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Nr. 10. Pulsnitzer Tageblatt. — Sonnabend, den 12. Januar 1929. Seite 8 I Sckekkel- I »Strasse 17 I 8onl!si'-kngs!iiit kopsl.-lllolilei' m. Ix. ^erm. 6^ I Lcbekkel- I I Strasse l 7 I 8tklel(->llslil8i' viele werden 7^0 1 Posten 8WNMIM!- von 1^0 ! Sckekkel- ! Strasse 17 ! Scnekkel- ! Strasse l 7 l Posten lWom m. Leide ^00 u» « Inventue-Au5veeksuk > 50»/c> E Ls. 10000 KleictungLLtücke 2 kii'nbei'Z b (^0., Vnesclen-^., Zekeffekti'. !7 Hosen von 2.95 Linker visier von 10.00 LN I l^orter» diver » e 81M!e!iIsi' VelMIüb-XIeiilsi' 1 Lerie llsnmmntsl "'^'l9°50. g50 I kosten ki-siisnllliiilsr 8l>mm»ÄrillL!' io la Vollvoile uncl V^ssclr- I l^osi^n 8sM>Mr kmsckmsntsl b9.-, 59.-. 49.-. V-. 29.50.18^0 Kszellrelisslr- v. Isnr- Idölilüi' l frosten UsbekWgs-^Znöl 14 50'5.. 17^0 »I°lIsII-«si,1sI im W-,<- ki. ru 150 — »k. j-n> 79.-. b9.-. ^0^ Ottllffisns-^gntsl 29.50.19.50.15.50.8^ Ma6jsÄren Joppen I.o6enm2n1el VON s.50 an von 10.00 von 1V.50 LN ^trsclirili-MlitsI °°'7° ?5°° I» Ler Kvlkt Ävr Ltä«i»nnj»8 ^U»8v«rlL««L Hvelter! Lu! üte dNUgen kreise väkrenck cies lnventur-^usverlcaufs noct» extrs 10 Prozent kiudslt! Lnrüge Msü-Lrsslr-Lnrage von 18.00 SN von ns.os SN volle Normen. >Vir sckskken kaum iür 6ss moäiscke Lckukwerlc von 1929 mit unsrem Inventur-^usverksuk am 15. Jsnusr. >Vir bieten unsrer Kunck- scbskt bei jeclem Uinkaut ivesentlickeVorteile nur erprobte t^uslitäten unck ^erckmactz- /»// ^we^ttte-^sveeAtttt^ -,-m» Oele^enkeit, nur wertvolles preis§ünstix einrulcauken. kesucken Sie uns, über- reuxen Sie sieb! Ssltsn 8 üns 118 s oslsxsnlisit ru krivÄr. ^ug. MLuma»» SIL M Ivvvnwr-^usvorkLut berimii llienKsx, aen lS. 1smm ^uösrcksm bswllliß« suk sämtliebo rsxulLrs Wsrsn, mit /^usnsbms von blstto-Lrtiksln, IO?rnem Xrssen-Iitliiitt! Schlacken und » Asche können laufend abgefahren werden MtllLnWwswtlkt Pulönitz Ä.-S., Pulsnitz fasten- ki-ereln empkieklt SSklmrei k. Lölr mi>» um auf Nvpotbelc «esucht Angebote unter N 12 an die GeschSft-Me diese» Blatter. Für Knaben mit guter Schul bildung, welcher Ostern die Schule verläßt, wird Stelle im gesucht Offerten unter 12 an die Ta-eblatt Geschäftsstelle . Junge, hochtr. Kuh ist zu verkaufen Obersteina Nr. 32 Knabe, welcher Lust hat, das SLlllieWMMk zu erlernen, findet unter gün stigen Bedingzchgen Lehrstelle (Kost und Logis beim Meister) Schmiedemstr. Karl Kühne Reichenau b. Königsbrück Es gehört zum guten Son, Über atle künstlerischen,litera rischen und wtffenschastlichen Dinge auf dem laufende» zu bleiben. Sir möchten gern über Leisen, Mode und kulturelle Fragen unterrichtet sein. 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Januar 1929 bei dem Amerikanischen Kon sulat oder den verschiedenen Schisssgescllschaften zur Ver fügung stehen. Alle eingehenden Anträge werden streng in der Reihenfolge des Einganges gebucht, beginnen am 17. Januar, 9 Uhr vormittags; ganz gleich, ob persönlich oder durch die Post eingereicht. Alle vor diesem Datum eingehenden Anträge werden als am 17. Januar 1928 ein gegangen behandelt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß nur solche Personen sich zur Auswanderung anmclden möch ten, die auch wirklich die Absicht haben, in naher Zu kunft auszuwandern. Da beabsichtigt ist, die Warteliste voraussichtlich für längere Zeit offen zu halten, können Personen, die gegenwärtig nicht die ernste Absicht haben, in nächster Zeit auszuwandern, ihren Antrag vorläufig aufschicben, bis ihre Pläne zur Auswanderung feste Form angenommen haben. Für diejenigen, die bereits vor dem 17. Juni 1928 einen Antrag zur Auswanderung cinge- reicht haben und vom Konsulat eine Nummer erhielten, erübrigt sich die Neueinsendung eines Antrages für die jetzige Warteliste. Riesenschiebungen deutscher Lutendanturbeamten. Zwei frühere Beamte verhaftet. Große Schiebungen zum Nachteil des Deutschen Reiches, bei denen der entstandene Schaden vorläufig noch nicht ab zusehen ist, beschäftigen die Berliner Staatsanwaltschaft und den Untersuchungsrichter. Zugrunde liegen schwere Vergehen, die sich Intendanturbeamte des alten Heeres, die zur Besahungsarmee in Polen gehörten, zuschulden kommen ließen. Es handelte sich angeblich um Mehrlieferungen, die für die deutsche Besatzung in Polen noch vor dem 1. November 1918 erfolgt sein sollten. Die Summe von 850 000 Mark, um die es sich in diesem Falle handelte, wurde auf Grund der polnischen Aufwer tungsgesetze auf 300 000 Mark festgesetzt. Deutschland ver suchte nun, die Anrechnung dieser Zahlungen auf die Dawes annuitäten durchzusetzen, und beantragte die Rechtsgültig- keitserklärung dieses Anspruches vor dem Haager Schieds gericht. Hier wurde Deutschland jedoch abgewiesen, und somit war die Zahlung der 300000 Mark an die pol Nischen Lieferanten fällig. Inzwischen tauchte aber der Verdacht auf, daß die von den Polen beigebrachten Unterlagen nicht in Ordnung wa ren, weil bereits alle Forderungen Polens an Deutsch ¬ land bis zum 1. November 1918 beglichen und andere An sprüche nachträglich nicht mehr gestellt worden waren. Jetzt hat sich herausgestellt, daß Intendanturbeamte der deutschen Besatzungsarmee in Polen Lieferungen, die niemals erfolgt sind, bestätigt und die dafür eingereichten Rechnungen als richtig anerkannt haben. Der Hauptschuldige ist inzwischen verstorben. Ein weiterer Intendanturbeamter konnte festgenommen werden. Ein dritter wurde in Danzig verhaftet. Die polnischen Betrüger sitzen in Polen und werden naturgemäß nicht ausgeliefert. Durch diesen Umstand wird die Untersuchung außerordentlich erschwert. Seine ToMiäi Prinz Karneval. Eins, zwei, drei, im Saufeschritt eilt die Zeit, wir sausen mit. Noch sind wir in den fidelen Bockbiertagen, aber lang sam beginnen sie schon in den Karnevalszauber überzugehen. Man sagt, daß man vom Fest Epiphania oder dem Dreikönigs tage — 6. Januar — Karnevalsbeginn rechnen könne und daß selbstverständlich Aschermittwoch, der 13. Februar in diesem Jahre, das Ende der Lust bedeute. Also geht jetzt der Karnevalsgeist nm. „Was die Welt mor gen bringt, ob sie uns Sorgen bringt, Leid oder Freud', das ist die Parole, die die wahren Karnevalsjünger beseelt, der sie ergeben bleiben, bis der graue Aschermittwoch heraus zieht. Dann schwingen wir den Hut, singen: Der Wein und Freuden waren gut, nun bleibt uns nur noch eine letzte Pflicht, nämlich das geleerte Portemonnaie recht gründlich an, Brunnen auszuwaschen, damit es neue Fracht aufnehmen kann. Fasching ist dann begraben! Karneval wird immer wieder auferstehen, denn er hat ewiges Leben, weil er das Bedürfnis der Menschen nach „Spaß", wie der Rheinländer so schön sagt, befriedigt. Und noch einiges andre bringt er! „Ich wünsche nich jejrüßt zu werden", — am Hute eines Kölner Karnevalsgecken prangte einst diese ulkige Parole. In diesen paar Worten liegt alles, was Karnevalslust bedeutet. Erstens einmal: unerkannt wollen wir sein, völlig inkognito: „Glaubt von mir, ich sei Fürst von Bibesco oder der Nabob Iukjukjuk Iuheirassasa von Hinterindien, oder der Daron Koks von der Gasanstalt — ist ja alles ganz gleich, ich bin nichts als ein lust'ger Geck, der euch die Pritsche auf das sanft gewölbte Bäuchlein schlägt. Im übrigen: weg mit den höfischen Sitten, ich hab' ihnen immer getrotzt — ich verzichte auf alle äußeren Degrüßungs- formen: ich wünsche nich jejrüßt zu werden!" Freiheit von den sonst üblichen Formen und Sorg losigkeit, das sind die Elemente jedes Karnevalstreibens, dann kann's losgehen mit Maskentreiben, Mummenschanz, Umzügen und Bällen, ob sie nun am alten deutschen Rhein, im urwüchsigen Bayernlande oder in anderen Gegenden stattfinden. Maskentreiben ist überall beliebt und hat sich längst von den alten Hochburgen des Karnevals weithin ver breitet, überall da ist es zu Hause, wo Lust und Fröhlichkeit noch eine Heimstätte haben, und wo golden der Wein perlt. „Und wo ein Fräulein klaget ihr Leid im Mondenschein, die soll zu dieser Stunde von uns getröstet sein." Denn ganz ohne Weiblichkeit geht die Ehose nicht — das sowieso! W.