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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 13.04.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190404135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19040413
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19040413
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-04
- Tag 1904-04-13
-
Monat
1904-04
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 13.04.1904
- Autor
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— Wie verlautet, ist die GefetzgebumSdeputation — Eatt<«b«rg, 1t. April. In der Stacht zum der Zweiten Ständekammer, au die die Beratung der Donnerstag Zwischen 10 und IS Uhr wurde bei Herrn Letzte Telegramme landen. Denkschrift der Regierung über die Reform des Laudtagswahlrechts verwiesen worden war, in Schieferdeckermeifter Schröpel eingebrochen und hierbei in Echrribstkretär auSgeräumt. Glücklicherweise befand ich darin kein Geld. Gestohlen wurden 2 Aermeljacken und 2 Röcke. Dagegen hat der Dieb ein Taschenmesser liegen lasten. -ru gekauft und das Geld dafür auf einen Quer balken in der Schlafstube gelegt. Dies bemerkte daS Mädchen und versteckte das Geld im Walde, um er bei Gelegenheit zu Näschereien zu verwenden. Als der Großvater davon erfahr, zog er mit seiner Tochter daS Mädchen aus und schlug eS solange mit Stricken, bis eS versprach, daS Bersteck des Geldes anzugeben. Alsdann wurde eS in den Waid geführt, konnte aber die Stelle, wo eS daS Geld untergebracht hatte, nicht wiederfinden. Dies veranlaßte den grausamen Groß vater, das Mädchen, welches sich überdies schon mehr fache Diebereien hatte zuschulden kommen lassen, in seiner Wohnung nackend an den Ofen zu binden und abermals blutig zu schlagen. Hieraus wurde die Un glückliche in den Wald geschafft und dort liegen ge lassen. Nachdem sie zwei Tage und zwei Nächte in ihrem bkjammernSwcrten Zustande im Walde zu gebracht hatte, wurde sie ganz erstarrt von einem Grenzjäger gefunden, der sie nach seiner Wohnung brachte und verpflegte. Gegenwärtig befindet sich die Angelegenheit in den Händen der Polizei. — E-tzultz, 11. April. Heute früh wurde der Leichnam der 16 Jahre alten Stickereiarbeiterio ihre ganze Unterstützung dazu bieten werde, um über die Punkte betreffend die nationale Berteidigupg Licht zu verbreiten. Die Kommission werde da» Werk vollenden, ohne Rücksichten auf Personen zu nehmen, sie werde nur das öffentliche Wohl und die Stärke Frankreichs im Auge behalten. Nach der Debatte wurden Berichterstatter ernannt und beauftragt, Be richte über die Lage der Flotte, deS Heeres, den Bau von Schiffen und die Verteidigung der Kolonien ab- zufaffen. Sodann vertagte sich die Kommission bi» um 25. Mai. Paris, 12. April- Da« Gerücht, daß Oberst Marchand dem Ministerpräsidenten, der zurzeit einstweilen den Krieg? Minister vertritt, sein Entlastungsgesuch einge reicht habe, wird von einzelnen Blättern als unrichtig bezeichnet, von anderen dagegen bestätigt. »Figaro" er zählt, daß der Militärattache« bei der russischen Botschaft in Paris eitrig, aber vergeblich sich bemüht hätte, Mar chand die Erlaubnis seiner Vorgesetzten zu erwirken, daß er im Hauptquartier der Rusten in der Mandschurei den militärischen Operationen folgen dürfe, das KriegSministe- r um habe aber die Erlaubnis mit dem Hinweis darauf Später fand man Kleidungsstücke am Mühlenwehr und dann auch ihren Leichnam. ES scheint Selbst mord vorzuli'gen. Der Grund dazu ist unbekannt. — Bo« der böhmisch - bayerische« Rre«re, 9. April. Der während der Osterfeiertage in Wachenzell bei seinen Eltern zu Besuch weilende Bäckerlehrling Paul Krotter spielte am Dienstag mit einem Teschiu und erschoß dabei da» 10jährige Töchter- chen deS Gutsbesitzers Wagner. — In Birkenberg Hielten am Mittwoch mehrere Kinder „Hängen". Der 12jährige L. Mattel steckte den Kopf in die Schlinge de» Stricke»; al» der Junge im Gesicht blau wurdr, liefen die Spielgenossen fort und riefen Hilfe herbei. Der Junge war aber bereits to'. — Karlsfeld, 11. April. Der SutSauSzügler R. in Karlsfeld, der seine 12 jährige Stiefenkelin bei sich verpflegte, hatte vorige Woche einen kleinen Posten Aufenthalt zu erleichtern, bez«. zu ermöglichen- — Gestern mittag fand in öffentlicher Sitzung de» Kgl Landgericht» zu Zwickau die Auslösung der SV Hauptgefchworeue« für die Ende diese» Monat» beginnende zweite Qaartal-sitzung deS Kgl. Schwurgerichts Zwickau statt wobei au» Ser Urne u. a die Namen folgender Herren gezogen wurden: Stadtrat Friedr'ch Hermann Bernhardt in Hohenstein. Ernstthal; Privatmann Konstan tin Hugo Htyder in Callnberg bei Lichtenstein; Kaufmann Rudolf Otto Ockert in Glauchau Kaufmann Karl Klemm jr-in G l auch« u; Bleicherei befitzer S-obcrt Langer io Lichtenstein und Fabrikavi LouiS Banne ck in Lichtenstein. —* Inder letzten am S. ds». stattgesundsiien Sitzung der Kreisausschüsse zu Chewuiy Warden die Gesuche Roben Schürers in Hohenstein-Ernstthal um Erlaubnis zur Abhaltung von öffentlichen Tanz Musiken an 4 bis 6 außerregulatiomäßigen Sonntagen im Jahre in seinem Grundstücke „Hüttenmühle" da selbst, sowie der Gastwirt» Oswald Theodor Wendler in Rcichenbrand um Genehmigung zur Abhaltung öffentlicher Tanzmusiken im Gasthofe Brd -Kat- 5 da selbst auch am 2. Sonntage jeden Monat» abgelehnt- — Gestern verunglückte in einer in ver Neu stabt gelegenen mechanischen Weberei der auf der Büttner- gaffe wohnende, noch ledige W-ber K- Der Bedauerns- werie geriet beim Weben mit der linken Hand zwischen Breilehalter und Weblode, wodurch ihm ein Glied eine» Finger» vollständig abgequetscht wurde. *— Vergangene Nacht in der ersten Stunde war vou hier au» in de; R chtung nach Glaucha - ein star ker Feuerschein sichtbar Wie wie hören, ist io Kuhschnappel ein Feim viedcrgebranm — Lugau, 11. April. Der 9 jährige Schul knabe Fritz Drpenau hier rettete am vorigen Donners tag Nachmittag ein etwa 5jährige» Kind vom Tod deS Ertrinkens, indem er dasselbe aus dem an der Bik- toviaschachthalde gelegenen ci. 1 Meter ti,s n mit Schlaamwasser gefüllten Klärbassin, in welchen eS gefallen war, mit Aufbietung aller seiner Kräste zog während ein vorbeigehender Mann, trotz heftiger Schreiens deS Kinder, sich nicht bewogen sühlte, ihm Hilfe zu bringen und es au» seiner verzweifelten Lag- zu befreien. - Oelsuitz i. E., 12. April. Der im Ge- fecht bei Okaharui verwundete Reiter der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika, Otto Kahlert, welcher, wie wir bereits berichteten, auf dem Transport seinen Geist aufgab, hat seine Heimat in unserem Orte. Seiner hier wohnhaften Mutter, einer Witwe, wurde die Trauerbotschaft telegraphisch übermittelt. — Barua bei Chemnitz, II. April. Nm 7 d. M. hat sich, den „Chemn. Reuest Nachr." zufolge, der Gutsbesitzer Heinrich Hermann Teichmann um Mitter nacht au» seiner Wohnung entfernt- Die vorliegenden Umstände lassen darauf schließen, daß er sich ein Leid an- getan Hai. — Riederlungwitz, 11. April. Heute vor- mittag sand in hiesiger Schule seitens ve» Herrn OrtSschulinspektor» die Einweisung des neuen Hilf», lehrer» Herrn Andrä aus Hohenstein, sowie des für dev zweüen ständigen Lehrer vikarierenden HilfklehrerS Herrn Kretzschmar -au» Affalter statt. — DaS Pferd eine» hiesigen WirtschaftSbesitzer» ist an der Borna- ischen Krankheit erkrankt. Außerdem besteht die Be fürchtung, daß eine hinzugekommene Druse sich als Rotzkrankheit entwickeln dürste. — Glauchau, 10. April. Ein Akt vov nicht zu unterschätzender Bedeutung für unser Gewerbe-, Fach- und FortbildungSschulweseu wurde heute morgen durch dir Ukbergabe der höheren Webschule an die Stad:- Verwaltung vollzogen. Ec fand in Gegenwart der Vertreter d r staatlichen und städtischen Behörden im Anschluß an die heute beendete JahreSprüsung der Anstalt statt. — Zwickau, 12. April. Zu einer blutigen Schlägerei kam e» nacht- in einem hiesigen Casä. Dort traten in anscheinend angetrunkenem Zustande sechs Zöglinge der hiesigen Jngenienrschule ein und weigerten, sick unter großem Lärm, etwa» zu verzehren. Als der Vertreter de» Wirte» sie darauf aufmerksam machte, daß sie dann da» Lokal zu verlassen hätten, begangen die Schüler eineu furchtbaren Skandal, sodaß sie mit Hilfe einiger frem- den Gäste hinauSbefördert werden mußten. Du» erregte aber ihre Wut aus» höchste. Sie bewarfen ihre Gegner mit Straßensteinen, wovon einer den Vertreter des Wirt» am Auge traf, sodaß der Verletzte sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Es gelang, den Schüler, der den Stein ge worfen Haft-, skstzunehmen; dabei stellte sich heraus, daß e» ein Engländer war Die Angelegenheit ist der StaatSavioaltschrft übergeben worden. — Buchholz, 11. April. Die Frage der Ent schädigung der beim Buchholzer Eisenbahnunglück be nachteiligten Personen scheint sich in allen Fällen in Güte regeln zu lassen. Zwischen der die höchste Entschä digung beanspruchenden Familie de» getötete« Kauf- mavnS Grund in Bärenstein und dem EiseubahnfiS- kuS ist ein Abkommen getroffen, nach dem die hinter lassene Gattin eine dem Gehalte ihre» Mannes ent sprechende Abfindungssumme erhält, welche der auf noch 22 Jahre angenommene Lebensdauer Grund» entspricht. — Adorf, 10. April. Wegen Verdacht» de» BiehschmuggelS ist vor einen Tagen der in Getten- grün bei Ebmath wohnende Gutsbesitzer Ewald Woll ner in Bad Elster verhaftet worden. Er wurde in da» hiesige GerichtSgesängniS eingeliekert. — Plaue«, 11. April. Der Gauverband der vogtländischen Ortsgruppen deS Alldeutschen Verbandes hält seine nächste Sitzung am 12. Mai (HimmelSfahrtS- tag) ab. Als Ort der Tagung ist Zwickau in AuS- sicht genommen, fall» dort ein geeignetes Lokal ge wonnen werden kann. — Markranstädt, 11. April. Auf dem Klara Bergmann am Mühlenwehr hier aus dem Wasser gezogen. Die Bergmann war nacht» um ihrem Liebhaber vom Tanze nach Hause gegangen, . _ wurde heute früh aber in ihrem Bette vermißt.'uachtuvg durch einen Revolv:rfchuß. sofern zu einem ablehnende« Beschluß gekommen, al» sie die erwähnte Denkschrift al» Grundlage für eineu Gesetzentwurf nicht für ereignet erachtet und rm übrigen zu der Anschauung gelaugt ist, daß der Zeit punkt, an eine Reform de» Landtag-Wahlrecht» herau- zutretrn, noch nickt gekommen fei. - Der Sächsische Militärvereinsbund hält am 3 Juli in Dresden seine P«ndes-Ge«e ralversammluug ab All» der Tagesordnung ist der Antrag der vier Lausitzer Bezirke betreff» der dauernden Ehrung de» König» Albert durch Gründung einer Stiftung hervorzuhebev. Die näheren Best mm uugen find: 1- Die Stiftung ist „König Albert-G-' dächtv'Sstiftung" zu benennen. 2. Die Zinsen tze» Stiftung-kapital» sind gemäß de» Beschlusse» des Stis tungSaurschuffeS vom 31 Januar d. I- zu verwenden u. zu gunsten erholung-bedürftiger Bunde-kameradeo, eventuell der Angehörigen solcher und b. zur Unter- stützung vou Witwen und Waisen von Bundeikameradeu 3. Stiftung-kapital darf jedoch zur Errichtung vou Genesungsheimen nicht verwendet werden. Sollte in des durch die in Aussicht gestellten, anerkennenswerter! weiteren Schenkungen in Lauter dis Errichtung einer Genesung-Heimr daselbst sich ermöglichen lasses, da m darf zu dessen Unterhaltung da- jährliche ZinSerträg- ni» der Stillung bi« zu einem Drittel Verwendung finden. 4. Seitens des Bunde» ist mit bereit-' vor havdeuen Gevesung-Heimen, Kuranstalten, Batever- waltuogen und dergl in Verbindung zu treten, um dort au» StistungSmitteln BundeSkameraden den Malt«, 12. April. Der Kaiser begab sich vormittags an Land und sah den Urbunaeu an deu Feldgechützen und den gymnastischen Ueouogeu der Matro en zu. Der Kaiser nahm die neuen Dock» und Wellenbrecher in Augenschein und frühstückte später im Landhause deS Admiral» Domville. E» besteht die Absicht, heute abeud nach SyrakuS zu mehrtägigem Ausenhalt in See zu gehen. Parts, 12. April. Die außerparlamentarische Marineuntersnchungrkommission trat gestern nachmittag unter dem Borfitz de» Minister- Pelletan zusammen Derselbe sührte in einer Rede au-, daß die Regierung verweigert, daß bereit» eine französische Kommission nach dem ostasiatischen Kriegsschauplatz abgegangen sei. Paris, 12 April. Mehrere Geueralräte be schlossen in ihren gestern eröffneten Sitzungen Glück» wuoschadresseu an deu Präsidenten Loubet, in wrlchea zum Ausdruck gebracht wird, da» durch da» englisch' französische Abkommen der Friede in Europa gesichert und Frank« ch die Möglichkeit geboten wird, sich dem:, kratischen und sozialen Reformen zn widm:u. Einige Geueralräte beschlossen auch V-itumev»- kundgebungcu für das Ministerium- Einzelne Gsneralräte erhoben Einspruch gegen »>e Entfernung der ChristuSbilder und Kruzifixe au! den GerichtSsälev. Der Generalrat der unteren Loire, welcher in Nantes tagt, beschloß, daß da» Christus- bild aus dem SchwurgerichtSsaal in Nantes in den Sitzungssaal d:S Grneralrates gebracht und lott auf gehängt werde. In RenneS forderten zaUrnche Ad vokaten die Bevölkerung auf, aus Anloß der Ent fernung der Kruzifixe au» den Gerichtssälen einer feierlichen Sühnemefse beizuwohnen, welche vom Kardinal Labourö zelebriert werden soll. Roue«, 12. April. In Darnetal wollten aus ständige Weber nicht ausständige Arbeiter zur Arbeits einstellung bewegen. E» kam zu Streitigkeiten. Gen darmerie war zum Einschreiten genötigt und mußte feuern, wodurch mehrere Personen verwundet wu dcn. ES wurde eine Reihe von Verhaftungen vorge: r mm-.n. Timla, 12. April. Der Oberbefehlshaber der indischen Armee, Lord Kitchener, hat einen Tages befehl erlassen, in welchem er seine Schlußfolgerungen hinsichtlich der allgemeinen Bereitschaft de« H-creL in Indien zusammenfaßt. Er warnt darin die Armee ernstlich gegen falsche Schätzung«», nach welchen fie fähig wäre, e» mit jedem Feinde, mit d»m sie er za tun Haden könnte, au zunehmen. DaS Heer müsse ein System der Ausbildung für den Krieg, welches deu heutigen Umständen angepaßt s.i, deiolge > und veraltete Ueberlieserungen fallen lassen. Dec Beseht führt sodann verschiedene Aenderungen an, welche General Kitchener zu dem bedachten Zwecke einzu- ' sühren beabsichtigt. Er betont die No Wendigkeit, gründlich ausgebildete GeneralstabSoWcre zu besitz n und kündigt an, daß demnächst eine Anstatt zur LuS- ' bildung von GeneralstabSoffizierrn in Judien errichtet ' werde. Madrid, 12. April. Bei einer gestern hier abgehaltenen religiös.n Prozession veronftatlete :ine große Anzahl vou Antiklerikalen Gegerkundg.b og n unter Hochrufen auf das Heer. Als »i -ige Schaff: fielen, bemächtigte sich der Menge eine Pur-ik. Die Veranstalter der Kundgebung warfen mit Sieuen nah dem Hause des Bürgermeister». Die Pol'z-> g»i darauf Feuer and verwundete mehrere Perso ea. Er wurde eine Reihe von Verhaftungen vorgenommen. Barcelo««, 12. April «ege« den Mi nisterpräsidenten Ma«ra wurde beim ver lasse« des Generalrats-Sebäudes ei« Ab schlag verübt. Ma«ra wurde durch ei«e« Dolchstich verwundet. Konstautiuopel, 12. April. D - Militär attaches» Ö sterreich-Ungarns und Raßla d», sowie die frem ländischen Adjoint» sind von tun «ckgeruA, Washi«gto«, 12 April. Dem Ack bameriHt zufolge betrug der DurchschnittSstan» d-s Wister« weizen» am 1. April 765 gegen 86.6 am 1. v. I. und 97,3 am 1. April 1903, der deS Wivier» roggenS 82,3 gegen 92,7 bezw. 97,9. Loudon, 12. April. Der KriegSber chterstatter dcS „Daily Mail" telegraphiert aus Söul, die 2. «vd 3 Division der japanischen Armee ist an der Jals« münduog angelangt. 8o«do«, 12. April. Telegramme ar» Söul und Wri - Hai - w i besagen: Man glaubt, daß di» Russ n am nördlichen Jaluufer richt stark g^nUß find, um dem Vordringen der Japaner Widerstand M leisten. London 12. April. „Daily Ehronicle" mel det au» Tschifu: Ein Dampfer au- Riutfckwaug hatte gestern nachmittag, 16 km von Port Arthur entfern», 8 groß; japmische KriegSfchiffr bemerk«, die in der Richtung noch Dalny fuhren. Der Dampfer wurde von einem ver Kriegsschiffe duichfucht, aber wieder sreigelassen. London, 12. April. „Daily N wS" m-ldet au» Tjchisu, daß feil Sonnabend Admiral Togo zwischen Tschifu, Weihaiwei uns Elliot kreuz». In dem Tele gramm ist h'nzuzrsüg», daß 35 000 Jmcn r sich auf > den letztgenannten Inseln befinden. Di - Japaner Vermischtes. s lieber das schwere Brandunglück in Possessern in Ostpreußen berichtet die „Danziger Zeitung" auSsührlich: Eine furchtbare Feuersbrunst hat am Mittwoch daS 1*/, Meilen von Lötzen im Kreise Angerburg belegene Kirchdorf Possessern, da» an 1200 Einwohner zählt, zum großen Teil in Asche gelegt. DaS Feuer brach nachmittag» um 1 Uhr am äußersten Ende de§ Dorfe» in einem strohgedeckten alten Hause aus, das in nächster Zeit wegen Bau fälligkeit polizeilich geschlossen werden sollte. Bon hier aus breitete eS sich bei dem herrschenden Sturm mit rapider Schnelligkeit aus, sodaß bereits um 2 Uhr da» Halde Dorf in Flammen stand. Obwohl die fieich zu Anfang herbeigerufenen Feuerwehren ihr möglichstes taten, konnten sie bei der Gewalt deS Windes und da überdies Wassermangel herrschte, nicht viel auSrichten, sodaß das Feuer erschreckende Dimen sionen annahm. Nach der endgültigen Feststellung sind 83 Häuser abgebrannt, darunter 30 Wohnhäuser. Auch die Kirche war in Gefahr, doch könnt- sie ge- rettet weiden, da in ihrer unmittelbaren Nähe keine Gebäude stände.'. Die in dem Dorfe bestehende Brennerei wurde mit sämtlichen Nebengebäuden ein Raub der Flammen, glücklicherweise gelang eS den Anstrengungen mehrerer Feuerwehren, daß Feuer vom SpirituSkeller fervzuhalten und >0 un absehbares Unglück zu verhüten. Im Feuer umge- kommen sind 3 Kinder und ein 70 jähriger Mann. Diesem war eS bereits gelungen, auS dem brennenden Hause zu entkommen, doch müssen seine Kleider schon vorher Feuer gefaßt haben; man sand ihn, zur Un kenntlichkeit verkohlt und mit schrecklich verzerrten Gliedmaßen, vor dem Hause. Im Todeskampf muß er versucht haben, sich die brennenden Kleider vom Leibe zu reißen, denn seine Hände hielten noch die Fetzen und waren krampfhaft in die Brust eingekrallt. Mehr al» 40 Siück Vieh, viele Schweine, Schafe und Ge flügel sind in den Flammen umgekowmen; viele Leute haben nicht» von ihrem Hab und Gut retten können, denn während man an einem Ende deS lang gestreckten Dorfe» löschte, fetzte Flugseuer am anderen Ende Häuser in Braud, die bei ihrer leichten Bauart ungemein schnell ein Raub der Flammen wurdm. DaS Elend ist unbeschreiblich. Die ihre» Obdach» beraubten Menschen haben nur zum Teil in den vom Feuer verschont gebli benen Häusern Platz und viele sind gezwungen, draußen zu nächtigen. Die Bezweiflung ist groß, zumal viele Besitzer nur sehr mangelhast, die Arbeiter und Jnstleute mit ihrem Mobiliar größtenteils über- Haupt nicht versichert sind. * Im Hafen vo« La Valetta ertrunken ist, wie ein Telegramm von der Insel Malta berich- tet, der deutsche Matrose Wietzvrreck von der 3. Kom pagnie der ersten Malrosendivision. Er fiel nacht» 11 Uhr von einer Dampfpinasse über Bord und hat anscheinend von der Schraube des Fahrzeug» einen Schlag erhalten, der ihn sofort betäubte, so daß der Verunglückte nicht um Hilse rufen konnte. Die Leiche deS Wietzvrreck, oer aus dem K eise Norder - Dith marschen stammte, ist noch nicht geborgen wordeo. - Ein ähnlicher Unfall, der zwei Menschenleben for- derte, wird au» Kiel gemeldet. Als nacht» die Beur laubten vom Linienschiff „Kaiser Karl der Große" av Bord ihre» Schiffe» zurückkehlten, stürzten zwei Ma trosen au» der Pinasse und fanden den Tod. * Ei« heiteres Stückchen passierte iu Ortel», bürg Nachdem Herr H. be«>« meyr««« Tage aus den Dienstantritt eine» g mieteten Mädchen- gewartet hatte, ließ er sich den Säumling durch einen Gendarm zu ühreu Aui Bef agen erklär« da» Mädchen, der. Dienst gleich wieder verlaffen zu wollen, da fie genau wisse, daß sich in Hause ein Papagei befände, welcher sehr gut sprechen könne und daher den Herrschaften al le» verraten würde, «a» in deren Abwesenheit im Hanse vor sich ginge. E» half k in Zureden! Da» Mädchen blieb bei seiner W Gerung, und Herr H. muß sich wohl oder übel nach einem anderen Mädchen Umsehen, da er auf keinen Fall fernen lieben Papagei im Hause missen will. Bertt«, 12. April. Die bekannte Frauenrechp lerin E>ise Schaas tötete sich gestern in geistiger Um-I sei-n bestimm«, an der mandschurischen Kost zu Leipziger Braunkohlenwerke im nahen Kulkwitz wurde gestern durch einen Steiger in 1*/, Meter Tiefe ein etwa 30 Pfund schwerer Meteorstein gefunden. — Falkenstein, 10. April. G.stern früh 2 Uhr 30 Min. sand hier wieder ein ziemlich heftiger, von unterirdischem Rollen begleiteter Erdstoß in der Richtung Nordost-Südwest statt. — In Tannenbergs thal ist die der Firma H. L Lattermann L Söhne ehörige Schneidemühle bis aus die Umfassung»- nauern eingeäjchert worden. — Klingenthal, 9. April. Bo» eiU!M be dauerlichen Unfall wurde am dritten Osterfeiertaze die Braut de» Lehrer» Kneisel, Fräulein Schubert, be troffen, die im Begriffe stand, mit ihrer Mutter »aS Zimmer ihre» neu nach hier versetzten Bräutigam» emzurichtrn- Da» Unglück ereignete sich dadurch, da plötzlich die LänzSseite einer Bettstelle umfirl, wodurch d Petroleumlampe welche Fräulein Schubert in der Hao hielt, zertrümmert wurde. Las brennende Petroleum er- qoß sich über die Kleidung der Dame, die infolge dessen im Gesicht, an der Br.st und den unter n Gliedmaßen schwer verbcaont wurde- Tir Verbrenn ungen, die die Bedauerudwerte erlitt:«, erwiesen sich al- so schwere, daß eine Uebersührung in da- Kreis- travkeostist zu Zwickau vorwendig wurde. Hier ist die Bcdauerv-werte ihren Verletzuvge« erlegen — Freiberg, 1l. April. Bei dem am Sonn tag über die hiesige Stadt ziehenden Gewitter, ver bunden mit heftigem Schneesturm, fuhr eio Blitzstrahl in den Pctriturv. und beschädigte ein ins Freie führendes Abzugsrohr de» GaSofenS, sowie die Tele phonanlage deS Turmes. Ein zweiter Blitzstrahl fuhr in eine Esse der Göbelschen Möbelfabrik aus dem Petriplatze. Daselbst entzündete er einen Hausen Hobelspäne und beschädigte die Wand. — Dresden, 11. April. Ueber das Schicksal der städtischen Umlatzsteuer-Borlage kann mitgetcilt werden, daß da» Siadwerordnetenkollegium voraus sichtlich in seiner Mehrheit trotz der vielfachen gegen den Entwurf gerichteten Petitionen und Resolutionen sich dafür aussprechen wird, während der Rat eine ablehnende Haltung einnehmen dürfte und zwar vor allem d-Shalv, weil man zunächst die in Aussicht ge- nommene staatlich: Regelung deS Gemeindesteuerwesent abwarten will. — Leipzig, 10. April. Heute begann die L-ipziger Ostermesse für den Engro»- und den Detail handel. Da leidlich günstige» Wetter herrschte, war schon am heutigen ersten Meßsovntage der Berkehr unter den Buden und aus der reichbesetzten Schau messe äußerst belebt. DaS Gros der Einkäufer triff» erst von morgen ab hier ein. Die Leipziger Oster- messe findet mit dem 1. Mai ihren Abschluß. — Der Buchhändler Mackcoth hinterließ 20000 M. mit der Bestimmung, einen Bärenzwinger an der Promenade oder im Rosenthal dafür zu errichten. Entgegen dem Beschlusse der Stadtverordneten lehnte der Rat diese» sonderbare Vermächtnis ab. — Leipzig, 11. April. Der 48jährige, in Niederlöß itz bet Dresden wohnhafte Schriftsteller Hermann Moritz Platen hat sich bei seiner hier wohn haften Familie besuchsweise auigchalten und ist mit seinen beiden Kindern, einem 8jährigen Mädchen und einem 5jährigen Knaben fortgegangen, angeblich, um sich mit ihnen photographieren zu lassen. Seitdem sind die drei verschwunden. Platen ist sehr nerven- leidend. ES wird b. fürchtet, daß ihm mit den Kindern ein Unglück zugestoßen ist. Platen war früher Leiter der Bilzschell Naturheilanstalt und ist Herausgeber eines bekannten populären Werkes über Naturheil, künde. — Die Bereini,ung der neuen Kaffenärzte de hiesigen Ortskrankenkasse erläßt heute eine lävgrre Erklärung, in der st: sich dagegen verwahrt, vaß Kassenmitglieder »ach Einführung de» neuen Systems ohne die nötige ärztliche Hilse geblieben seien und ferner zusichert, daß die neuen Aerzte, auch wenn der Kaflenvorstand beschließen sollte, die Familienmitglieder für kurze Zeit von der freien ärztlichen Behandlung auSzuschließ-n, fortsahren werde«, auch den Familie» nach wie vor in allen Fällen ohne jedes besondere Entgelt ärztliche Hilfe zu leisten. — Zittau, 11. April. Im Hirschfeld« scheuten heute nachmittag beim Herannahen eines Zuges die Pferde eine» Geschirre». Sie durchbrachen die Bar riere, sodaß der Wagen von der Maschine erfaßt und einige Hundert Meter fortgeschoben wurde. Der Kut- scher lag zwischen den Räumern der Lokomotive und war schwer verletzt; an seinem Aufkommen wird ge zweifelt.
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