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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 05.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190405058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19040505
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19040505
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-05
- Tag 1904-05-05
-
Monat
1904-05
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 05.05.1904
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Ueberstchtskarte vom Jalugeviet. 7^—— Zwi 1/ > Ges. Niederschl. im Monat April 42.6 Ltr. pr. — 0.3° am 1. 25.4» . 16. Luv Aucl nass, tau Ehe, Wü Luv Stille Rumm Laflha staltfin vorträx spräche Mu fall Bau tau Häu voll regn der brin die tage, und was Der «och stehl ohw Naci brich mau Him gisch erre Beistehend bringen wir unseren Lesern zu den sür den weiteren Gang des Feldzuges recht wichtigen Ereignissen eine genaue, nach der jüngst heraus« gegebenen offiziellen rus sischen UebersichtSkarte an gefertigte Skizze desMün- dungSgebiete» des Jalu. Aus derselben ist die Lage der Inseln, sowie Stelle, wo daS Treffen bei Suikochina war, ein getragen und sind auch sonst die Ortschaften ver- zeichnet, welche in dev Berichten genannt worden sind mit Ausnahme eini ger vermutlich ganz kleiner Niederlassungen, welche aus keiner Karte zu finden waren. sprech« Deubn eS erst borgem malS s gebäud Hofs „j erhalte. Schifi feiten, Besuc auSw die L wesen. malS Mai ersah mitte kann zurü, ist ! zurüc Der rühm Harz Ausf meld, Weit, freie denr St. Pfifi ist Z emff Im Mai blüte die 1 jause viel Diej Dre, eivz, drei zwis zwis 18. durc Mit der der Wer Löb, Chei Ger Ebe ür ,13. drit, Obe, Mai Berx Dm lings Tag, heue »s 1 Sperrschiff, begleitet von einigen Torpedobooten, auf dsr die Batterien und Schiffe das Feuer eröffneten 45 Minuten später wurden im Lichte der Scheinwerfer stürzt, Treib, Trepp bluten Das j werde. Der „Otwashny", der Mljt.k", der „Grensaschtschi" und die Uferbatterien zwangen durch wohlgezieltes ununter- »rochen«- Feuer die Sperrschiffe zum Rückzüge- Haupt- Schlich durch da« energische Artilleriefeuer, sowie durch Witcheadminen, welche die Torpedoboote und Minenkutter abschoffen und durch die Explosion einiger Sperrminen wurden 8 Dampser auf der Reede znm Stake« gebracht: Außerdem wurden nach dem Bericht de» «ommanvantrn der Batterien und des Kanonenbootes „Giljak" zwei Torpedoboote veratchtet. Kurz nach 4 Uhr morgens unterbrachen die Batterien und Schiffe das Feuer und gaben nur noch einzelne Schüsse auf die Torpedoboote, welche noch am Horizont sichtbar blieben, ab- Alle Eperrschiffe waren mit Schnellfeuer, geschützen und Maschinengewehre« versehen, aus welchen der Feind ununterbrochen schoß Von den Mannschaften, welche sich in Kuttern zu retten suchten, find bis jetzt von uns gegen 30 Mann gefangen genommen worden, dar unter 2 tötlich verwundete Offiziere. Die Besichtigung der Reede und die Aufnahme der Leute ist durch starken Seegang erschwert- Die Ruffen hatten keine Verluste, leicht verwundet wurde nur 1 Mann von dem Torpedo- boot „Bojewoi". Als sich das erste Sperrschiff mit Tor pedobooten zeigte, begab ich mich in Begleitung de« ChefS drS Feldstabes, Generalleutnants ShilinSki und des Flagg- kapitänS I- Ranges, Eberhard, auf das Kanonenboot „Oiwafhny", um direkte Anordnungen für die Abwehr des Angriffs der Sperrschiffe zu treffen. Auf den Be festigungen befand sich während dessen Generalleutnant Stöffel und auf dem Kanonenboot „Tiljsk", Kontread« miral LofchlschinSki, der die Verteidigung der Reede ver tretungsweise leitete- Petersburg, 3. Mai. Der „Reuterschen Tele- graphen-Agentur" wird aus Port Arthur von heute gemeldet: Bis zum Morgen hielten sich mehr als 10 ieindliche Torpedoboote in der Ferne, auf welche ein Feuer eröffnet wurde Vormittags 9'/, Uhr wurde festgefiellt, daß ein japanischer Geschwader m der Röhe sich befand. Zwei feindliche Kutter wurden ans Land geworfen. Bon anderen Rachrichte« vom Kriegs- schauplatze seien folgende verzeichnet: Petersburg, 3 Mai. Ein Telegramm des Ge nerals Shacharow an den Generalstab vom 2. Mai besagt: Am 1. Mai näherten sich westlich von ShN- jutsche« zwei Schiffe, anscheinend Miuenboote, dem User bis auf 6 Werst westlich von Gajtschjou. Es wurden zunächst 2 Dampfer gesichtet, welche. in der Nähe des UferS bis nachmittags 3 Uhr kreuzten und dann ein Ge schwader von 10 Schiffen, welches sich in nordwestlicher Richtung entfernte. Bei Niutschwang zeigten sich keine Schiffe. Petersburg, 3. Mai. Durch kaiserlichen Ukas vom 25 April ist allen Offizieren des „Korjetz Ler St. GeorgSordeu verliehen worden. Vizeadmiral Besobrasow wurde zum Kommandanten des ersten Geschwaders im Stillen Ozean und der stellvertretende Ches der Geueralstabs der Marine, Admiral RoshdertweuSly, zum Kommandanten des zweiten Geschwaders im Stillen Ozean ernannt. London, 3. Mai. Der „Morning Post" wird aus Schanghai gemeldet, alle russischen Truppen, die in der Gegend von Niutschwang standen, feien an der Meeresküste verteilt worden, da stündlich eine Landung der Japaner erwartet wird. In Haitjching zwingen die Russen die Chinesen zum Aufwersen von Erdschanzen »nd zum Ausheben tiefer Gräben. Auch in Antschan werden die Chinesen zur Errichtung von Forts gezwungen. Loudo«, 3. Mai. Aus Petersburg meldet „Standard": Dreitausend Russen näherten sich am Sonntag Geusa«. Eine gleich starke japanische Streitmacht trat ihnen entgegen. ES entspann sich ein heftiges Gefecht, in dem beide Parteien erhebliche Verluste erlitten. Die Japaner zogen sich schließlich nach Gensan zurück. Zwei hohe russische Offiziere wurden verwundet. Poris, 3. Mai. Nach Meldungen aus Peters- bürg die miliiärisAn Transporte zu Schiff über dev Baikalsee m vollem Umsange wieder ausgenommen. Die zuletzt abgcganqene Kosakeudivision ist bestimmt, mit den zusammen 35000 Mann zählenden Truppe« Stössels UN) Smyrnows die Zugänge zur Kwangtung- Halbins?! zu verteidigen. Sir dürste unweit von L-aujang ihr erstes Engagement mit dem Feinde haben. Paris, 3. Mai. Nach einer Pcivotmeldung aus Petersburg liegen dort noch nicht sür die Olffeut- lichkeit bestimmte Mitteilungen aus Wladiwostok vor, w.lche Vie sehr kimppe japanische Depesche über den mißglückten Borstoß der japanischen Kriegsschiffe gegen diese Festung verständlicher machen. Sicher ist, daß auf die Minenlegnng im Umkreise von Wladiwostok Be schädigungen japanischer Kriegsschiffe erfolgten. Jessens Geschwader befindet sich zurzeit nicht im Hafen von Wladiwostok. Tokio, 3. Mai. Ler große Transportdampfer „Hagimura" wird vermißt. Man glaubt, daß er von den Russen in den Grund gebohrt sei. da sie gleichzeitig bei verschiedenen Punkten erfolgen wird, welche die Rassen nicht zuvor kennen können. Diese zweite Armee wird dann nach Lisojang über Niutschwang vorstoßen, während die Armee deS Generals Kuroki, welche eben den Jalu überschritt, über Fönghwangtschöng gegen Liaojang vorgehru würde. Ob die Russen stark geuug sein werden, di Stellung bei Liaojang gegen einen solchen Vorstoß von zwei Seiten zu halten, darf wohl bezweifelt wer den, anscheinend werden sie noch sehr empfindliche Schlappe« erleiden, the sie den Japanern gewüchfe sein werden. Interessant ist die Aufnahme der japanischer Siegksnachrich» im An-lan-e Die meisten eng lische« Blätter erklären an der H -nd der amtlicher Berichte, daß ein mll'ommener Er folg die japanischer Waff n gekrönt Hales Die „Times- sagt», die mora lischen Wirkungen der Schlacht würden die weitere- Kriegsoperationen sehr stark beeinflussen. Der japanische Sieg w:rde von den Eingeborene - des fernen Ostens mit Freudenbezeugungen empfangen werden. Di- japanischen Truppen habe» sich ihrem furchtbareu europäischen Feinde mehr als gewachsen gezeigt. Der militärische Krittler der „Times" mein», die wohlver- diente russische Niederlage sei ein Schlag für den Ruf KuropatkinS, drn für die Strategie des Landfeldzuges die volle Verantwortlichkeit treffe. In den meisten französische« Blättern wird dagegen der japanische Erfolg am Jalu in überlegen spöttelndem Tone bc. sprochen. Man gibt vor, die Angaben der Japaner anzuzweifeln. Einige Schreibtischstrategen sühren mit kundigen Mienen aus, die Russen hätten ihren Rück- zug von vornherein beabsichtig». Die Japaner hätten die Ausführung des russischen Planes nicht verhindern können, folglich seien eigentlich die Russen als Sieger zu betrachten. Die kleine störende Einzelheit von den 28 Geschützen, die die Japaner erbeutet haben, wird mit dem Schweigen der Verachtung übergangen. Die ernsten Blätter vermeiden derartige kindliche Spiele, erklären jedoch, der japanische Erfolg ändere nichts an dem AuSgang des Krieges und der schließliche Sieg der Russen sei sicherer als je. Gründe geben sie für diese Auffassung nicht an. Im Gegensatz zur Presse legen die leitenden Kreise der Schlacht am Jalu eine sehr ernste Bedeutung bei. Ueber die Kämpfe am Jal« liegen folgende Meldungen vor: Petersburg, 3. Mai. Ein Telegramm des OberbifehlLhaberS der mandschurischen Armee, General- adju anten Kuropatki« an den Kaiser von heute lautet: Infolge Unrerbrechung der telegraphischen B.-rbiodung, habe ich keine Berichte von General Saffulitsch. In der Nacht vom 1. auf den 2. Mai, machten die Japaner von Föng-Hwang- tscheng aus mit überlegener Ariillerie einen Front- arg -ff auf den russischen linken Flügel und umzingel- i - M - L. 12- mW da! 22 Schütz-me.iWkkt, irwis die 2- mW 3. Nuttcrie der 6 Lr> llrricbr^zd?. D r Kumpf began- mit einer B-schitßung der rechie-' rusüsch:: Flügel« durch eine Battenc mit BelagckuntzrgrlÄützen von Tiurer.tfcheu ur-v »urch FKvbar-.MN auf Sen Nach kürzer Pause wmse dsS F<ucr mii al-ßerordenlltchi: Siärke gegen den russisches Flüge«, die Haiiwslellung dri Tu rutschen u:,d tue Stellung be: Voteiyirs erneuert. Es begann em G-wehrieuer- D>e Japaner rückten du-ch t cn Floß Aiho zum Angriff vor. Dre Lage d-r Lertcidige- und ihrer Stellungen, besonder- derjenigen bei Po'.eiynza. welche von der F ont und vom F-ÜM aus beschossen wur-cn, gestaltete sich immer schuierig-r- Gegen eine russische Batterie btt Pottttznza wursen 30 Geschütze aufzefahren Die russische Batterie richtete, nachdem sie die feind liche GebirgSbatterie zum Schweigen gebracht hatte, das Feuer aus d;e Infante! ie und hatte wenig Ber- luftt, bis sie gezwungen wurde, eine mu: Stellung cinzunehmen. Infolge des ÄbzureS der ruisiichen In- fanterie vom Ufer machten die Japaner, die durch das Feuer stark gelitten hatten, ««unterbräche« Angriffe mit immer neue« Truppe«, em- schlosirn sich aber nicht zum Bajouctlkampi überzu- gehen. Bei de» Flußübergängcn bildete sich gleichiam ein Wall von gefallenen Japaner«. Gleich zeitig mit dem Angriff aus Pottlynza wurde auch ein solcher auf den russischen linken Flügel vei Dureu- »schen unternommen. Hierbei mußten die russischen untere« Schanzen, welche durch den Frontangriff der japanischen Batterien beschossen wurden, ver lassen werden. Die russischen R-serven ermöglichten durch wiederholtes Eingreifen in dev vorderen Reihen ein längeres Staadhalteo. Die Hauptreserve konnte, der großen Entfernung wegen, nicht rechtzeitig Unter- ftützung leisten. Die russischen Truppen vertauschten ihre Hauptstellung mit einer neuen, in ihrem Rücken gelegenen, wobei sie ein sehr starkes Feuer -er Japaner a«szuhalte« halten Der F-ind estschloß sich nicht die Höhe zu verlassen und begann unter dem Feuer der russischen Batterien und Maschinengewehre sich zu verschanzen. Der Feiud eröffnete hieraus ein starkes Artillcrieseuer auf die ten iHv. Es kam zu einem heftige« Kampfe, an welchem das 22. und das 12. Schützeureg-ment teil- nahmen, die sich hartnäckig verteidigten. Die ruf. si'chcn Truppen gingen dann zum Angriff über und brachten der. Japanern schwere Verluste bei; sie konnten aber, da sie an Zahl geringer waren, ihre Stellung nicht behaupten und zogeu sich zurück, wobei sie einige Geschütze in den Händen des Feindes ließen. Der große Verlust an Mannschaften und Pferden machte cs unmöglich, die Geschütze vom Kampfplatz mitzu- nehmen, die Betschlußteile wurden aus den Geschützen herausgrnommen. Die Abteilung zog sich nach Synhuantschen zurück. General Saffulitsch verfügte am Tage der Schlacht insgesamt über 5 Regimenter und 5 Batterien Bon diesen nahmen 1 Regiment und 2 Batterien, welche sich bei Schahedsa besanoen, am Kamps? mcht teil, denn die Japaner unternahmen von dieser Seite keinen Angriff. Die Verluste sind noch nicht seftgestellt, sie müssen aber bei der Heftig keit des Kampfes sehr bedeutend sein. Tokio, 3. Mai. G-neral Kuroki meldet: Der Feind leistete, als wir chn am Nachmittag des I. Mai verfolgten, hestigeu Widerstand und erhöhte die Zahl unserer Tölen und Verwandet-.» um 300 Mann. Der Feind focht bis zuletzt töpfer. Schließ lich ergaben sich zwei Kompagnien der russtichen Artillerie, welch-: bereits den größten Teil ihrer Leute und Pferde ve<lorcv hotten und hißten dis weiß- Flogge. Gesängen genommene Offiziere behaupten, der Dwisionsgemral Kaschtalinski, der das 1. und 12. Infanterieregiment, fowie ein AriilleriebaiaiUon befehligte, fei gefalle», ebenso seien viele andere hohe Offiziere getötet oder verwundet woroen. Biele russische Flüchtlinge kehrten darauf um und er gaben sich. Die Gesamtzahl der Gefcwg'neu beträgt 30 Offiziere und 300 Untero siziere und Gemeine. Petersburg, 4. Mzi. Lin T'ieMtnM d-s Zc- ner»ls Kuropatkin vom 3 Mri rnudtt: N-tch Be- richt.-n -' s G-n rats Saffulitsch von Hsu!?, fand Ler Kampf bei Tiurentsche« am 1 Mai unter folgen- r-en Umständen statt: Kn d m K-iwp-e nahmen teil szs auS Frauen. ES waren 12 verschiedene Umgänge veranstaltet, welche sich aber in der Folge vereinigten. Ein anderer Zug war ausschließlich aus S.'udenten gebildet. Die Straßen sind voll von Menschen. Die ganze Sladt ist mit Fahnen und Laternen geschmückt. Die ganze Bevölkerung nimmt an der Kundgebung teil. Reue Kämpfe vor Port Arthur. Wäh end den Russen das Kriegsglöck am Jalu untreu wurde, haben sie vor Port Arthur einen uenneusweeteu Erfolg davongrtrogen. Mit der Zähigkeit, die dem Japaner eigen ist, hat der Admiral Togo den schon mehrfach mißglückten Ver- uch, den Hasen von Port Arthnr durch Versenkung oon Brandern zu sperren, abermals wiederholt, ist jedoch auch diesmal nicht glücklicher als früher ge- wese». I» Gegenteil scheint der Versuch insofern verlustbringender für ihn gewesen gewesen zu sein, als er nicht nur feine sämtlichen Sperrschiffe, sondern auch noch drei Torpedoboote verloren hat, welche die Raffen in Grund gebohrt haben wollen. U-ber die Kämpfe zur S-e wird russischerseilS Folgendes telegraphiert: Petersburg, 3- Mai Ein Telegramm Alexe jews aus Port Arthur »om heutigen Tage lauret: Älleruntertänigst berichte rch Eurer Majestät, daß in der vergangenen Nacht ein «euer Angriff erfolgreich abgefchlage« wuroe, welchen der Feind auf Port Ar thur machte, um den Hafeneingang zu sperren. Um I Uhr naht« wurden von den östlichen Batterien in der Nähe des Ufer« 5 Torpedoboote gesichtet, welche unter dem Feuer der Batterien und der Schiffe sich nach Süden entfernten. Um 1 Uhr 45 Minuten zeigte sich zu drivgen, sondern auch einen Erfolg auf dem! Schlachtfeld davonzutragen, besten moralische Wirkung nicht zu unterschätzen ist. Zum erstenmal haben sich die Regimenter des JnselreicheS in einem ernsten Gefecht mit einer europäischen Armee gewesten und einen blutigen Lorbeer um ihre Fahnen gewunten. ES ist ein billiger Trost sür die Russen, zu sagen, daß sie gegen eine dreifache Uebermacht gefochten haben, aber der Krieg ist kein Duell mit abgewogenen sorgfältig bestimmten Regeln sür den Kampf Mann gegen Mann. Der japanische Generalstab hat die Aufgabe gelöst, alle verfügbaren Truppen au einer Stelle zu versammeln, den Gegner mit überlegenen Kräften anzugreisen und ihm eine schwere Niederlage beizubringen. Fast dreiviertel ihrer Artillerie, acht Maschinengewehre und viele Gefangene haben die Rusten in der Hand ihrer Gegner gelüsten und außer- dem über 800 Mann eingebüßt. Und die Frage drängt sich auf: Mußten die russischen Generale überhaupt sich auf ei» Gefecht mit dem au Zahl und Geschützen weit stärkeren Feind einlassen? Nach der Gesamtlage aus dem Kriegsschauplatz kommt man zu einer Verneinung dieser Frage. Für die Russen kam eS darauf an, nur dann zu schlagen, wenn sie aus einen Erfolg rechnen konnten. Gerade die Eröffnuvgs- gescchte eines Feldzuges haben eine außerordentliche moralische Bedeutung, welche die taktische weit hinter sich läßt. Weißenburg ist einer der besten Beweise dafür und der Eindruck, den der Sieg am Jalu in Japan und nicht minder in Korea und China Hervor rufen muß, kann nur mit der Wirkung verglichen werden, welche die Nachricht von der f-anzösfichen Niederlage 1870 in Deutschland ausübte. Dagegen ist Vorsicht in der Bemessung des strategischen Nutzens geboten, den das Gefecht für die Japaner haben wird. Die Rusten konnten sich zurückziehen, da für die Ver folgung im großen Stil, die erst die Früchte der Schlachtenerfolge wirklich zu pflücken vermag, es dev Japanern an der notwendigen Reiterei gebricht. Als Sammelpunkt bietet sich Fö«ghwa«gtfchö«g an der Straße vom Jalu nach Mukdsn, wo anschmienb bereits eine stärkere russische Abteilung gestanden ha». Es liegt 50 Kilometer nordwestlich von dem Fluß im Gebirge, das eine Reihe von Querriegelu nach Südwesten wirst, die nur an wenigen Stellen über- schritten werden können. Die japanische 5. Division fand 1894 bei der Verfolgung der bei Kiuliantschöng geschlagenen Chinesen ganz außerordentliche Hinderniss in dem Zustand der vielsach als steilwandige, schmale Einschnitte lausenden Wege. Verhältnismäßig schwache Kräfte vermögen die Pässe zu sperren, da auch Um gehungen äußerst schwierig sind. Taktisch ist der Hauptgewinn, welchen die Japaner aus dem Sieg ziehen, die Eroberung der 28 Schrellfeuergeschütze, d. h. der gesamten Artillerie einer russischen Schützen division, vermutlich der dritten. Außerdem ist die Maschinengewehrabteilung deL 9. Schützenregiments verloren gegangen, die einzige, über welche das 3. sibirische Armeekorps verfügte. Bisher bestand fchon eine große Ueberlegenheit der Japaner an Geschützen, die jetzt nun noch vermehrt ist. Voraussichtlich wird es «icht bei -er ei«en Niederlage bleibe«, denn die Japaner dürften ungestüm nachdrängcn und den Russen einen Haupt schlag zu versetzen suchen, ehe diese weitere Verstärk ungen nach dem Kriegsschauplatz werfen könne». An scheinend werden die Japaner in diesen Tagen schon eine zweite Armee bei Kitttscho« landen; vielleicht erfolgt gar die Landung bei Ni«tschwa«g im Gott von Liautung. Zu verhindern dürste sie kaum sein, der 3. Attiücriebrigade vorgeschoben. Diese nahm?" eine Stellung ein, welche sie nötigten, nach 2 Frovt^ hin zu seueni, ermöglichte» es aber dadurch den erst?" Reihen, wKche stark gelitten hatteo, sowie den Ver- wundsten, sich zmückzuziehev. Ein Bataillon des 11. Regiments, welches von dem Gegner auf beider Seiten umgangen worden war, ging mehrmals, um vurchzu rechev, mit M«fik z«m Bajonett kampf über. Die Japaner hielten demselben nicht stand und flöhe». Dem Regiment schritt der Regimentsgeistliche mit dem Kreuz in der Hand oorau, obgleich er durch 2 Kugeln verwundet war. Nur der Bajonelikamps ermöglichte es dem 11. Re- giment durchzubrechcn, bevor 1 Bataillon des 10. Regiments eingeiroffen war. Unter dem Schutze des- selben zogen sich alle T'uppentcile zurück. Die Ver luste des 11. und 2. Regiments sind sehr groß und bis j-tzt roch nicht genau festgestellt. Vom 11 Regiment gefallen sind der Regimentskommandeur Oberst Laiming, 2 Bataillonskommandeure Oberst leutnants Dameti und Raj-wski. Vom 12. Regimen- sind 9 Kompagmechefs tot oder verwundet. Dir 2. und 3. Batterie der 6. Brigade konntev, da sie einen großen Tei! der Pferde und Mannschaften eingrbüß! hatten, die Geschütze «icht mitnehme« und ließen sie aus dem Kampfplatze zurück, nachdem sie dieselben unbrauchbar gemacht hatten. Aus demselben Grunde konnten 6 Geschütze der 3. Batterie, der 3. Brigade und acht Maschi- aengewehr?, welche ebenfalls unbrauchbar gemacht wor den waren, nicht vom Kampfplatz? mitgevommen werden. Die berg-j« G zend gestattete u-cht, Lie Geschütze zu retteu- Ju das Ho'pital z» Fönghwaugtscheng wurden bisher 800 V-rw vdete eikgebrscht, daruvt r 14 O-fizierr- Die V-rwaoLetcu wurden unter sehr großer Schwieritzkeitsu von gedungenen chinesischen Kalis aus Karie» nach FöriKhwangtscheng gebracht, d-e Mehr j.'^ gneg, vo» L-wiNdt« gestützt, an gelaezte im Verlauf LL2 24 Stunden «ach Fö gh -saugtschrng. G:seral S-rssulitsch bezeug», daß dir Truppen trotz der großen Verlust: sicht mvtlor war- Sen bereit siud weiterzukämp en. D-- Verluste der Japauer find sehr schwer, bei den Urbergängev über den A1H0 r-nd auf Ser Höhe, wo 2 Battllone de- rl. Reg m-ntS stssscu. lagen nsch Auslage Lcr Teil- ehmer ->m Kample sicht w.sigcr sl-r 3 bis 400V Leiche«. Lou-s», 4. Mai. D m „Reulerjchün Bureau" mild auS Tokio gemUdet: Tausende von Leuten üllen die Straß-a und feiern den am Jalu er rungene» Sieg. Die Hälfte der Teilnehmer besteht Sächsisches. Hohe«stei«-Erustthal, 4. Mai 1904. Wettervoraussage des Kgl. Sächs. Meteorologischen Instituts zu Chemnitz. Für Donnerstag r Der Niederschlagsbildung günstiges Wetter bei normaler Temperatur und westlichen Winden. Barometer: mittel. 5. Mai: Tagrsmittel: -s-9,8» Maximum: -f-13,8 0 Minimum: -s-5,0 0. neue Stellung der Russen und begann, den linken Flügel in der Richtung aus Tschingou zu umgehen, .. aus Laefangou. Bon der Hauptreserve wurden dos eine ganze Anzahl Sperrschiffe bemerkt, welch, Niedr. Trmp. 2. Bataillon des 11. Regiments und die 3. Batterie« sich dem Hafeneingeng von Ost nach Südost her näherten. Höchste - Niederschläge Niedrigste Höchste Tempera t«r ln Lit. Pro Tem- Tem- mittag« Lag. Quadr.-Met. peratur. peratur. 12 Uhr 21. 4.7 15.8 13.3 22. 6.3 18.8 17.1 23. 3.6 7.1 14.4 9.4 24. 12.2 9.2 14.9 14.0 25. - 4.7 17.3 12.7 26. 0.8 3.4 9.1 7.1 27. 0.6 10.2 8.0 28. - 1.1 14.1 11.1 29. 3.1 8.2 13.9 13.5 30. 3.0 9.3 15.2 12.9 Dek.-S umme: 22.7 54.6 143.7 119.1 Det.-Mittel: 5.64 14.37 11.91
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