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Goldmark Reparationen bereits gezahlt hat. Besonderen Schwierigkeiten begegnen die deutschen Unter händler zweifellos in der Frage der weiteren Leistungsfähig keit, da der letzte Bericht Parker Gilberts, der im Ausland zum anerkannten Freund Deutschlands gestempelt worden ist, die den Ententestaaten angenehme Meinung von dem Aufblühen der deutschen Wirtschaft ausgelöst hat und die ausländischen Sachverständigen mit diesem Gilbert-Urteil vorbelastet bereits an den gesamten Fragenkomplex Heran gehen. Die Hoffnungen und Erwartungen der Gläubiger staaten im Zusammenhang mit dem Reparationsproblem sind ganz anders wie die deutschen gelagert. In erster Linie sind die Siegerstaaten bestrebt, ihre internationalen Schulden voll und ganz auf uns abzuwälzen. Ihre dies bezüglichen Bemühungen sind bisher an dem starren Fest halten der Amerikaner gescheitert, die eine säuberliche Tren nung zwischen interalliierten Schulden und deutschen Repa rationen beizubehalten wünschten. So waren denn unsere Gläubiger gezwungen, mit den Amerikanern Abmachungen über die Rückzahlungen der entliehenen Beträge zu treffen. Für diese Verpflichtungen genießen die Schuldner der Ameri kaner keinerlei Transferschutz und auch keine Möglichkeit, eine etwaige Kommerzialisierung zu verhindern. Mit an deren Worten, sofern es sich auch um Staatsschulden handelt, ist unter keinen Umständen mit einer Streichung dieser Schulden zu irgend einem gegebenen Zeitpunkt zu rechnen. Diesen Verpflichtungen den Amerikanern gegen über stehen die Forderungen aus dem Dawes-Abkommen gegenüber, die bisher eine rein politische Schuld des Deut schen Reiches sind und die zudem noch durch den Transfer schutz nicht als vollständig frei verfügbar anzusehen sind. Es ist selbstverständlich, daß es unter diesen Umständen den Gläubigerstaaten in erster Linie darauf ankommen muß, möglichst große Beträge aus dem Transferschutz gewisser maßen herauszuheben, außerdem möglichst bald in den Besitz großer Summen zu gelangen, Um mit Hilfe des deutschen Geldes ihre Verpflichtungen Amerika gegenüber abzudecken. Da dieses nur im Wege einer Kommerzialisierung, d. h. einer Begebung großer Anleihen, möglich ist, gehen die Bestrebungen der Gläubigerstaaten dahin, möglichst hohe An leihen durch das Deutsche Reich begeben zu lassen. Sind erst einmal große Teile der deutschen Reparationsschuld durch internationale Anleihen flüssig gemacht, so sind sie gleichzeitig damit in private Schulden des Deutschen Reiches umgewandelt und haben ihren Charakter als poli tische Schulden verloren. Die Gläubigerstaaten würden bei Zustandekommen solcher Transaktionen also nicht ihre eigenen internationalen Schulden ganz oder teilweise bezahlen können, sondern hätten auch noch den Vorteil, daß die Re parationsschulden von irgend einem der Gläubiger jemals zu politischen Zwecken gegen irgend einen anderen als Druck mittel Deutschland gegenüber ausgenützt werden können. Aber abgesehen von diesen rein politischen Erwägungen ver folgen die Gläubigerstaaten mit der Kommerzialisierung auch noch folgenden Zweck. Solange das Dawes-Abkommen be steht, schneiden sich die fiskalischen Interessen der Gläubiger staaten mit denen ihrer Wirtschaft, und zwar insofern, als, solange die Gläubigerstaaten in den Besitz von Reparations zahlungen kommen wollen, sie einen deutschen Ex port zulassen müssen, da anders keine ausländi schen Zahlungsmittel beschafft werden können. Dieser deutsche Export macht nun ihrer eigenen Wirt- schäft schwere Konkurrenz, und man würde chn am liebsten ganz drosseln, könnte man diese Maßnahme nur vor der breiten Masse der Steuerzahler rechtfertigen. Sind nun aber die Reparationszahlungen einmal kommerzialisiert und der Transferschutz aufgehoben, so entfällt damit die Verantwortung für die betreffende Regierung, Deutschland zahlungsfähig zu erhalten, dann ist man in der Lage, die Zollmauern weiter auszubauen. In Anbetracht dieser Gegensätzlichkeit der Ziele, die mit der neuen Konferenz von den Beteiligten verfolgt werden, ist es klar, daß man die Hoffnungen auf eine glückliche, im deutschen Sinne glückliche, Lösung nicht Überspannen kann. MWt Md säHWt AngtlWNheittn Karneval Die Faschingszeit teilt mit Vielen die schiefe Optik der Ueberflüssigkeit. Unter Menschen und im Leben gibt es Ver rücktheiten und Unsinnigkeiten genug, denkt mancher, wozu erst noch die Narretei zur Parole machen und dem Mumpitz einen prinzlichen Mantel umhängen? Ein vernünftiger Mensch fragt viel, woraus im Karneval kein Besessener eine genügende Antwort wird geben können oder wollen. Dem Bazillus „Mummenschanz" unterliegt manch einer, von dem man ge dacht hatte, daß er derartiger Extravaganzen gar nicht fähig sei. Geschweige denn, seine verkleidete Rolle so gut zu spielen vermöchte. Kaum zum Wiedererkennen. Fast als ob ihm der Jux Lebenselement sei. Als ob er nie etwas anderes als Blödsinn gemacht hätte. An solchen Menschen beweist sich die Unentbehrlichkeit des Karnevals. In jedem von uns lebt ein geheimer Drang, einmal aus sich selbst herauszugehen. Einmal die Fesseln ab zustreifen, in die ihn der Beruf oder gesellschaftliche Verpflich tungen gezwängt haben. Einmal das Leben nicht so nehmen, wie es ist, sondern wie man es sich gestalten würde, wenn man nicht der sein müßte, der man gerade ist. Meistens nicht nach einem inneren Zuschnitt, sondern als eine Konzession an ein standesschuldiges Schema. Im Karneval umkleidet sich der Mensch mit Flitter und Firlefanz von dem er träumt, wenn er nackte Zahlen addiert, deren Summe sein Weltbild beeinflußt oder gar ge staltet. Ein mehr verstandsnüchterner Nordländer spielt sich in die Rolle eines heißblütigen Spaniers hinein. Ein anderer tobt sich als Maharadscha auf Teilzahlung aus. Im Fasching berühren sich die Extreme. Das Unwahrscheinliche wird wie echt improvisiert. Und berauscht umsomehr, je übersteigerter es ist. Denn das ist die Würze des Karnevals, daß man für Stunden einen Zipfel von dem hält, was ein Märchen mantel bleibt. Oer Reichswirtschaftsminister zur Reparationskonferenz. Ueber den Wert and Una»rt der Statistik. Auf einem Empfangsabend des Verbandes der Aus- wärtigen Presse in Berlin hielt Reichswirtschaftsministei Or. Curtius eine Rede über die wirtschaftspolitische Lag! Deutschlands. Er bezeichnete es als grotesk, daß du deutschen Länder untereinander in völkerrechtlichen Former verkehren und miteinander Prozesse führen. Es müsse zr einer Art von Gottesfrieden zwischen Reich und Länderr kommen. Dann kam Or. Curtius auf die Pariser Konferenz zr sprechen. Eine objektive Klarstellung der wirtschaftlicher Möglichkeiten durch unabhängige Sachverständige sei erfov derlich, ehe die Staaten neue Vereinbarungen träfen. Bü zur Vorlage solcher Vorschläge müsse die Reparationspolitis schweigen. Die Pariser Konferenz werde nachprüfen müssen, ob die deutsche Wirtschaft wirklich schon auf dem Normal« stand angelangt sei. vr. Curtius warnte davor, aus der > Statistik falsche Schlüsse auf die deutsche Wirtschaftslage zr ziehen. Der Reichswirtschastsminister fand dabei aber kein« Worte gegen den tendenziösen Neujahrsbe richt des Generalagenten für Reparations zahlungen, der in der Auswertung von Statistiken der größten Grad der Unvollkommenheit erreicht hat. Man könnte dke Häuser zähle«, die gebaut werden können aber nicht feststellen, wieviele zur Zeit verfallen sind. Man könne feststellen, für wie viele Milliarden Reichsmar Werte ausgeführt wurden, aber nicht wieviel Verlustge schäfte durch zu niedrige Preise oder durch Uneinbring lichkeit der Forderungen gemacht worven seien. Die Sta tistik erfasse nur die Ordnung, nicht die Unordnung. Bei der Betrachtung der deutschen Lebenshaltung dürfe man nicht das Bild der Großstädte heranziehen, sondern man- müsse auf^da.s platte Land hinausgehen. 3» den Koalitionsverhandlungen in Preutzen Eine Mahnung der D.A.Z. an die Volksparte/ Berlin, 9. Februar. In einer Besprechung der Koa- litionsverhandlungen in Preußen am Freitag, bei denen die Deutsche Bolkspartei ihren Anspruch auf zwei Ministersitze festgehalten hat, fordert die D.D.Z. mit Nachdruck, daß die Deutsche Volkspartei in Preußen, wie die Dinge nun einmal lägen, den einen ihr angebotenen Minister posten annehmen und sofort in die Regierung eintreten sollte. Die Lage habe sich infolge des Scheiterns der Koalitionsverhandlungen im Reich entscheidend geändert, sodaß es als gänzlich unange brachte Prestigepolitik erscheinen würde, wenn die Volkspartei heute noch auf ihrer früher berechtigten Forderung beharre. In der Annahme des einen Ministerpostens liege die allei nige Möglichkeit, das durch das Scheitern der Großen Koa lition im Reich zerschlagene Porzellan einigermaßen wieder zu leimen. Wenn in Preußen die Umbildung der Regierung, sei es auch zunächst um den Preis einer geringeren Beteili gung der Volkspartei, jetzt nicht gelinge, dann gebe Zs über haupt keine Aussicht mehr im jetzigen Reichstag, zu einer- Mehrheitsregierung zu gelangen. Diesen notwendigen Ent schluß müsse die Volkspartei so schnell wie möglich fassen.. Staatspolitisch bleibe ohne schwerste Erschütterungen zur Zeit- kein anderer Ausweg. Pnlsnitz. (Arb eit s j u b i l ä um) Im Jünuar beging der Packstubenleiter Herr Oskar Voigt, bei der Firma E: R. Borsdorf Nächst, sein 25 jähr. Arbeitsjubiläum. Aus diesem Anlasse händigte Herr Fabrikbesitzer Alwin Rammer, Ohorn, dem Jubilar im Auftrage der Handelskammer Zittau das tragbare Ehrenzeichen in Bronze nebst Ehrenurkunde aus. Ferner wurde dem Jubilar von seinen Chefs ein Geschenk überreicht und durch Ansprache geehrt. Herr Fabrikbesitzer Alwi» Rammer hob in seiner Ansprache besonders hervor, daß sich der Jubilar stets durch Treue und Fleiß, in seiner Arbeit auszcichnete. Mögen dem Jubilar noch, viele Jahre der Freude an seiner Tätigkeit vergönnt sein-. — Dem Jubilar, der über ein Vierteljahrhundert Leser dieser Zeitung ist, auch unseren herzlichsten Glückwunsch!' Pulsnitz. (Hausbesitzer--Verein.) Auf die Sonntag, den 10. Februar, nachm. 3 Uhr m» Restaurant Bürger garten stattfindende Hauptversammlung wird hierd.hingewiesen. Pulsnitz. (Stiftungsfest.) Der Krankenunter- stützungSverein zu Pulsnitz fet-rt am 16. Februar im hiesi gen Schützenhaussaale sein 35 jähriges Stiftungsfest. Konzert, humoristische Vorträge und Tanz, in verschiedenen Moden werden den Abend verschönen. Die Mitglieder mit ihren Angehörigen, sowie die hoffentlich recht zahlreich sich einfin den Gäste, alt und jung werden also voll und ganz auf ihre Rechnung kommen. Alles nähere nächste Woche in der Donnerstaqnummer dieses Blattes. Pulsnitz. (Hinweis) Auf die im amtlichen Teil der heutigen Nummer befindlichen Bekanntmachungen des Finanz amts Kamenz, öffentliche Aufforderungen zur Abgabe von Steuererklärungen für die Frühjahrsveranlagung 1929 und zur Abgabe der Gewerbesteuererklärung für das Rechnungs jahr 1929 betr., wird nochmals besonders aufmerksam gemacht. Pulsnitz. (Lehrkursus imTischdecken und Servieren.) Im Hotel „Grauer Wolf" wird am Mon tag, den 11. und Dienstag, den 12. Februar ein Lehrkursus im Tischdecken und Servieren verbunden mit Anstandslehre von der Leiterin M. Warecha abgehalten werden. Aufklärung über alle im täglichen Leben und bei Festlichkeiten vorkom menden Tafeldecken. Pflichten der Hausfrauen und des Per sonals. Vorstellungen, Empfang der Gäste, Verhalten bei I Besuchen und in allen Lebenslagen. Der Kursus wird fqch- Der erste Reichspräsident. Arm 11: Februar sind zehn Jahr e-uerfboffen, seMerr die am 6. Februar IMA zusammengetre-ene Deutsche Ratio nalversammlung als eine ihrer ersten AMshaoLlungen dü Wahl des Deutschen Reichspräsidenten vsrnahma. Die Mehr heit entschied sich damals für Friedrich E dtzrt».der seit: 191? Vorsitzender, der Sozialdemokratischen Partei Deutschland: gewesen-, bis zu. den Nrwemberereigniffen des .Jahres? 191^ indessen außerhalb'der eigenen Partei : icht all -chLhc hervor getreten war. Zehn! Jahre sind eine lange Ze:t„ beso Äers bei der Fülle sich überstürzender Ereignisse auf politischem Gebiete wie sie jeder. Tag beschert. Es wird nicht. allev^Zeitgsnosser mehr bewußt sein, daß die Wahl Eberts nwLeine nar läuft Da war. Das- Amt sollte vermaltet werden bis zun Amtsantritt des „vom ganzen deutschen Volk""zu wählender ersten Reichspräsidenten, wie das 8 41 der Nörchsveffassun« vorschreibt- — das bedeutet also n i äM die -Vertretung de- Volkes- d. h. die Nationalversammlung oder Len Reichstag sondern das Volk selbst, die W ä h l e xs ch a ffb- Demgemäs i war eine neue Wahl auszuschreibenA-die Wit! dafür wo? Ende 1922, gekommen, der Reichstag-.entschloß sich aber ir - seiner Sitzung vom 24. Oktober 19L2 zur Annahme eine! Gesetzes, über die Verlängerung der Reichspräsident - schäft biss zum 3 9. I u n i 19 2 3. D« Präsident selbst fügt» , sich nur ungern der Neuwahl; leicht war sein Amt bische: jj nicht gewesen; es sei erinnert an die-oberschWschew Wirren E an das Londoner Ultimatum, die "L-rbereÄung Les Ruhr kampfes- die Versuche zu gew -Lsamem- Umsturz der - Regierung. Wenn wir des, Präsidenten E b r.rt gedenken,, sä gebiete! - objektive Beurteilung, anzuerkemnen-daß echsich bemüht hat ? sein Amt „gerecht und unparteilich? zu führen, wie er das in seiner Erwiderung auf die Wasil.vom Ul. Februar 191k s zusagw: Räch Eberts Neuwal st kamen besonders- schwierig« - Zeiten- in denen es galt, „die Freiheit aller Deutschen zr ' schützen", um ein weiteres Wort aus seiner Ansprache vom Februar 1919 anzuführen. Der Ruhrkampf von 1923/24 j blieb uns nicht erspart, außer ihm gab es zahlreiche weitere innere Schwierigkeiten. Das demokratist He Wehrprogrmnm. Dem Parteivorsto.nd der Demokratische-« Partei wird ein Entwirrf Lines demokratischen Wehr programms zur Beschußfa? jung.vorgelegt werden, worüber er am 12. Februar entscheid >en wird. In dem Entwurf heißt es u. a.: Die Wehrpolitik tst einzuordnen in die Ge - samtpotitik der D eutschen Republik. Die Demokratische Partei ist fi ir eine Politik des friedlichen Zu sammenlebens mit den ar-deren Völkern der Welt. Lebens aufgabe des Völkerbundes - sei es, wirksame Garantien für den Völkerfrieden zu schaffen.. Deutschland habe einen unbestreitbaren Reck stsanspruch auf eine allgeme ine Abrüstung. Die deutsche Wehrmacht sei zur Verteidi gung der Deutschen Rep arblik nach außen unentbehrlich. Dis Reichswehr müsse ein V olk.sheer sein. Ihre Politisierung sei ab zu lehnen. 1 Verbindung mit- den staatsfeindlichen Verbänden widersprecht- de» Wesensart der republikanischen Wehrmacht. Die Tätigkeit der Heeresleitung.müsse derparlamen- tarischen Kontrolle unterliegen. Die Fürsorge und das militärische Disziplinar- und Strafrecht in der. Reichswehr müßten ausgestaltet werden. Amanullah vor Kabul. Eine schwvx.e Schlacht im Gange. Kowno. Wie auS-Moskau gemeldet wird, ist nord-- östlich von Kabul eine Schlacht im Gange. Der Ka-. noneudonner ist in Kabul zu hören, Die Vorhut der Trup pen Amanullahs stobt 4L Kilometer vor Kabul und ist noch 15 Kilometer von den .Haupttruppen Habibullahs entfernt«. gemäß von erster Kraft ausgeführt. Cs wird besonders den Hausfrauen und Töchtern empfohlen, ihre Anmeldungen zum Kursus sobald als möglich in obigem Lokal abzugeben und am Kursus recht pünktlich zu erscheinen, da Ordnung zur ersten Pflicht gehört. Siehe Inserat. Pulsnitz,. (Die Mütterberatung) findet am Dienstag, den 12. Februar 1929, nachm. 3—4 Uhr im Rat hause — 1 Treppe — statt. Arzt wird anwesend seim Pulsnitz. (Der ärztliche Sonntagsdienst), wird am Sonntag, den 10. Februar 1929 von-Herrn, vr. meck. Viertel verschen. (Es, b-leibt L-alt.) Die Aussichten auf rin bal diges Ende der großen Kälte find zunichte geworden. Ditz! Verhältnisse auf dem Atlantischen Ozean, die in der Vor woche einer. Erwärmung des Kontinents günstig erschienen,, bieten zur Zeit keine Aussicht auf einen Frostabäur, und der tiefe Wintsr, der Europa i» Eis und Schnee gebannt hat, wird sein. Regiment, sobald noch nicht lockern. Die strenge Kälte wird vielmehr sortdauern und sich vermutlich auch wieder über die Alpen utrd Italien ausbreiten, wo Donners tag durch wärmere Mittelmeerluft Tauwetter mit Regen eingetrsten ist. — (Neuordnung des ehelichen Güterrechts?) Das sächsische Justizministerium prüft eine Neuordnung des ehelichen Güterrechts Die sächsischen Handelskammern äußerten sich dazu, wie aus Dresden gemeldet wird, daß eine Aende- rudg des ehelichen Güterrechts nicht unbedingt geboten sei und daß der vom BGB. vorgesehene gesetzliche Güterstand der Verwaltung und Nutznießung des Ehemannes am Frauengut, wenn überhaupt, dann nur durch den der voll ständigen Gütertrennung ersetzt werden möchte, da andere Güterstände den Bedürfnissen der Beteiligten und des wirt schaftlichen Verkehrs infolge ihrer Weitläufigkeit nicht ent sprächen und daher schon immer gemieden worden seien. — (Endlich Verwaltungsreform in Sach sen.) Wie wir hören, setzte der interfraktionelle Ausschuß der Regierungsparteien am Mittwoch seine Beratungen über Verwaltungsreform fort. Nach gründlicher Aussprache wurde die Regierung ersucht, dem Landtag einen entsprechenden Ge setzentwurf vorzulegen. — Es handelt sich um ein Ermäch tigungsgesetz, mit Hilfe dessen die Reform durchgesührt wer« Nr. 34. Pulsnitzer Tageblatt. — Sonnabend, den 9 Februar >929. Eieite 2