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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 03.06.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190406031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19040603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19040603
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-06
- Tag 1904-06-03
-
Monat
1904-06
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 03.06.1904
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nach drm »gefälligen* jungen Ja der letzten Man- Kriminalpolizei Raun. — Gersdorf, 2. Juni. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat Mai d. I. Einzahlungen im Betrage von 7980 Mark 83 Psg. geleistet, da gegen erfolgten 58 Rückzahlungen im Lcirage voH 5874 Mark 57 Psg. Der Barbestand betrug am Schlüsse des Monats Mai 9075 Mark 57 Psg. - Mit dem Bau der elektrischen Lichtleitung wirb nun diesen Monat begonnen werden. Ein Bau-Bureau wird gegenwärtig eingerichtet und ein Ingenieur hat hier Wohnung genommen. — Dresden, 1. Juni. Die Abreise der Königin-Witwe Carola nach Schloß Sibyllenort ist roch bis zum 11. Jani verschoben worden. Die Motz-Zirkus Ausstellung genommen hat. Ueber den Zirku» schreibt die »Sächs. Post* wie folgt: Der- selbe war nicht nur viele Wochen im Berliner Panop tikum, im Münchener Aquarium und anderen großen Etablissements ausgestellt, sondern hat auch die Ehre gehabt, von verschiedenen fürstlichen Personen, wie dem verstorbenen Kaiser Alexander von Rußland, der das Theater nach dem Winterpalais in Petersburg befahl, und von Prinzen und Prinzeffiunen des Münchener HofeS usw. besichtigt zu werden. Welch lange Zeit und wie viele Mühe erfordert die Dressur dieser schwarz- braunen Insekten bis sie zu lenksamen und gelehrigen »Künstlern* ausgebildet werden. Acht bis neun Manate währt eS, dem lustigen Springinsfeld da» »Springen abzugewöhneu". Er erhält nach Art des Hundehalsbandes, einen aus Golddraht geflochtenen Halsring und wird acht bis neun Monate au die Kette gelegt. Alsdann erlernt er, zwischen zwei Glas- platten den ruhigen und vorgeschriebenen Geh- und Laufschritt. Damit ist die erste Grundlage zu den ihm beizubringenden Kunststücken gelegt. Die Bor- stellung wird in ter Regel durch eine Korsofahrt einge leitet und gar lustig nimmt sich die Wahrheit von über ein Dutzend mit Flöhen bespannten allerliebst gearbeiteten goldenen und silbernen Wägelchen aus. Urkomisch präsentiert sich die Promenade einer großen Anzahl mit kleinen gestickten Krinolinen angetaner Flohdamen, die gravetätisch in aufrechter Stelluug ein- herschreiten. Wir sehen ferner eine Karusselfahrt, eine Schaukelpartie, Seiltanz mit Freisprung auf Kom mando und dergleichen mehr. Als größtes Bravour- stück kann jedoch das „Floh-Duell" bezeichnet werden. Die beiden Duellanten schlagen mit ihrer aus einer langen Borste bestehenden Waffe auf Kommando regelrecht Schule. Manchem unserer Leser wird sich nun wohl die Frage auswerfen, was wohl die kleinen Künstler zur Unterhaltung ihres Lebens für Speise und Trank zu sich nehmen. Auch hierüber können wir die nötige Auskunft geben. Die Fütterung der Künstler erfolgt allmorgentlich von 8 bis 11 Uhr, in welcher einige Personen mit ihrem Blute herhalten müssen. Etwa eine Stunde muß jedes Tier saugen, ehe es die nötige Nahrung erhält. Die belasteten Künstler werden mit Sack und Pack (d. h. mit den ihnen aufgebürdeten Wagen, Mitraillcusen, Straßen bahnwagen und wie sonst die Utensilien sind) aufge- setzt und der Arm al» bester Fütterung?ort auserkoren. Die regelmäßige Fütterung bewirkt ein längere» Leben des kunstgebildeten Tierchens. Sobald die bezüglichen Künstler ihre nötige Nahrung ausgenommen haben, begeben sie sich sofort wieder an ihr Tagewerk. — I" einem Balllokal der mittleren Stadt gerieten gestern Abend bei Gelegenheit der öffentlichen Tanzmusik m hrere junge Leute in Streit, welcher schließlich zu heftigen Tätlichkeiten führte. Dieselben setzten sich auch später auf der Straße fort. Von einem hinzu gekommenen Schutzmann wurden die zahlreichen Neu gierigen zerstreut, ohne daß er hätte die Namen der Radaubrüder festsrellen können. Dieselben hatten sich aus dem Staube gemacht — Oberlungwitz, 2- Ium. Bei der hiesigen Gemeindrsparkasse find im Mouat Mai 156 Ein- Zahlungen im Betrage von 24296,61 Mk. geleistet worden wogegen 80 Rückzahlungen im Betrage von 13 307,56 Mk- erfolgten. Der Barbestand am Monat», schloß betrug 20 491,66 Mt. — Gersdorf, 1. Jun». Sonnabend, den 5. Juni, kann der hiesige Postverwalter, Herr O-kar Starke, sein 25jährigeS Jubiläum als Postbeamter begehen. Beinahe 17 Jahre ist er als Postvei Walter in unserem über 7000 Einwohner zählenden Octe G.rsdorf tätig gewesen. — Oelsnitz i. E., 1. Juni. In unserem Orte scheint der Geist des Mediumschwindels ebenfalls zu blühen. ES besteht hier eine religiöfe Sekte ganz nach Art der seiner Zeit in Meerane aufgetretenen Spiritisten-Schwindler. Nur wird die Sache nicht in so großem Maße betrieben. Die Sekte soll eine ganze Anzahl Gläubige aufwrisen. — Glauchau, 1. Juni. Die Fcstordnung zum 18. BerbandStag des Sächsischen Gastwirts- BerbandeS ist in der Hauptsache wie folgt aufgestellr: Sonntag, den 5. Juni, feierliche Eröffnung des Ber- bondStageS und der Ausstellung; Montag, den 6. Juni, vormittags Delegiertensitzung, abends großer B-- grüßungS-KommerS; DirnStag, den 7. Juni, vor- mittags Hauptversammlung des Sächsischen Gastwirts- BerbandeS, abends Festbankett und Ball; Mittwoch, den 8. Juni, vormittags Delegierten-Sitzung und Hauptversammlung der Haftpflichtversicherungs-Gesell schaft de- BerbandeS; Donnerstag, den 9. Juni, abends AbschiedS-KommerS; Sonntag, den 12. Juni, abends 9 Uhr Schluß der Ausstellung und Montag, den 13. Juni, Ziehung der Lotterie. — Waldenburg, 2. Juni. In Reinholdshain brannte am Montag Nachmittag in der 6. S unde die mit Erntevorräten gefüllte Scheune des Guts- besitzerS Robert Wagner vollständig nieder. Die Entstehung-ursache der Feuer» ist unbekannt. Die neue Ortsspritze Kat bei diesem Feuer zum ersten Male in Tätigkeit. — Zwicka«, 1. Juni. Bon einer fast un — Crimmitschau, 31. Mai. Der erst im November v. I. gegründete „Berein der Hundefreunde von Crimmitschau u. Umg.* beabsichtigt, am 31. Juli und 1. August auf dem Schützenplatze hierselbst eine große allgemeine Ausstellung von Hunden aller Raffen ibzuhaltev. Allem Anschein nach dürfte die Beschickung dieser Ausstellung eine sehr rege sein, auch haben be reits die größten Autoritäten auf dem Gebiete de» Hundesport» ihre Mitarbeit al» Preisrichter zugesagt. Weiter sind dem jungen Bereine von auswärtigen Zrudervereinen, von Gönnern und Hundeliebhaberu chon jetzt eine große Anzahl vvn Ehrenpreisen in Aussicht gestellt worden. niemals zu mastig g-füttert werden. Dieser lehrreiche und instruktive Bortrag wurde durch Ausstellung von 18 Zuchtichweinen des SchweiuezuchtvereiuS Nieder affalter unterstützt und fand lebhaften Beifall. Für beste Zucht wurden folgende Preise vergeben: Ein 1. Preis an Hermann Boigt, ein 2. an Emil Hübner, ein 3. an Gustav Jahn und 4. an Emil Hübner, Paul Boigt, Hermann Mehlhorn und Hermann Wendler, alle in Niederaffalter. Rach der Ber- sammluvg fand gemeinschaftliches Essen und ein Rundgang durch die Stadt, zum Schluß kurzes Bei sammensein auf dem Schützenhaufe statt. — Geyer, 31. Mai. Von drei Bränden wurde gestern unsere Stadt heimgesucht. Zunächst ging in der Mittagsstunde da» an »er Schützenstraße gelegene Loui» Arnoldsche Wi tschaftegebäude völlig in Flammen aaf. Gegen '/,3 Uhr brannte da« i» der Nähe de» ersten Brandherdes befindliche Wohnhaus de» Tischler meister» Joses Klapp-r nieder und abend» in der 7. Stunde wurden auf derselben Straße »ie Wirt scha^tSgebäude von Tretzsch und die Wohnhäuser von Sehm und Sacheda ein Raub de» Flammen. Brand- stiftung wird vermutet- — »orfte«dorf, 1. Juni. Hier ist am Mou- tag nachmittag der Seschirrführer Max Bender von einem mit Kohlen beladenen Wagen so unglücklich herabgesallen, daß er an den dadurch erlittenen Ber- l'tzungeu in d-r Nacht vom Dienstag zum Mittwoch verstorben ist. — Leisnig, 1. Jani. Durch einen Schutzmann wurde hier em Mondsüchtiger, der nacht» auf den Dächern der Turnerfkaße prom vierte, heruotergrhol: and in Sicherheit gebracht- — Kirchberg, 1. Juni. tagSnacht brannte im benachbarten Obercrioitz daL im unteren Teile des Dorfes gelegene Albin Müllersche Anwesen mit Schankwirtschaft und Stickereigebäude vollständig nieder. Vernichtet wurden die Maschinen der Herren Hirsch, Bauer und Müller. Wie das Feuer entstanden ist, weiß man nicht. — Falkenstein, 1. Juni. Als ein sehr selten reiches Jagdergebnis aus dem Gebiete des Fanges von Raubzeug kann von hier mitgeteilt werden, daß der Waldwärier und Teppichweber Zimmer in Kottengrüu aus Kottengrüner und Werdaer Revier in diesem Jahre bereits 34 Stück alte und junge Füchse in der „Falle" aefauaell bat. — Lößnitz i. E., 1. Juni. A« Dienstag tagte hier die 55. Generalversammlurg der Landwirt schaftlichen KreisvereinS im Erzgebirge, an der, vom Vorsitzenden, Herrn Oekonomierat Schubart-Euba, herzlich begrüß», eine große Anzahl Ehrengäste teil nahmen. Nach einem Hoch auf König Georg gedachte der Vorsitzende weiter der Lage der Landwirtschaft, dem besonderen Wunsche Ausdruck gebend, daß bald bessere Zeiten für diese eintretev möchten. Besonder» entsprächen die Preise nicht im mindesten den Er- zeugungskosten, weshalb eine Aenderung hierin recht fehnlichst erhofft werde. Vorläufig müsse man aber dafür sorgen, daß für Ausbildung der jungen Berufs» genosseu auf landwirtschaftlichen Schulen und Hau». haltungSschulen gesorgt werde, daß man zur Hebung der Viehzucht Genossenschaften gründe und diese immer wieder vervollkommne. ÄuS dem von Herrn Kreis- sekretär WilSdorf-Chemnitz erstatteten Geschäftsberichte sei hervorgehobev, daß der Kreisverein Ende 1902 325 angeschlossene Bereine mit 20591 Mitgliedern zählte, dagegen Ende 1903 bis aus 330 Bereine mit 20848 Mitgliedern gestiegen war. Bis zum heutigen Tage habe ich die Anzahl der Bereine noch um 6 vermehrt. Hieran schloß sich der Bortrag des Herrn Generalsekretärs Dr. Kirstein av» Berlin: „Ueber die Bedeutung der Schweinezucht für die Ernährung des deutschen Volkes". Ausgehend von der Tatsache, daß das deutsche Volk dasjenige ist, welches das meiste Schweinefleisch verzehrt, empfahl der Redner, der Schweinezucht und Schweinemast immer mehr Auf ¬ hinaufsetzen, eS ginge dann leichter. Gesagt, getan! Auf vem Hauptmarkt aber, als e» galt, nach der Dresdner Straße zu einzubiegen, benutzte der gefällige Radfahrer die Gelegenheit, durch Straßenbahnwagen und den hier eiwaS stärkeren Verkehr gedeckt, eine — andere Richtung einzuschlagen, und Roß und Reiter ah man niemals wieder. Der vertrauensselige Markt- -elfer sucht weiter — diesmal aber mit Hilfe der „ merksamkeit zu schenken und wenn auch die Preise ein- ''fmal einen außerordentlich tiefen StaA " jetzigen Zeit, erreicht hätten, doch die Muttertiere yich gleich abzuschaffen, sondern diele aus Erhaltungsfutter zu setzen, damit man bei emtretendem Bedarf sich schnell wieder belfert könne. Der Bedarf und mi ihm die Preise würden entschieden wieder steigen auch im gegenwärtigen Jahre würde man im August schon bessere Preise haben. Ein Rückgang deS Be darfs an Schweinefleisch sei nicht zu erwarten, zumal die Ausfuhr von deutschen Schweineschinken und deutscher Schweinewurst außerordentlich zugenommen habe und noch immer zunehme. Um die Schweins zücht ertragreih zu machen, müsse mau die besteü Tiere zur Zucht und Mast verwenden. DaS beste Schwein sei dasjenige, welche» in der kürzesten Zeit mit den billigsten Mitteln die meiste Menge Fleisch u»d Fett erzeuge. Die zu frühzeitige Verwendung der Sauen zur Zucht fei ein Fehler. Die Sauen müssen mindestens 10 Monate, die Eber wenigstens ein Jahr alt sein. Außerdem dürfe ein Muttecschweill glaublichen Vertrauensseligkeit zeigt das Verhalten de» MarkthelferS einer hiesigen bekannte« Firma. Diefer hatte den Auftrag erhalten, au» einer im Norden der Stadt belegenen Straße zwei dem Firmeniohaber g" hörige Fahrräder abzuholen. Gehorsam vollführte er den Auftrag; aber, deS Radfahrens unkundig, schob er die Räder langsam neben sich her, jede» mit einer Hand führend. Sehr bequem mag das ja nicht ge- wesen sein und so wandte sich der brave Mann an einen de» Wege» kommenden, ihm ob seines an- ständigen SewandeS vertrauenswürdig erscheinenden jungen Mann mit der Frage, ob er Radfahren könne, und als dieser bejahte, mit der Bitte, ihm das eine Königin-Witwe wird daselbst sechs Wochen weilen und Rad da und dahin zu fahren; er könne sich ruhig jsich dann nach Sigmaringen zum Besuche der Sig- Vermischtes. * Eine« verzweifelte« Kempf mit Riesenschlange« hatten drei Wärter der Central Park-Menagerie in New-Jork. Die Männer waren in einen großen Käfig gegangen, in dem sich elf Riesenschlangen, darunter einige bis 12 Fuß lang, befanden. Den Reptilien sollte mit einer Spritze Medizin zugeführt werden, aber drei der größten wurden plötzlich rafend und griffen die Wärter an. Sie sprangen auf die Männer zu und versuchten wiederholt, sie mit den Zähnen an den Kehlen zu packen, ich um sie zu winden und sie daun zu zermalmen. Line Schlange schlug ihre Zähne in den Daumen eine» Wärters und brachte ihm schwere Wunden bei. DaS Maul mußte mit einem Hebel geöffnet werden, ehe der Mann befreit werden konnte. Ein anderer Wärter trug eine schwere Quetschung am Beine da von. Nachdem Hilse herbeigerufen war, wurden die Schlangen überwältigt und ihnen die Medizin aufgezwungen. * Selbstmord einer St«de«ti« im Au» diiorittM. Die Studentin der Philosophie Olga Lremonefi schoß sich nach Beendigung der Vorlesung >e» ProsestorS der Archäologie Ermanno Ferrero in der Aula der Turiner Universität mit einem Revolver eine Kugel in die Brust. Ihr Zustand ist verzweifelt. — Komata« 1. Juni. Hier hat vorgestern ein Familienvater den Vater seiner Fran, hieraus di« Gattin aus bestialische Weise umS Leben gebracht und sich sodann umzubringen versucht, indem er sich lebens, gesährliche Wunden beibrachte. U'ber die Einzelheiten der Tat liegen nach dem „Pun. Anz/ folgende Mitteilungen vor: Zichow' sabrikarbeiter Theodor Paschaweh, welcher zugleich der Besitzer de- HauscS Ne. 205 ist, war wg-n einer Geldangelegenheit mit seinem Schwiegervater, dem 6- Zahre alten Thaddäus Hanl, in Streit geraten, der schließlich mit dem Tode deS alten endete. Paschaweh riß den alten Mann auS dem Bette, drosselte und erwürgte ihn mit einer Schnur und brachte ihm schließlich Stiche in die Herzgegend be». S.ine Frau, Ann» Paschawch, sowie d e drei Kinder «arcn Zeugen diese» Verbrechen» und erhoben daraufhin ein fürchter liche» Geschrei In seiner Wut we dete sich der Wörter nun gegen seine Frau, verfolgte sic durch mehrere Gelasse de» Haute» ua» al» sich das wehrlose Weib in den Keller flüchtete, rannte er auch dorthin nach, bi» er sie erreichte. In dem hintersten Winkel eine» K-llerg-»ö!bc» spielte sich nun die zweite Szene ab, welche ebenfalls mit dem Tode der Frau e dete Paschaweh stieß ihr mit voller Wucht da- M-ffer in »ie Hal-gegen» u^d schnitt ihr sodann den H,l» bi» auf die Wirbelsäule durch. Die Frau wurde iw Blute schwimmend tot ausgefonden. Nach diesem zweiten Morde scheint nun allerdings dem Verbrecher die Be stvuung gekommen zu sein, denn er rannte hinauf bi» zur halben Höhe de» Hinteren Stockwerke», riß dort da» F-vster «ul, schnitt sich selbst den Hal» durch und prang in die ziemlich tief gelegenen Hinteren Rasen aolagen de» Hause» h »ab, bei welchem Sprunge er sich erheblich am Kopie v:rlctzte imaring,scheu Herrschaften begeben. Dort wird die Königin - Witwe mit dem König Georg, welcher vier Wochen laug iu Bad Em» und dann etwa vierzehn Tage zur Nachkur io Tirol zubriugen wird, zusammen- treffen. — Dresde«, 31. Mai. Mit beispielloser Frechheit hat ein lauge gesuchter Einbrecher, der 1880 im Bogtlaode geborene Schuhmacher Wilhelm Gustav Deutschmann, die schwersten Einbrüche in der Kaserne de» 1. TrainbataillonS Nr. 12 ausgeführt. Deutsch, mann diente bis zum Herbst 1902 beim hiesigen Train und zwar bei der 3. Kompagnie. Die Mann- schäft»- und Schlafsäle der Kaserne lernte er somit genau kennen und nach seiner Entlassung benutzte er seine Kenntnis der örtlichen Verhältnisse zu Dieb- stählen. Aus den Schlassälen verschwanden alle mög lichen Sachen, insonderheit aber Uhren, Ketten, Ringe, Portemonnaies und selbst Waffcnröcke, vornehmlich Extrastücke der Gefreiten. Der Diebstähle wurden immer mehr, man stellte Wachen au» und endlich ge- lang eS iu der Nacht zum 14. März d. I., den Dieb zu stellen. Man hatte einen in die Trainuniform ge kleideten Menschen, den oben genannten Deutschmann vor sich, der nach heftiger Gegenwehr festgenommen wurde. Deutschmann hatte sich vermöge seiner Kennt nis in der Kaserne abends um 10 Uhr einschließen lassen, hatte, um nicht erkannt zu werden, seine alte Litewka auS seiner Dienstzeit angelegt und plünderte nun, wenn alles zur Ruhe gegangen war, die schlafen den Soldaten aus. Der Einbrecher gab in der Heu tigen Hauptverhandlung vor der 2. Strafkammer des hiesigen König!. Landgerichts seine diebischen Besuche in der Trainkaserne unumwunden zu. In Rücksicht auf die große Frechheit und Verwegenheit bei Aus- sührung der Diebstähle erkannte der Gerichtshof aus eine Zuchthausstrafe von 2 Jahren 6 Monaten, sowie aus Berlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Däuer von 5 Jahren und Stellung unter Polizeiaufsicht. — Leipzig, 1. Juni. Zum Rauchwarendieb, stahl auf dem Bcühl ist mitzuteilen, daß sich jetzt Verdacht auf zwei unbekannte Männer lenkt, die am Sonntag früh gegen 4 Uhr an der Ecke der Halleschen und Parkst, atze eine Droschke bestiegen haben. Die Betreffenden hatten 5 Pakete bei sich, in schwarzes Segeltuch gepackt, mit gelben Riemen und ebensolchen Handgriffen versehen. Die Pakete waren m lang und 40—45 em breit und hoch. Es wird vermutet, daß die Männer vom Brühl hergekommen sind und in den Paketen die gestohlenen Felle gehabt haben. Die Unbekannten haben sich zunächst nach dem Restaurant „Zum letzten Heller* in der Lützner Straße in Lindenau und da dieses geschlossen, nach dem Gasthof in Schönau fahren lassen. Da auch dort noch geschlossen war, haben sie den Kutscher ab gelohnt, der nach Leipzig zurückgesahren ist. Die Männer sind in Schönau nicht weiter bemerkt wor- den, weshalb angenommen wird, daß sie zu Fuß weiter gewandert sind und den Bahnhof einer kleinen Station ausgesucht haben, um von da auS weiter zu fahren. B.n den beiden Unbekanrten soll einer jüdischen Typus gehabt haben. Als Grund wird angegeben, daß sie den Tod ihre» Vaters nicht überleben wollte. * Die La««e« ei«er Millio«üri«. Ueber einen seltenen Fall von Millionenöberaruß einer amerikanischen Dame berichten cv,l fH- uv» amerika nische Blätter. Ja einem Anfalle von Melancholie verließ di- Gattin de- Ncw Iorker Millionär« Ione» vor vierzehn Tagen ihr Hau- und hinterließ eine« Brief, worin sie erklärte, daß sie de- lvxar'ö'en Lebev» überdrüsfig sei und künftig ihren Leben-unterhalt durch eigene Arbeit verdienen wolle- Nach eifrigem Suchen gelang e- jetzt ihrem Gemahl, sie wieder »uszufiareu. Sie hatte sich »ach ihrem Verschw v»en zuerst al» St,llma. d auf einer Meierei in Delawa e verdungen, war aber dieler Arbeit müde geworden und suchte »unmehr einen Goavcrnantevposteu- Gemeinnütziges. Die Ackerschuecke. Ein recht lästiger und uuappethcher Gast der Ertzbccrb-ete ist die graue Ackerschnecke Eie gehört zu ten nackten Schnecken,weiche keinerlei Gehäuse mit sich tragen, und ist aus d m Rückeu rötlich grau, am Bauch? o'er »er Sohle weiß, grau gefärbt. Da alle Schne e» zu ihrem Gedeihen der Feuchtigkeit bedürfen, und eine nackte Schnecke wegen de» Mangels eine- si- schützende» H, sc- noch mehr die >u-trocknev»c Tät'gkeit der Sonnenstrahlen zu fürchten hat, so hält sich diese Art sehr o-rsteckt und entwickelt nur während der Nschtzeit, be onder» nach einem Regen, ihre volle Tätigkeit, wird mch nur in keuchten Sommern durch häufigere- Volkommen nach teilig Al- Gegenmittel wird empfohlen die Schnecken M't Möhren, Salatblättern Weißkohl oder srischge- schälten Weidevzweigen zu lödcrn, um sie de- Morgen« zu sammeln und zu töten, wa- vermittelst Kochsalz, ungelöschten Kalke- oder siedenden W-ss:»« geschehen kann ; hält mau Enten und Hühner, io gibt man sie »knsclbcn al- Futter. Au-gele te Stückchen voa Kai serkronen werden von den Schnecken sehr gern gcsrcssen, sie sterbeu davon. Sehweite der Rübe«. Wiederholt wurde in den letzten Jahren aus die günstigen Resultate hingewiesen, die verschiedene Rübeowirtichasten mit einer Setzweite von vier Zoll erzielten. Die Hack arbeit wird dadurch gar nicht modifiziert, nur die Art deS Versetzens der Rüben. Jedenfalls beansprucht die Kulturmethode, die Rübenentfernungen in den Reihen zu verkürzen, einen sehr guten, tiefgründigen Rübenboden und besten Dünguvzizustand. Die Ernten scheinen quantitativ und qualitativ sicherer, gleichmäßiger zu werden, der höhere Zuckergehalt, welcher sich gewöhnlich bei engerem Standraum er- gibt, entschädigt für dos geringere Mittelgewicht der Rübe. Neuestes vom Tage. s I« der Ko«ih«r Mordaffäre wurde gestern von einem Berliner Blatt die Nachricht ver- breitet, doß der im Winterschen Mordprozeß vielfach genannte Arbeiter Maßloff unter dem dringenden Ber ach», den Schüler Winter ermordet zu haben, in Halberstadt verhaftet worden ist. Die Nachricht ent behrt nack eingeh nden Informationen jeder Begründuno. Ein Telegramm au» Halberstadt melke', daß Maßloff, der in einer don belegenen Mühle arbeitete, vor längerer Z it rur Be-^^' -iner Gesä! gmSstrake Osten transportiert wo.den , rnese Tasche scheint die Beranlastung zu dkr eingangs erwähnten irrigen Nachricht gegeben zu huoes. Letzte Telegramme. Dresden, 2. Jan». Im Auftrage des Königs begibt sich d-r Kronprinz zur Beisetzung des ver- storbenkn GroßherzogS do« Mecklenburg. Strelih, welche am Montag stattfindet, nach Neustrelitz. Dresden, 2. Jun». Der Königliche Hof legt für den v-lstorbenen G-oßherzog von Mecklenburg. Strelitz auf 14 Lage Trauer an. Kiel, 2 Juni. Die hier liegenden Bremer Seeschlepper „Uaterweser Nr. 12" und ,Neufahr wasser' sind nach Rußland verkauft worden, angeblich >ür militäri'che Zwecke. Düsseldorf, 2. Juni. Der Bankier Hugo Weise hat sich gestern erschösse«. Der Beweg, grund ist nicht bekannt. Stettin, 2. Juni. Der gestern früh inszenierte Streik von Seeleuten wegen Lohnerhöhung ist gestern abend im Wege gütlichen Vergleich» beigelegt worden. Hohenelbe, 2. Juni. Hier sind 2. junge Leute voll 2 tschechischen Rausbolden über, falle« und durch Messerstiche schwer verletzt worden, einer ist >ald darauf geftorbe«. Nordenham. 2. Juni. Die Schlußplissung de» zweite« deutsche« atlantische« Kabels erfolgre pestern abend 9 Uhr mit dem Dampfer ,Dr. St ph in". ES ist somit eine direkte Verbindung zwischen De, tschland und Amerika hergestellt. Die Verständigung ist vorzüzlich. Tschifu, 2 Mai. Au« Lakuscha« eingelrof. lene Chinesen berichten, »aß 6 bi» 10000 Mann von den in den letz'en Monaten in Takascha» gelandeten japanische« Truppe«»achN-nghWa«gtsche«g legangcn leien, wohin auch Verstärkungen aa» anderen 2rten gesandt worden seien. Lo«do», 2 Mai. Auf die erneuten Angriffe )eS Lord» J«verlyde in der „Times* gegen die deutsche« Dampfergesellschafte«, a twortete Generaldirektor Ballin in einem kurzen Brief in dem- elben Blatt, der Umstand, daß die Cunard-Linie sich pwrigert habe, die Differenzen dem Schiedsspruch eines englischen Staatsmannes von der Uvantastbar- eit Gerald Balfour» zu unterbreiten, laste e» ihm überflüssig erscheinen, die Oesteatlichkeit noch weiter mit dieser Angelegenheit zu beschäftigen. L»«do«, 2. Juni. DaS Unterhaus nahm die zweite Leiung der Vorlage über da» e«glisch fra«- zösische Abkomme« an, nachdem d r UnlerstaatS- ekretär der Auswärtigen und der Premierminister ficselbe eingehend begründet hatten. Im Verlaufe der Debatte sprachen sich all- Redner zustimmend au», Einwendungen wurden nur gegen E'vzelh-iten er hoben.
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