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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 07.07.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190407076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19040707
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19040707
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-07
- Tag 1904-07-07
-
Monat
1904-07
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 07.07.1904
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«ngt widme». zu sowie 54 Verwundeten zugefügt wurde. Außerdem wurden 17 Mann gefangen genommen. Auf nieder. ländischer Seite wurden der Kommandeur der Trup geb. am Personen ertränke», Ruch dem Ablauf de« Tibetaner deschofse« Gestern nachmittag Eiseubahu-Viaduk an den erhaltenen Ertrunken ist am der alten Mulden- der mit — Rödtttz 6. Juli Ein Zeichen drr Zeit. Um die hiesige Schutzmann-stelle hatten sich nicht weniger wie 8b Personen beworben. Der Bergarbeiter Paul Lenk» aus Gersdorf wurde vom Gemeinderat gewählt. — Rübs««« 6 Juli. Am vergangenen Eon»' tag schickie der Brcttmühlenbefitzer Helmert im löhm fchen Nachbarort Obtrnatzschung seinen 25jähr!gen Sohn mit drm Grfchirr nach Quina mit vem Bemerken, daß er mit- Technischen Hochschule, dann Dozent an der Kaisers. Post, und Tclegraphenschnle, Börsen-Redaktear an mehreren Z-itunacn. hat dann die „Finanzielle Rund schan" und die „Reichtkorrespovdenz" herau«gegebe» und Summe von 10 000 Mk. ausgezahlt wird, währen die Kellnerin im Besitz deS größeren Reste» vo gemeinschaftlich mittels gefährlicher Werkzeuge miß handelt zu haben, insofern sie aus dem Fichtelberge am zeitigen Morgen deS 26. Mai 1904 in bewußtem und gewolltem Zusammevwirken dem Schuhmacher Karl Willy Poller aus RitterSgrün Schläge mit Spazierstöcken, einem Strick und den Händen, sowie Nür Donnerstag! Trockenes, wenn auch mehr oder weniger trübes Wetter bei normaler Temperatur und südwestlichen Winden. Barometer: hoch. kesse pochte, so war « den Lieferanten durch weg» eine hohe Ehre, dem ingeniösen Hoch staplerpaar die neuesten Möbel, die kostbarsten Stoffe und die besten Weine »nd Delikatesten zu liefern, ohne jemal» Bezahlung dafür zu erhalten. Daneben verstand eS Professor Meyrr musterhaft, seine Kulissenkcnntnisse aus dem Berliner Bank» und Börsengetriebe in klingende Münze umzu- etzen. Allein nach und nach wurde die Lage immer chwieriger, und obwohl die Frau Professor sich aus ren Bälle» der Berliner Gesellschaft und ihren Wohl- tätigkeitSfesten in so selbstloser Weise in den Dienst de? Gemeinwohls stellte, daß man daraus unange nehme Schlüsse in bezug auf ihre Moral zog, so war der Zusammenbruch schließlich nur noch eine Frage der Zeit. Die letzte Schwindelei verübte Frau Meyer unter der Vorspiegelung, sie fei Johaberin eines großen Musikkonservatoriums, gegen einen Geschäfts- manu Unter den Linden. Hierbei gab sie ihr Dienst mädchen Anna für ihre Direktrice auS. Mit dem Ehepaar lebte in der Billa in Wilmersdorf auch der alte Brinn einen guten Tag, bis die Gläubiger zu fehr drängten. Der Gerichtsvollzieher hatte im letzten Jahre nicht weniger als 80 vollstreckbare Titel erhalte», aber zu holen war nichts. Endlich verloren besonders kleinere Geschäftsleute die Geduld. Einige warteten mitunter sogar mit dem Gummischlauch in der Pariser Straße, um dem Professor und seiner Frau eine Lektion zu geben. Daher zog das Ehepaar eS zuletzt vor, mit dem Faktotum Anna seine Wohnung nach dem Westminster-Hotel zu verlegen. Dort saßen eines TageS alle drei beim Mittagessen, als ein Kriminalkommissar mit dem Haftbefehl der StaatSan- der Verhandlung und Entscheidung wurde aus Grund von 8 75 Ziffer 5 deS GerichtSversassungSgesetzeS das Königs. Schöffengericht Oberwiesenthal beauftragt Rach der Anklage erscheinen die Angeschuldigten hin- reichend verdächtig, einen anderen vorsätzlich und 65000 Mk. verbleibt. — An der hiesigen Universiti bestand om 30. Juni Frl. Margarethe WachSmut eine geborene Leipzigerin, dar medizinische StaatS examen mit der Zensur 1. — Leipzig, 5. Juli. Zu der Liebettragödi im Johann.Stal ist noch mitzuteilen, daß die dur« zwei Revolverschüsse schwerverletzte Köhler heute srü in der 4. Stunde an den Folgen ihrer Verwundungen im Stadtkrankenhause zu St. Jakob verstorben ist. veranlaßt haben. — DaS gestrige „Dr. I." tritt der Auffassung entgegen, nach der die Zweite Kammer in Ueberein- ftimmung mit der Regierung eS abgelehnt habe, in der Gewerbeaufficht akademisch gebildete Krauen als gleichberechtigt mit den Männern anzustellen. Die Zweite Kammer hat die von der Regierung zur An stellung weiblicher GewerbeaussichtSbeamten beantragten Mittel einstimmig bewilligt, ohne die Ausschließung akademisch gebildeter Frauen oder praktisch gebildeter Arbeiterinnen auSzubedingev. Die Hauptaufgabe der mit dem 1. Juli d. I. in Tätigkeit getretenen weib lichen GewerbeaussichtSbeamten wird die Beaussichtig, «ng der durch daS Reichsgesetz vom 30. Mä>z 1903 geregelten Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben neben den hierfür schon jetzt zuständigen Behörden sein. Nebenbei aber werden sie ihre Aufmerksamkeit den ge- werblichen Betrieben zuzuwenden haben, in denen Ar beiterinnen beschäftigt sind. — Glauchau, 5. Juli. Im benachbarten Rothenbach geriet ein siebenjähriges Mädchen mit dem Haar in da» Getriebe eines Milchseparators, infolge dessen eS vier schwere Kopfverletzungen erlitt. — Calluberg, 5. Juli. Gestern nachmittag kurz nach 5 Uhr setzte der hiesige Fleischermeister Schied seinem Leben sreiwillig ein Ziel. In mißlichen BermögenSverhältnifsen soll, wie man hört, daS Motiv zur Tat zu suchen sei». schlug nach seinem Sohn und traf ihn so unglücklich, daß dieser nach wenigen Stunden starb- Drr Vater wurde in das Gericht nach Sebastiansberg adgeführt. — vrimauuSdovf, 6. Juli. Der Schul- knabe Kurt Nürnberger ist in Beutha bei Hartenstein Sächsisches. Hohe«stet«-Er»stlhal, 6. Juli 1904. W-tt-rv»rauSsage des Kgl. Sächs.Meteorologischev Institut» zu Chemnitz. W MkmmS ms dm WM». Oberwiesenthal, 6. Juli. Seit länger als einem Monat bildet hier und in weiteren Kreisen ein Vorkommnis den Gesprächs- stoss, w.lcheS sich im NnterkunstShauS des Fichtel- bergS ereignet hat. Wie eS leider so oft geschieht, so ist auch in diesem Falle durch die geschäftige Fama die Sache alsbald mehr und mehr aufgebauscht wor- den, sodaß schließlich in ausländischen Blättern Mit- teilungen erschienen, die geeignet sind, nicht allein daS von dem segensreich wirkenden Erzgebirgsverein in dankenswerter Weise mit großen Opfern geschaffene Etablissement auf dem höchsten Berge des Sachsen- landeS, sondern auch Oberwiesenthal und das gesamte Erzgebirge schwer zu schädigen. Darum war eS nur zu begreiflich, daß der Verhandlung vor dem hiesigen Schöffengericht, die dieses Vorkommnis betriff», mit gespanntem Interesse entgegengesehen wurde. Sie be- gann heute vormittag 11 Uhr. Angeklagte sind: 1 der Schankwirt Johann Wenzel Hieke, am 28. Juli 1867, und 2. Kellner Karl Otto Herrmann, geb. 23. Dezember 1881. DaS Hauptverfahren wurde aus Antrag Königl. Staatsanwaltschaft Chemnitz eröffnet und zösischr Regierung geliefert habe- Davot be streitet leine Schuld. Bis mittig» 12 Uhr wäre« 16 Zeuge» vernommen. Polizeibirektor Zahn- Straßburg, Polizeikommissar Bethmann- Moatigry und Polizeiwachtmeister Best-Metz erklärte», nur i» nichtöffentlicher Sitzung aussagen »u dürfen Drr bisherig« Verlauf der Verhandlung ergab, daß der pe», 1 Leutnant, 2 Unteroffiziere und 13 Mann ver wundet. Am 23. Juni griffen die niederländischen Truppen nochmals den Feind an, wobei die letzteren einen Verlust von 654 Dale«, darunter 186 Frauen, 130 Kinder und 49 Verwundeten erlitten, ferner wurden 28 Mann zu Gefangenen gemacht. Bon den niederländischen Truppen wurden 1 Hauptmann, 22 Soldaten und 6 Kulis gelötet. Petersburg 6. Juli. Rach einem heute ver- öff-nttlchten Kaiserliche« Uka- werden in diesem Jahre aus Grund des Wehrpflichtgesetzc» 447 8V2 Wehrpflichtige auSgehabe« — Zum General- youverneur in Turkestan ist General Tewjaschew ernannt worden. — Wie „Rußki Invalid" meldet, ist der Chef der 42. Infanterie.Division, Generalleutnant Preskoff, zum Kommandeur des 3. Armeekorps in Wilna ernannt worden, dessen bisher ger Kommandeur, Generalleutnant Rasgonow vis Kommando de» 16. Armeekorps in Wi- tebSk erhätt. Paris 6 Juli. Die Kammer nahm mit 517 qeqcn 43 Stimmen das Gesetz betreffend die zwei jährige Dienstzeit iu der G.-famtabstimmung an. Der GcsetzenMatt wird nunmehr wieder an den Senat zurückgelangen. Madrid, e Juli Deputierte«k«mmer Der Ministerpräsident beantragt die Ermächtigung zur Einleitung einr» Strafverfahrens gegen den Deputierten Ba«0« Der Präsident der Kammer, Romero, er- klärt, Banon sei sein Freund und sehr ehrenwert und >ügt hinzu, er widersetz: sich vor der ganzen Kammer der Forderung der Regierung. Romero hob darauf unter dem Protest der Majo.ität die Sitzung auf. Kopenhagen, b- Juli. Der Untergang de» „Norge" «UV vcn allen Seiten al» National unglück bezeichnet Man sieht viele Fahnen auf Halb mast, besonders im Hafen. Fieberhafte Aufregung herrscht überall. Die „Salvia" wird sehr gelobt- Die Beman nung des Schiffe- überließ den geretteten Weibern ihre Kajüte Der Bürgermeister in Grimsby hat für Ein- qrartierung der Geretteten gesorgt. Wahrscheinlich wer. den sie mittel» eines Dampfer- der CunßidLinie nach Amerika gebracht. Der Kapitän der „Salvia* erzählt, daß er gleich nach der Rettung der 27 Personen nach der Unglücksstelle segelte. Die See in der Nähe der Unfallstelle war mit Hunderten von Leichnamen, welche mit RettungSgürteln versehen waren, bedeckt. Die Geretteten, die in Grimsby ankamen, hatten 24 Stunden im Boote verbracht und furchtbar vo» Hunger u«d Kälte gelitte«. DaS Verhalten deS Kapitäns Gundel wird von ollen Seilen gelobt. Seine Rettung erregt hier große Freude. Gundel war viele Jahre im Dienste der Gesell- schäft; er gilt als sehr zuverlässiger Seemann. Die „Norge", ein Schiff von 3318 Register Ton», lief 11 Knoten in der Smnde und hatte viele wasserdichte Schotten. König Christian hat au» Wesbaden seiner Teilnahme telegraphisch Ausdruck gegeben- London, 6. Joli. Der Fjschdompfer „Rattray boy" landete heute abend weitere l7 Ueberlebende von dem gescheiterten Auswanderers yiff „Norge" in Aberdeen. Die Ueberlebenden berichten, daß sie 6 Tage lang von 6 Eiwe-.n Wasser und 2 Zwiebäcken für jede Person gelebt Haber Lo«d0«, 6. Juli. „Daily Lhrooicke" wird aus Halifax vom 5. d. M gemeldet: Seit mehrere» Tagen wütet in den Waldungen von Lidneh (Cape Brr ton) ein A»uer, welch « heute die Grenze» der Stadt erreichte und durch Sturm angefacht über de» bewohnte« Stadtteil hioweggeht. Boston, 6. Jul'. Meldung de» Reutersche» Bureavj Da» Keuer zerstörte eine» Getreide elevatorand 3 Warenlagerhäuser der Boston- and Maine. Etjendahn. Der Schaden wird auf eine Million Dollar» geschätzt. Schiff „AuStriaa" de- Allan- Linie fi g im Dock Feuer und wurde heraa»geschleppt. Die öderen Teile sin» beschädigt E niae Leute der Besatzung sprangen vor Schreck in» Wasser, wobei 3 Ms dem Berliner Leben. Vor dem Berliner Landgericht begann gestem e Monster-BetrugSprozetz, der e neo tiefen Einblick in das Leben und Treiben der Berliner Knute finsnee und ihre» weiblichen Anhangs gestatten dürste. Aus der Anklagebank sitzt der 63jührige frühere Volkswirt schaftliche Dozent an der Technischen Hochschule in Charlottenburg und ehemalige HandelSredakteur einer hochavgesehenen Berliner Tageszeitung, Professor Dr Moritz Meher, mit samt seiner um 40 Jahre jüngeren Gtttin Anna Meyer geb. Brinn, unter der Beschuldigung der gemeinschaftlich verübten Hochstapelei in etaa 89 Fällen. Da« «"geklagte Ehepaar hat iu den letzten Jahren den Mittelpunkt einer ziemlich an rüchigen Gesellschaft gebildet- und sein in der Pariser Straße 59 in dem Vorort Wilmersdorf belegene», elegant eingerichtete» Heim ist der Schauplatz so stau- dalöser Szenen gewesen, daß u sprüvglich auch von einem Strafverfahren wegen Kuppelei gegen da» saubere Ehepaar die Rede ging- Professor Dr. Meyer ist durch seine öffentliche «vd schriftstellerische Tätigkeit weiten Kreisen bekannt geworden- Er war seinerzeit Hilfsarbeiter bei der Königl. Universitäts-Bibliothek, .äuge Jahre Dozent der Nationalökonomie an drr Breme«. 6. Juli. „Bösmann« Telegrophischk« Bureau" meldet: Die an der Ostseite drS neuen Hafen« in Breme, h zven liegenden großen BaUMWollfthUppe« der Fama I. Bachmann, Bremen Nr. 1 und Rr 7, welche zusammen 7 Abteilungen umfaßten, sind heute früh gänzlich «iedergebraunt Es lagerten in diesen Schuppen 13000 Ballen Baumwolle. Wie», 6. Jlll h Jo Scrrach bei Leitomischl wurde die Familie Lenoch von religiösem Wah«- in« brfalleu. Eine Tochter schlug des 4jährigen Reffen an einen Baum, bi» das Kmd starb, dadurch sollte e» in den Himmel komme», dann verletzte die Wahn- innige eine Richte lebensgefährlich. Alle Geschw sie, chlugen sich die Köpfe blutig. Endlich gelang <» den Gendarmen und Dorfbewohnern, die Unglückliche lest« zünehmen- Rom, 6. Juli. „Popolo Romano" meldet, in Messt«« seien gestern aus einen aus Rom er gangenen Befehl ein Kapitän der Militärbezirks Ereoksse und eine Frau namens Zania wegen Hoch- verraiS verhaftet worden; sie sollen MobilffationS- Pläne für die Verteidigung Siziliens nach dem Aus lande geliefert haben. Amsterdam, 5. Juli. Der „Amsterdam Courant" veröffentlicht ein Telegramm aus Batavia, welches besagt, daß der Kommandeur der Expedition nach Nord-Atfchi« am 30. Mai Likar a«ge- griffe« habe, wobei dem Feind ein Verlust von 432 Tote«, darunter 124 Frauen und 88 Kinder, der Stadtgemeinde gegen-j ""nehmen^ Gtmeinsinn Worte Letzte Telegramme. Leipzig 6. Juli. Vor dem vereinigten 2 o»d 3 Strafsenat dr» Reichsgerichts begann heate die Verhandlung gegen de» Schlöffe» Iuliu» Davot au» Ueckiogeu bei Diedenhofen wegen Spionage. Die Anklage behauptet, daß Davot 8 photographische Auf nahme» der Festung Diedenhofen a» die fran- att« er vielfach Gelegenheit, sich >u de« Dienst dunkler Börsenehreumivnrr zu stellen, und nur zu gern ergriff er die ihm von einem Hugo Löwy, einem Exuer und einem Treber-Schmidt dargereichtc Hand, um im Jutenss: dieser Le te da» Publikum über den Weg ihrer faulen Gründungen irreznsahren. Roch in aller Erinnerung ist ferner die traurige Rolle, die Meyer al» journalistische, Helser»helser der Pommernbauke» spielt« und seine Beteiligung an dem Londoner Minen- chwindel. Rach dem Tode seiner ersten Frau heiratete Meyer die Tochter de« jüdischen Leichenschauers Brin», die früher in einem kaufmännischen Geschäft tätig »ar und sich in der Ehe für die Thcaterkarriere ausbtld te. Sie hat auch vorübergehend kürzere Engagement» im Paffage-Theater, Zentral,Theater und im Theater de» Lesteus gehabt und besaß au» dieser Zeit eine Anzahl Freundinnen, die da» lustige Leben, da« Meyer mit einer Frau führte, nach Möglichkeit verschönern halfen. Eine Hauptrolle iu diesem Kreise spielte auch die Ge- liebte des letzthin flüchtig gewordenen Berliner Lebe- manne» Alfons Roehll, die Schauspielerin Rita Ltzon, und andere Damen der Welt, iu der man sich nicht la-gweilt. Da Professor Myer sich schon bei seiner Verheiratung in g oßer finanzieller Bedrängnis befand, so wurde va h Herzenslust auf Pump gelebt. Die zarte, blonde junge Frau, die stets in den kostbarsten Toiletten paradierte, hatte überall Kredit, denn da sie stets in einer, allerdings nur für diesen Zweck ge mietete» Equipage vorsuhr, und auf den Professoren- titel ihre» Maune» sowie auf dessen Stellung iu de, angehalten und seinen besorgten Eltern hier wieder zugeführt worden. »»u, . — AWicka«, 6. Juli. Auf einem Felde hinter JE r-ME -i-ie.«- Mini»,,,»,. « o «zwei unbekannten Mannern, die im Atter von 60 vis 4? . » n Jahren stehen, äußerst frecher Raubansall auSge- stattlichem Leichenge olge, das so reHt dit ^ worden. Die Täter versuchten die Frau mit TM?"» Md Mi! Hill- «i»dl°dm W ->. Md --udim M d°«P°-„mmmi, Mil Heimann Ferdinand Sä«berlich zur ewige« Ruhe wi" bestattet. De, äußeren Trauerfei-rlichk-.t war eine! - Eeb«itz, 4 Jult. E'u Großftue^ welche» Trauerandacht in der Behausung deS Heimgegangenen KirmeSmontag gegen /,10 Uhr im Scheunen- voranaekanaen, wobei Herr Pfarrer Albrecht viertel, als sowohl ,n der evangelischen, wie auch w 7ne-Affendes katholischen Kirche der Gottesdienst gerade in Freud und Leid so reichen Lebensgang des Verewigten »ollem Gange war, zum Ausbruch kam, äscherte schilderte. Bor allem pries der Herr Pfarrer die mehrere Scheunen ein. Die Glut deS Feuers war Liebe und Güte deS Dahingeschiedenen, der sowohl i» groß, daß in dem in der Nähe stehenden Schön- feiner Familie, als auch seinem gesamten Geschäfts- bachAen Hause fast sämtliche Fenster zersprangen und und Arbeitspersonal stets als ein leuchtendes Vorbild d» Rahmen ankohlten. Die nahe Niedermühle wurde voranstand. Mit unendlichem Fleiß« und unermüd- durch den Umstand gerettet, daß zwischen ihr und licher rastloser Tätigkeit habe er nicht nur sich und dem Brandherde große Baume stehev, welche die den Seinen, sondern auch einem großen Teil feiner Glut abhieltev. Dir Eatstchvngsursache »st noch nicht Mitmenschen einen sicheren Lebensunterhalt verschaff', bekannt. Der Schaden, welcher den Besitzern und Den Hinterbliebenen Trost spendend schloß der Herr Mchtern der Scheunen durch daS Berbrennen der Pfarrer Albrecht seine Rede, die einen sichtlich ergrei-Gebäude, wie der dann befindlichen Gerätschaften senden Eindruck unter der Trauerversammlung hervor- und Futtermittel erwachst, »ft bedeutend, zumal keiner gerufen hatte. Hieraus ergriff Herr Bürgermeister versichert war, wett d.e Bersicherungsgchllschasten Dr. Polster das Wort, um dem Verewigten! Risiken nicht mehr zu mäßigen Prämien für seinen großen, ' ' ' ' —— über betätigten lichster Dankbarkeit ..e "herz-I — Auuaberg 5. Juli. - In feinen H der Bahnwärter Grummt vom Ausführungen betonte "er besonders die wahre edle A Cranzahl herabgestürzt und HerzenSgüte und die aufrichtige Hingebung, mit der Verletzungen sofort verschieden, der Heimgegangene die Interessen unserer Stadt ge-I — fördert habe, die nun in ihm einen herben Verlust Sonntag in dem Mühlgraben au erlitten habe. Die Trauerandacht war hiermit taler Papierfabrik daS^ beendet. Der Sarg wurde von feinen ältesten! der Werkmeister» Mühlheim. Die angestellteu Wieder- Arbeitern zum Leichenwagen getragen, während belebungSversuche blieben ohne Erfolg. sich der Zug inzwischen geordnet hatte. Unter! — Reuhaufe«, 5. Juli. Durch Blitzschlag Glockengeläut- setzt? sich der lange Trauerkondukt in wurde am Sonnabend ein Nebengebäude d-S Wirt- Bewegung, den eire Gewehrsektion eröffnete. Militär- Hofbesitzers August Müller m Brand gesetzt. Dar verein und Kciegerverein mit umflorten Fahnen folg- Nebengebäude sowohl, als auch daS Wohuhaus und ten, denen sich in langer Reih-Arbeiter und Arbeiter- nm Scheune wurden b»S auf tue Umfassungsmauern innen, kostbare Blumevspenden tragend, an-jemgeäschert. Der Kalamttose war nicht verstcherh schlossen. Unter anderen bemerkten wir mehrere! — Bei den täglichen AuS- größere Fächer-Palmen mit Schleifen, die von den noh^en, die König Georg m Bad EmS bei dem fett Beamten, von dem ArbeitLpersonal, von der Stadt-W°ch-n unverändert prächtigen Wetter u^ gemeinde und eine besonders prächtige Palme von Zngte eS sich, in welch hohem Maße Seme Maiestal seinen eigenen Kindern gewidmet waren. Dem! durch sem schlichtes Wesen und feme gewinnende langen Zuge der Palmenzweige und Kranzspenden!Liebenswürdigkeit sich die Sympathien deS Publikum» tragenden Arbeiterschaft folgte der zweispännige ^worben hat. Der König besucht jeden Morgen die Leichenwagen mit der irdischen Hülle des Ver- ^He und widmet sich Ann den Ausgaben des Kur- rwigten und hinter demselben die Angehörigen, A?^S; Brunnentlmken, Baden und Inhalieren. Nur denen in endloser langer Reihe ein großes TraueraesolgnSonntags unterbleibt der Kurgebrauch, wett der sichavschloß. Die Herren Stadträte, Stadtverordneten,Ver- Monarch wünscht, daß daS Personal der Anstalten treter verschiedener Behörden, Mitglieder und Deputiert«!wenigstens nicht durch ihn iu der vollen SonntagS- wieler Vereine und Innungen, sowie das ge-jruhe gestört werden soll. Der König fleht sehr wohl samte Geschäfts, und «rbe!t»personal beschlossen den auS, und man bemerkt ihn oft in heiterem Gespräche Trauerkondukt, welcher an der St Ch;istophori»!mit seiner Umgebung oder mit Gästen auf dem Bal» kirche vom Naumann'ichen Musikchore empfangen wurde, kon seiner Wohnung und im Kurgarten. Auf der das ihm unter den Klängen des Chopin'schen Ausfahrt wird jetzt immer am Königl. Kurhause Halt Trauermarsches das Geleit bis an die Familiengruft gemacht. Se. Majestät läßt sich dann ein Glas gab. Während der Sarg langsam in die Gruft Kesselbrunnen au den Wagen bringen. Die katarrha- gelassen wurde, spielte die Musik ein ergreifen-Irschen Beschwerden sind anscheinend aus ein Minimum deS Requiem. Nachdem Herr Pfarrer Albrecht ein reduziert. längeres Gebet und den Segen gesprochen, war die — Leipzig, 4. Juli. Der Hauptgewinn der Trauerfeierlichkeit beendet. letztgezogenen Bölkerschlacht-Denkmallotterie im Be- — Unserer Notiz über da» 25 jährige trage von 75 000 Mk. war einer Kellnerin in Leipz Jubiläum deS Kalkanten Hrv. M. Bauer fügen in den Schoß gefallen, die das Lo» von einem Lan wir nachträglich noch hinzu, daß der Jubilar an wirt als Geschenk erhalten hatte. Die Glücksaffäre erster Stelle seitens des KirchenvorstaudS, vertreten schien in einen interessanten Rechtsstreit auSlausen zu durch den Bors. Pfarrer Albrecht und ein Mitglied, sollen, da über di: Lose eines Bankbeamten, zu dem nach dem BormittagSgotteSdievst beglückwünscht und auch die Nummer mit dem Hauptgewinn gehör durch JubiläumSgaben (Geldgeschenk und Bibel) ge- durch einen dritten angeblich rechtswidrig versü ehrt worden ist. worden war. In der Angelegenheit waren berei — Heute früh versuchte ein aus ter Waisenhaus- zwei RechiSanwälte tätig, deren Bemühungen eS jetzt straße wohnendes, erst letzte Ostern aus der Schule gelungen ist, einen Vergleich zwischen den Parteien entlassenes Mädchen sich in dem an dem fürstlichen! dahin herteizuführev^daß dem Bankbeamten die Walde liegenden Badteiche zu ertränke». Der Borgang war aber von einem vorbeifahrendev Milch- Händler beobachtet worden, welcher die Lebensmüde rechtzeitig wieder aufs Trockene brachte. Arbeits losigkeit soll daS Mädchen zu dem verzweifelten Schritte ishertg« Verlaus der Verhandlung ergab, t Angeklagte iu Metz bei einem Schlosser Arbeit nommen hatte, um Zutritt za den Fort« zu erlangen und zu spionieren waltfchast kam. Der Kommissar ließ die H:rrsch«stcn das Mahl beenden und brachte sie dann einzeln nach dem Polizeipräsidium. DaS Dienstmädchen wurde bald wieder entlassen, während die verbrecherischen Ehtteut« sich noch heute in Untersuchungshaft befinden. ES wird ihnen zum Vorwurf gemacht, daß sie trotz ihrer materiellen Bedrängnis eine Wohnung für 2700 M. bewohnt, vornehmen Allüren gehuldigt, alle ihre LebenSbedürfnisfe auS ersten Quellen lnfnedigt, teure Badeorte besucht, große Festlichkeiten gegeben, stets di teuersten Weine getrunken haben usw. usw. Durch ihr ganze» Auftreten und ihre Vorspiegelungen sollen zahlreiche große und kleine Kaufleute, große und kleine Grwerbrtreibende geschädigt worden sein. Als Be- lastungSzeugen werden von der Staatsanwaltschaft etwa 100 Personen Vorgefühl», darunter zahlreiche Vertreter erster Firmen, Juweliere, Jnhabrr von Kon- feklionSgeschäften, L'xuswarenhändler, Lederwaren- fabrikuvtcn, Schuhwarenhändler, Weinhäodler, Fuh - Herren, Wildhändler, Modistinnen, Photographen, Restaurateure usw. aus Berlin, Charlottenburg, Schöneburg und Wilmersdorf. Die Angeklagten be- streiten jede betrügerische Absicht. tags wieder zurück sein sollte. Sein Sohn aber mr!»ar schließlich Mitarbeiter der „Berliner Finanz- und!Stöße mit den mit Stieseln versehenen Füßen ver- später- sich bis 6 Uhr nachmittags Hierüber in Zorr lHandelSze tun," und deS „Ratgeber» aus dem Kapital-Letzten, sodaß Poller heftige Schmerzen empfand (Ver- geraten, ergriff der Vater einen hölzernen Türenrteget,markte". Namentlich in seiner letztere» Eigenschaft gehen nach 88 223 und 223 s deS Strafgesetze»). Gya«g1fe, 6 Jul« . „ » n Waffenstillstand:» wurden die K^i«dfeligketts« lvteder sröffmet und die Berschan,ungen der
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