil — etwas in Damenkleidung, denn ich habe soeben meine Frau im Gedränge verloren!" * Charlie. warte io—30 >2—32 >0—34 8—35 10—34 15—31 k—qy 24—41 24—35 o) 20—28 'M-05 ')40—55 42—40 —»-Ü'S - - Magdeburg Mannheim München - Nürnberg . P>auen - - 32—46 15—48 33—45 28-46 '>40—53 35—46 31—0. 28—36 30—42 28-40 35—43 38—46 Charlie hält auf der Landstraße ein Auto an. Würden Sie wohl so gut sein und meinen Mantel bis in die nächste Station mitnehmen? Gern, sagt der Besitzer, wo Wenn Sie gestatten, bleibe Was möchten Sie werden? Am liebsten Fabrikant von einer Sache, die alle Welt braucht. Haben Sie denn Kapital? Nein, aber die Dankschreiben habe ich schon aufgesetzt. soll ich ihn abgehen? ich gleich drin, erwidert» „Angeklagter, Sie werden beschuldigt, sich am Sonntag abend heimlich aus dem Gasthaus „Zum Schimmel" entfernt zu haben, ohne vorher Ihre Zeche zu bezahlen. Wie kommen Sie dazu?" „Entschuldigen Sie, Herr Richter, aber sn der Tür hat ja gestanden: Drücken!" , * „Bei mir mag kommen was will, ich bin gegen all«« gerüstet!" „Wieso?" Na, von meinen drei Jungen wird einer Doktor, einer Pfarrer und einer Rechtsanwalt!" Schrecklich diese Unpünktlichkeit der Männer. Ich nun schon seit sechs Uhr und er kommt nicht. Und wann hatten Sie sich verabredet? Um fünf Uhr.