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Nr. 22. Pulsnitzer Tageblatt. — Sonnabend, den 26 Januar 1929. Seite 2 die Bayerische Volkspartei ist die Erhöhung der Bier steuer ebenso untragbar wie für sämtliche bürgerlichen Parteien die Erweiterung der Erbschaftssteuer auf das Gattenerbe. Schon jetzt erhebt sich die Frage: Wird die Etatberatung das Kabinett sprengen? Es sind Vorschläge beachtlicher Art gemacht worden. Man sprach von der Wiedererhöhung der Umsatzsteuer, die vom Finanzminister Reinhold gesenkt worden war. Ein anderer Vorschlag, wiedergegeben in einem Berliner amt lichen Organ der Volkspartei, besagt, der Finanzminister solle doch mit dem Defizithaushalt vor den Reichstag treten. Denn das entspräche der wirklichen Finanzlage des Reiches. Es sei unlogisch, daß der Finanzminister die Deckung für ein Defizit im Etat suche, das durch die Normallei- stung des Dawesplanes verursacht worden sei. Viel leicht würden die Bemühungen unserer Unterhändler in Paris, die um die Ermäßigung der deutschen Zahlungen kämpfen, durch solche Entschleierung der tatsächlichen deut schen Lage erleichtert. Die Verhandlungen, die die deutsche Delegation in Paris führen soll, werden überaus schwierig sein, um so chwieriger, als die Delegierten sich nicht auf ein in sich gefestig tes Kabinett stützen können. Die Verhandlungen aber, die über die Regierungsbildung im vergangenen Jahre gepflogen wurden, zeigen offen die Unmöglichkeit, Volkspartei und Sozialdemokratie, aber auch Zentrum und Sozialdemokratie zu einer einmütigen Auffassung über die zu lösenden Fra gen zu bringen. Jetzt will der Reichskanzler Hermann Müller erneut das mühevolle Geschäft der Regierungsbil dung übernehmen. Die Hindernisse scheinen fast unüber, windlich; denn Demokraten und wohl auch Sozialdemokraten würden einen der Ministersessel im Interesse des Zentrums räumen müssen. Hinzu kommen die noch immer unerfüllten Forderungen der Volkspartei, endlich in Preußen an der Regierung beteiligt zu werden. Es gibt aber noch mehr Stolpergräben. Da ist, um nur einen Punkt aus der Fülle des Materials herauszunehmen, die zweite Rate für den Panzerkreuzer in die einmaligen Ausgaben des Marineetats ausgenommen worden. Da sind die übrigen Forderungen für den kleinen Kreuzer „Köln", für Torpedo boote, für Schiffsarmierungen und für die Modernisierung der Artilleriewaffen des Linienschiffs „Hannover". Un widersprochene Gerüchte besagen, der Finanzminister wolle bei der Ausgleichung seines Defizitetats diese Posten vor allem streichen. Würde aber solche Maßnahme für die Volks partei tragbar sein? Würde sich andererseits die Sozial demokratie an einer Regierung beteiligen, die am Aufbau unserer Marine festhält? Das könnte doch die Sprengung der Sozialdemokratischen Partei bedeuten. Das alles sind Momente, die man nicht außer acht lassen darf, wenn man .der künftigen Kämvse im Reichstag gedenkt. S p. Mtlicht Md lSHWt AngrltMhkiltn Epidemie tsci. Epidemien hat es immer gegeben, und sie wer den vermutlich auch nie aussterben. Verheerende Seuchen haben an dem Mark ganzer Völker gezehrt, sie wurden als Geißel Gottes angesehen, man ergab sich widerstandslos in das anscheinend Unabwendbare. Nicht zuletzt, weil man den Ursprung des Geschehens nie so klar aufzufinden ver mochte, daß man einen vernichtenden Schlag gegen die Wur zel des Uebels hätte führen können, denn das Schleichende ist meist das Kennzeichen der Epidemien, sie sind eine Macht der Finsternis, die häufig rasch und riesig, einer Lawine ähnlich, ohne daß das Ende vorher abzusehen ist. Epidemien gedeihen am üppigsten, wenn durch das Zusammentreffen besonderer Umstände ein guter Nährboden geschaffen ist. Mit der Unbestechlichkeit mikroskopischer Schärfe sucht man hinter die Schleier zu kommen, die über den Er reger gebreitet sind. Dabei kommt es vor, daß man den Bazillus gefunden zu haben meint. Wenn man ihm aber zu Leibe rückt, macht man bisweilen die betrübliche Ent deckung, daß man den richtigen noch nicht erwischt hat. Eine derartige Enttäuschung hat man bekanntlich auch bei dem Grippeerreger erlebt. Gefährlicher noch als körperliche Massenerkrankungen können sich Geistesepidemien auswirken. Solche Gedanken seuchen treten gleichfalls urplötzlich aus und sofort ist die Luft mit dem Bazillus „Phrase" oder „Schlagwort" ge schwängert. Uebcr Nacht ist etwas Mode geworden, was knapp zuvor noch Kopfschütteln hervorgerufen hatte. Diese Epidemien reizen die davon Befallenen bis zum Fanatis mus auf, daß man Betrunkene oder Fieberwahnsinnige vor sich zu haben glaubt. Jene Besessenheit, deren Grenze haar scharf zwischen Wahn und Wahrheit schwankt, ist deshalb ein schlimmer Zustand, weil sie die Wertbegriffe verwischt und das Fundament allgemein gültiger Anschauungen unter miniert, schleichend, aber sicher. Pulsnitz. lDer ärztliche Sonntagsdienst) wird am 27. Januar von Herrn Vs. weck. Fuchs versehen. — (Die letzte Land tags Wahl ist gültig.) Die am 15. Januar vom Landtag dem Prüfungsausschuß überwiesenen Anträge der Linken standen am Mittwoch dort zur Beratung. Die Berichterstattung lag beim Ausschußvor sitzenden Abg. Schmidt (Vp.), der hrrvorhob, daß den jetzt beanstandeten Bestimmungen — wonach Parteien, die bis dahin im Landtag noch nicht vertreten waren, ^3000 Mark Kaution legen mußten, die im Falle des Einzugs von Ab geordneten zurückgegeben werden, im anderen Falle aber verfallen — vor der letzten Landtagswahl von der SPD. selbst zugestimmt wurde. Der Berichterstatter beantragte, die Auflösungsanträgc der SPD. und KPD, womit die am 31. Oktober 1926 stattgesundene Wahl des Sächsischen Land tages für ungültig erklärt und der Landmg aufgelöst wird, abzulehnen. — Der Ausschuß beschloß mit 8 Stimmen der Koalitionsparteien gegen die Stimmen der Linken entsprechend dem Antrag. Damit wird aufs neue die letzte sächsische Landtagswahl für gültig erklärt. — (Die landwirtschaftlichen Genossen schaften am Jahresbeginn.) Wie die Pressestelle brauchsgebiet ist Berlin, b) Schleswig-Holstein. Das Haupt verbrauchsgebiet ist Hamburg-Altona, c) Westfalen-Rhsin- land-Oldenburg-Ostfriesland. Das Hauptverbrauchsgebiet ist das rheinisch-westfälische Industriegebiet, ck) Bayerisches und württembergisches Allgäu, e) Baden, Hessen, Pfalz und süd westliches Preußen. Bei der Förderung des Absatzes von Schlachtvieh und Fleisch hob der Minister hervor, daß die bayerische Viehver- wertung und die Zentralgenossenschaft für Piehverwertung Hannover, Zweigstelle Mannheim, ihre Absatzgebiete für Schweine in Oesterreich, im Saargebiet, in Elsaß-Lothringen und Italien erschlaffen und dadurch, besonders in den Monaten Mai—Juli 1928, den Inlandsmarkt entlastet hätten. Don Interesse für die Allgemeinheit mag auch sein, daß die 23 bestehenden Salz fabriken ihren Kredit dazu benutzt haben, um zur Entlastung des Schweinemarktes während der Monate Mai—August 1928 über ihren Bedarf hinaus aus den Hauptviehmärkten Schweine zur Verarbeitung zu Fleischdauerwaren heraus zunehmen. Hilferdings Steuervorlagen. Die Gesetzentwürfe zur Deckung des Defi zits im Reichshaushalt liegen nunmehr vor. Der Gesetzentwurf zur Aenderung des Biersteuergesetzes sieht eine Erhöhung der Biersteuer um 50 Prozent, von bisher 6 auf 9 Pfennig je Liter vor. Die Aufhebung der Steuerfreiheit der Hausbrauer ist vorgesehen. Eine Verschärfung der Be stimmung über die Ueberwachung von Branntweinproduktion und -Handel ist beabsichtigt. Der Gesetzentwurf über die Aen derung des Vermögensteuergesetzes besagt, daß die Dermögen- zuwachssteuer vorläufig nicht erhoben werden soll. Nach dem Entwurf beträgt die Einkommensteuer für die ersten 8000 Mark 10 Prozent, für die wetteren 2000 Mark 11 Prozent, für die weiteren 2000 Mark 1215 Prozent usw., für 34 000 Mark 35 Prozent und für die weiteren Beträge 40 Prozent. Ferner liegen Gesetzentwürfe zur Aenderung des Wechsel steuergesetzes, zur Uebergangsregelung des Finanzaus gleiches und zur Aenderung der Reichshaushaltsordnung vor. Dr. Stegerwald zum 1. Vorsitzenden des Zentrums gewählt. Die Zentrumsfraktion des Reichstages wählte gestern die Fraktionsvorsitzenden und den Fraktionsvorstand. Die Wahl wurde durch den Partcivorsitzendcn, vr. Kaas, geleitet. Erster Vorsitzender des Zentrums wurde durch einstimmigen Zuruf der Abgeordnete Stegerwald. Der Abg. Steger wald nahm die Wahl mit Dank an. Er erklärte, seine Haupt aufgabe werde in Zukunft politischer Art sein. Er werde infolgedessen den Vorsitz im Deutschen Ge werkschaftsbund »iederlegen. Die Luganopolitik vor dem Auswärtigen Ausschuß. Im Auswärtigen Ausschuß des Reichstages fand eine Debatte über die Völkerbundpolitik, die Verhandlungen des Völkerbundrats in Lugano und über den Stand der Re parationsverhandlungen statt, bei der der Außenminister vr. Stresemann eine« einleitenden Vortrag ge halten hat. Man glaubt in parlamentarischen Kreisen nicht, daß der Außenminister nach seinen Mißerfolgen in der Locarnopolitik im Auswärtigen Ausschuß einen leichten Stand gehabt hat, umsomehr, als man auch in Zentrumskreisen wegen der ge ringen Erfolge unserer auswärtigen Politik hinsichtlich der besetzten Gebiete verstimmt ist. Englische Zeitungen verbreiten die Nachricht, daß der Außenminister Or. Stresemann demnächst wieder einen längeren Urlaub antreten werde. Auch die rheinhessische Landwirtschaft für Lieferstreik. Mainz. Die rhcinhessische Landwirtschaft hat be schlossen, der Aufforderung der bayerischen Landwirtschaft, in eine Streikbewegung gegen die Städte einzutreten, nach zukommen, falls die Forderungen der Landwirtschaft durch die Reichsregierung nicht berücksichtigt werden. Die Organisation dec Landwirtschaftskammer mitteilt, betrug die Zahl der land wirtschaftlichen Genossenschaften, die im Neichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften zusammengefaßt sind, am l. Januar d I. 40 396, womit ein Gesamtzuwachs von 301 Genossenschaften im Jahre 1928 zu verzeichnen ist. Diese trotz der ungünstigen Lage der Landwirtschaft er zielte Aufwärtsentwickelung spricht am deutlichsten für die Richtigkeit des genossenschaftlichen Gedankens in der Land wirtschaft. An erster Stelle steht hier das Molkereigenossen- schaftswesen. Die Aufwärtsbewegung würde sich noch stärker ausgewirkt hoben, wenn nicht in den Genossenschaftskatego rien der Spar- und Darlchnskassen und der Bezugs- und Abfatzgenossenschaften Rückgänge zu verzeichnen wären. Unter die Neugründungen fällt auch die der Zentralgenossenschaft Ostpreußischer Molkereien in Königsberg, Pr. — (Unterricht in Geflügelzucht.) Wie die Pressestelle der Landwirtschaftskammer mitteilt, wird der Unterricht in Geflügelzucht in Schlobachshof - Gundorf bei Leipzig fortgesetzt. Bis zum März werden die Themata Parasiten, Buchführung, Vererbungslehre, künstliche Brut und auch praktische Arbeiten, wie das Schlachten und Dres sieren von Geflügel, Versand lebenden Geflügels, Versand von Brut- und Trinkeiern behandelt. Näheres durch die Verwaltung in Schlobachshof-Gundorf. — «Einberufung der L a nd es shn od e.) An die Synodalen ist die Mitteilung ergangen, daß die Ev.-luth. Landessynode in dem Zeitraum zwischen dem 22. April und 11. Mai d. Js. einbcrufen werden wird. Die Sitzungen sollen im großen Saale des Vereinshauses in Dresden, Zin- zendorsstraße, stattsinden. — (Die Staats st raße Dresden — Loschwitz — Pillnitz — Pirna für die Autos an Sonn tagen wieder frei.) Die Kreishauptmannschaft Dresden hat das Verbot des Verkehrs mit Kraftfahrzeugen aller Art an Sonn- und Feiertagen auf der Staatsstraße Dresden— Loschwitz—Pillnitz —Pirna mit Genehmigung des Ministeri ums des Innern und im Einvernehmen mit dem Finanzmi nisterium wieder aufgehoben. bittet alle Landwirte ebenfalls, bei einem Fehlschlag der Ver handlungen sich einem Lieferstreik anzuschließen. Die polnische Gchweineplage. Wien. Im Oesterreichischen Nationalrat erklärte der österreichische Landwirtschaftsminister Thaler, Polen habe im letzten Jahr eine doppelt so große Anzahl von Fleisch- schweinen auf den österreichischen Markt geworfen und da durch den Preis so herabgedrückt, daß Oesterreich kaum mehr in der Lage sei, Schweine zu züchten. Dreiviertel Jahre habe sich die Regierung bemüht, mit Polen zu einem Abkommen zu gelangen. Die österreichische Landwirtschaft glaube, daß es jetzt an der Zeit wäre, nun auch aus sie Rücksicht zu neh men und sie nicht durch die Einfuhr polnischer Schweine zu schädigen. Im Verlaufe der Debatte erklärte der großdeutsche Ab geordnete Fahrner, es müsse festgestellt werden, daß der überwiegende Teil der österreichischen Bauernschaft an dem Gedanken des Anschlusses festhalte. Wir fühlen uns init dem Schicksal des Deutschen Reiches auf das allerinnigste verbunden. Der christlich-soziale Abgeord- nete Drexsel betonte, die große Frage sei, ob es gelinge, das große Ziel zu erreichen, daß Deutschland und Oesterreich ein einheitliches Wirtschaftsgebiet werden. Es wurde in der Debatte die Notwendigkeit unterstrichen, den Anschluß dort praktisch durchzuführen, wo er durchgeführt werden könne. Durch die Friedensverträge werde die Durchführung des wirtschaftlichen Anschlusses nicht verboten, nach dessen Voll ziehung der politische Anschluß das Werk nur zu krönen haben werde. ., Das wahre Gesicht der Abrüstung. Rom. Der italienische Kabinettsrat traf im Anschluß an die Beratungen über den Ausbau der italienischen Ma- rine die Entscheidung, 13 neue Kriegsschiffe zu bauen. Mit dem Bau soll bereits im Juni dieses Jahres begonnen werden. Es handelt sich um folgende Typen: zwei 10 OVO-Tonnen-Kreuzer, zwei Patronillenkreuzer von je 5000 Tonnen, vier Zerstörer und fünf Unterseeboote. Alle Parteien in Serbien aufgelöst. Auch die Partei der deutschen Minderheit. Belgrad. Auch alle serbischen Parteien in Südslawien sind nunmehr aufgelöst worden. Die Sekretäre der Serbi- scheu Radikalen Partei, der Demokraten, der Serbischen Bauernpartei, der Selbständigen Demokratischen Partei und der Republikanischen Partei wurden zur Polizei vorgeladen, wo ihnen die Dekrete der Auflösung ihrer Parteien mitgeteilt wurden. Außerdem wurden noch einige andere kleinere Parteien, darunter auch die Sozialistische Partei Südslawiens, für aufgelöst erklärt. Nach Meldungen aus Mariatheresiopel und Neusatz wurde auch die Partei der deutschen und der ungarischen Minderheit ausgelöst. Unklare Lage in Afghanistan. Kabul. Die Kämpfe zwischen dem Räuberhauptmann Batfchasaku und König Amanullah nehmen ihren Fortgang. Die politische Lage in Kabul ist unübersichtlich. Die afghanischen Auslandsvertreter haben ihre Treue zum König öffentlich bekundet. Die Königin Surajay ist in Kandahar von einem Sohne entbunden worden. Es ist dies das achte Kind des Königspaares. Habib Allah i« BedrLogvis Kowao, 26. Januar. Wie aus Moskau gemeldet 'wird, ist Kabul durch den Vormarsch von Truppen eines Aman Ullah ergebenen Stammes im Norden bedroht. Die Vorhut Habib Ullabs ist bereits geschlagen und habe große Verluste erlitten. Die englische Gesandtschaft bereite sich zur Räumung Kabuls vor. In Kabul herrsche große Unruhe, da man Ausschreitungen befürchte. Lichtenberg. (Turnverein.) Am vergangenen Mittwoch hielt der Turnverein v. T. seine satzungsgemäße Hauptversammlung im Vereinslokale ab, die sich eines sehr guten Besuches erfreute. Nach dem Gesänge des Turner liedes eröffnete der Vorsitzende dieselbe und begrüßte alle Erschienenen aufs herzlichste und wünschte dem Verein und seinen Mitgliedern ein gesundes und glückliches Jahr. Darauf trat man in die Tagesordnung ein. Unter den Eingängen und Mitteilungen nahm man von der Einladung des Turn vereins zu dessen Maskenball Kenntnis. Die einzelnen Jah resberichte, die durch den Vorsitzenden, dem Oberturnwart und dem Kassierer vorgetragen wurden, zeigten, daß im ver gangenen Jahre gute Arbeit geleistet worden ist, besonders der Kassenabschluß war derart, daß wiederum eine sehr hübsche Summe als Tilgung für den Turnhallenbau gebucht werden konnte. Bei den Wahlen wurde durch die Wieder wahl den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern das erneute Vertrauen ausgesprochen. Nur der Fahnenträger, der seit 26 Jahren seines Amtes gewaltet, bat, von einer Wieder wahl abzusehen. An seiner Stelle wurde Turnbruder M. Nitzsche verpflichtet. Der Jahresarbeitsplan und der Haushaltplan 1929 wurden vorgetragen und fanden die Ge nehmigung durch die Versammlung. Auf das am Sonntag, den 27. Januar im Obergasthof stattfindende Stiftungsfest wurde ganz besonders hingewiesen. Haöm doch die Mit glieder keine Mühe gescheut, diesen Abend zu einem genuß reichen auszugestalten. „Ein Abend im Märchenreiche" ist die Losung, die für das Fest gilt! Es wurde deshalb ge beten, sich durch das Aeußere der Kleidung dem Ganzen an zupassen. Auch Nichttänzer werden auf ihre Kosten kommen; denn die gebotenen Darbietungen versprechen einige abwech selungsreiche Stunden. Unter Verschiedenem, die Anschaffung emiger Trommeln für den Spielmannszug betr., wurde der Betrag dafür von einem Turabruder gestiftet. Mit einem Turnerliede schloß die ohne jegliche Mißstimmung verlaufene Versammlung. Gut Heil! — (Sächsischer Lebenshaltungs-Index.) Nach der Berechnung des Statistischen Landesamtes beträgt