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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.04.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190404143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19040414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19040414
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-04
- Tag 1904-04-14
-
Monat
1904-04
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.04.1904
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Meldung »ältlichen Kuro« icht vo« lbkiluug idsch« efehl de» Leutnant» ) faßte» I --Pa- in dem er Insel Japaner alle tocheu in die Verluste, rosfiziere n Tage rher be- f den 9. sten bei iS Dorst »f. Al» oaren sie «estrigen. Mann ;ung der :n Barle Jägern sämtlich mer den tllch be- ien über ntgegen- « nach istehende rS dem -as auch , in den anischeu Reiterei erbri* ni AuS- terium» )e wird vei au» eiwillig dritte» stanschs beiden gksagt, zu den von 21 estraste, e liegt rei um Mana- Asiaten lich zu lpischeu :n geo- zu den in dem ich au» ich da» pt der edivgte n aus- heit zu ren zu chtigste n war ceu die tanjche ", wie h aber es der werden ogeuen mschen rchend. Schloß Leiters rs am Lie t, den verlobt hatte ragen, e war Died- mdlich )aben, emden eherr- te sie, lleicht m er- . Lr plan- hmte. ri der an zu ! böse Im letzten tür- Major v. Glasenopp folgt den Herero; dadnrch ifismano, des FleiichermeisterS Paulus und des Fuhr-IZweikampsrS iwiuigerGorzensirine Mitwirkung au den Bewegungen deS Hsup-i wrrkSbefitzerS Schulze überzuspringen. An ein Retten Gattin des F wurde jedoch ge- torp- unter Oberst Dürr gegen die Herero in den der Scheunen und ihre» Inhalts war nicht zu denken, dadurch in di vajatibergen ausgeschlossen. wehr, der gestern Montag beim Polizeiamt Tetschcn in freiwillig gestellt und ist in Hast genommen hat sich Böhmen worden — Chemnitz, 12. April. In dem früh 4 Uhr 25 Min. vou hier nach Dresden verkehrenden Per- ionenzuge hat sich heute zwischen hier und Flöha in iaem Abteil 1. Klasse ein unbekannter Reisender ent leibt. Der Leichnam wurde der Ort-Polizeibehörde in Flöha übergeben. — Limbach, 12. April. Bei ein m Bcgräb- ni-, auf dem Wege zum Friedhose, und zwar an der Ecke der Chemnitzer- und Pleißaerstraße, fiel am Sonntag Nachmittag der als Träger fungierende Arbeiter Drechsel ohnmächtig um. Er wurde zunächst uach dem Kronk-nhause gebracht und, nachdem ihm ärztliche Hilfe zuteil geworden war, in seine Wohnung gefahren, woselbst der Arm; noch am selben Abende starb. Ein jahrelanges Lungenleiden und plötzlich eintretende Luogenblutung sind die TodeSursach». - «Üif-W Et. Michel«, 12. April. Bei der Schutztruppe in Sudwestairika steht auch ein hiesiger WcberSsohn, Eugen Löscher, der Ende Januar dir Seereise dorthin antrat und seit Mitte Februar in Windhuk kaserniert ist, woher an seine Ebern dir jetzt die besten Nachrichten getanzten, zum Teil auch aus den üblichen Ansichtspostkarten. Der Bater der Jünglings nahm am Feldzüge gegen Frankreich von Anfang bis Ende mit teil, ohne den geringsten Nach- teil davonzutragen, und im verflossenen Winter erlitt er bei einem leichten Fall einen schweren Kvöchelbruch, wodurch er auf längere Zeit arbeitsunfähig, sodoß wurde ein bei den Grenadieren stehender Sohn zurUnterstützung in» Elternhaus entlassen wurde. — Zfchop««, 12. April. Die Hauptversamm lung der Kirchenchor-Berbandes der sächsischen Landes kirche beschloß, die nächste (Vlll.) Tagung zu Ostern 1906 in Zittau abzuhalten. — Lobsdorf, 12. April. In derselben Weise — mittels Ausschneiden» einer Fensterscheibe — wie n Callenberg in der Nacht zum Donnerstag ist in der Nacht zum Sonnabend hier an zwei Stellen eiv- jebrochen worden, und zwar bei Herru GattengutS- "fitzer H-rmann My?r, woselbst ein Frauenpelz mit schwarzem Pelzsutter und Plüsch-Ueberzug im Werte von 30 Mk., eine fast neue grün und goldkarrierte wollene Sophadecke im Werte von 10 Mk., zwei Taschentücher, grauwollene Socken, eine Zylinderuhr und Eßwaren gestohlen wurden, und bei Herrn Gutsbesitzer LouiS Gläser daselbst, dem aus der Wohn stube ein Taschentuch und Eßwaren entwendet worden sind. -u- Reichenbach bei Hohenstein, 13. April. In der Nacht vom Montag auf Dienstag wurde auch hier in der Wohnstube des GartengutSbesitzerS LouiS Bogel eingebrochen. Die Diebe sind im Besitze eine- Glasschneiders gewesen, denn sie haben eine Fenster- täfel kunstgerecht durchschnitten, das Fenster geöffnet und sind dann eingestiegen. Sie fanden etwa 10 M. Geld und einige Kleidungsstücke, welche sie Mitnahmen. ZweifelSloS sind eS dieselben Diebe, welche in Callen berg und Lobsdorf (siehe oben d. Red.) ihr unehr liches Gewerbe trieben. Hoffentlich gelingt es der Gendarmerie bald, durch Festnahme der Einbrecher die Bewohner der Umgegend zu beruhigen. — Neustadt bei Siegmar, 12. April. Der seit Mittwoch voriger Woche flüchtige Schweizergehilfe Joseph Beicht« au» Böhmen, welcher der Firma P«ul PinkuS u- Co- hier 300 Mk- unterschlug und damit durchging, fahrerklub, sowie die Deputationen der Schuhmacher- Innungen aus verschiedenen Städten. Die vier ältesten Mitglieder ver Jubelinnung, alles Greise von hohem Alter, die 40 bis 60 Jahre lang ihrem ehrsamen Handwerk obgelegen haben, wurden im Kutschwagen nachgesahren. Die Festrede hielt Herr Pfarrer Hartig. — Lengenfeld t. 12. April. Gestern nach, mittag >/,6 Uhr ist der bei dem B aunternehmer Berndt auf dem Bahnne bau hierselbst beschäftigt gewesene Ar- beiter Wenzel Misek von einem Bauzuge de» Unternehmer» abgestiirzt und überfahren worden. Der 23 Jahre alte unve heiratete Misek ist an den Folgen der Verletzungen gestorben. — HUvdsgrü«, 12 April. In ziemlicher Auf. cegung befindet fich seit Ostern die Einwohnerschaft unserer Gegend, nachdem bekannt geworden ist, daß zwe> Bewohner de- Nachbardorfes Oberdermtgrün, der Schneide,M'istrr und Oekonom Mvx Egerland und der Weber Mox Spranger, versch vunden find Egerland soll sich schon lange Zeit mit Auswanderungsgedankt« getragen und Spranger zu dem gleichen Beginnen über redet haben. Mehrere in den letzten Tagen präsentierte gefälschte Wechsel deuten an, daß Egerland der deutsche Boden zu Heß geworden ist. Seine in keinegwexl glän- «enden Verhältnissen lebende achtbare Familie wird all- ;emem bedauert. — Dresde«, 12. April. Da» OberkriegSge- richt verwarf die vom Gerichtsherrn zu Gunsten deS Rittmeisters Hupfeld, der wegen Zweikampfes zu 6 Monaten F stung verurteilt worden war, ungelegte Revision. ES bleidt demnach bei der zuerst auSg>> aocfenen Strafe. — Ja der Urteilsbegründung wirk auSgesührt, die Beweisaufnahme habe den Beweis er- bracht, daß der Angeklagte wegen der Ursachen des — Bon dem an der Karlftraße gelegenen Städtische« Grundstück ist in letzter Zeil von zolbwüchstgen Burschen vcS Nachts die mit Stachel» vrayt versehene Einfriedigung zerschlagen und aus die Straße geschleudert worden. WaS sür schlimme Folgen derartiger Unfug nach sich ziehen kann, lehrt ein erst kürzlich daselbst vorgekommeuer Fall. Ein des NachtS diese Straße passierender älterer Einwohner stürzte in der Dunkelheit in den aus die Straße gk- legteu Stacheldraht und zog sich hierbei mehrere, zum Glück nur leichte Verletzungen zu. In Anbe tracht der schweren Strafen, die derartige Flegel ien nach sich ziehen können, verweisen wir auf die wieder- holten Bekanntmachungen deS StadtrateS über daS ungebührliche nächtliche ^mherziehen von halbwüchsigen Burschen und Mädchen aus den Straßen und Plätzen und Anlagen der Stadt, wonach alle Eltern und Lehrherren rc. sür die von ihren Kindern und L-Hr- lingen rc. begangenen Uebertretungen dieses Verbote- überall dann verantwortlich gemacht werden, wenn ihnen ein Mangel an der ihnen obliegenden Aufsicht?» sührung zur Last fällt. — Dir die-jäyrigm Frühjahrs Kontroll Versammlungen der Mannschaften veS Beurlaubten fiundeS im Amr-gerichtSbeznk Hohenstein Ernst thal finden im Schützeahause daselbst in nachstehender Weise statt: Am 14. April vvlm. Uhr: Landwehr I, welche in den Jahren 1891, 1892 und 1893 in den Dienst ge- treten oder in diese Jahresklaffen zarückoerseßt «st. Am 14 April, nachm. 2 Uhr: Landwehr l, welche in den Jahren 1894 und 189k in den Dienst getreten oder in diese JabrcSklaffen zurückversetzt ist. Am 15. April, vorm */,l0 Uhr: Rrservsten, welche in den Jahren 1896, 1897 und 1898 in den D-enst ge- treten oder in diese JabrrSkleffen zurückoersetzt sind. Am 15. April, nachm. 2 Uhn Reservisten, welche in den Jahren 1899, 1900, 1901, 1902 und 1903 in den Dienst getreten ober in diese JahreSklaffen zurück, versetzt sind, sowie die zur Disposition ihrer Truppen- teile und die zur Titpifition der Ersatz-Behörden Entlassenen. Am 16. April, vorm. r/,10 Uhr-, Ersatz - Reserv sten, welä e in den Jahr-n 1871, 1872, 1873, 1874, 1875 1876 und 1877 geboren find. Am 16. Ap il nachm. 2 Uhr: Ersatz.Reseroisten, welche in den Jahren 1878, 1879, 1880, 1881, 1882 und 1883 geboren sind- — Hetmatsgrütze i« der Fremde sind die Lokalblätter. Das hat schon so mancher an sich selbst erfahren, der an anderen Orten lebt und bei dem daS heimatliche Blatt als ein liebgewordener, stets gern gesehener Gast allwöchentlich einkehtt. Auch jetzt nach dem Feste gehen wieder zahlreiche junge Leute nach fremd«-« Orten >n die Lehre oder in Stell ung, und mit Sehnsucht erwarten sie dann bn fliche Nachrichten aus der Heimat, von den Eltern, Freun den urd Brkannten, oa sie eben in den für sie noch ungewohnten fremden B-rhältmssen sich mit Allgewalt zur S ätte ihrer sorglosen Kivderzrit hingezogen sühlen Diese Liebe und Anhänglichkeit zur Heimat erlischt ni<», damit sie aber immer mehr gefestigt werde, dazu trägt die heimatliche Zeitung ein gut Teil mit bei, da sie über alle wichtigen Ereignisse in Stadt uvd Land berich rt und auch durch ihren Inseratenteil den in der Ferne wohnenden Leser über alle sonstigen Bor- kommnifse auf d.m Laufenden hält. Die Eltern der in die Frrmde gehenden jungen Leute sollten da her nicht versäumen, ihren Kindern zu ermöglichen, daS heimatliche Lokalblatt bei der Post bestellen zu können, sie werden den letzteren hierdurch eine große Freude bereiten und zur Pflege deS HeimatstnneS ebenfalls in dankenswerter Weise beitragen. — Kestgenommen und dem hiesigen Königs. Amtsgericht zugeführt wurde heule durch vnsere Polizei der Handarbeiter Karl Edmund Gürtiaer, von dem wir feinerzeit berichteten, doß er die in den Anlagen deS E zgebirgSver.icS verübten Baumfrevel durch Um- und Anschneiden von Ahorvbäumen Vegangen habe. Gärtner hielt sich feit dieser Zeit verborgen, da er außerdem noch vou den Staatsanwaltschaften Zwickau und Chemnitz wegen RücksallSdiebstahlS steckbrieflich gefucht wurde. — Geftohle« wurden in der Nacht vom 11. zu« 12. d. M. aus einem hiesigen Neubau 8 Slück 3^ Meter lange uvd 24 Millimeter starke kieferne Bretter, sowie ein vierkantiger 4 Meter langer Balke«. Etwaige Wahrnehmungen wolle man der hiesigen Polizeiwache mitteiler. — Glartcha«, 12. April. Der 48. Bezirkstag deS B-zirk-verbande» Glaucha» findet am 23. d. M. 11 Uhr vormittag- hier statt. — Die Anmeldungen zu der Auist llung, die mit dem i« Juni hier statt- findenden 18. Sächsischen GastwirtSverbandStage ver- bunden sein wird, gehen so zuhlreich ein, daß schon fitzt die zur Bersügung stehenden Räume nicht au«, reichen und ein Hallenbau sich al» notwendig erweist. Der GarantiesondS hat bereit- eine Höhe von 10000 Mark erreicht. — Keine acht Tage sind seit dem letzten Brande vergangen und wiederum wütete gestern abend hier ein große- Schadenfeuer, da» zweifelsohne ebenfalls durch böswillige Brandstiftung entstanden ist. Diese- Mal war e» der gegenüber der Wol,'scheu Garnwäscher, i auf dem Sandanger befindliche, aus vier Scheunen bestehende Sebäudrkomplex den der Verbrecher fich zum Schauplatz feiner Tätigkeit aus gesucht hatte. DaS Feuer kam gegen >/,10 Uhr in der nach der Straße zu b legenen Scheune der Witwe Töpfer au«, um sodann mit rasender Schnelligkeit au! sie danebenstehenden Scheunen deS Oekonomen Peter- ÄchstsLes. Hohensteitt-Ernstthal, 13. April 1904. Wettervoraussage des Kgl. Sächs. Meteorologische» Instituts zu Chemnitz. Für Do««erStagr Unsicheres Wetter bei normaler Temperatur und südöstlichen Winden. Barometer: mittel. 14. April: TagrSmittel: -j-6,7. Maximum:-s-10,4. Minimum: -fi-2,40. Vom Lrritgsschauplatz ill Züd- westafrika. * Von dem Gefecht bei Okaharui entwirf! die „Köln. Arg." solsende, die biSberigen Angaben in einzelnen Punkten noch ergänzende Schilderung: „Die Abteilung des Majors ». Glasen«pp bestand au« elwa 500 Mann, den Kompagnien Fischel und Lie der der Marine-Infanterie, der Er-atzkompagnie der Schutztruppe unter Leutnant v. Winkler, 4 Maschinen- kanomn unter Oberleutnant z. S Man-Holt und 2 Maschinengewehren- Nur wenige Reiter hatten von bei Schutztruppe der Ab eilung beigegeben werden können und ein großer Teil der Berittenen fiel in dem G fecht am 13 März bei Owikokoreio Der Aulktärunj-dienft wurde dadurch außerordentlich erschwert. Nun »st dae Gelände, in welchem unsere Truppen operieren, g«nz un übersichtlich- Dichtes Dorngebüsch, d«S fich nur auf den engen Wegen durchschreiten läßt» dehnt sich überall au« und verhindert die Umschau. Durch diesen Buschwald w« am ersten Ostertag Major v- Slasenapp im Marsö von Okaharui nach Onjatu Er hatte von Owikokorero den Gegner südöstlich bei dem 16 Kilometer entfernten Otjikuoko gesucht un» sich dann nach Nordosten über Ok - harui auf Onjatu gewandt. Während die Herero bis zum Gefecht von Owikokorero den Rückzug immer tiefer in d«« Damaraland fortgesetzt hatten, waren sie jetzt plötzlich wieder nach Nordosten abgeschwenk', im rechten Winkel zu ihrer bisherigen Marschrichtung. Major o. Glasenapp suchte sie zu erreichen und zum Stehen zu bringen Vor der Kolonne befanden fich die wenigen Berittener, um einige besonders schlimme Wegestellen zu erkunde-', ver mutlich unter Oberleutnant »Winkler, dann folgten die Kompagnie Lieber deS Marine-Jnsanteric-Ba taillonS, die Geschütze, die Schutztruppe, welche an, scheinend in zwei Kompagnien geteilt ist, der Train und den Schluß machte die Kompagnie Fischel de« Marine. Infanterie Bataillon». Durch den Zustand dir Wege muß nun die Marschkolonne recht lang geworden sein- Die Herero scheinen gleichzeitig die Vorhut und die Nachhut angegriffen zu haben, die Beschaffenheit deS Gelände» gestattete ihnen, wenn man au» der Zahl der Toten schließen kann, eine Art Feuerüberfoll auf den Nachtrupp zu unternehmen und den Deutschen schwere Verluste beizubringen. ES wird al» ihre Abficht bezeichnet, fich der Proviant- wagen zu bemächtigen, eher ist jedoch auzunehmen, daß sie suchten, die Patronenvorräte zu erbeuten, da allmählich ihr Echießvedars auf die Neige gehen wird. Durch daS Eingreifen der Maschinengeschütz», welch' auf einer Lichtung auffchren konnten, und einer von Oberleutnant Gras Brockdorfs vom S-e- batailloü geführten Kompagnie der Schatztruppe konnte der überlegen--, zum Teil berittene Gegner ge«o:fen und versolgt werden. Er zog sich nach Nordosten auf Oijikuara zurück, das von dem GrsechtSseld etwa zehn Kilometer entfernt ist. Au» der Richtung dek Rückzugs kann man schlichen, daß der Angriff auf die rechte Flanke der Marschkolonne ersolgte. Die Spitzen- kompagnie unter Hauptmann Lieber war n cht in so schweres S« fecht verwickelt worden, der Gegner hat wohl mehr die Absicht gehab', sie zu beschäftigen, um sie zu verhindern, der Kompagnie Fächel zu Hi fe zu kommen. Die Nachhut hat jedenfalls eine geraum, Zeit allein sich der Feinde erwehren müssen, da da- Kehrtmachen einer schmalen Kolonne lange dauert. — Rosse«, 12. April. Die hiesig- Schuh- macherinvung beging gestern daS Jubelfest ihres 300- jährigen Bestehens. An dem Feste beteiligten sich 80 Innung-meister, die städtischen Behörden, der Lehrkörper der Stadtschule, die Schützen, die Feuer- wehr, der Gesangverein, die Turnvereine, der Rad- Sonst seien noch solgendeMeldungen verzeichnet - Ports, 12. April. Rach einer Meldung au- Petersburg verläßt der frühere Adjutant des Herzog« von Oldenburg, Prinz Orbeliana, Ende April seine Gar- nison Tifl.S mit einer Abteilung kaukasischer Kosaken zu deren Führer er bestimmt ist und die in Ostafien an der Front verwendet werden sollen- General Ssacharow, der bisherige Kommandeur deS ersten Armeekorps der Mand schurei-Armee, Bruder de- Kriegsministers, ist zum zweiten Stabschef dieser Armee ernannt worden. Den Befehl über das erste KorpS übernimmt General Stackelberg, ein Vetter des KontreadmiralS gleichen Namen-, der früher daS Wladiwostok-Geschwader kommandierte. — General Kuropatkin hat große Lieferungen von Gebirgs artillerie beantragt, die jetzt in russischen Werkstätten au geführt werden. Tokio, 12 April. Die au» ru'siscben Quellen herrührende Anklage, daß die japanischen Truppen bei Tschöndschu daS Privilegium der Roten Kreuzflagge mißbrauchten, intern sie Zuflucht in einem zu einem Hospital eingerichteten Haufe gesucht hätten, wird hier in Abrede gestellt, und erklärt, daß diese Erfindung beabsichtigte, die Japaner in den Augen der Welt zu verunglimpfen. Eine amtliche Nachforschung nach diesem Gerücht ergab, daß Japaner eine Berband- station hinter chren Fcuerlimen eingerichtet hatten und dieselbe nur benutzten, um die Verwundeten zu pflegen. Söul, 12. April. Die japanischen Behörden bestätigen, daß vielfache Scharmützel zwischen Tschunsu und Widschu stattgesunden haben. Da- GroS der ersten japanischen Armee befindet sich ia der Nähe von Widlchu. Tokio, 13. April. Mau glaubt, daß eine Schlacht am Jalu begonnen habe, obgleich noch keine direkte Meldung darüber eingegaogen ist. Die bei der ersten Armee befindlichen MilitärattacheeS erhielten die Weisung sich zur Abreise bereitzuhalten, man glaubt, daß sie in einigen Tagen abgehen werden. Niutschwaug, 13. April. ES sind Vorkehr- ungeu getroffen worven zur Wahrung der englischen Interessen während des Krieges und zur Wiederher stellung der Vertrag-recht- in der Stadt. Die Ab- fohrt de- englischen Kanonenboote- „E-piegle" gibt den russischen Behö ben freie Hand und gestattet ihnen, da- KnegSrecht in Anwendung zu bringen. Die letzten Kauffahrteischiffe sind gestern abgegangen. Die Sch'fffahrtSgesellschaften machten den hiesigen Agenten die Mitteilung, daß sie keine Schiffe mehr schicken werden. Die Straßen der Stadt werden nicht be leuchtet. Jede Bwegung der Schiffe aus dem Flusse während der Nacht ist untersagt. Die Feuer wchr mußte sich daraus beschränken, da durch die Glut und den umhersprühende» Fankeurrgen bedrohte Wolz'jche Fabritgrundstück vor dem Schicksal der Scheunen zu bewahren. Glücklicherweise gelang diese- Bemühen, obgleich die Fabrik an einer Stelle bereit- Feuer gefangen hatte. Erst gegen Mitternacht «ar die höchste Gefahr beseitigt, sodaß ein Teil der Feuerwehrmannschaften wieder abrücken konnte. Die Abgebrannten haben sämtlich versichert gehabt; auch war es möglich, aus den Scheunen des Oekonomen Petermann und des Fleischermeisters Paulus die in ihnen lagernden Maschinen, Wagen und Geräte recht- zeitig zu entfernen. in einer Zwangslage befunden, denn seine Standes- ehre gebot e« ihm, fich mit dem Avgeklaztra zu schlagen. Demgegenüber mußte der Einwand de« GcrichiSherra, daß H., wie allerdings zazegebe» »erde» muß, fich ebenfalls in einer Z»ao-Sl«ge befand, un berücksichtigt bleiben, denn diese war selbst verschuldet, de» »eiteren mußte auch der Umstand, daß der Ange klagte vom Eh evrat bereit» schwere Strafe erlitte» hat, ohne Einfluß auf die Strafau«messung bleiben. Als Vertreter des Krieg-Ministerium» »oyvte der Ge heime Krieg»rat Sturm der Verhandlung bei- — Kamenz, 12. April. Ein zoologisch iute- reffanter Fall ereignete sich hier, indem eine der dort anwesenden ZirkuStruppe Ww. Adolfi-Renz gehörige arabische Stute ein Hengstfohlen mit einem Bull doggen- oder Boxerkopfe zur Welt brachte, dem Augen und Nasenlöcher fehlten, daS sich im übrigen aber al» ein vollständig normale» und schöne» Exemplar dar- teilte, unterdessen aber verendet ist. AIS Ursache >ieser Abnormität wird von sachverständiger Seite Ec- Reiter» gesährliche Gegner Haber, ü kische» Kriege gehörte eine Ssotnie freiwilliger zur Leibwache Kaiser Alexander» 2., wurde jedoch ge- lrgentlich anderen Lruppeoteilen überwiesen. Sie zeichnete fich durch ungestüme Tapferkeit, aber auch durch Graufamktit aus. Gefangene wurden grund sätzlich nicht gemacht. S» wird wissenswert sein, die kriegerische Tätigkeit dieser Brigade zu verfolgen. Vermischtes. * Z« der Auffindung des gesunkene« englischen Unterseebootes „ch k" meldet die „Daily NewS" trotz offizieller Dement- au- Ports mouth, daß das fubmarine Fahrzeug tatsächlich ge- hoben wordm war, aber nach einer geschützten Stelle bei Brmbridge geschleppt und dort abermals aus den flachen Fetseugrund hinabgelassen wurde. Nachdem die Vedcckung deS Au-guckturmS sortgenommen und auf diese Weise den Tauchern Zutritt zum Schiff ver- i schafft wvlden war, machten letztere die überraschende Entdeckung, daß von den elf zur Zeit der Katastrophe > an Bord befindlich gewesenen Leute nur zehn al» Leichen im Boot eivgeschlofsen sind. Man v-rmute», doß nach Eintritt de» Unglück- der elfte Mann, näm lich der Ingenieur Parkinson, von den übrigen durch die Torpedoröhre aus dem Schiff gelassen »urde, um den lebendig Begrabenen womöglich Hilse zu bringen. Die zehn anderen haben eine Botschaft auf einem Notizbuchblatt hinterlassen, deren Inhalt aber »och nicht bekavvt gegeben wurde. Der wasserdichte Ver schluß deS Bootes ist leck geworden und hat Wasser sowie allerhand Seegelier durchgeloffen, welche» die Leichen schrecklich verstümmelt hat. Die bedauerns werte Besatzung war nach der Katastrophe in den wasserdichten Abteilungen ring-schlossen und konnte offenbar den Apparat zur Hebung deS Unterseeboot- an die OberfläLe nicht in Grng bringen. * Alles schon dagewese»! Sia Leser in sreiburg i. B , der de» „Sch«lk hinter ihm' h«t. schreibt >er „Frks Ztg." :De„K»nm rf«lts". «» der bc,chrävkte Leute nicht -rang herumnörzel» konnte», ist darch«»» nicht« Reue», so» eru sie »«r in der zweite» HSl'te »e« 18 Jahrhundert» schon einmal «»geführt. Aller dings fck«ei»t sie fich auch damals keiner große» B liebl- heit erfreut zu haben, den» kein Geringerer al- Schiller rät al- „Gegenmittel" da- — S-ugen av; io seinem Gedicht „Macht des Gesaoze-" endet der Dichter die vierte Strophe mit dea Versen: S« st winde» jedeS Knmmn- Falte», so lang de« Lede« Zauber walte»" Offenbar wollte Schiller nicht allzu deatl ch »erde» und kleidete seinen Rat dc-halb i» eine z»cidc»tige Form s» daß ihn der Staatsanwalt nicht fassen konnte > der Hauptfchuldige war, indem er zu der Freiherr» v. Ompteda Beziehungen unterhielt, 'üadurch in die Ehe deS letzteren eingriff und dessen Ehre in der schwersten Weise verletzte, v. Ompteda habe sich chrcckev der Mutterstute vor einem Hunde ge nannter Raffe bezeichnet. — Zittau, 12. April. In ihrer letzten Sitz ung haben die Stadtverordneten aus Anregung deS Herrn Prof. Gurlitt - Dresden beschlossen, die daS Mauerwerk der Ruinen aus dem Oybin schädigen den Bäume zu entsernrn und die in der Nähe deS Pesch?ck-DenkmalS aus dem Burghose gelegene Marien säule freizugeben. Abgelehnt wurde die.vorgeschlagene Abtragung der Erdhügel aus dem Burghofe und die Ausgrabungen aus dem Klosterhofe. Die bereits von Herrn Or. ivA. RathgenS auSgesührten Ausgrabungen sollen unter Aufsicht einer aus Mitgliedern beider städtischen Kollegien bestehenden Kommission wieder eingeebnet werden. Die Mehrheit der Stadtverord neten war der Ansicht, daß die Freilegung der Ruinen nur für die Archäologen von Interesse sei, daß da gegen die landschaftliche Schönheit unseres OybinS, wo die Natur, mit der Kunst vereint, ein so herrliches Bild geschaffen, sehr leiden würde. — Leipzig, 12. April. Die Irrfahrt eines Kranke» nach einem behandelnden Arzt fchitdert drastisch ein mit Namen gezeichnete- „Eingesandt" ir. einem hiesigen Blatte. Eine gefährliche G-schwulst am Halse, die operiert werden mußte, veranlaßte den Patienten am 1. April (Karsreitag) seinen Spezialarzt aufzusuchen. Dieser lehnte, weil der Kranke Kassen- mitglied ist, ab. Die Konsultation eine- anderen Arzte-, die am ersten Osterseiertag vachgesucht wurde, kam gleichfalls nicht zu stände. Ein Plakat an der Tür belehrte den Kranken „Mitglieder der Kaffe wer den nicht behandelt, weder umsonst, noch gegen Be zahlung . . ." Nu» macht der Kranke die Wander ung auS dem äußersten Westen der Stadt nach dem Osten, wo die ärztlichen BeratungSallstalten ihren Sitz haben, aber BeratungSanstalt I behandelt chirurgische Krankheiten „mit Ausnahme det 1. Oster- feiertageS." Darum nach dem DiakonissenhauS, eS öffnete seine Pforten — „mit Ausnahme de- Sovn- tagS"! Der Paiicnt kann nicht warten, er muß an demselben Tage einen Arzt sprechen. Nach dem Ver zeichnis stehen zwei D-striktSärzte zur Verfügung. Er wählt den erste», eine altbekannte Persönlichkeit. „Der Herr Doktor ist bis Donnerstag verreist", er klärt da- Mädchen. Endlich — der zweite DistriktS- arzt war zu Hause! Aber, schließt der Einsender, er schien die Abfertigung an der Tür im Interesse de» KassevvokstaudeS für die rationellste, d. h. für die schnellste zu halten; er belehrte mich, daß ich am besten täte, mich schleunigst nach Beratungsanstalt ll zu begeben, die auch am Feiertag geöffnet sei, wenn e» auch ander- im Verzeichnis stehe! Hier erst l wurde mir die ersehnte ärztliche Behandlung zuteil... , ES ist hart, die Schärse deS KampseS am eignen ! Leibe erfahren zu müssen!
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