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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 03.02.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190402037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19040203
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19040203
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-02
- Tag 1904-02-03
-
Monat
1904-02
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 03.02.1904
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schlagen. Wie seinerzeit berichtet worden ist, war fiel nnd die Kleider der D. in Brand setzte. Der Mann wurde die» in seiner Schlaftrunkenheit nicht 'eher gewahr, als bi» ihm sozusagen da» Hemd vom Polizei darauf «llsmeEaw, zweier Revolver brlanb- zur Untersnchuug und Lch. Tragens von Schußwaffen belegt. Auch soll er schon Leipzig, ist da» Verlangen, eine s lche Datumsangabe gesetzlich vorzuschreibev, schon seit Jahren an die Reichs- egicruog gestellt worden — leider bisher erfolglos! Vielleicht bringt der Darmstädter Fall mit seinen Eo.: Hennig und Teichmann, deren Revision das Reichsgericht beachtlich gefunden hat, statt. — Die Strafkammer des hiesigen Kgl. Landgericht» verurteilte den Barbier Rudolf Graichen aus Callenberg bei Saldenburg, der bis Mitte Dezember vorigen Jahre» Kassierer eines dort bestehenden Sparvereins war, wegen Unterschlagung zu 1 Jahr Gefängnis und 3 dene Ehejubiläum feierte vorgestern in voller Rüstig keit da» Ehepaar Buchhändler Ochmigeu hier. - Lh-amich, 1. Febr. I« Stadtteil Alt- chemuitz wollte heute nachmittag in der 5. Stuvde ein bei seinen Eltern wohnender 26jähriger lediger Fabrik arbeiter einen alten verrosteten Revolver, Wahlschein- ich ohne zu wissen, daß dieser noch eine scharfe Patrone enthielt, putzen. Dabei hat sich die Waffe entladen und die Kugel ist dem Unglücklichen in die linke Brustseite gedrungen, sodaß er alsbald verstarb. — AWi-a«, 1. Febr. Rach dem neuen Hau»- haltplan sollen in hiesiger Stadt drei weitere Polizei, junde beschafft werde». — Im Monat März findet fier die Hauptversammlung gegen die vorm. Direktoren >er verkrachten Werdauer Maschinenfabrik Popp u. — Werd««, 1. Febr. Am Sonnabend nacht» >etraf den Stuhlarbeiter Dämmrich ein schwerer Un- all. Er war am Tische eingeschlafeu und ist dabei >er aus dem Tische stehenden und brennenden Peko eumlampe zu nahe gekommen, so daß dieselbe um Berlin, 1. Februar. Der kaiserliche Generalkonsul telegraphiert au» Kapstadt, daß nach Mitteilung der dorti gen Regierung die Bondelzwartß-Hottentotten von Oranje sich unter ihrem Häuptlinge am 28. Januar ergeben hätten; die Uebergabe der in Kharattergen wohnenden Aufständischen wird erwartet. Hamburg, 1. Februar Der Dampfer »Adolph Woermann" mit dem ersten VerstärkungStrantport für die Schutztruppen in Westafrika hat heute früh 3 Uhr Dooer passiert Der Dampfer »Emilie Woermann" ist mit den von Duala gesandten Geschützen und der Mu nition, sowie 6 Unteroffizieren am 31. Januar nachmittags in Swakopmund eingetroffe». Der Dampfer »Lucie Woermann", der am 6. Februar abgehen soll, hat heute mit dem Laden begonnen. Lo«--«, 1 Februar. Die Liverpooler Firma Elder Dempster L Co-, die zahlreiche Danipser «ach Süd- westafrika gehen läßt, telegraphierte an Kaiser Wilhelm, daß sie angesichts des Ausstandes der Herero ihre Schiffe der deutschen Regierung zur B rsügung stelle. traurige» Konsequenzen als Vorbeugung gegen eine Wiederkehr derartiger schrecklicher Ereign ffe die hier augrschnittene Frage eiuer umfassenden Lösung näher Mord und Selbstmord in Gersdorf. Ueber die bereit» gestern ausführlich gemeldete grausige Tat können wir noch folgende Einzelheiten berichten : Da» ermordete Mäochen Martha Lcisching fft am 8. Ap.il 1885 geboren, ihr Vater ist, wie schon mitgeleilt, Holzbildhauer in Erfenschlag. Noch am Sonntag ist d,e Mutter mit ihrer Tochter bei deren Dienstherrschaft gewesen und hatte von der beadsich- tigten Mitsührt nach G rrdors abgeraten; auch die Tochtor ihrer Dievsthtir chast hatte sie zurückhalie« wollen. Noch vor Kurzem halte die L. zu ihrer Mutter geäußert, wenn si- Sch. hcirateo soll, werde es keine glückliche Ehe werden. Eugen Schaarschmid. ist alS Sohn einkS BirgzimmerlingS in Geridori a» 13. August 1881 geboren, seine vor einigen Jahren verstorbene Mutter war Hebamme hier. Nach seiner beeudeten Schulzeit erlernte er das Böttcherhandwerk und diente später freiwillig bei den Husaren. Rach seiner Dienstzeit ging er als Hilfsarbeiter zur Post und war z. Zt, wie erwähnt, dienstlich in Chemuitz beschäftigt. Bereits im Nov-mber vor Jahre» wurde die Kriminal baß er sich i« Besitz Die Angekgrnh it kam wurde Wege» unerlaubte» mit 64 Mark Geldstrafe damal» seiner Geliebten So bedauerlich sich der Darmstädter Fall ist karm er «coigsteuS insofern sei» Guter haben, als er die Veranlassung wird, die Rolwendigkeit des erwähn ten Wieder,t-fkocheus aller Konserve» (»ameutlich a»ch de» Spargel-!) m t g'ößte« Nachdruck einzuschärfen. Im Anschluß hieran sei auch darauf verwiese», wie unbedingt nölig r» ist, daß die in den Handel gelan genden Gemüsekonserven Büchsen mindesten» da» Jahr ihrer Einmachang in einer jeden Fälschung uuzugäng- lichen Weise — etwa durch Einschlagen eine» Stempels — an sich trogen. Hervorragende Chemiker haben nämlich aus Grun» eingehender Versuche die Bcfärch- tnng anSgespkochc», daß selbst ein Aufkacheo mehr jähriger Konserven, wenn sie metallische Oxidierung«, en halte», die sich dnrchao» nicht immer im Geruch oder Geschmack kund tun, die Möglichkeit von Vergis- tmgjen nicht aoS^chließt. Seiten» der große» Gast — Mittweid«, 1. Febr. Bei« Tiefergraben eine» Brunnen» in der Webwarenfabrik von I. G. Rüdiger und Söhne wurden die in de« ca. 15 Meter tiefen Brunnen beschäftigten Brunnenbauer Schlimpert au» Lauenhain und Anke au» Mittweida durch aus- strömende Grubengase betäubt, Ler oben an der Winde beschäftigte Brunnenbauer Milde ahnte Unheil und ihm, sowie einigen berbeigeeilten Helfern gelang es unter Benutzung de» Rauchhelms der Freiwillige» Feuerwehr die beiden betäubten Mänver herauSzuhole». Die von ärztlicher Seite sofort angestellten Wieder- belebungSversuche halten erfreulicherweise bei beiden Verunglückten Erfolg. WMtS li Mnßm-inW v-m s. Februar 1V04. Vorsitzender: Herr Oberamtsrichter Käßderg. 1) Eine Schlägerei, die in Langenberg in der Nacht z»m 3. November vorigen Jahre», gelegentlich der daselbst »bgehalteneu Kirmetseicr stattgefunder hatte, bildete den ersten Gegenstand der hentige» Sitzung Wegen gemeinsam verübter Körperverletzung mußte» deshalb der Maurer Otto Friedrich, der Zement- arbeiter Richard Max Friedrich, der Maurer Karl Hermann Fleck und der Handarbeiter Robert Herman« Beck, sämtlich av» La»ge»berg, auf der Anklagebank erscheinen. Zufolge einer kleine» Reiberei, die auf dem Tanzsaale de» dortigen Gasthofe» entstanden und die sich nach beendete« Tanze iu der Gaststube fortsctzte waren die Angeklagte» auf dem Nachhausewege so aneinander gerate», oaß sie »ach kurzem gegenseitige» Wortwechsel haodgemeiv wurden und nur durch energische» polizeiliche» Einschreiten zur Ruhe gebracht werde« konnte». A»» de» Aussagen der Angeklagten, die sämt lich in ihren Einzelheiten «eit auScivavdergivgen, war nicht zu ««effes, wer ^er eigeutliche aogreifeude Teil gewesen ist. Der Angeklagte Fleck kau» der gemeinsam begangen«» Körperverletzung »icht überführt werden, e» mußte daher gegen ihn aus Freisprechung erkannt werde», da wegen einfacher Körperverletzung Strafan trag wider ihn nicht gestellt worden »ar- Die übrige» Angeklagte» erhielten Geldstrafe» und zwar Ott, Fried rich 15 Mark oder 5 Tage, Mox Friedrich 10 Marl oder 3 Tage und B ck 20 Mark oder 6 Tage Gr'äng- »iS. 2) Ein alter Sander, der schon oft die Bekannt schaft mit de« Strafrichter mache» mußte, der wegen Landstreicheu» u»d Betteln» vielfach vorbestrafte, >»« Böhmen gebürtige nnd zuletzt iu Oberlungwitz aufhält lich gewesene H«»darbeiter Joseph Zeidel, hatte fick »egeu gleicher Vergehe» und, da er de» Lande-ver wiesen ist. »och «egen Ba»»bruche» zu verantwortet!, da er ohne Erlaubnis i» da» Königreich Sachsen wie- der eingewandert ist. ES mußte dieserhalb seme Ver- «rte lung zu 14 Tage» Haft erfolge». 4) Eine »eiter »och ansteheude Privatklagesache mußte auf den 16. Februar vertagt werde», da der Angeklagte nicht erschienen war. Za diese« Termine wurde die zwavgdweise Vorführung de» Beklagten a» geordnet; Aus Crimmitschau fließen d.e Nachrichten naturgemäß allmählich spär- sicher. Heute wird von dort unter dem 1. Februar geschrieben: „Bon der Aushebung de» Verbote» der öffentlichen Aufzüge machte Sonntag nachun tag erst- malig unsere Freiwillige Feuerwehr anläßlich ihres 44. Stiftung-fester Gebrauch. Die gemeldeten letzten Maßnahmen feiten» der Königlichen AmtShauptmaun- schaft und des StadttateS sind sehr freudig hier aus genommen worden, zeigen sie doch, daß der Friede wieder eintriit. Auch da» entschiedene Bestreben unserer Fabrikanten, die Zahl der Arbeitslosen nach Möglichkeit zu vermiudern, wird von allen Seite» lobend anerkannt, uud man hat da» feste vertrauen, daß der gute Ruf unserer Stadt und ihrer Industrie, der durch den Streik einige Schmälerung erlitt, sich bald wieder heben wird." mit Erschieße» gedroht habe«. Nach Aussage der Dienstherrschaft soll Sch sehr aufdringlich gewesen sei» Sch. habe seine» Pla» lauge vorher erwöge», denn die Schreibe» sind alle beendet gewesen; der lchov er- wähnte Brief, welche» er bei sich trug «ar 50 Seite» lang. Ja eioem «aderen, jedenfalls im l-tzte» Augen- blick mit Bleistift geschriebene» 4 Seite» lange» Brief sagt er, er werde sehr gut ziele». Dem Mädche» ist die Kugel iu die liakc Brust uud dem Schaarschmidt in die rechte Brust gegangen. Der Vater de» Schaar- ch nibt ist ei» sehr braver Man», dem «an allgemeine Teilnahme entgegenbriogt. olgen. Nun, bange machen gilt nicht, und wie Falbl Jahre» 1S02 »ach und nach über 600 M., uud i« ost daneben griff und man am ehesten da» Wetter Jahre 1903^nach und nach über 1500 Mark nute» erriet, wen» »au da» Gegenteil seiner Prophczeihung''" SS-fis--s. — „Lichtmeß hell, schindet dem Bauer da« Fell, Lichtmeß dunkel, macht den Bauer zum Junker" — wenn die alte Wetterregel zu Recht bestände, dun» dürften unsere Landwirte au dem heutigen Lichtmeß, tage wenig Freude haben. Bon früh au schien hell die Sonne vom Februarhimmel, und erst in den Nachmittagstundcn umzog es sich einigermaßen. Jo,. „ . . - - „ - . . - am vormittag brannte die Sonne förmlich heiß, und Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Graichen auf eine solche Lichtmeß soll viel Schoee und Ei»shatte von den einkassierten Geldern im Lause des ob e» »icht besser ist, z» warten, bi« der am 3. Februars wirtSverbiivbe, so vom Deutsche» GastwirtSverbanh in in Swakopmund eintreffende Verstärkung«tra»«port sw Berlin u»b auch^om B»»d Deutscher Gastwirte iv die Schutztruppe marschbereit ist. Sine Schlappe schwa-> uud e» konnte nur ein Teil der Einlage» zur Aus zahlung kommen. Später hatte sich Graichen frei willig dem Gericht gestellt. — Der frühere Direktor Exner, welcher gegenwärtig im Zwickauer LandeSge- sänguis seine ihm auferlegte zweieinhalbjährige Ge« sängnisstrafe verbüßt und Mitte Juni au» dem Ge- fängni» entlassen wird, will sich daun »ach Schott- land begeben, w» auch seine Frau bereit» weilt. — Zu dem Kellerwechselprozeß gegen Händel uud Genossen schreitet die Berhaudlung naturgemäß langsam und für weitere Kreise ziemlich interesselo» fort. Heute wurde zunächst über den Wechselverkehr mit der Firma Robert Baum» Verlag in Lupzig-Reudnitz verhandelt, wobei e» sich um die Lieferung von verschiedenen Kellerwechseln handelte, die unter andere« auch da» Akzrpt der Mitangeklagten Schultze, Georgi und Kelle trugen. Weiter wird der Wechselverkehr mit dem Handelsmann Schmidt in Lripzig-Reudnitz er örtert, der, gestützt aus Händels Inserat, in einem Leipziger Blatte Hilfe bei diese« gesucht hatte. E» kamen hierbei 3 Wechsel über zusammen 500 M. i» Frage, welche da» Akzept Händel» zum Teil selbst trugen. In dieser Beziehung wird Händeln BeihilfezumBe. trug beigemessen. E» folgt sodann der große Wechsel« verkehr mit Franz Wallbrecht iu Nürnberg, dec eben falls Barmittel brauchte uud deshalb sich an Händel wandte. Al» Gehilfen in diesem Falle fungierten Händel, Kelle, Großmann, Schultze, Müller uud Emme, ferner erörterte man den Wechselverkehr mit dem Maler Bogel in Harthau, der sich in Geldver legenheit befand, «gleichen mit Paul Bartmuß in Bitterfeld und denjenigen mit dem Bauunternehmer Nestler in Chemnitz. — StoAbeVO, 1. Februar. Eine lustige Schlitten- °ahrt leisteten sich »or einigen Tagen eine Anzahl zweifel los mit einer gute» Portio» Humor gesegnete Einwohne- «nseres Nachbarortes Neuwiese Eine Kette «neinanderr gehängter Ruschrlschlitten, jeder eine» Mann tragend, bewegte sich, gemeinsam von eine» Gaul zezo-rn, von Neuwiese nach Neuölsnitz und weiter Über Lugau nach Niederwürschnitz, wo von der fidelen Gesellschaft die Ge flügelausstellnnz besichtigt wurde- Der Führer de« wunder lichen Zuges thronte auf dem ersten Schlitte» auf einer au« einer Kiste bestehenden würdigen Erhöhung die vor- sorglicherweise zur S tzzelegenheit einen Stuhl barg. I» Luga» hatte da» kleine Bölklein Pech, indem die Koppel leine zerriß. Der Zwischenfall machte durchaus keine Kopfschmerze», keim ersten besten Seiler wurde der Scha den ersetzt, und die Sache war wieder im Lote; weiter gin^s unter allerlei Gaudium de n gesteckten Ziele zu- Daß mancher dieser edlen Schlittenritter (von ihnen einer in sommerlicher Kopfbedeckung) während der Fahrt ab^eworsen wurde, störte garnicht, sondern erhöhte nur allzemein die fröhliche Stimmung. Faschingszeit — Fa schtngSftreich»! — Meera«e, 1 Februar Um die Mittel zum Bau einer Industriegleises, das bei Errichtung de« zweiten Gleise« Schönbörnchen Meerane nach einigen hiesigen in- dustrirlle» Etablissements gelegt «erden soll» sofort auf zubringe», wollten die betreffenden Interessenten die er forderliche Summe (zirka 70,000 Mark) von der König liche» Landerkul urrentenbaak leihen und die Stadt wollt« die Garantie betreffs des rechtzeitigen ZinsenemgangeS übernehmen. Die Landeskulturrentenbank Hot das Gesuch aber abgelehnt. I» diesem Falle hätte nunmehr die Stadt »ie Ba -umme vor geschaffen, jedoch find bereit» Offerten von Piioatbanken eingegangen. — Uhem«ich, 1. Februar. (Strafkammer- Verhandlung.) Recht ungemütliche Eirqaartierung hatte im vorigen Herbst auf einige Wochen, ohne daß er eine Ahnung davon hatte, der Restaurateur L. in Mittelbach. Der etwa 36 Jahre alte Strumpfwirker Ernst Emil Neuber au» Mittelbach, ein arbeitsscheuer Bursche, hatte sich bei L. eine etwas abseits gelegene unbenutzte Kammer als Standquartier ausgesucht und unternahm von dort aus seine Diebesfahrten. Als die L'sche Familie Wahrnehmungen vo» dem nn- gebetenen Gaste machte und Neuber» glücklich ver- scheucht hatte, richtete sich der Bursche in der Scheune des GutSbel. M. häuslich ein. Ueber Tage trieb sich Neuber umher, Gelegenheiten erspähend, wo er etwas eSkamotiereu koovte. So brandschatzte er die meisten Häuser der Umgebung seiner Quartiere. In der Nacht des 10. Dezember unternahm Reuber einen Hauptfour»gezug in den toller des LarolabadeS im benachbarte» Rabensteiv. Er schleppte von dort mehr alt 50 Flasche» Wein, Sauerbrunnen und Brannt wein, Büchsen mit Oelfacdinea und Kaviar, ferner Butter und Schweizerkäse fort, versorgte stch auch noch mit einem Kistchen Zigarren. Al» er den Mangel ein«» Zeitmesser» drücktnd empfand, verübte er beim WirtschafiSbes. R. einen Einbruch und holte sich au» dessen Wohnstube den Regulator, hieß auch gleichzeitig ein Paar Stiefeln und eine Jacke mitgehev. Da Neuber zwar wegen Betrug» und Fälschung, ober noch nicht wegen Diebstahl» bestraft war, entging er, trotzdem seine Straftaten eine erhebliche Unruhe in Mittelbach erzeugt hatten, diesmal »och dem Zucht haus«. Lie Straskammer erkanute auf 1 Jahr 9 Monate Gefängnis und 2 Wochen Haft. cher Abteilungen «äre wegen der moralischen Eindrücke auf die farbige Bevölkerung außerordentlich gefährlich. Vo» Karibib bi» Okahandja sind e» an der Bahn ent lang 11» km; wieviel Tage aber die E»tsetzung»truppen nötig habe» Würbe», um sie zurückzulegen, kann «an »icht enntffe», »eil in Deutschland »»bekannt ist, wie di« R«g«»M ans bi« W«ge ««gewirkt hat- Außerdem biete« da» Grlänb« bei bem tiefeingeschnittenen Tal de» Kawu- hoto, 4b km westlich von Okahandja, große Sch»ierig- Kite»." Ueber da« Schicksal de» Gouverneur» Le«tWei« beginnt man in koloniale» Kreise» einige Beunruhigung zu empfinden. Seit be« S3 v. A. sollte Oberst Leut ««in in Windhuk fein- Wenn man nicht befürchte» will, baß ihm etwa» zug«ftoße» sei, so glaubt man, sein bis- herige» Schweigen nur dadurch erklären zu können, daß seine Boten von den Aufrührern abgefange» worden find, während der Gouverneur vielleicht der Seicht ist, man sei über ihn durch seine ja nach Swakopmund gesandten Meldungen unterrichtet, Graichen, als im Dezember die Auszahlung der vo» den Verein-Mitgliedern auf da» Weihnacht-fest ge- Parten Gelder erfolgen sollte, plötzlich verschwunden, Die Vergiftung in der Darmstädter Lochfchute. Ein definitives Urteil über die Ursache der Ver' giftungSerscheinüngen wird, wie schon hervorgehobev» erst vo» dem Verlaufe der chemischen Uutersuchuvg erwartet. Die TageSpreff- Hai bekanntlich neuerdings die Ansicht geäußert, e- handle stch »Höchstwahrschein» lich" nicht um da» Vorkommen von Pflanzengift, sondern u« sogenannte» Wurfigist, vo» dem kleinste Teile beim Einmacheu in die Büchse gelangt sein könnten. Ferner habe sich bei« Oeffnen einer noch unberührten Büchse sofort da» Berdorbensein ihres Inhalte» ergeben. Letzterer Umstand nun, wenn er auch jedenfalls den Tatsachen entspricht, liefert indes noch keinen Bewei» dafür, daß auch der Inhalt der Konservenbüchse, durch welche die Todesfälle bezw. Erkraok»»gen entstände», von vornherein verdorben war. Die Erfahrung de» täglichen Lebens hat er hundertfach bestätigt, daß bei der Herstellung von Gemüse-Konserven durch irgend ein Versehen im Bcr schluß eine Lust zuläßt, wodurch dann der Inhal sich zersetzr, während dje übrigen Büchsen, bei dene ein solcher Zufall nicht eintritt, vollkomme., iata bleiben Und selbst wenn jetzt nachträglich ia de Resten der an de« Erkrankungen schuldigen Büch verdächtige Momente chemisch oachgewiesen werden ssl teo, so kann auch dieser Befund nicht ohne weitere» den Rückschluß darauf gestatten, daß etwa beim Ein machen selbst schon verdorbene Substanzen verwende« oder Fehler beim Löte» gemacht »neben. Der Jchalt der angerissenen Konservenbüchse» iit inzwischen s lange mit »er Lust in Berüh:»»g gcw-ieu, baß sich der Zeitpunkt de» Verderbens nicht »ehr feststeller lassen dürfte. Und soll e «ftklich seiner Zeit Wurst gift in den Inhalt der Büchse hiueivgekommeu sein — eine Annahme, di- »esig Wahrscheivlichkeit für sich hat — so mühte doch bei der vachherigen Erhitzu/g der Büchsen ei» solche» Gift zerstört wordc» fei». Eine andere Vermutung hat viel mehr Wahr scheinlichkcit für sich; nämlich, daß der Inhalt der Büchk, sei e«, daß diese selbst noch verschlossen blieb ober daß das Gemüse schon hcrausgenommeu ««', nicht nochmal» »amitlelbar vor der Benutzung m>ü- besten» Stunde lang stark gekocht wurde. Gerade, weil c» sich im vorliegenden Falle um Slesiuneu einer Kvchschule handelt, die sich doch erst genügende Erfahrungen sammeln sollen, ist eine solche Bttmutnug nicht ahne «eitere» v» der Hand zu »eisen. Die Empfindlichkeit de» Essig» für atmosphä rische Einflüsse ist seiner bekannt Vielleicht «folge zu starker Auftrag«»» de» Lötmateria'» brauchte nm eine ganz geringsügiße metallische Zersetz«»» in de« Boh«eu«aterial stattgef»»beu zu habe«. Kam nun zu br« «icht ober nicht »rnü»eub unmittelbar vor de« Gebrauche ausgekochten Konserveniohalt der Essig, beffe« Verderben schon «»Schwanken ber Temperatur tzerbeiführen kann, so mußten sich die allergefährlichstev Pilzdildunge» entwickeln, uad zwar deshalb so gefähr- lich, weil sie erst im menschlichen Körper jene geheim- «»vollen Umwaublungtprozeffe erzeuge», «« deren Erforschung die Chemie bisher noch vergeblich arb.itet E» find das arg,nische Zersetzung-Vorgänge, deren Erscheinungsform«» »nd Wirkaagea je»en der sog. Wurst- oder Leichengifte entsprechen. annahm, fo gehen auch die alten Bauerregrl» »ich« immer richtig! — Rohrbr«ch. 3» den letzten Tagen hatte sich oberhalb der Lungwitzerstraße eiv erheblicher Gas geruch bemerkbar gemacht, der au» der Erde entströmte uud auf einen Rohrbruch der dort unter der brraße liegenden GaShauptleitang schließe» ließ. Erst noch längerem Bemühen ist e» den Angestellten unserer Gasanstalt gelungen, die defekte Stelle ausfindig zu machen. Die erforderliche» Reparaturarbeiten sind sosort in Angriff genommen worden. — Verhaftet und dem Königlichen AmtSge- richt zvgesührt »erden mußte ei« gestern hier zuge reister Fleischergeselle, der i» frecher Weise iu den Nachtstunden in mehreren hiesigen Gasthäusern ge bettelt hatte. Bon einem Schutzmann wurde er in dem Frauenabort der Bahnhofe», in welche» er sich oächtigenShalber eiugeschlichen hatte, entdeckt. Bei seiner Verhaftung brüstete sich der freche Mensch mit allerlei von ihm srüher begangenen Gewalttätigkeiten, so z. B. habe er 4 Jahre Zuchthaur verbüßt »egen versuchten Totschlags usw. — Am vergangenen Sonntag worbe in hiesiger Stadt vo» der Arbeiterpartei in vielen Exemplaren rin Flugblatt verbreitet, welches sich gegen das neugeplante Landtagswahlrecht wendet. — Die Kraute«- uud BegrSbuiStafse für Weber, Wirker und verwandte Berufe hielt am vergangenen Sonntag in Lorenz' Restaurant ihre sehr gut besnchte Generalversammlung ab. Gewählt wurden wieder als 1. Vorsteher Herr Wilh. Finsterbusch, al» Kassierer Herr Emil Müller und als Schriftführer Herr Karl Linge. Die übrigen Vorstandsmitglieder wurde» bi» auf eine Au-schußperson gleichfalls sämt- lich aiedergewählt. Als Monenten bestimmte man die Herren Emil Beier und Richard Wolf. B-merkenS- wert ist noch, daß i« vergangenen Jahre gegenüber den Bo. jähren ein Reingewinn von etwa 100 Mark verblieb. WsS die Beiträge sowie Krankengeld, Sterbegeld und anderes betrifft, -o bleiben dieselben bestehen, da die Kaffe schon seit einigen Jahren de« Verlange» der neuen Kravk.-nkaffenoovelle entspricht. Weiter wurde noch beschlossen, falls sich genügend Mitglieder finden, auf eigne Kosten in nächster Zeit einen Ball abzuhalte». — Die EL«sera-teil««S der hiesigen Frei- willigen Feuerwehr II. Kompagnie hielt a» Sonntag in der Garküche R-ustadt ihr diesjähriges Quartal ab, zu dem sich die Mitglieder sehr zahlreich ringe- su»den hatten. Zum Vorsteher für das neue Jahr wurde Herr Emil Albani wiedergewählt. Seiten der Mit glieder wurde der Abend durch gesangliche und andere Vorträge verschönt. Zu der gemütliche» Stimmung trug ein Freitrunk sowie ein gemeinsames Abendessen viel bei. Die Sängerabieilung blickt jetzt aus ein Bestehen von 15 Jahren zurück nnd steht bekanntlich unter der Leitung ihre- bewährten Dirigenten Herrn William Lässig. Bei allen Gelegeoheiten iv Freud' und Leid hat die Sängerabteilung sich jederzeit in den Dienst der Kompagnie gestellt und manch ersprieß- licheS geleistet. Da« vorhandene Archiv gehört der Kompagnie und hat einen Wert von 300 Mark. *— In der letzten Sitzung des Krei-auS- fchufse- zu Chemnitz wurde u. a. beschlossen, den Rekurs des Ziegelmeister» und Ziegeleiiohab.r» Friedrich August Hörentrup in Bernsbors ge^en seine Heraniehung zu den Gemeivdeanlagen ip Chemnitz zu verwerfen; de» GemeinbeanlagevrekurS be- Kauf mann» Theoder Köhler in Limbach zu berücksich igen und den Stadtrat zu Limbach zu veranlassen, noch mal« elstinsta-zliche Entschließung zu fasse», zuvor aber die Geschäftsbücher Köhler«, zu bereu Borlegurg er sich bereit erklärt ha», durch eipeu geeigneten, von ihm zu bestimmende« Sachverständigen prüfen zu lassen; die Uebkinohme einer bftibeuden Verbindlich- keit selten der Stud'gemeinde Lichtenstein infolge H r- stellun» und Unterhaltung einer Schleuseuanlage aus bahnfiSkalifchem Grundstücke zu genehmigen und die Eerichtunz einer Bildhauerei in de« Grundstücke Schönburger Hoi, Bed.-Ka'.-Rr. 237, zu Waldenburg brdiagur.gtwkite zu genehmigen. — Lichtenstei«, 1. Febr. Nicht weniger al« 163 Meter 1*/, Millimeter dicken Drohte« sind in eiuer der vergangenen Rächte vvn der Fernsprech- leitung Lichtenstein - Mülsen St. M ch.ln entwendet worden. Bon den Diebe» fehlt noch j de Spur. — L«g«U, 1. Febr. Der zusawmenzebrochene Karlschacht ist immer noch da« Ziel zahlreicher Fre«. der, die die eigenartige Ruine bewundern. Dem Besitzer de» Schachtes ist durch den Zusammenbruch sicht unbedeutender Schaden erwachsen, da neben dem vielen noch »uteu Baumaterial auch ein wertvolleres Drahtseil mit in die Tiefe gegangen ist. — Glaucha«, 1. Febr. Die Beschälstativn in JeriSau wird am heutige» Tage bi« zum 16. Juli besetzt, und zwar mit folgenden Beschälern: Akrobat, Konsul, A Normann, Karabinier (edler Halbblut. Hengst.) — Mülse« «t. Ja--», 1. Febr. Da« gol-
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