Volltext Seite (XML)
WeHÄ-EllWer WM Erscheint 5 Inserate jeden Wochei'tag abends für den folgenden Tag und MM M Mj nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf kostet durch die Austräger Pro Quartal Mk. 1,55 M 8 W M M MW W W dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk. 1,82 frei in's Haus. iW MM Expeditionen solche zu Originalpreisen. sur Hohenstein Grnstttzai, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. für das königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Orgcrrr crller <Deirtsrrrde-Verwcrltrriicgeir der irurlregerrdei^ Ortschcrfteir. Nr. 166 54. Jahrgang. Mittwoch, den 2V. Juli 1904. vtimrii Osp 8is61ps1. A beissig. Oie 81s6ivs»-0l-6nstsn. L. koäslod, Voi8teller. Horr 8tnätv6ioräü6ttzr Obtzrumtsriekttzr IiA88l»vrK, velcder so plotrlick ckurcb 6eo 1o6 aus seiner IH^Keit deiaus^erisseu vurtte, bat sied, väkreo6 er 3ta6tverorctnctcr war, tturck seine ücreckti^lreitsliebe unü bervor- rs^encleu Xeootnisse 6ie allgemeine ^.aerlcenounA unü ^ektuo^ <ies Kollegiums ervorben. Oie Ltsckt^emeiuäe verliert in ilnn ein tätiges unä vcrtvolles MtZ1ie6 un6 rult ibm llerrlicken Dank uncl ein Rude saalt in seine stille 6rult naeb. Uodenstma Lrusttbal, 6en 20. )uli 1904. Die Waffersteuer aus d e Monate April bis «rit Juni 1904 ,st längst rS bis zum 2L. Juli 1904 bei Vermeidung der zwangsweise« Beitreibung an unsere Stadtsteuereinuahme — Rathaus, Zimmer Nr. 2 — abzuführe». Stadtrat Hohenstein-Ervstthal, tun 12. Juli 1904. vr. Polster, Bürgermeister. Gßlr. Nachdem die Austragung der Schulqeldzkttcl für die Ostern lfd. IS. in die hiesigen Schulen eivgetreteuen Kinder nunmeh becvdsl Ist, sordi-ra wir die Z hlungrpfljcht.ijen hi.rmit aus, das auf die Monate April bis mit Juni dss. IS. fällige Schulgeld brr längstens ZUM 30. Juli 1S04 an die hiesige Stadtstenereinnahme zu entrichten. Alle nach Ablass dieses Termins noch verbleibenden Rückstünde werden dem Ratsvoll- zieher zsr zwangsweisen Beitreibung überwiesen. Da« Schvlgeld und FortbtldnngSschulgeld auf die Monate Juli bis mit September lfd. I?. ist spätestens bis ZUM 0. August 1904 an ine hiesige Stadtstenereinnahme abzusührcn. Ltadtrat Hohenstein-Ernstthal, den 19. Juli 1904. W. Zeitzig, stell. Bürgermeister. Hf. Ans dem Reiche. Die Stimmung im Lande. Ja einem Artikel, der die allgemeine S immnrig im Lunde behandelt und dabei auch der Hütung der deutschen Regierung im Burenkeiege aus Änl^ß des Todes des Präsidenten Krüger gedenk', schreibt die „Deutsche Tagesztg,- u. a.: „Man wird ohne weitere! zuglstthen müssen, daß die auswärtige Poilt'k eines großen Reiches nicht imm!r Rücksicht aus die Volks- stimmung nehmen oder gar durch tick und dünn folgen kann. Aber sich in unmittelbaren und dau.rn- den Gegensatz zur BolkSstimmung zu setzen, zumal wenn keine Notwendigkeit vorliegt, würde rocht staats männisch sein. Daß das Deutsche Reich damals »ich zu zunsten deS Burenvolkes einspring°n konnte, haben wir immer zuzestanden Aber warum mußte dec greise Krüger, der nun die müden Augen zum ewigen Schlummer geschlossen hat, in B-rlm geschlossene Türen finden, — die Türen, die manchem anderen, der ihm die Schuhriemen zu lösen nicht würdig war, weit und sofort offen standen? Und warum konnten die drei Generale, die durch die Länder Europas zogen, um die Herzen für ihres uns stammverwandten Volkes Not zu erwärmen, keinen Zutritt finden zu dem gekrönten Führer des Volkes, aus den und aus daS sie die meiste Hoffnung s tzten! War eS wirklich Nörgelei, als damals überall dos Gefühl schmerzlicher Enttäuschung und einer gewisse» Enlfremluvg zum Ausdrucke kam? Und ist es heute Nörgelei, wenn man nicht verstehen kann, weShalb die Vertreter der südwestasrikanischen Farmer, die von ihren zerstörten Heimstätten, den Gräbern ihrer Bolkrgcnoss.n und ivrer Lieben gekommen sind, um ihre und ihres 'Volkes Not dem Kaiser ans Herz zu legen, bisher nicht empfangen werden konnte»? Mshalb wir an alle diese Dinge hi r und im Zusammenhang? erinnern? Nicht ertön um die Stimmung noch zu verschlechtern u- d die Mißstimmung zu vermehren! DaS liegt uns 0 fern wie irgend möglich. Wir tun es lediglich deshalb, weil wir in diesen Tagen wiederum erfahren haben, w e tief die Mißstimmung ist, und wie sie allmählich zu einer bedenklichen Entfremdung zu wer den droht. Wir tun es deshalb, weil weite, loyale, besonnene, ernste und ruhige BolkLkreise die Empfindung zu haken scheinen, daß die maßgebenden Stellen über die BolkSstimmung nicht genug unterrichtet sind. Man hält es 'ür eine Pflicht der P-tss-, das zu tun, war oielleicht anderwärts ver.äumt wird. Wir wollen niemandem einen Vorwurf machen, sondern geben ohne weiteres zu. dcß diese Dinge und so manches andere nicht in das verfassungsmäßige R ssort eines verantwortlichen Ratgebers der Krone gehört. Wir unterschätzen auch gewisse Schwierigkeiten nicht, die nicht dargelegt, sondern nur angedeutet werden können. Wenn aber die BoMstimmung so ist, wie wir sie in flüchtigen Strichen zeichneten, und wenn das An- wrchien einer derartigen Sümmung und Mißstimmung bedenklich ist, woran nicht gezweif.it werden kann, so verden die verantwortliche - Ratgeber der Krone nicht daran vorbeikommen können. Größer und nach B- finden zwingender als der Mut des Gehorsams ist der Mui der Wahrheit.- 8m GßMei! MMaiM. Die Russe» haben, wie i. Z. ausführlich mit- geteitt, die müßen Pässe, w-lch? vom Gebirge den Zutritt zur mandschurischen Ebene öffnen, nahezu ohne Kampf den Japanern übrrlcss n. I tzt ich-ar.t sich die russische Heeresleitung üb-rlegt zu haben, daß der B sitz dieser Pässe für den Fortgang e>er Kriegführung iür sie von entscheidender Wichtig« k it ist. Düsirhalb versuchte Graf Keller an de* Sp tze meh:enr Divisionen den Molicnpatz w'sder zu nehmen, wurde aber von den Japanern mit ziem lichem B.rlust zurückzeschlagen. Bon rulsischer wie japanische Seile liegen darüber folgende Meldunge» vor: Petersburg, 18. Juli. General Kuropatki» meldet dem Kaiser telegraphisch unter dem 17. d. M: Zur Feststellung der Stärke dkS Gegners bei Liau- chonguan wurde am 17. Juli der Vormarsch gegen die feindliche Stellung aug-ordnet. Die Japansr räumten mehrere Pässe, welche Gemral Kaschtalinski bei Tagesanbruch besetzte. Gegen 5'/, Uhr früh besetzten die Japaner mit bed ulenden Sirriikräsieu und zshlceicher Artillerie den Aianguao- paß und eröffneten von hier und den G-birgLkämmev -in Sutzerst starkes Artillertefeuer. G nerol KaschtolmSki schob 4 Bataillone vor, um die Höhen südlich d s Paffes zu b.s tzen, a er der Versuch Mißlang. Gegen 8 Uhr morgens hie!'. G neral Graf Keller eS für notwendig cur Kolonne Koschtal nSki zu stoße-'. Als Keller inS Bordertreffen gelangte, erschienen ihm die Streitkräfte des Gegners io bedeutend, daß er sich entschloß d-n Kampf nicht sortzufetze». Daher beschloß er um 10'/1 Uhr vormittags, die Truppm nach d-m Jwsalinpaß zu« rückzuziehe», gegen welchen der F ind mittags zum Angriff vorginq. Gegen 3 Uh- nachmittags hörte der Kampf auf und d,e Truppen kehrten »ach Thamuau zurück. Die Verluste betragen wahr- sch inl ch über 1Ü0V Man» Tokio, 18. Jul'. (Amtliche Meldung.) General Kuroki berichtet, daß am 17. d. M. gegen 3 Uhr morgens der Kommandeur eine« russischen Armeekorps, Gcneial Keller mit über 2 Divisionen unt r dem Schutzs dichren Nebels einen heftige» Angriff auf den Motienpatz und die benachbarten Post- sion n zu machen begann, welche von einem Teil der japanischen Armer besetzt waren. Die Japaner leisteten hartnäckigen Widerstand, warfen de» Feind allerorte» und verfolgten ihn bis Kuak a-paotzu Uevec die Verlusts werden Erhebungen anvestellt. Bon weitere« Nachrichte« vom Krieg-schau- Plötze feien folgende Hervorgehoden: Petersburg, 18 Juli. Aus eine Anfrage der »Russi'chen T-leg'aphen-Agentur-, die am 13. Juli bezüglich der M ldung des Verlustes do« 30000 Japaner« gestellt wurde, ging heut.' aus Muksen ein Telegramm vom 15. Juli ein, besagend: Hier liegen Nachrichten aus japanischer Qu lle vor, die bestätigen, daß die Japaner am 10 Juli einen Angriff auf Port A thur mochten, anfangs auch ewigen E.wlg hallen, dann aber unter großen Ver luste» Mil Unterstützung unserer Flott? zurückge« schlagen wurden. London, 18. Juli. Der Washingtoner Be- ttcht-rstatier der „Morning Post* will angeblich aus out informierter am'licher Quells wissen, daß 'er Angriff auf Port Arthur nicht unmittelbar bevorstehe. Fsidmar'chall Ohama, d.r in Dilny ^w.'i Divisionsu in G samistä k- von 30000 Mann reland.t hone» soll, wodurch daS B-lagerurgshesr auf 80000 Muni, gebracht ist, werde den S urmangriff auf Port Arthur in Person befehligen, weil rr den Ooerdefehl iührke, als die Japaner Port Arthur im Kriegs mit Cgina einnahm n Gleichzeitig m t dem Angriff auf Poit Arthur werde Kuroki gegen Lwu- jang operieren und Kuropaikins Armee angreifen. Petersburg, 18. Juli. Wie G.merol Kuro- patki« dem Kaiser meldet, räumte« die Japaner in der Nacht vom 15 auf den 16. d. M. ^<n Pehanlinpatz, und ihre Vorposten nahmen 2 Werst puvöstlich von P'Hankin eine Stellung ein. Der Siakaolinpaß aus der großen S raß- nach L au« jung und die Hützen süllich des P ssis werden von ive>> ziemlich starken japanischen Nb eilung besitzt gehalten. Tokio, !8. Juti. Ein japanischer Torpedo bootzerstörer beschlagnahmte e ne Dschunke, welche Poft von Porl Arthur auch Tschifu dringen «ollie. Brief', milch.' aus H eics- und Manneange- l-genheiten von Porl Arthur sich bezogen und w-rt« volle Nichrichten emhielten, wurden e »behalten. Die Briese, die sich nicht mit militärischen Angeleger heilen bischäslig'sn, wurden noch P.-terSburg ausgegeden mit iem Ersuchen, sie den Adressaten zu übermitteln Die Beschlagnahme an Bord des „Prinz Heinrich". Bereits in unterer gestrigln Ausgabe meldeten wir, gegenüber dem brüsken Vorgehen des russischen Schiff-S „Smolensk" gegen den deutschen Post, dampser „Prinz Heinrich" würden die diplomati schen Vorstellungen der deutschen R gierunz nicht lange aus sich warten l:ss n. Im Anschluß hieran kön«e» wir heute milteilen, daß nach E^stat ung telezraphi-chsr Berichte an den Kaiser und d n Reichskanzler Grafen Bülow von letzterem formeller Protest bei der ru fischen Regierung w-ge! des Vorfalles erhoben worden ist. Darin ist besonders betont, daß sich die Unttrsuchung d.S Stiff-S auf Kriegskonterbande sowie die Durchsicht der Poft an Bord deS .Vrinz Heinrich- vielleicht rechtfertigen lsiß'; völkerrechtlich unzulässig lagegen sei die Beschlagnahme und Fortführung der Postfäcke von Bord deS deutschen PostoampferS.