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54. Jahrgang. n an lu-führungen ein, sehr geteilter Meinung. Die Einen "> ! -< Handwerks, sie blühe, wach e und gedeihe in ail?r we . 126. Freitag, den 3. Juni 1904. M M -l -'6, m t einem dreifachen Hoch, worauf nach einem Männer chor von Abt „Gott grüße Dich" Herr Schuldirektor Dietze die Festrede hielt. Ueber die Innungen sei ' sie eine nicht unwichtiae, in manchen ZA;» soßar tzj- - maggedende Rolle. I« Kampf m>l den Geschlecht«" , müssen sie ihre Stellung wahren, müssen um Ansehen , und Sitz im Rate der Stadt ringen. So bildeten sie , einen einflußreichen Faktor für die Weiterentw'ckslung , »eS Städtewesens, bis der 30jährige Krieg ihnen wie , dem gesamten Vaterlande schwere Wunden schlug. M-t , dem JnnungSzwang, wie er sich später geltend machte, i wurde freilich die gesamte Weiterentwicklung des Handwerks vielfach unterbunden. Es entstand jenes weltfremde Spieß bürgertum, eS entwickelte sich ein Kriechen nach oben, eine Leisetreterei andern gegenüber, die dem Handwerk nicht Mörderlich sein konnte. Doch hatte der Inn ngSzwang auch seinen wirtschaftlichen Nutzen, die Meister von damals brauchten nicht um ihre Existenz zu kämpfen und Erwerbslosigkeit war ihnen fremd. So hielt sich daS Handwerk auf dem gle.chen Staude, bis um die Milte des vorigen Jahrhunderts die Gewerbesreiheit mit einem Male alle Schranken einriß und neue Bahnen schuf. Ueberblickt man die Lage deS Handwciks aber heute, so ist nicht zu leugnen, daß der Handwerker- stand leidet, da er von der Großindustrie stark be drängt wird, in manchen Dingen sogar überflügel! worden ist. Eine Umwandlung oller Verhältnisse ist eingetreten, der Kampf umS Dasein verschärft. Einzelne Handwerker, wie die Handw ber, werden allerdings mit der Zeit zu existieren aushörea, aber die meisten von ihnen werd n sich halten. Bäcker, Fleischer, Schuhmacher an» so viele Andere werben immer noch «uf Arbeit und Loh» rechnen dürfe» und das Hand- werk wir» immer eine Zukunft haben, wenn nur der rechte Geist die Handwerker beseelt. M t tiefem Geist aber muß auch das Verständnis kür die Aufgaben de, Z-it Han» in Hand gehen e ist doch die Handwerker trage heutzutage in der Hauprsache eine Mbungsfraze. Um die Ausbildung der Lehrlinge in allen Zweigen »es Gewerbes nicht nur, sondern auch in allen übrigen Erfordernissen de« täglichen Lebens dreht sich heute de« kündige Gedeihen des Handwerks, ta» haben unser! Innungen auch erkannt und durch die Snichtunj eigener FoktbildungSschulk.'asien suchen sie d:n Ange hörigen ihre» Stao»es alle KeuMnifse zu vermitteln, welche zur gedeihlichen Weitersührung det Gewerbe- erforderlich sind. Fleiß, Ernst, tüchtiger Geschäftssinn machen heute den Handwerker uns wenn Meister und Gehülsen zusammenarbeiten, wird der gemeinsamen Arbeit auch der Segen nicht fehlen. Treue aber müsse der Handwerkerstand auch wahren dem Vaterland, zelte eS doch, den Feinden im Inneren ebenso kraft voll entgegenzutreten, wie im Mittelalter die Z inste ihren Mann im Kampfe gegen auswärtige Feinde stellte». Wenn das Handwerk aber allezeit ein treu- deutscher, schaffenSsreudiger und arb-itSsroyer Gist beseele, dann stehe eS nicht schlimm um seine Zukunft! Du Backer-Jnnung, jener wichtigste Zweig unserer sprechen ihnen jegliche Exisienzbere btigung ab, die An- deren erwarten von ihnen für die kommenden Zeiten eine erneute Kräftigung und Stärkung deS Mittelstände». Jene Pessimisten nun, welche die Innungen a S überlebt be ira ten, werden von der Geschichte Lügen gestraft, wäh rend Diejenigen, »je zuviel von den Innungen erhoffen, wohl auch über da- Ziel hinausschieben. Solange da« Zandwerk in den deutschen Städten seßhaft ist, bestehen Innungen, und im Etädteleben de» Mittelalter- spielen Graupner H rr Boigt-Glauchau eine Schleife, dann spendeten Fahnennägel Herr Obermeister Stadtverord- - aeter R-ivhold l im Namen der Weberinvung, Herr Präsident Biener ,ür den Verband Saxonia, weiter > die Bäckrr-Jnnungen zü OelSnitz i. E., Dresden, Leipzig, , Reichenbach i. B., Freiberg, Burgstädt, Mittweida, > Chemnitz, Stollberg, Limbach, Deuben, WittgenSdorf, Crimmitschau, Lichtenstein, Einsiedel, Meerane, Glauchau, Waldenburg, Borna bei Leipzig, Aue, Augustusburg, Oederan, Zwickau, Plauen, Annaberg, Lengefeld, Roßwein, Meißen, Döbeln, Zittau, dann von hier die Tischler-, Glaser- und Schlosier-Junung, der Gewerbevereiu, der Landwirtschaftliche Berein, der K. S Militärverein, der Turnverein Altstadt, die Schneider-Innung, die Schützenkompagnie Altstadt, die Turnerschast Altstadt, der Philharmonische Verein, die 1. und 2. Kompagnie der Feuerwehr, die Garde kompagnie, die Stellmacher, und Schmirdeinnung, der Sängrrverein, der Kciegervrrein, die Liedertafel, der Neustädter Turnverein, der Radsahrervereio „Wanderlust" und dann eine große Reihe von Privaten, die einzeln anzusühren ganz unmöglich ist. Für all' die vielen und in ihrer Fülle geradezu überreichen Geschenke sprach Herr Ob rmeister Lay ritz den herzlichen Dank der Innung aus. Mit dem Gesänge deS obengenannten MännerchorS: Gott, du bist unsere Zuversicht, schloß die eindrucks volle, erhebende Feier. Der Festkommers. Infolge der WitterungSunbilden hatte sich der Beginn oeS WeiheakteS so verzögert, daß die Feier erst nach l/,6 Uhr beendet war. Die Meisten der Erschienenen blieben gleich in den gastlichen Räumen, da um 6 Uhr der FestksmmerS beginnen sollte. Und mii der Pünktlichkeit, die dem Bäcker-Handwerk eigen ist, eröffnete zur festgesetzten Zeit die Stadlkapelle den Kommers in dem von Damen und Herren dicht ge- drängt besetzten Saale mit einem Marsch, dem eine Jubel-Ouverture von Bach folgte. I tzt erhob sich Herr Bürgermeister vr. Pol ster, um die Leitung dcS Kommerses mit einer kurzen gehaltvollen Ansprache zu übernehmen. Wir stünden jetzt — so meinte er — im Zeichen der Kongresse, Ausstellungen und F-st. feiern, und io habe auch die Bäcker-Janung einge- laden, mit ihr die durch Urkunden belegte Wiederkehr ihres Geburtstages zu feiern. Bon allen Seiten seien Festgäste gekommen, der Innung Glück zu wünschen und sie zu begleiten auf dem ersten Schritt in ein: neues Jahrhundert. Als Vertreter der Stadtgemeiude j sei ihm der ehrenvolle Auftrag geworden, der Innung i die Glück- und Segenswünsche von Hohenstein-Ernst- : rhtt darzubringen und dem Interesse Ausdruck zn s geben, das die Stadt steis an dem Gedeihen der : Innung gehabt habe. Sei die Jnnuag doch immer - eia Bollwerk des gesunden Mittelstandes gewesen, treu bemüht sür das Wohl der Stadt und l chrer Bewohner. Aber, wie e» sich an einem Geburt- f und von allen Seiten wurde der Herr Redner be- glückwünscht. Im weiteren Verlause de« Abend- nun wurde sür Auge und Ohr so vielerlei des Schönen und Prächtigen geboten, daß wir des Einzelnen nur in wenigen Worten gedenken können. So waren vier lebende Bilder, »eiche da» Eatstehen und Werden unserer Bäcker-Innung in ihren ver schiedenen Phasen vorführten, von geradezu entzückender Wirkung. In gleicher Weise reizvoll berührte ein Bäckerreigen, den zwanzig Meisters- töchter in gleichen blauweißen Kostümen und weißen Mützchen in den verschlungensten Formen tanzten- Die jungen Damen wurden so lebhaft applaudiert, daß sie den Reigen wiederholen mußten Ein komisches Duett, in »elchem Frl. Layritz und Frl- Lackfisch-LiebeSaventeuerrmt»emgememsamverehrttN Adokar schilderten, wurde stürmisch belacht und beklatscht, und mehrere Soloscenen deS Herrn Convjtor Sattler „Student Bummel" und „Piccolo als Kellnerlehrling", wurden in gleicher Weise beifällig ausgenommen. Acht Meister-töchter Aus dem Reiche. Die Neugestaltung unserer handel» p-litische« Verhältnisse Nachdem die Unterhändler-Berhandluogen mit Oesterreich-Ungarn wegen der Neugestaltung der handelspolitischen Verhältnisse begonnen haben, sind eS nunmehr fünf TarisoertragSstaa en von den insgesamt acht, mit denen die neuen Handelsbeziehungen auf Grund des neuen autonomen Zolltarifs mündlich er örtert sind. Auf die Verhandlungen mit Rußland folgten die mit der Schweiz, mit Italien, mit Belgien und mit O-st«reich. Mit einem sechsten Tansoer- trazSstaate, mit Rumänien, sind die Verhandlungen zunächst schriftlich angebahnt. Als Anfang der neun ziger Jahre des vorige» Jahrhunderts die Handels politik deS Deutichen Reiches auf eine neue Basis ge- tellt wurde, war Oesterreich-Ungarn der erste von >cn größeren europäischen Staaten, mit denen da» Deutsche Reich zu einem handelSpoliticheu Abkommen gelangte. Die Vereinbarung folgte erst zwei Jahre darnach. Man hatte, als die Verhandlungen mit den auswärtigen Staaten aus Grund deS neuen deutschen Zolltarifs begannen, eS als einen charakteristischen Interschied gegenüber der vorigen BerhandlungSär» bezeichnet, daß di-Smal zuerst «u Rußland dec Ver such zum Abschluß eines neuen Abkommens gemacht wurde. Der Versuch hat leider bisher noch zu keinem positiven Ergebnisse geführt. Jetzt, nachdem mit Oesterreich-Ungarn die mündlichen Verhandlungen er- der Bäckerinnung. ii. Die Weihe des «euer» Danners. Just zur Zeit, al« der Weiheakt au? dem Ait markte seinen Anfang nehmen sollte, zog ein Gewitter herauf, da« die Hoffnung, die Festlichkeit im Freien ab. halten zu können im buchstäblichen Sinne zu Wasser machte. Alles Warten half Richt«, im „Schwanen' und „Braunen Roß" drängten sich die z^m F.ste Erschienene und Jeder schaute zu dem trübselig grauen Himmel aus der unaufhörlich sein Naß heradsandte So mußte sich die Festleitung entschließen, die Fahnenweihe im Nlistädt« Schützenhause stattfinden zu lasten. In geordneten! Zuge. Ler freilich mit seinen verhüllten Fahnen nicht da» frisch »aß da« Handwerk auch auf diesem Gebiete über reiche Kräfte gebteiet. Ganz besondere Hervorhebung verdient auch ein von Herrn Tischlermeister N e u m a n n geleitete» Männerquartett, »a« gleich den vielerlei Chören re» Abend«, geradezu Vollendete» leistete und sich erst durch Zugaben autlösen konnte. Mehrere gemeinsame Lieder, von der schon «»ähnten Frau Elisabeth Schmidt verfaßt, trugen zur Erhöhung der festlichen Stimmung ihr Teil bei, Zwischen diesen einzelnen Vorträaen die Frauen der Meister der I^Ng noch einen silbernen Pokal und die Innung zu Meerane einen silbernen Krug. Herr Bäckermeister -rasser hier und Herr Bäckerober- meister Werner-Zwickau brachten Herrn Layritz und der Jnnun,, ein jubelndes Hoch, für welche wie für Alle» da« Gute und Schöne, was der Innung an ihrem Ehren- tage widerfahren war, Herr Layritz im Namen der In nung seinen herzlichsten Dank aulsprach. Mit dem Fort- schreiten der Zeit aber hatte sich allmählich auch der Saal gelichtet, doch zeigte sich, als Herr Bürgermeister l)r- Polster gegen l/^1 Uhr den Kommer« schloß, immer noch eine stattliche Tafelrunde, welche der reichen Unterhaltung bi« zum Schluffe gefolgt »ar- Am heutigen Morgen fand im Logenhau» ein Frühschoppen-Konzert statt, wobei die Innung ern Frühstück spendete und Nachmittag- und Abend» wird Festtafel mit Bast im Neustädter Schützen- Haus den letzten festlichen Tag abschließeu. 21 für das Königttche Amtsgericht «ad de« Stadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Organ crllsV Gsineinös-Verwaltungen öeB uinlregenöen Grrschersten. guten wie trüben Zeiten als daS Banner, unter dem Lir.igkeit und Kraft und Stärke sich zu harmonischem Wirken zusammenfinden. DaS walte Gott! Nachdem sich der Beifall gelegt hatte, der diesen markvollen Worten folgte, überreichten die Meisterfrauen durch Frau Obermeister Layritz ein Bandelier und die Mei st ec töchter für den jeweiligen Obermeister eine Schärpe. Dann übergab Herr Bürgermeiste vr. Polster im Namen der Stadt ein Fahnenuagel mit dem Wappen der Stadt und nun kamen in bunter Reihe all' die zahlreichen Vertreter hiesiger und auswärtiger Korporationen zu Wort, welche g eich wie viele Private Nägel oder andere Angebinde ser Fahne überreichten. Wir geben im Nachstehenden die Spenden an, soweit wir Ramen und Orte hören konnten, wir bemerken aber im Voraus, daß die Liste nicht vollständig ist, da einzelne der Herren so leise sprachen, daß für Fernstehende Nichts zu vernehmen war. Zunächst überreichte im Namen der Familie Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Obrrtrmgwltz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, ÄAgenbcrg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach. Mchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhfchnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. N, tage gezieme, so komme er auch nicht mit leeren Händen Ein Silberhumpes wöge da» äußere Zeihen »er An- erkevnmig un» »e» DaakeS sein, mit welchen die Stabt immer die Bestrebungen »er Innung begleitet habe Möge sie wie bisher eme Hüter u sein un» bleiben »er staatliche« und gesell'chastliche« Ordnung, in »er wir heute leben. Herr vr. Polster begrüßte »mm weiter die von auswärt» erschienenen Fcstgäste im Ramen »er Stirbt un» hoffte au? eine» recht schönen Verlauf »e» Kommerse«. Nachdem Herr Obermeister Layritz im Austrage »er Innung die schon oben angeführten Vertreter »er städtischen Behör»ep, »avn Herrn Syu- »iku» Or. Hößler al» Vertreter »er Gewerbetammer zu Chemnitz, weiter »ie zahlreichen Delegierten von auswärtigen Innungen herzlich willkommen geheißen au» eine Flut von BeglückwünschungS-Dcpeschen und Schreiben verlesen hatte, begrüßte Herr Syndikus vr. Hößler »ie Innung im Ramen »er Gewerbekammer Inferatr nehmen außer der Expeditton auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Anuontru- Expedittonen solche zu Originalpreisen. öffnet sind, bietet sich sie Möglichkeit, daß wieder mit diesem S^ate früher als mir Rußland eine handels politische Verständigung herbeigefühtt wird. Hoffcotlich gelingt eS aber, mi: beiden Nachbarstaaten zugleich zu neuen Abkommen zu gelangen. Die Interessen aller Zukunft! Gewaltiger Beifall folgte diesen Ausführungen^ErwerbSzweige im Aaslande nicht minder wie in kröhliche Bild eine« Fsstzuges bo', zogen die Telnehmcr nach dem Schützenhause, wo binnen Kurzem der große Saal mit seinen Tribünen bis auf den letzten Platz be setzt war- An »er Festtafel hatten die Mitglieder unsrer städtischen Behörden, an ihrer Spitze die Herren Bürger meister Or Polster, Stadtrat Ze» ß ,g und Stadt »erordneten-Vorsteher Redslov, sowie die Mittag? eingetroffenen Vorsteher »er sächsischen Innung« Bereini gung, die Herren Obermeister Biener, Wendt und Botgt aus Dresden, sowie Deputat onen aus Chemnitz, Leipzig, Zw>ckau, u- A. Platz genommen Nachdem ein MSnnerchor unter Le'Mng »e« Herrn Kantor sm I e h- nig „Brüder, reicht die Hand zum Bunde", gesungen hatte, begrüßte Herr Obermeister Layritz zunächst »ie Festgäste von Nah und Fern in herzlichen Worten und gab dann einen geschichtlichen Rückblick auf da« Entstehen und da« Ergehen der Innung in den abgelausenen dre- Jahrhunderten. Er sprach die zuverfichiliche Hoff ung au«, daß »ie Innung nach wie vor treu zusemmenstehen «erde gemäß dem alten Spruche: Im Frieden treu, im Kampfe stark, da« sei »er Innung Kraft und Markl Dann trug eine junge Dame einen poetischen Festgruß »er Frau Elisabeth Schmidt.Leipzig, »er Dichterin de« Bäcker-Verbande«, vor, woraus Frau Obermeister Layritz im Auftrage der Innung die Fahne übergab. Dann nahm Herr Pfarrer Albrecht da« Wort zur Weihe- rede- Einen seit Jahren gehegte« Wunsch — so führte der Herr Redner ungefähr au« — laffe »er heutige Tag in schönste Erfüllung gehen, den Wunsch der In- «U"g, ein Banner zu besitzen, um da» sie sich zu allen Zeiten schaaren könne. 300 Jahre und länger bestehe die Innung und fast 30 Menschenalter seien in die Ewig keit gerauscht, seit die Innung sich hier zusammenschloß. Wa« habe sie nicht Alles in dieser Zeit erlebt, wieviel Freud, wieviel Leid habe sie erfahren, wie viele Kriege habe sie mit durchmachen müssen, dir unsägliches Unheil über Stadt und Land gebracht haben! Und all' die Fährlichkeiten habe sie überdauert, kräftig und gesund stehe sie heut da wie früher! Wahrlich, e» zieme sich wohl, ein Tedum anzustiwmenl Da sei es an der Zett, auch der Männer pietätvoll zu gedenken, die ihr Leben hindurch Kraft und Zeit der Innung geopfert haben: an erster Stelle de« alten Obermeisters und Stadtrats Wilhelm Graupner, der den heutigen Festtag, auf den er sich so gefreut hatte, nicht mehr erleben sollte. Allezeit wa Frömmigkeit das Kennzeichen de» »emschen Hand. werk»meister»; wie Birmarck, der dereinst gesagt habe daß er nicht an seine« Platze stünde, wenn er nicht ein strammer Christ wäre, wie Arndt, der gesungen habe: Wer ist ein Mann? der beten kann, so sei auch in Heu- tiger Zeit, wo Viele den Glauben über Bor» geworfen haben, Gottesfurcht un» seliger Glaube das Einzige, »a« den Rann in seinem Beruf erhebe und ihn vorwär!« dringe auf seinem Lebenswege- Der gute Bürgerstand sei.e» heute in der Hauptsache, an dem die Kirche ihre Stütze fände, und auch unsere Bäcker-Innung habe immer treu zu ihrer Kirche gestanden. Gott segne daS ehrbare > Handwerk: so stehe es auf »er Fahne, und Blau und Rot, l Treue und Liebe feien ihre Hauptsarben. Daß dis In ' nung aber auch allzeit treu zur Stadt stehe, das lehre . die Vereinigung des StadtvappenS mit dem Bäcker» Wappen. Möge die Innung auch in »en weiteren > Jahrhunderten ihres Bestehens immer zusammruhait n in Liebe zu einander, in Liebe zur Stadt, in Liebe Erscheint jede« Wochentag abend- für den folgenden Tag und kostet durch du Austräger pro Quartal M. durch die Post Mk 1,82 frei in'- HauS. sangen später noch daS deutsche Flaggenlied in sehr ge» heute, so"leitete der Herr Redner seine geistvollen fälligem Marsch-Rhythmus un» zwe, Theaterstücke „Dj ährungen ein, sehr geteilter Meinung. Die Einen neie Straß" und „Ein Viertelstündchen Minister", zeigte. An Stelle deS wegen überkommener Krankheit auf seinen Antrag vom Amte enthobenen Herrn Friedensrichter Johann Friedrich Thiele ist Herr Fabrikant Wilhelm Layritz in Hoheustetu-Srnstthal sür den friedensrichterlichen Bezirk der Neustadt al- Friedensrichter auf die Zeit bis Ende September 1908 ernannt worden. Hohenstein-Ernstthal, am 1. Juni 1904. Königliches Amtsgericht. Das breihun-ertjähri-e Zubiläum L "L mA