Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 28.08.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190408280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19040828
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19040828
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-08
- Tag 1904-08-28
-
Monat
1904-08
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 28.08.1904
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
im Harem? Sen Dinge Unverrichteter zog auch Lieh wurde mit knapper Rot gerettet. Da» Mobiliar st zum größten Tei» verbrannt. * Die Berge gebe« ihr Opfer nicht her Wie bereits gemeldet, ist vieler Tage >in junger Wiener Gelehrter Dr. Karl Spitzauer bei einer Be- steigung zur Zebruspritze in der Ortlergruppe verun glückt. Ueber d:e Auffindung der Leiche werden nun dem Neuen Wiener Tageblatt solgende Einzelheiten gemeldet: Die erste Expedition hatte schon jede Hoff nung aufgegeben, den Abgestürzten aulzufindev. Da prang der junge Führe: Friedrich Angerer aus Sul- den über einen kleinen Kamm, unterhalb dessen er einen Rucksack aus dem Gerüste herauSgucken sah. Und neben dem Ruck.ack fand man unter dem Gerüste bald den Körper Dr. Spitzauers. Die Leiche war innerhalb der vierundzwanzig Stunden, während deren sie dort lag, schon ganz mit den fortwährend ab- kollernden Steinen bedrckl. ES war nur dem ge schilderten Zufälle zu danken, daß sie überhaupt ge- funden wurde. Die Führer banden den Toten in drei Säcke und warfen ihn bergab, da ein Hinab- tragen an diesen S ellen unmöglich war. Trotz aller Vorsicht fiel aber die Leiche an einen Ort, an welchem saft ununterbrochen eine Steinkanonade erfolgte, so daß ede Annäherung mit höchster Lebens,.efohr für du Bergenden verbunden gewesen wäre. Am 13 djS. versuchten vier junge Suldener Führer neuerlich, die Le che vom Platze zu schaffen, indes vergeblich. Man probierte, durch Herabrollen größerer Seine aus die Leiche, diese weiter hinabzustoßen; eS gelang ein kleines Stückchen, doch blieb der Kö-per dann wieder hängen. Endlich erklärte einer der kühnsten und kräftigsten jungen Suldener Führer, Peter Danze! jun., an einer Bergung der Leiche w'itec nicht mehr teilnehmen zu wollen, da eS für jeden hieße, sein Leben für einen Toten zu riskieren. Dongl jun. war Krim letzten Unglücke am Gabelhorn, dem Professor DemeliuS und Führer Templ zum Opfer fielen, fünf Schritte hinter diesen beiden, hatte die zwei Leichen geborgen und war nun wieder der Lntcr der zwei fluß als im Flühja r. Wie lange beläßt «a» Erdbeerpflanze« a« ihrem Standorte? Man sollte immer nur Ecdbee, pflanzen 3 Jahre an ihrem Standorte belassen und dann wieder ti.re neue Anpflanzung vornehmen, denn ältere Pflinzen verlieren sehr an Tragbarkeit und Güte. Hat man kein frisches Stück Land zur Verfügung, so muß daL alte mindestens 2" rojolt und gut gedüngt werden, um wieder für die Erdbeer« kultur geeignet zu sein. einem FelSzacken hängt, noch fürchterlicher zugerichtet werden. Die Führer sind alle der Ansicht, daß eil niemals gelingen wird, die Leiche zu Tal zu schaffen. * Die Gefahren der -YP«ofe Bor eine« Jahre wurde, so berichtet die „AugSb. Postztg.", in Herrsching bei München ein 19jährigeS Dienstmädchen von einem Herrn „zum Spaß' hypnotisiert. DaS Mädchen erwachte aus ihrem Zustande fünf Tage lang nicht mehr und schwebte eine Zeit lang in Todes« gesahr. Der unnatürliche Schlaf wiederholte sich in kurzen Zwischenräumen. Sine Segensuggestion von einem Münchener „Spezialisten" bewirkte zwar, daß diese unnatürlichen Schlafzustände aushörten, aber die Neuestes vom Tage. -f Bra«d eines Dampfers im Ham burger Hafe«. Freitag nachmittag 3 Uhr brach in dem Borderraum des in dem Hamburger Hafen liegenden spanischen, unter engl scher Flagge fahrenden Dampfers „Canpeador" Feuer aus. Der Dampfer hatte 70 Tons Kopra (geschälte KokoSnüss), 256 Scck Salpeter, E s nwaren und andere Kaufmanns« güter an Bord und sollte Sonnabend nach Spanien abgehcn. Der Brand, der wahrscheinlich durch die Selbstentzündung dec Kopra entstanden war, nahm solche Ausdehnung an, daß der Vvrdcrraum de- Dampfers vollgepuw.pt und auf Grund gesetzt werden mußte, waö um halb 6 Uhr gelang. Der Dampfer sollte währer d der Nacht wieder leerg pumpt werden. Menschen sind bei dem Brande nicht ums Leven ge- omwen. f Di- Mörder d-S Grenadiers Erbe« verhaftet. W e ein Telegramm aus Königsberg reibet, sind zwei an der Erwoidung des Grenadiers erben beteiligte junge L ule ermittelt und verhaft^ worden. ES sind dies der Kommis Brruksch und de lrbeiter Struwe, beide aus Königsberg. Em dritte Zeteiligier ist flüchsig geworden. Die Verhaftete wurden auf dem Wege nach d.m GerichtSgefäugni^ ! interessanteste Teil des Festzuges — eine größere Ab teilung ^.-ö-OSchützen in vollständiger Ausrüstung — schließen sich an, denen eine historische Gruppe der ' hiesigen Bäckcrinnung folg». Eine Aussehen erregende > Gruppe werden die hiesigen Bäcker- uvd Fleischer- gesellen stellen, die in altertümlichen Trachten die Ent- stehung ihrer beiden Handwerke veranschaulichen werden. Den Schluß bilden endlich wiederum Garde-Schützen mit der alten Fahne. — ES steht zu erwarten, daß in Anbetracht der Reichhalligkeit des Festzuaes, wie überhaupt der ganzen F-stlichkeit, unserer Stadt am morgigen Festtage eine zahlreiche Zuschauerschar auch auS unseren umliegenden Nachbargemeinden zugesühn werden w'rd. — Das am Bahnhof gelegene Hotel „SchW-i zerhaus", bisher Herrn Fleischer-Obermeister Ewald Grabner hier gehörig und gegenwärtig von Herrn Hotelier August Weiße bewirtschaftet, ist durch Ka«f in den Besitz des Herrn Gastwirts Alexander Weiß flog auS Chemnitz-Altendorf übergegangen. — DaS schon seit langem von -en hiesigen Ge. w rlschaften geplante G-W-rkfchaftskart-ll ist nun zu stände gekommen Die denselben angeschloffenen Ge- werkschaften haben eine Mitgliederzahl von ungefähr 1200 organisierten Arbeitern. Davon sind 600 Berg- arbeiter im nahen Gersdorf und Umgebung während sich vie andere Hälfte auf solgende Verbände verteilt- Textil- arbeiter von Hohen stein-Er, und Oberlungwitz, Maurer von Hohenstein und Umgegend, Metallarbeiter von Hohen- stein und Umgegend, sowie Zimmerer von Oberlungwitz. Das Kartell hct seinen Sitz in Oberlungwitz. Aus- kunstsbureaus sind errichtet worden in Hohenstein beim Kaffenbolen Hillig für Tex ilarbsürr, Metallarbeiter, Maur-r und Z mmrrcr, während sich da« Auskunft« "meau für Bergaibcitcr in GcrSdorf befindet Als 1- Vorsitzender wurde Schlosst Bastian-Oberlungwitz und als Ka siercr F - Baldauf-Oberlungwitz gewählt. Weiter wurde je ein Bergarbeiter und Zimmerer in den Vor- iard berufen. — Grün« 27 August. Vorgestern Nacht wurde die 39 Jahre alte Ehest«» der HaurbtsitzerS H i» ihrer Kammer erhängt aufgefundeu. Dieselbe war schon längere Zeit leidend und hat d e Tat infolge geistiger Umnachtung vollsührt Drei Kinder im Alter von 3, 5 und 18 Jahren trauern um ihre Matter — Waldenburg, 26. August. Heute Mittag kurz nach Uhr brach in Altwaldevburg in der Nähe der R-stauration zum Frosch Feuer au?, dem Sie Herrn Steinbach gehörige Scheune zum Opser rel. Ja der Scheune b.favd sich die gesamte Getreide- ernte deL Besitzers, die dem Feuer reiche Nahrung Petersburg, 26. August. Nach Meldungen auS Liaujaug verm sachten in dem gestrigen Ar- tillerikgrfkcht die rufstfchen Geschütze dem Feinde kolossalen Schade«. Die Japaner begannen heute den Anmarsch aus der ganzen F.ont, wobei sie be sonders heftig das Ostdeiachement bedrängten. Wie eS scheint, verfügen sie über 105 F.ld- und Berg- geschützt und über 40 Revolv-rkanonen. Einzelheiten fehlen. Parts, 26. August. In Petersburg wurde abends verbreitet, Kuropatki« habe die gestern kräftig behaupteten Positionen südlich und östlich von Liaujang heute aufgebe« müsse«, andererseits zirkulierte nach einer P.-ierSdurger Meldung des „New-Aork Herold" do-t ein Gerücht von der Ge fangennahme eines japanischen Generals. Ltaujang, 26. August. G.stern sand im Osten ein heftiger Kampf st tt. Drei Diviflo«-« Kurokis griffen an, wurden aber geschlagen 3L japanische Geschütz- wurde« vernichtet. Charakteristisch war diesmal die Ueberlegenheit der russischen Artillerie. Heute wird eine Fortsetzung des Gefechts erwartet. Im Süden richten die Japaner bei Haitschöng einen befestigten Rayon e>n mit Borposten längs dem Uvochedst fluß, der 3 Werst nörd lich von Haitschöng in nordwestlicher Richtung fließt. Der linke Flügel der Japaner steht bei Tawantai, 7 Werst nordöstlich von Nmtschwaug. P-t-rsburg, 27. August. Der „RcgierungSbotc" meldet weiter «uS Lia«ja«g vom 26. d. M : Die Rächt zum 26 August verbrachten die Ruffen und Japa«-r IN ihren Stellung-N in einer Entfernung bis 5 Werst. Ja der Morgendämmerung begann de Angriff der Japaner auf der g-nzen Front. Vor mittag« IO Uhr war in Liaujang Ka«o«ad- von Eüdosten hörbar, ebenso abend«. sich dann vor den strahlenden Herd, in dem „echtes Feuer" in einem GlaSosen branvte; so wirkte die Scene äußerst realistisch. Die Katz; spielte ihre Rolle so leicht und natürlich, daß sie häufig lebhaften Bei- fall bekam. ES schien, als ob sie ihre Rolle vorzüg lich gäbe, und doch war ihre Trainieruvg dazu sehr leicht gewesen. Kurze Zeit vor ihrem Äufneten legten wir sie in einen Korb, der nur so groß war, daß sie gerade Platz darin hatte und sich nicht darin vmdrehcn konnte, und dann stellten wir sie an einen kühler Platz im Keller. Zur rechtcn Zrt wurde sie herauf, gebracht und am Eingang freig laff-n, wenn ihr „St ch- wart" ertönte. " mürlich ging sie über die Bühne zu dem brennenden Feuer und dehnte ebenso natü ljch ihr» Glieder da es eine Erlösung für sic bedeutete, nach der unbi quemen Lage im Korbe sich in die Wärme des lodern en F-uer« zu legen Es wäre jedenfalls sehr schwer gewesen, sie unter diesen Umständen bu ch Dressur zu einem anderen Verhalten zu bringen" j tzi vorgevommen werden, denn man unter« cheidet die dürren Neste von den frischen viel sicherer als im Winter. Bei Kirschen bringt daS Ausschneiden zur jetzigen Jahreszeit weniger den gefürchteten Harz« Sächsisches. 'Hoheuffetn-Erustihul, 27. August 1904. Wettervoraussage des Kql. Sachs. Meteorologischen Instituts zu Chemnitz. Aür So««tag r Trockenes, w nn auch mehr oder wen'ger trübes Wetter bei normaler Tempera tur und südwestlichen Winden. Barometer: m tlel. 28. August: Tagesmittel: -s-14,90, Maximum: -4-19,1°, Minimum: -s-10.3°. *— Noch längerer Pause har »» heute wieder mehrfach g-r-gn-t, frcil'ch nicht sov el, daß man von einer nachhaltigen Erfrischung der Natur reden könnte. *— Am morgenden So» tag ftsd.t m eine, großen Auzahl vn.erer benachbarten Ori!ch«fteo, so in Oberlungwitz Gersdorf, Kuhschnappel, Falken Langen- chursdorf ll a., dai Erntedankfest statt. bot und dabei vollständig vernichtet wurde. — Stollberg 27. August. In der Rocht zum 26 BerguvgLfxpeditionen am Zebru, die allerdings keinen Aurrst brach in 1c Scheune t<« Gutsbesitzers Göche Erfolg hatten. Wenn die Leichs nicht durch Zufall I« oer »a«dschur-i l scheiven die Japaner die allg-M-i«e Angriffs-j b-W-g»«g wieder ausgenommen zu haben. Rach listigerem Stillstand ist e» erneut zu Kümpfe« zwischen den beiderseitigen Avantgarden gekommen, Aber welche un» folgende Telegramme vorliegen: Petersburg, 26. August. Wie General Kuropatki« au den Kaiser unter dem gestrigen Datum meldet, rückte am 24. d. M. ein japanisches Bataillon auf Liaudinta« vor, in bissen Um gebung eine kleine russische Abteilung staud. Der Bormarsch der Japaner wurde um 3 Uhr nachmittags bei Lioudirtan durch eine russische Kompagnie auf« g-halte«, welche 5 Mann an Verwundeten verlor. Au demselben Tage leisteten 2 Kompagnien bei L««st«p« überlegenen vorrückenden Streitkräften erfolgreich-« Widerstand Als die Ruffen Verstärkungen erhielten, stellte der Feind den Bor- marsch ein. Aus russischer Seite wurden in diesim Gefecht 1 Osfizier verwundet, 53 Mann gelötet oder verwundet. Am Abend desselben TageS besetzten die Japaner die Höhen im Südosten von Liandiansan. Sm 25. August eröffnete eine feindliche Batterie um b'/z Uhr früh daS Auer in der Richtung auf da- Dorf Kofingi. Eine russische Batterie erwiderte daS Feuer. Trotz der bedeutenden Entfernung war ihr Feuer wirksam. Am Morgen derselben TageS rückte der Feind auf Tunsingpu und Tasintun vor uvd bedrängte 2 russische Kompagnien, welche sich zurückzogen. Eine der Kompagnien der japanischen Borhut war dem Feuer der russischen Batterie aus gesetzt, sie erlitt anscheinend große Verluste, und zog sich eilig zurück. Bei Liandiansan stellte der Feind am Morgen 2 Batterien aus und beschoß dir russische Stellung, sobald eine russische Abteilung, die sich in ein lebhafter Gefecht mit der feindlichen In- fauterie eingelassen hotte, aus Erdahe hervorbrach und nach Kiminst marschierte. Die russischen Batterien begannen einen Artill-ri-kampf mit diesen Batterien und brachten eine von ihnen rasch zum Schtv-ig-«. Gegen 11 Uhr vormittags wurde der russischen Abteilung, welche die vorderste Stellung inne hatte, befohlen, sich aus die Hanptstelluug zurück- zuziehcn, uvd japanische Infanterie besetzte die bewal- deten Höhen westlich von Kimiufl Um die Mittagszeit wurde b-merst, daß der Feind 86 Ge schütz- bei Erdahe ausgestellt halte und daß etwa 1 Division mit 4 Batterien zwischen Kiminsi und Katasi vereinigt worden waren. Gegen 2 Uhr nach mittags wurde eine japanische GebrrgSbatterie durch das Feuer einer russischen Batterie aufgehalten. Eine andere Gebirgsbatterie erlitt anscheinend bedeutende Berluste und verstümmle. Das Fruer der russischen Batterien trieb f-r«-r die japa«ische Jufan- terie i« die Flucht. Gegen 3 Uhr nachmittags wurde fchgkstellr, daß bedeutende Infanterie- Maffe« vorgeschoben worden waren und daß sie aus den Höhen südlich des Sanputales Schanzen auf- warsen. Insgesamt rückten mindestens 2 Divisionen Jnfantene mit 10 Batterien gegen die Stellung bei Liandiansan vo^. W-ttere Berichte über den Verlaus deS Kamps.s siad nicht eivgegangev. Liaujang 26. Anguss. Dle Armee Kurokis ist fitzt zur Offensive übergezavgen; 35 Werft östlich von hier besann d.-r Vormarsch. Südlich von Taitscho war der Kampf den ganzen Tag besonders heftig. Heute wurde der Kampf fortgesetzt. DaS Er gebnis ist noch unentschieden. DaS Zentrum des heutigen Kampfes war der Unterlauf des Savho- flusses, eines südlichen Nebenflusses deS Taitscho. G-sundheit deS Mädchens ist untergraben, zu weiterem Dienste ist eS untauglich geworden. Am Jahrestage der Suggestion verfiel daS Mädchen plötzlich wieder in Schlat. Alle ErweckungSversuche blieben erfolglos. Eine Gegensuggestion vom Arzt mit dem Befehle: „Um 4 Uhr wachen Sie auf, um 8 Uhr schlafen Sie wieder ein und gehen morgen an Ihr TageSwerk!" fand strikten Bollzug. Wie träumend, geistesabwesend tappt nun das Mädchen umher, um vielleicht in einigen Tagen in den alten Zustand zu verfallen. * Ei«e Entführung i« Kairo. De, Be. fitzer und L:ite, de« größten arabische Blatte» in Aegypten, de» „Gl-Moyed", Scheikh Aly Jousses, ver liebt« sich, w 'wohl e, verheiratet uns Vater größerer Kinder ist, in die schöne, achtzehnjährige Tochter Saphi» de« einzig noch lebenden Nachkommen de» große« Propheten Mohammed, namen» Scheikh Sl-Saddat. Sämtliche Bemühungen de» Scheikh Ay Jousses blieben fruchtlos da der gerade Nachkomme de» P ophcteu seine Tochlcr nur demjenigen al» Frau geben kann, wie der „N Fr. Pr." aus Kairo geschrieben wird, der seine Abkunft von sechzehn vornehmen Geschlechtern nachweisen kann. Nach zweijährigen fruchtlosen Bemühen entschloß sich Scheikh Aly Jousses zu einer List, indem er seine An gebetete in dar HauS ihrer verheirateten Schwester bestellte und dort in Anwesenheit seiner Freunde den HeiralSvertrag aussetzte und seine junge Frau sofort in sein Haus mitnahm. Dieser einzig in seiner Art dastehende Streich verursachte daS größte Aussehen in der arabischen Bevölkerung, und der Vater der jungen Frau berief den nächsten Tag daS mohammedanische Gericht „Mohkamer Chairie" unter dem Borsitze des großen Ka i von Aegypten, daS dahin entschied, daß da» Mädchen sofort ins elterliche Haus zurückkehren solle, da der Leiter einer Zeitung, Aly Jouss ff, nicht al» ein Mann angesehen werden könne, der würdig wäre, die Tochter einer Nachkommen des großen Pro pheten zu heiraten Durch dieses Urteil sühlten sich sämtliche arabischen Zeitungen beleidigt und führten große Persönlichkeiten in Europa an, die sich dem Schriflstellerberuse widmen, ohne daß die O-ffentlich- keit daran Anstoß nehme. Unter anderem nennt ein Blatt die Körigin von Rumänien als Beispiel. Da» Urteil war gefällt, aber weder die junge Frau wollte zurückk-hren, noch wollte Scheikh Aly Jousses sich dem Ges.tze fügen und erklärte in seinem Blatte, er weiche bloß der Gewalt. Die ägyptische Regierung sandte Vermischtes. * Di- Wahrheit über Wagner Abg. EötvöS sagte im ungarischen Abgeordnetenhaus: „In der König!. Ungarischen Oper besteht ein wahnsinniger Wagner-KultuS, einer Musik, die uns ganz fremd ist, die eine pathologische Verirrung ist und nirgends als eben in Deutschland eine Pflege finden konnte." — Dazu macht die „Münchner Jugend" folgendes Prem: FerruckteS Wogner! Wor sich pathologisch! Ferruckt wie gooze» schwäbisches Musik. Gor nix von Hund verfl-xteS hörren mog ich, IS nix wie dummes Zaig ein jeder Stick. Hob ich gesehen „Siegfried". — Doß ich loche! Bei dießeS Lärm ich vixmol schlafen konn. Singt mitten in der Stick sogor ein Drache, Ferruckt! Als ob sich Droche singen konn! Und in „Wallkiere" liegt sich Waib in Faier, Gonz mitten drin und schloff dobei verguiegt, Und tu sich nix verbrennen ungehaier, Wann sie auch mitten in daS Faier liegt. Auch „Fliggeod Holländer" gesehn ich Hobe, Schon Titel von serruckter Stick geniegt. Waiß doch in Ungorn jeddeS klaineS Knobe, ES gibt sich gornix Holländer, woS fliegt. Und dieser Zaig wogt mon uns vorzuspillen, WoS widoerspricht ungorischeS Kultur! Schwob und Musik? Ain Witz l Um Gotte-willen! GefchaiteS Musik mocht sich Ungor nur. WoS kimmert Ungor dummes, daitscheS Narr da? FerruckteS Wogner tut nur Ungor laid. Zigeuner Obend» spielt im Koffer Czarda, IS greßereS Genuß olS gonz Bairaith. ' Die vierfach- Hos-«falt- Die elegante englische Herrenwelt ist in Aufregung: man stelle sich vor, daß König Eduard, der tonangebende Dirigent der Mode, bei den Regatten in CoweS mit einer vierfachen Hosenfalte in die Oeffentlichkeit getreten ist! Statt der doppelten Falte, die bis jetzt als unerläß lich galt, hatte die königliche Hose zwei Falten vorn und zwei hinten, was ihr das Aussehen eine! nicht sehr hübschen viereckigen FabrikschornsteinS gab. Da nun auch der Prinz von Wales seit jenem denk- würdigen Tage nur noch „vierfaltige" Hosen trägt, müssen alle Londoner Gecken, wenn sie als Leute von Geschmack angesehen werden wollm, ihre Beine in die „Fabrikessen" hineinsteckeu. Ohne die Hose mit den aier Bügelfalten ist das L.ben überhaupt nicht mehr lebenSwert! * Ct«-Katz- als Schauspielerin. Manch- mal erregen die einfachsten Kunstgriffe die Bewunderung und Neugier deS Publikums in höherem Grade als die wunderbarsten Bühr.eneffekte. So erzählt ein amerikanischer Dramatiker von einer Katze, die auf Ser Bühne Furore machte; dabei war die Art, wie sie für ihre Rolle dressierr worden war, die denkbar einfachste. „Jeden Abend kam diese Katze an einer also einen Polizeiosfizier mit 20 Soldaten in sei« Haus, die im Namen deS Gesetzes die Zurückgabe der aus ungesetzlich'm Wege geheirateten Frau verlangten. Doch wer e,kennt die verschleierte Bint Sophia unter ^r vielen Flauen im Harem? Und an vielen Fauen Pforten eines Harems hört die Macht im benachbarten BrünloS Feuer au«, welche« bald auch loder besondere» Wagnis geborgen werden kann, so die anderen zur Gutwirtschalt gehörigen Gebäude ergr»fi I könnte sie durch die Jochdohlen, so lange sie auf und bi» auf die ll nsaffungSmauern ewäscher e- Da« < — Zu einer imposanten Lrauerkundgebung gestaltete jstch da» heute vormittag erfolgte L-ich-«h-gL«gUis de« verstorbenen Herrn Rentier« F-rdi«a«V JaS-l Rach einer erhebenden, in der Behausung de« Verblichenen staltgefundenen Trauerfeierlichkeit, in welcher Herr Pastor Günther in ergreifender Rede die edlen Lharakterzüze de« Heimgegangenen schilderte, der sich in allen Kreisen unserer Einwohnerschaft und weit darüber hinaus allseitiger Wertschätzung, Verehrung und Liebe erfreuen durste wurde der Sarg von den Nettesten seiner früheren Ar- beitcr herabaetragen und in den bereitflehenden Leichen wagen g.hoben. Langsam setzte sich der Trauerkondukt in Bewegung, den eine Ccwehrabteilung und Mitglieder deS Neustädter Militärvereins I mit umflorter Fahne er öffneten. Ihnen folgten ebenfalls mit Fahnen der Sängerverein, dcffen Ehrenmitglied der Verblichene war und der Altstädter Turnverein, die ihrem langjährigen treuverdienten Turnrattmitgliede da« letzte Ehrengeleit gaben. Groß wr die Zahl der für die Firma tätigen HauSweber, die gleich den in der Fabrik beschäftigten Arbeitern und Arbeiterinnen kostbare Blumenspenden trugen, unter denen wir mehrere mächtige Fächerpalmen bemerkten, die vom Kontor-, Arbeit«- und HauSweber- Personal, und vom Rosenverein, d«ffm Ehrenvorsitzender der Verstorbene war, gewidmet waren- Desgleichen hatten der ErzgebirgSvcrein, der Kaufmännische Verein, der Obstbauverein, der Bltflädter Turnver.in, der Sänger- verein, der Neustädter Militärverein I, die Weber«J mung, »er Gewerbeverein und noch verschiedene andere Verei e, denen der Verblichene angehörte, kostbare Blumen- und Kranzspenden, meist mit Widmungen versehen, gespendet Dem Leichenwagen folgten die Hinterbliebene», denen sich ein große» Gefolge Leidtragender, unter ihnen Herr Bürgermeister vr- Polster mit den Herren Stadvä'en und Stadtverordneten, Herr Landtag?abgeordneter Ritt berger, Fabrikanten, Kaufleute und viele andere Herren anschloffen- Nor der St. Ehristophorikirche wurde de, lange Trauerkondult vom Naumann'fchen Musirchor rm pfauge», da« dem Zuge unter den Klängen des Chopin schen Trauermarsche« da« Geleit bi« in den Friedhof gab- Hier wurde der mit frischen Rosen geschmückre Sar^ von seinen Arbeitern zur Famliengri.st getragen, woselbst er unter den feierlichen Klängen eine« Choral» dem Schoß- der Erde übergeben wurde. Nachdem Herr Pastor Günther ein Gebet gesprochen und die Hinterbliebenen al« letzten Gruß duftende Blumen dem Dahingeschiedenen geweiht hatten, wurde die Feier mit einer vom genannten MusikkorpI vorgetragenen Trauerserenade beendet. — Der anläßlich deS morgen stattfi denden Fahn-«weihsest-s der Sarde- Kompagnie geplavte F-stz«g verspricht ein imposantes Ans ehen zu erhalten. Wir haben unsere Leser schon wiederholt auf die Reichhaltigkeit der verschiedenen historischen Gruppen aufmerksam gemacht und ver- fehlen daher nicht, nochmals eingehend über die Reihenfolge der geplanten verschiedentlichen Gruppie- rungen zu berichten. Eröffnen werden den 1. Teil des Zuges unter Borantritt eines Heroldes kostümierte Ritter, denen sich Jaleure avschließe». Diesen folgen eine Reihe Zimmerleute in schmucker ArbeitStracht, ein Tambourzug, sowie daS 1. Musikkorps. Hinter diesem marschieren eine Abteilung sogenannte „Zeiger", dann wlgen die von Schützendienern getrogenen Fest- icheiben und die KönigLscheibe, sowie eine Abteilung der Gardr-Kompagnie mit der neuen Fahne, FMung- frauen und Frauen. Tin Frstwagen, Trü'S Apsel- fchußszene darstellend, sowie hinterhermarschierende kostümierte Schützen aus den letzten Jahrhunderten bilden den Schluß des 1. Teiles des Festzuges. Der 2. Teil wird durch eine Abteilung Radfahrer eröffnet. Nun folgen je nach der Reihe der erfolgten Anmeldungen die hiesiger, und auswärtigen Vereine in sehr großer Anzahl. Den 3. Teil deS Zuges eröffnet wiederum ein Musikkorps. Ihm folgt ein weiterer Festwagen, ein mittelalterliches BolkSschießen darstellend. Armbrustschützen und der bestimmten Stelle auf die Bühne, ging quer darüber .. hinweg zum Kamin, dehnte ihre Glieder und legte s)ep )ie Polizei ab, und ein neues Gericht wurde zusam- mengestellt das beschloß, mu größerem Aufgebote die Frau nach Hause zu bringen, selbst aus die Gefahr, sämilichs in Harem befindlich: Da en in dem vorbe« retteten gejchlossmen Wagen mitzurehmen. Und das half. Die junge Frau, die vierzrhn Tage verheiratet war, wurde dieser Tage unter Begleitung einer tausend- köpfigen Menge von der Polizei nach Hause gebracht, zur größt.» Befriedigung der Gläubigen, die unter den Ruf n „Hoch der Islam" zum großen Kadi zogen, um ihn kür sein gerechtes Urteil Ehrungen zu bereiten. Gemeinnütziges. Das Ausputz-n der ObflbSum- kann der Polizei au».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)