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Dienstag, den 16. August 19V4. »«»SSSSMM 54. Jahrgang. OMII»«! Rr. 189. jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und ^MM MM M MG HB nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf kostet durch die Austräger Lro Quartal DL IM DA /M A AA dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch tue Post Mk. 1,82 free ms HauS. Expeditionen solche zu Originalpreisen, für Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Dernsdorf. Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Arntsblcrtt für das königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Grgcrrr crller ^Denrerrrde-Verrvcrltrrirgeir der rrrnliegerröerr Grtschcrften. Schule Oersdorf. Die gesetzliche Nachfeier des Geburtstages Sr. Maj. des Königs soll Mittwoch, den 17. August 6 Uhr im Schulsaale stattfinden. Zn diesem öffentlichen Akius lodet Behörde»', Eltern und Schulfreunde ergebenst ein. Gersdorf, den 14. August 1904. Das Lehrerkollegium Pfeifer. MWe WugMckilMk z» Wlien i. Z. Der Unterricht im Winterhalbjahre 1904 05 beginnt Montag, den 3. Okt früh 8 Uhr. Die Aufnahme und Nachprüfungen finden am 30. Sept. u. 1. Okt. statt. Die An meldungen haben in der Zeit vom 10. bis spätestens 20. Sept, schriftlich zu erfolgen. — AuskunsiS- bogen, Anmeldescheine und jede weitere Auskunft durch die Direktion der Königl. Bangewerkenschule, Prof. Udart. Plaue« i. B., den 1. Ang. 1904. Ans dem Reiche. Deutsche «ittelstandSpartei. In Berlin ist am Freitag die Bildung einer deutsche« Mittelstandspartei in einer ver traulichen Konferenz von Vertretern der in Deutsch land bestehenden Handwerkerorganisationen und Mittel- standSoerbände beschlossen worden. Die Einladung zu der Konferenz war von dem Zrntralausschvß der vereinigte» Jnnungsverbän'e ausgegangen. Die am Freitag versammelten Vertreter der interessierten Gruppen einigten sich rach längerer Beratung auf ein Programm, daS aus 11 Punkten besteht und raS dem Ende dieses Monats in Magdeburg zusammen- tretenden allgemeinen deutschen JnmmgS- und Hand Werkertag zur Beratung vorgelegt weiden soll. Aus dem Auslande. Vom russische« Thronerbe« Vom russische« Kaiserhause liegen folgende Telegramme vor: Petersburg. 14. August Ein gestern aaSge- -ebenes Bulletin besagt, bas Befinde« der Skai seri« ist gut, Temperatur 36 9 Puls 78 Dar Be finden des Neugeborene« st vollkommen befriedig end. Kaiserin Alexandra, die glückliche Mutter de» russischen Thronfolgers. Petersburg, 15. August. DaS gift rn aus- gegeben? Bulletin über den Zustand der Kaiserin besagt: Temperatur urd Puls hatten sich innerhalb der normalen Grenzen. Der Neugeborene be- findet sich wohl. Er wurde durch TrgeSbejehl des Kaisers zum Hetman aller Kosokevregimenter ernannt. Petersburg, 14 August. Ein TageSbe j fehl des Kaisers ernennt den Thronfolger! Alexis „um Ches des 51. finnläi dich-« Leibgarde-! Regiments und des 12. ostsibicsichen Schützen.' Regiments, die fortan seinen Ramen führe»; e'' attachiert ihn allen Garde-Regimeniern, deren Ehe der Kaiser ist, ferner dem Ehevalier-Sarde-Regi« m und dem Leibgarbe-Kürafster-Regiment Kaiserin Maria Feodorowna. dem Leib^de-Manen-Regiment Kaiserin Alexandra Feodorowna, dem 13. eriwanschen L ib garde-Regiment des Kaisers. Derselbe Tagesbefehl ernennt die Kaiser!» Alexaudra zum Chef des 15. Alexandra Dragoner-RegimentS. Internationaler Lozialistenkongretz. In Amsterdam wur»-! gestern der J^tervstw« nale Sozlauficvkobgrcß eröffnet. Zum Präsidenten wurde der Holländer Van Kol, zu Vizepräsidenten der Japaner Scn Katayima und der Russe Plechanow g!- wählt. Als der Präsident besonder- den japanischer» un» den russischen Delegierten begrüße, reichten sich dick unter stürmischem Lkilall die Hände. Beide hiel ten dann Ansprache», in deu sic gegen den russisch japanische« Krieg scharf Stcll'.og nahmen. Die Vertreter der sozialistischen Partei Frankreichs brachten sarauf eine Resolution ein » der die Erwartung ausgesprochen wirb, »aß die Sozialisten der verschiede neo Ländern mit allen Mitteln der Ausbreitung und Fortsetzung der Krieg?S Widerstand entgegensetzen wer ren Die Resolut on wurde eivstimmtg angenommen. Frankreich und der Vatika«. Wie man ans Patts mitteilt ist im Staude der KouflikteS zwischen Frankreich und dem Vatikan für „c rächst? Zeit keinerlei Äenderuug norautmsihcn. Ter nächste Mmisterratt der kaum vor Ende ^uzust staufiadev wir», dürfte daher keinen An laß babku, in die cr Angelegenheit irgendwelche ncu Beschlüsse zu fassen- Welches Urteil immer auch die Kongregation de» Jqafitton über den Bischof L NorLez, der vor ihr zu erscheinen sich entschlossen hat, und über d-n Bischo' Gäay der an feiner Weigerung sich nach Rom zu begeben. fcsthält, auSfprcchcn mö^e ktiucsfollr werden diese Srtsch tdengsu auf die gegen- wärt! e Lage einen E rfluß üben- So lauge aber Litte Situation anhä t. ka-f man sicher sein, daß bi f avzösi ch- R gürung von ihrem Rechte zur Btt.tzll's »er erledigten Bistümer keinen Gebrauch mach r. wird Vie jetzige Phase der Frage kann von sehr langer Tauer fein Die Kammer wird bei ihrem Wiedsrzu fammenttttte ohne Zweifel ihre Billigung der Haltung ö>s Kabinett» kuvdgeben. ES kann somit unter der. tzerzr.pgrn Verhältnissen von »er Möglichkeit eine-, Wiercraufnahme der Bezi-Hungen zwischen Frankreich und dem Vatikan keine Rede sein Allerdings dar» man aber auch nicht glauben, daß etwa die andere Lösung der K-ise, die Kündigung des Koukor dats btvorstchc- Höchstens kann gesagt werden, daß die jüngsten Ereignisse diese Möglichkeit näher gebrach: haben, »och ist es wenig wahrscheinlich. daß die Kündi gung bis zum Ende der gegenwärtige» Legislatur- Periode, die m>t Mai 1906 «bläust, vollzogen sein werde ES bestätigt sich daß der Vatikan unter den französischen Bischöst» und den berufenen Per öittch- keiten der katholischen Partei eine Art Enquete veran. statten läßt, um über die BedÜrfniffe der K rche »" Frankreich, wie über die Stimmungen, die anläßlich der jüngsta Geschehnisse in den katholischen Kreisen herrschen, Asifkläiungcn zu erhalten. Am OßMen SrieMmM. Der Durchbruch des Port Arthur Geschwaders Hal, soweit man bis jetzt klar sehen kann, den Russen an- 'cheinend schwerere Verluste gebracht, wie den I«. vanern, welche di- Angreifer mit einem fürchterliche« Feuer empfingen. Am schlimmsten scheint das Flagg sch-ff -Arsarewitsch" beschädigt worden sein: auf der Kommandobrücke stehend- siel der Geschwader-Komman dant Vizeadmiral Witthöft und mit ihm über 200 Mann der Schis, sdesa-ung- Mit Witthöft verliert du russische Flotte in diesem Kriege b-reitr »co zweiten kommandierenden Admiral, nachdem Admiral Makarow mit dem Paozersch ff „Petro- pawlowSk" durch die Explosion einer Mine seinen Uutcrg mg gefunden Hot. Adm-ral Witthö t üleruihm nach Makarow- Tode Sai Kommrndo der Pari Arthur Flotte, an deren Gp'tz- er j'tzt bei der.! oer zweifelten DurchbruchSverjuch gefallen ist Wlhelm W t-Höft war ein Deutscher au» den Ofttceprowmev er stand im Dienste der russischen Motte seit 1865 aud -alt als erfahrener S-cm«vn Bereits eia Jahr aack seinem Eintritt in d-e Marine wurde Wüthöst zum erster Offizier auf einem Kriegt ch sfr in der batti- ichen Flotte rrvaiwt. Im Jahre 884 wurde W-tl° cöst zum Kapitänttutnant befördert urd ihm da- Kommando »eü Kaoonevbootes „Gwsa" übertragen 8ov 1892 bis 1893 kommandierte er den Kreuzer „Woj woda", später den Kreuzer „NajeSdvik"- W-gev seiner Verdienste als Eh-s einer Torpedofänqerdioision wurde Witlhöst 1898 zum Kapitän ersten Ranges und zam Kommandanten des Kreuzers „D>mi>r:j Donskoj" and hierauf de» Panzer chiffcS „OS jabja" ernanot 1899 erhielt Witthöft de» Karg eines Admiral- und wurde gleichzeitig Chef der 'Mariresettwn -m Kwan- tnnggebutr Währen» der ch nesischen Wirre» nahm Witthöft an der Unterdrückung d » Box:r«asftavd S hervorragenden Antest. Tokio, 13. August. Amstichs M-tteilung. Ad miral Togo meldet, das russische Geschwader nahm, nachdem es Port Arthur am 10. August verlassen hatte, einen südlichen Kurs. Unsere oer- migie Flotte griff die russischen Sch ffe 25 Seemeilen üvlich von Port Arthur an und verfolgte sie in öst- sicher Richtung. Ein scharfes Gefecht entspann sich von 1 Uhr nachmittags bis Sonnenuntergang. Der Feind erlitt amcheinend schweren Verlust, und späterhin ließ sein Feuer bedeutend nach, während seine Schlachtordnung vollständig iu Unord uung geriet. „Askold", „Nowlk", „Warovilsch", „Pallada" und einige TorpedobootLzerstöcer flohen nach Süden zu, und der Rfft ging wahrscheinlich nach einem Nachtangriff durch unsere ToipedobootS-F o ille und -Zerstörer nach Port Arthur zurück. Unsere Flotte erlitt keinen ernsthaften Schaden. Der Total oerlust an Menschenleben wird aus 170 geschätzt. Tokio, 13. August. Wie Admiral Togo mel det, soll n ia dem Kampfe am 10. d. M. fünf russische Kriegsschiffe schwer beschädigt werden sein, „Pobjrda" hrbe zwei Masten verlohn, aaß-r- mm sei ein schweres Geschütz veS Schiffe- ge brauch anläh-g pcmach: woran „RetWisa» Kab rus ttnsr Eatternung von 3500 na mehrere Treffer er- halten und scheine sehr schwer beschädigt za seir- D-e russischen Kreuzer hätten oerhältniSmätz-q psttngere Be- chädigungen erlitten; der K euzer „Bajaa" scheine un o.-ttrhrt geblieben zu sein. Die Japanrr hätt-.n einstw°il<n alle erhattenen Sckäden au^rebesiert. Petersburg, 13. August. Wie der Kontre- admiral MatUffrWitsih d-m Kaiser von gestern melde», begann das russische Geschwader bereits am 10. August bei Tagesanbruch in See zu gehen. Um 9 Uhr morgens verließ das Geschwader aus sechs Panzerschiffen, den Kreuzern „Askolv", „Diana", „Pallada", „Nowik" und acht Torpedobooten be stehend, Port Arthur. Die Japaner hatten fol- gende Streitkräfte gegen die Russen vereinigt: die aus den Panzerschiffen „Asahi", „Mikasa", „Fuji" „Jischima", „Schikischima" und den Kreuzern „Nishin" und „Kasuga" bestehende erste Division, die au« den Kreuzern „Jakumo", „Kaiagi", „Tichitose", „Takasago" bestehende zweite Division, die dritt, Division, bestellend aus den Kreuzern „Aküsuschima" „Jdzumi", „Mrtsuschiwa", „Jsiukuschima", „Hasch'- date", dem Linienschiff „Tschin Jen", und etwa 30 Torpedoboote. Da« russische Geschwader manövrierte m d c Absicht, die Linie der fet«dttche« Schiffe zu vurchbrechen. Inzwischen legten die jupanischco Torpedoboote aus dem vom Geschwader eingeschlageven Wege schwimmende Minen und erschwerten dadurch da- Manövrieren sehr. Um ein Uhr nachmittags ge lang es dem Geschwader nach einem Kampfe, der 40 Minuten währte, durchzubreche« und deu KurS auf Schautung zu nehmen. Der Feind folgte mit allen seinen Schiffen, holte daS Geschwader langsam ein und begann um 5 Uhr wiederum den Kampf. Der Kampf währte mehrere Stau de», blieb Jedoch »«entschiede«. Während desselben wurden der Gefchwaderchef getötet und der Kommandant des Panzerschiffes „Zeffare- wnsch" verwunde». Fast gleichzeitig blieben die Maschinen des „Zessarewitsch" 40 Minuten lang stehen, wodurch die anderen Schiffe ge zwungen wurden, in seiner Nähe zu manöv rieren. Der Oberbefehl über daS Geschwa der ging auf den Fürsten UchtomSki über. Mit Anbruch der Dunkelheit nahm der „Zessarewitsch", da er nicht im stände war, dem Geschwader, daS er au« den Augen verlor, zu folgen, Kurs nach Süden, u» ;u versuchen, selbständig nach Wladiwostok zu kommen. Ja der Nacht war er TorpedobootSa«griffe« ausgesetzt; bei Tagesanbruch befand er sich Heim Schantung-Borgebirge. Um Mitternacht übernahm der älteste Offizier daS Kommando. Nachdem er die Beschädigungen des Schiffes besichtigt hatte, stellte er fest, daß dos Schiff Wladiwostok nicht er- reiche« könne. Der „Zeffarewilscd" begab sich da- z-r zur Ausbesserung nach Kiautschou. Während des Kampfes wurden Admiral Wtthöft und drei Offiziere getötet, sowie acht Offiziere leicht verwundet, darunter dec Kommandant deSPanzerschiff S „Iwanow". Vie Zahl der gefallenen und verwundeten Mann- 'chasien ist noch nicht ^enau sestgestellt. Um 9 Uhr abends traf der „Zessarewitsch" in Kiatttscho« ein und sand dort den Kreuzer „Nowik" und dar Tor pedoboot „BcSschumry" vor. Tokio, 13. August. Nach cinem aus Tschifu ^ier eingegangenen T-legramm sind am 11. d. MtS. zwei russische Torpedobootszerstörer zwanzig M ilen östlich von Wechaiwei gestrandet. Tschifu, 13. Auaust. Wie er heiß», ist eine Schaluppe mit 60 russische« Mari«e- maunschaste« heu e in Weihaiwei angekommen; man giauv», eS sind dies die Besatzungen der beiden in der Nähe von Weihaiwei gestrandeten Torpedo- bootSzerstörer. Weihaiwei/ 13. August. Der russische Torprvoloal-zerftörer „Bur»h" ist im Süden bei Vorgebirg-S von Schantung gescheitert; bald daraus warne er IN die Luft gesprengt. Dlel Offiziere und 60 Matrosen von seiner Besatzung stad gestern abend hier eingetrosten und w.rd.-n oo aussichtlich nach Hongkong an Bord deS englischen Kriegsschiffes Hamder gesandt werden. Schanghai, 13. August. Der russische Kreuz', „A«kold" m-d der TorpedobootSzerstörer „Grosovoh" sind hier eingetroffen. Ersterer ist schwer beschädigt und beansprucht das R ch', im hiesigen Hafen zu bleiben, da er manövrie-unfähig sei. Tokio 14. August. Die Verluste der Ja paner in der Seeschlacht am 10 ». M. sind wl- g-mde: Auf -cm Punzersch-ff „Mi'«sa" 4 Offiz ere und 29 Mann tot 6 O'fijüre und 29 Maua schwer v nsuns t, 4 O siz ere '»2 49 Mann leicht verwundet, ,af l-em Kreuzer „Jakumo" 1 O stjter und 11 Man» wt, 10 M.nn ve,wan»ct. aus »cm K-cuz-r „N okw" 7 O fiziere ui» S Miau !ot 2 O fipere und 15 Maon verwundet, auf Kreuzer „Ka uga' 10 Manu o'wan»<t, aul dem To-pedobootzerstönr „Wagin" 2 Mann tot, auf ein m d.-r Torp kobcot: 1 Mann toi und 8 Mann verwundet- Petersburg, 13. August. Ja der Kathedrale der Admiraliiät findet morgen ein Trauergottes- dieust für den Admiral Withöft und die anderen beim Kampfe am 10. August an Bord deS „Z ssarewitsch" umaekommenen Offizieren und Mann- 'chaften statt. Die russische» Schiffe i« Tsingtau. Von den nach dem deutschen H'f n von K au- lschou g'flächttien Schiffen deS russishen Geschwader- hat ein T.il wieder das off ne Meer aufgefuch'. Da- für sind mehrere Torpedoboote neuerdings in Tsing tau cingelauien. Eia Telegramm meldet unS: Tokio, 13. Auqnst. Änulich. M ldung. AuS Tsiugtau- 12. August, vmm 10 U,r w--d ge- mclvrt: Die russischen Kreuzer „Nowtk" und