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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 11.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190405117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19040511
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19040511
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-05
- Tag 1904-05-11
-
Monat
1904-05
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 11.05.1904
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in Zeißig. Straßengraben gewälzt und ihm dort seine Kleider, Ueberzieher und zw-i Jacketts, au-gezogen. Als der reit» auS mehreren Wunden blutende Mann wieder den cu bk- den iHv wurde Sonntag früh auf einer Wiese vor d.-m Hause, wohin es der Täter geworfen hatte, gesunde'.'. Sonn tag srüh traf eine G-richtSkommission auS Zwickau und Kirchberg zur Besichtigung deS Tatortes und zur Obdukt'vn der Lüche in Giegengrün ein- Der Täter war sonst ein arbeitsamer und nüchterner Mann. ins Kömgkb ück.r Krankenhaus überführt, wo ihm noch ein dritter Finger abgcnomnien wurde. GS trat hiernach Wundfieber ein d m der 47 Jahre alle Mann erlag. — Riest», 9 Mw- Zu dem gem ldeten Auto Mobilunfall ist roch mitzuteilen, daß von den vier Herren die im Au omobil saßen, zwei Führer waren. Der eine Fahrer fuhr bei rasender Fahrt bei Prausitz aut einen Sandhaufen, das Lefähri stürzte um, ein Herr kam dar« unter zu liegen, dem der Kopf zeig ritscht wurde. De, Verunglückte ist verheiratet und Baier von drei Kindern. Seine Gatlin kam noch in derselben Nacht auS Leipzig zur Unlallstell'. Der Führer, der das Unglück verschul- dete, lief qaerfeldem dsvon, als er das Unglück lah. Ein entsetzliches Eifersuchtsdrama tiug sich am Sonnabend abend, wie schon gestern kurz gemeldet, in GitgtNgrü« bei Kirchberg zu. Dor> wohnte leit Ende März der 68 Jahre alte Leinwand - -vcber Christian Klotz mit feiner 66 Jahre alten The rau und seinem jüngsten, 2l Jahre alten Sohn? «Christian, einem SteinbruchSarbeiter. Die Ehe wa I und wie g'stern die Damen ihre verliebten Persöacher auffaßtc», und darin von den Herre» wacker se undiert Warden, wie sie Alle sangen und tanzten, wie st lach en uad wii-tev, das erinnert in Allem an di< Wudergabe eines modernen Lustspiel» ans dem Theatei nsd ist doch Alles so anders, wr l die physische und Boa Oberlungwitz. Am HimmelfahrtSfest, vormittag ',,v Uhr FesigotteSdtenst der Haurtkirche Herr Pastor Werner. Vormittag ' ,4 Uhr tn der oberen Kirche. Herr Pastor — Gersdorf, 10. Mai. Am Sonntag nach mittag fand hier im Gasthof zum blauen Stern eine on ca. 350 Personen besuchte 1. landeskirchliche Gemeinschafts-Konferenz statt, in welcher, nachdem ?err Pastor Böttger hier die Erschienenen begrüßt Me, die Herren Böhme-DreSden und Riedel-Hohn- dorf sowie einige andere Gemeinschaftspfleger sprachen. — E n hiesiger achtbarer Einwohner,bei welchem seit einiger Zeit Symptome von Geistesgestörtheit auftrate», mußte am Sonnabend nachmittag im Emmahospitol Odcr- lungwitz vntergebracht »erden- — Lichtenstein, 9 Mai. Der Berginvalid Stiehler aus Lt Egidien hat gestern ftüh in der Lo^ nung einer hiesigen Witwe sich durch Erhängen daS L-ben genommen. Stiehler war mit der betreffenden Witwe bereits standesamtlich aufgeboten und sollie w allerrächster Zeit die Hochzeit stattfinden. Was vie V-r. anlafsung zu vcm unseligen Schritt Stiehlers gewesen ist, dürste wohl kaum mit Bestimmtheit zu ergründen sein. — Königsbrück, 9- Mai. Der in der Schneide Mühle in Gräfenhain beschäftigte N b-iter Jungnickel au- Obertichten.au kam beim Oelen mit eimr Hand in das Sägewerk, da- ihm zwei Finger aMnilt. Rechtzeitig noch die Gefahr erkennend, riß I. den Arm zurück, wobei dieser aber gebiochen wurde Er wurde zu: Behandlung ha», mit fortwährender Eifersucht. Da er sie zumeist in der lächerlichsten Weise deS Umganges mit feiner Hauswirten verdächtigte, kam eS so weit, daß er in Hartmannsdorf, wo er geboren und fei» ganzes Leben iS zum vorigen Jahre verbracht halte, schließlich keine Wohuung mehr bekam. Er zog darum zu einem einer Schwiegersöhne nach WolferSgrün, der ihn aber uur ein halbes Jahr in seinem Hause behielt, denn der alte Klotz glaubte sogar aus diesen Schwieger sohn Grund zur Eifersucht zu hrbev, bis der Sohn mit der Mutter zu seiner verheirateten Schwester nach Hartmannsdorf überzusiedeln beschloß Dieser Umzug sollte am Sonnabend vor sich gehen. Der alte Klötz drohte zuvor, wenn sie ihn verließen, „würde etwa- passieren". Und er hat die furchtbare Drohunq nur zu wahr gemacht. In dem Augenblicke, als Mutter und Sohn die Stube verließen, ging der Bater hinterher und schnitt der ahnungslosen Frau von hinten den Hals mit dem Rasiermesser durch. Auf den Aufschrei der Mutter drehte sich der vorauf gegangene Sohu um, warf sich, ohne jedoch die töd- liehe Verletzung der Mutter zu bemerken, aus den Vater, zog ihn in die Stube und drückte ihn auf daS Sofa nieder. Der Bater griff ausS neue nach dem Messer und brachte dem Sohne einen bis auf den Schädelknochen gehenden Schnitt quer über den ganzen Hinterkopf, mehrere Schnitte im Gesicht und eine Verletzung on der einen Hand bei. Als der Sohn infolgedessen den Vater loSlnß, schnitt sich dieser mit dem Rasiermesser selber dreimal in den Hals und stürzte dann hinaus ins Freie. Dort irrte ec plan los etwa 2/4 Stunde lang aus den Feldern umher u^d k-hrte dann freiwillig in seine Behausung zurück, wo er von dem inzw schen herbeigerufenen Arzte Dr. Kietz auS K rchberg verbunden wurde. Alsdann schaffte man ihn in daS Krankenhaus nach Kirchberg. Die Frau war, da die Schlagader durchschnitten war, binnen wenigen Minuten infolge Berblwung eine Leiche. Der Sohn befindet sich in der Pflege seiner Schwester in HartmavnSdor?. Das Risiermesser Am HimmelfahrtSfest, 7 Uhr PredigtgotteSSteast. Bon Lallender«. Am Himmelfait tSfest, vormittag '/,v Uhr Beichte. An meldung zuvor in der Sakristei. Vormittag S Uhr Har ptgolte! dienst mit Predigt über Joh. 17, 11—17) und Feier des heil. Abendmahl«. Nachmittag '/,2 Uhr Predigt über Eph. >, 2a 28. von Ursprung. TonnerStag, - Mat, Feier deS HimmelfasriSfesteS, früh 8 Uhr Pr'dtgtgottesd'enst Nachmittag '.u Uhr Mtfsionsst,»de Morgen Freitag am 18. i»at, findet ftüh S Uhr Wach««» t»mm«»t»u statt von Wüstend i»d. sei, die Gelder abgeliefer» zu haben, wenigstens stellt er jede verbrecherische Absicht in Abrede. Die Be weisaufnahme förderte jedoch daS Gegenteil zutage. DaS Gericht warf dieserhalb ein« Gefängnisstrafe von 0 Tagen als ausreichende Sühne wider den Ange- agten auS, der außerdem die Kosten des Verfahrens zu tragen ha». 3) Gegen eine Strafverfügung der Königlichen AmiShauptmannschaft Glauchau hatte der Billard- lauer BernhardFlade auS Hainichen Wider- iruch erhoben. Der Angeklagte follte am 31. Jan. S. IS. im Gasthof zur „Katze" in Tirschheim und in einem Falkeoer Schanklokale Gegenstände zum Ber- kaufe angeboten haben, ohne im Besitz; der hierzu erforderlichen polizeilichen Genehmigung zu sein. Den heute vom Angeklagten geltend gemachten Ein- wei düngen gegen die erlassene Strafverfügung schließ« sich auch das Gericht an, sodaß feine Freisprechung erfolgen mußte. Die Kosten fallen der Staats kasse zu. 4) In der Pcivatklagesache des Vorstandes deS Gers- dorfer Konsumvereins, Emil Hübner, gegen den Berg arbeiter PaulA lb ertG erb erauS GrrSkors zieht der Pnvatkläger nach erfolgter Beweisaufnahme die Anklage w-gen B-leioigung zurück. Hübner hatte sich durch angebliche Äußerungen, die der Beklagte getan haben follte und di; sich auf seine Stellung als Geschäfts- sichrer dis Konsumvereins bezogen, in seiner Ehr- ge- kiänkt gefühlt und daher Strafantrag gegen Gerber gestellt. Die heutige Beweisaufnahme förderte jedoch zutage, daß Hübner von den in Frage kommenden Vorgängen kölsch unterrichtet worden war. Aus diesem Gcunde sah er sich genötigt, die Anklage gegen Gerber zurückzuziehen. 5) Dem vielfach vorbestraften Schuhmacherge- Hilfen Anton Friedrich Franke, aus Grüna gebürtig, wurde zur Last gelegt, bei einem hiesigen Schuhmachermeister, bei welchem er kurze Zeit in Arbeit stand, sich des Hausfriedensbruchs schuldig gemacht zu haben. Das Gericht konnte jedoch nicht zu einer Verurteilung gelangen und erkannte aui kostenlose Freisprechung des Angeklagten. Kirchliche Nachrichten Parochte St. Lhristophori znHohenftetn-Grnstthul. Am Feste ber Himmel ahtt Jesu Christl, früh 7 Uhr Beichte und Kommunion. Vormittag S Uhr vauptgotteSdienst, Predigt über Psalm 110. Herr Pfarrer Albrecht. Kirchenmusik „Ven Himmel aus^esahren". Geistl. Ltrd für gem Chor von Becker. Nachmittag ' ,2 Uhr Ki»Serg»tteS»te»st Nachmittag 2 Uhr Kommunion im Waisenhaus«. Parochte Si. Triait»1t« za Hoyeustetn-Grnktdal. Donnerstag, den 12 »at Himmelfahrt Christi, srüh 7 Uhr Beichte uid heil. Abendmahl. Herr Pastor Schmidt. Vormittag 9 Uhr FestiMeSdienst. Predigt über Luc 24, dv—sst. Herr Pastor Schmidt. Ktrchmmusi': „O nimm «S hin, 0 nimm eS hin mein Leben ganz", v.m I Sörensen. Vorsitzender: H:rr OreremtSrichter Käßberg. Der 1852 geborene hiesige Armenhäusler FranzRobertGüter, ein schon mehrfach vorbestrafter, arbeitsscheuer Mensch, hatte einem an deren Armenhausbewohner ein Paar Stiefeletten ge stohlen und dieselben verkauft. AIS der Diebstahl ruchbar wurde und der Verdacht sich auf Güte, lenkte, entfernt: sich dieser heimlich auS dem Armen- Hause und hielt sich bis zu seiner Ergreifung ver- borgen. Der Ang« klagte stand diesS Diebstahles wegen heute vor Gericht Ec bestreitet nicht, die Stiefeletten gestohlen zu haben, zu seiner Berteidigunx 'ührt er aber an, ir hibe nur stimm Kollegen einen Posten spielen wollen. Das Gericht erkennt gegen den Angeklagten auf eine Gefängnisstrafe von sieden Tagen Die Kosten des Verfahrens hat der Ang-» klagte zu tragen. ZächfisLes. Hohe«stei«-Gr«stthal, 10. Mai 1904. Wettervoraussage des Kgl. Sachs.Meteorologische» Instituts zu Chemnitz. Für Mittwoch: Trockenes, wenn auch mehr oder weniger trübes Wetter bei normaler Temperatur und südwestlichen Winden. Barometer: mittel. 11. Mai: TagrSmittel:-s-10,90, Maximum:-s-14,90 Minimum : -s-5,9«. «u» dem Avzeigevteile zu ersehe» ist, «m Mittwoch nach- ttagS uud adeod» und Himmlfahrt vochwittegS uud >e»dS nochmal» auftk-ten u»» ihre Kür,st-zeigen Wii öanea nasere» Lesern de» Besuch ber Vorstellungeo vur aufs Avgelegentlichste empfehle» und »ollen im uteresse der kleinen Künstler hoffen, daß ihnen w« aodeiwält» so auch hier da- Jittereste der k«»stl>eben- deu Bewohnerschaft unserer Stadt volle Häuser macht — Polizeiliches Einschrette« machte sich tst-rn gegen Abend auf der Oststraße, unweit Z:fferkornS Billa, gegen einen älteren Manne aus )berlungwitz nötig. Derselbe konnte infolge totaler Betrunkenheit nicht mehr weiter. Schließlich wurde er auf einen Karren geladen und von mehreren Schul jungen nach der Neustädter Polizeiwache gefahren, wo ihm Gelegenheit gegeben wurde, seinen Rausch auS- zuschlafen. Her Mörser Mori »or 8mcht. Chemnitz 9. Mai. Da- Schwurgericht verurteil'.e h-uie die drei Burschen, welche, wie s Z. -uiführiich von unZ geschildert, bei Adorf ein:» arm» Kolporteur erschlagen und beraubt halten zu schwelen G.fär.gni» uv» Zuchthausstrafen Avgellagt waren die Handarbeiter Kurt Walter Berndt aus Plauen, Max Kurt Thiemig aus Le pzig und Sch'offcrlehrlivtz Schott au» Pla-en Bursche', die 17*/,, 18 und 18'/, Jahre alt sind aber schon ost so weg.» unzüchtiger Handlungen, S:tt' lichkeft-verbrechevS und verschiedener andrer Delikt' bestraft wurde» und bis zum 8 F bruar in der Landes aastalt zu Bräun-do-f uotergeb acht waren, aus Se^ sie am genannte» Loge entflohen Am ander» Tag kamen sie nach Klaffenbach und wollte» »ach Adorf- um von dort nach Plauen und weiter in- Autland zu gelangen. Auf dem Wege nach Aiorf begegnete ihnen am Abend rin alter Hankel-mann, wobei Schott äußerte, daß man den ^fleddern" lö^nc. Der Ma» »ar aber blind, md darum will Bernt t gebeten hoben, daß ms» ihn g h-n l»ffe > ald d.r<ut aber begegnet: ihnen ein andrer Mann, der Thiemig fragte, wie weit es roch bS Siegmar wäre. Dabei hat er ihn um Bro: aagcbette't Der Mann war gulnüttß. e. gab ihnen Beo , cw St ck- chen Käie und auch einen Teil seines Kmttabale Swm habe wieder geäußert den könne men „fleddern", w irzählte Berndt, und als der Mann 50—60 Me rr ent kernt gewesen sei, habe ihn Schott ar geschrien und un Geld gebettelt Der Mann habe ge'agl er habe kein Geld und müsse selbst im Pferdestall schlafen. Daraufhin seien fie dem Manne nachgegangen, Schott habe ihn ge stoßen und mit dem Rufe „Lo-I" auf den wehrlosen Mann eingeschlagen. Die andern beiden haben mit ihren kurz zuvor abgeschnittenen Stöcken ebenfalls zugeschlagen, bis der alte Mann zusammenb.ach und flehend bat, man Osten. Gleichmut in diesem Falle sei geradezu ei» Verbrechen. Lo«d0«, 10 Mai. Der Korrespondent des „Reuterschen BureauS" im Hauptquartier der Japan-, gibt -ine Darstellung von dem Verlauf der Schlacht am Jal«, in welcher es heißt: Die japanische« Batte, rien eröffneten das Gefecht, indem sie eine halbe Stunde lang Feu-r auf die Anhöhe« gaben Die Ruffen er- widerten daS Feuer erst, als die erste japanische Angriffs- kolonne nur noch einige hundert Meter vom Flusse ent. fernt war. In diesem Augenblick brach ein mörderisches Feuer glek zeitig aus mehreren Verschanzungen los. Die japanischen Offiziere blieben zu Pferde vor den T, uppen. DaS rauchlose Pulver der Rusten bewährte sich aus- gezeichnet. Man konnte weder die Stellung der Ruff?« noch die Stärke ihrer Truppm beurteilen. Bald nach 8 Uhr verstummte das russische Feuer. Die Formation der Japaner war dichter als dies bei den englischen Truppen der Fall ist. Um S Uhr pflanzte ein Soldat, der allein vor seinen Kameraden die Anhöhe erklommen hatte, eine große Fahne aus der etwa 100 Fuß oberhalb gelegenen russischen Befestigung aus. London, 10. Mai. Der „Times" wird auS Tokio berichtet: Zur Tätigkeit auf den 8 D^mpserv, welche den letzten Versuch zur Sperrung des HasenS von Port Arthur machten, hatten sich 2V ÜOO Frei willige gemeldet. Die japanischen Marinemann- schäften, welche auf der LiantttNg-Halpinfel lan. beten, bestanden aus 2 Bataillonen, welche seit dem 27. April auf 2 Transportschiffen bereit gehalten worden waren. Unmittelbar nachdem die Truppen auf der Halbinsel gelandet waren, ritt eine Abteilung nach Pulantien und vertrieb die dort stehenden 250 Rusten, während eins andere Abteilung an der Küste entlang vorrückte und Pitsewo besetzte. London, 10. Mai. „Daily Telegraph" be- richtet aus Schanghai von gestern: Laut einer P> kinger Meldung Hal der Tatarengeneral Tsougtschi sich geweigert, Mukden zu räumen, er will bis zum letzten Augenblick auf seinem Posten bleiben. London, 10. Mai. „Daily Chron'cle" mel- det aus Tokio von gestern: Wie hierher berichtet wird, befahl Statthalter Alexejew, daß alle Chinesin Mnkden Verlusten sollen. Chinesische Räuber haben die Straße von TatschifSchioo nach Haitschmg zer- stört, die Rusten bauen eine neue. Als dieselben Räub-r versuchten, den Schienenweg nach Dalny zu vN erbrechen, wurden sie ergriffen. Petersburg, 10. Mai. Ein kaiserlicher Ukas ordnet on: Zur Vervollständigung der nach Ostasier, zu entsendenden Truppmkörper in den Militärbezirken Kiew und MoS'au, sowie zur Verstärkung des Eisen- Kopf erhob und zu sprechen versuchte, schlug Thiemig — so lesen wir in einem Bericht der „Chrmn. solle ihn gehen Iossin, er wolle alles hergeben. Trotz alledem wurde das schon halb betäubte Opfer in — Leipzig, 9. Ma». Seit einiger Zeit bestand ier unter dem Namen „Favorit" ein Auskunftei- und Privatdetektivbureau, das sich mit der gewerbs mäßigen AuSkunftSerteilung über VermögenSverhält- niste oder persönliche Angelegenheiten befaßst. Durch einige Firmenschilder am GejchäftSlokale, sowie eine marktschreierische Reklame lenkte dieses Institut die Aufmerksamkeit deS Publikums auf sich, so daß jeder- mann glauben mußte, eS handle sich um ein leistungsfähiges, wohteingerichtet-S, von fachkundiger Hand geleitetes Unternehmen Dem war aber nicht so. Der Inhaber deS Instituts war ein Bäckermnste namens W., der aus einem kleinen Orte in der Nähe von Borna wohnte und sich um das Geschäft nicht oder so gut wie gar nicht kümmerte und der sich noch B.such der Dorfschule nie mit etwas anderem, als stimm Handwerk beschäftigt hatte. Die Geschäfts- sührung des PribatdektivbureauS lag ausschließlich in der Hand des 17jährigen Sohnes deS Genannter, und eines ebenfalls minderjährigen Schroder!, namens L., die im V rkehr mit dem Publikum als „Herr Direktor W." und „Herr Direktor L." be- zcichvei wurden. Wenn man nun bedenkt, wie heikler Natur das Gewerbe der Privatdetektiven ist, welche Umsicht, Lebenserfahrung und Geschicklichkeit, wie große Delikateste und Diskretion eS erheischt, so er- gibt sich ohne weitere-, daß Leute der bezeichneten Art als im höchsten Grade ungeeignet erscheinen mußte». Die G<werbepolize'behölde hat dieserhalb dem Inhaber des BureauS daS Gewerke untersagt; den dagegen eingewendeteu Rekurs hat die Kgl KreiShauptmannschast nach Verhandlung in öffentlich- rechtlicher Sitzung als unbegründet verworfen. Darauf ist vom städtischen Gewerbeamte das Ge- schäftSlvkol des Instituts „Favorit" von amtSwegen geschlossen und der Betrieb des BureauS eingestelli worden. Reuest. Nachr " — mit den Stiefelabsätzen auf der Hinterkop!. Um ihn aber vom Orte des Uebcrfallr- zv entfernen, wurde er ein Stück fortgeschleift Dabei be merkte man in seiner Tasche Geld, das ihm sofort abge nommen wurde. ES waren etwa 60 Pf. Der Uebertallem war aber immer noch nicht stille, sondern wimmerte- „Lieber Gott, in Deine Hände befehle ich meinen Geist!", und nun trat ihm Thiemig wieder mit dem Stiefelabsatz mit aller Gewalt auf den Hinterkopf. Die drei Bestien waren kamit aber noch nicht zufrieden; Thiem? versuchte, ihm mit einem Taschentuch den Mund zu- zustopse», es ging dies aber »ich», weil der alte Monn die Zähne zusammcnbiß, und darum trat Thiemig ihm mit dem Stiesel ins Gesicht. Die andern beiden Verbrecher hatten dem Opfer indessen mit einem Taschentuch und den Bändern ein'r AnstaltSschürze Hände und Füße zusammengebunden, damit eS nicht forikonnte. Nach vollbrachter Tat haben sie sich ent- fernt, die bei dem Uebeifallenen gefundene Schnaps- flasche vollends geleert und dann weggeworfen und find nach Weißbach gegangen, wo fie übernachteten. Sie wurden wenige Tage später in Plauen i B. ver haftet. Die Geschworenen bejahten bez. aller drei Ange- klagten die Schuldfrage und der Staatsanwalt forderte die schwersten Strafen. ES wurden Bei ndt und Schott <u je 14 Jahre« Gefängnis, Thiemig zu 15 Jahre« Zuchthaus, 10 Jahren Ehrenrechtsverlust und Stillung unter Polizeiaufsicht verurteil». — Die KalenderheMge« des 11. bis 13. Mair Mamertus, PavkeatiuS, Serva-iuS, oder in Süddeutschland die deS 12. bis 14. Mai: P inkra tiuS,Servatius,BomfaciuS sind als „gestrengeHerren", al „Eismänner" nicht beliebt; Reif und Frost sind die Gaben, mit denen sie die junge Frühlingspracht be- drohen. Man hat nicht unversucht gelassen, den Ra der drei Heiligen zu retten, und die Meteorologen haben die Frage aufgeworfen, ob eS überhaupt „Eis männer" gibt, d. h. ob die genannten Heiligen, dere Existenz durch den Kalender verbürgt ist, wirklich fü die g« fürchteten Maifröste verantwortlich zu machen sind Man hat darauf hingewiese», daß nicht nur die angi führten Maitage solche Kälterücksälle bringe» und daß die „gestrengen Herren" nicht schlimmer und kälter sind, als andere Heilige im Mai. Nur mach sich dem Landmann um die Mitte des Mai ein Kä! terüikfall, da er in dieser Zeit die Obstbaumblüte ver nichten kann und die ganze Ernte gefährde», natur gemäß viel mehr fühlbar, als später, wo die vorge- schrittene Vegetation keinen Schaden mehr leidet. —* Die Liliputaner haben gestern im Saal, deS Hotels „Drei Schwänen" ihre erste Gastdarsttllung gegeben und d«S leider nicht allzu reichlich erschiene«! Publikum so befriedigt, daß n cht nur an den Aktschlüssen sondern auch bei offener Szene ihnen lebhaftester Beifall zu teil wurde- Die kleinen Künstler sanden sich mit un- verkennbaier schauspielerischer Routine in ihre» Rolle» zu recht, die ihnen so gelärfig sind, daß sie eines Sou'fleuit nicht bedürfen, und da- Zusammenspiel »ar ein so folge- richtiges und accurates, daß auch derjenige, welcher nach künstlerischer Qualität fragt und sich nicht nur von Aeußetlichkeiten bestechen läß», an ihren Leistungen mchie auSzusetzen finden wird E- ist ein eigentümliches Bild, diese kleinen, wohlgebildeten Meeschen, von denen bei kleinste kaum auf emen Tisch sehen kann, in eimm Mi. niatur-Z-mmer mit Miniatur-Möbeln ein Lustspie- darstellen zu sehen, und w r Phantasie hat, g'aubt sich wohl wieder in die Zeiten der K ndheit versetzt, wo die köstlichen Sagen von den sieben Zwergen, de, kleinen Zwerg'öaigiv, den Heinzelmäovche» uad ämlichm Figuren Seele und Herz der Kinder i.r reichem Maße beschäftigte» Sieht man von den Stimmen ab. di, nach Klavgfarbe uud Umfang nMrlich denen voa Er »achsevev nicht gleiche» könne», so dürfen die siebe« L l pataver wohl mit Großen in die Schranken treten, vou GerSdurf. Am HimmelsahrtSfest, den 1-. Mat. srüh 'Uhr Beichte und nach der Predigt Kommunion. He>r Pastor Böttgir. Nachmittag >/,2 Uhr KinderaotteSdirnst. Abends ' Uh, christlicher Familtenadend tm Gasthof zum blauen Stern zum Besten unserer Gemetndediakonte Vor- tr g deS Herrn Pastor Zeißig. Von Grumbach mit Ttrschbetm. Am Himmelfahrt feit, 12. Mai 1S04, vormittag 10 Uhr Beichte, '/jll Uhr Predigt-GotteSdienst mit heiligem Abend- mäh'. Nachmittag 2 Uhr Katechismusuntrrredu«, von Bernsdorf. Am Himmelfahrltsest, Donnerstag, den 1s. Mai, vormittag S Uhr Fistgo'tetdienst mit Predigt über Eo. Joh. ,7, II—17. Nach der Predigt B.ichte und heil Abendmahl Nachmittag« 2 Uhr KivdergotteSdienft. von LauzeuchurSdorf Mil Aalke«. Am HimwelfadrtSseste iso», srüh '/,9 Uhr Beichte. Vormittags S Uhr Predigt (kext: Luc. 2c, bv—.3) und heiliges Abensmahl. vo« Lob-barf. bahnbataillons und der übrigen Riservetruppenteilr deS Kasanschen und sibirischen Militärbezirks sind die Reserve« einiger Kreise des Gouvernements Poltawa, chinesische Regierung gerichteten Erklärung zu ve< Kruste, Charkow, Rjäsa», Kaluga uno Tula ei«zu- berufe«. Einigen Kreisen sind gleichzeitig die Stellung von Pserden für die Truppen vorgeschrieber worden. Letzte Telegramme Fra«rfurt a. M, 10. Mai. D r „Frks. Ztg." wird aus N w-Aork gemeldet: In der 3. Avenue an der 57 Straße erfolgte aus der Hoch bahn nach einem Zuiammenstoß eine Entgleisung. Die Züge waren von Passagieren gedrängt voll. Die Wagen brannten, mehrere hingen von der Hochbahn- struktur herab. Ein Mo orführer wurde getötet, 10 Personen wurden schwer und viele leicht verletzt. Wie«, 10. Mai. Ja Fiume haben Soldaten 3 italienische Matrosen angegriffen. Einem derselben wurde der Bauch aufgeschlitzt, die beiden andern find durch Bajonettstiche schwer verletzt worden. Rom, 10. Ma». Gegen den srüheren Minister Nasi ist ein Haftbefehl erlass.» woiden. Loudon, 1«. Mai Der Aftikareife«de Sir Henry Stauley ist heute früh 6 Uhr gestorben. Mukden, 0. Mai, nachmittags. Japa nische Patrouillen, die Finhuantschen be- setzten, zeigen sich in der Richtung auf Liau- sang. Eine aus Infanterie und Kavallerie bestehende kleine japanische Abteilnng be setzte Kuandiansian. Die Station Vafian- dian ist von russischen Truppen besetzt. 2) Untreue brachte den 1867 in Ernstthal ge- >-orknen Geschirrsührer Friedrich Richard Päßler iu Raßdorf auf die Anklagebank. Der Angeklagte war im vergangenen Jahre bei der hiesigen SpediUurSwitwe H. und später dann bei dem Nach folger der H. als Rollknecht in Diensten. In dieser Stellung hat er sich Unredlichkeiten insofern zu Schul- den kommen lassen, als er zu zwei verschiedene, Malen ihm zur Ablieferung an seine Dienstherrschaft b,stimmte Geldbeträge in Höhe von 3 M. mit 10,50 M. unterschlagen und ferner seinen Diensthe rr N. in einem anderweitigen Falle um 2 M. bettoger P ychi'che Vo sttlluva sich erst «» d»s Puppenhaft'Kleive, hat. Der Angeklagte entschuldigt sich vor GeriL t ... gewöhnen maß. Die Liliputaner »ervev, wie a»I damit, sich auf die ihm zur Last gelegten Unredlick, oon jeher die denkbar unglücklichste, vor allem quält s Am H mm-lsahrttsest — Mat isoi - vormittag'/>» dieser Stelle se on erwähnt uv» wie im Besonderen! k iten nicht besinnen zu können, da er der Meinung >)er Mann seine Fra», die ihm 13 Kinder g borev uhr Beichte, um s Uhr P ed g - u d rbendmahi-gotte-dtenst.
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