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Hohenstein Grastthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, ^MW MM M MM nehmen nutzer der Expedition auch die Austräger aus M AU 7M A. M AW A dem Lande entgegen, auch beordern die Anuonceo- i M Expeditionen solche zu Originalpreisen Erscheint ;ede« Wochentag abends für den folgenden Tag uuö ?oftet durch die Austräger pro Quartal Mk. Ich. durch die Poft Mk 1,82 frei in'S Haus. ZMgenbrrg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Nrchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttmgrund u. s. N A frrtsZlcrtt für das Königliche Amtsgericht uud de« Stadtrat r« Hohenstein - Ernstthal. Ovgcrrr alle« Gerireirrds-VeLrVcrlLrrrrgerc KsV rrrirliegeiröerr Mitschcrfteir, Nr. 18. Sonnabend, den 23. Januar 1904. 54. Jahrgang. Deutscher Reichstag. vertt«, 21. Januar. Die erste Beratung der Vorlage betr. die Kauf. mannSgerichte wurde fortgesetzt. Das Haus ist schwächer besetzt als in den letzten Tagen. — Abg. Dove stimmt namens der Freifi«nigeu Bereinigung im wesentlichen der Borlage zu. Einzelne Bestimm, ungen seien aber nicht unbedenklich, so die Anglieder, uvg an die Gewerbegerichte. Damit komme man zu einer Parzellierung des Gerichtswesens. Auch seien die RechtSstreitigkeiten, um die eS sich hier handle, zweifellos subtiler, als die vor dir eigentlichen Ge- Werbegerichte gelangenden. Bei einer Angliederung Ser KansmaunSgerichte an die Amtsgerichte fielen auch dir letzte» Bedenken gegen die so dringend wünsche»«, werte U'bertragung der Entscheidung in Streitigkeiten über die Konkurreuzklausel an die Kausmann-gerichte fort. Da« Wahlrecht betreffend, so sei dar 25. Lebens» fahr zu hoch gegriffen. Auch die Frauen müßten das Wahlrecht erhalten; sogar da» Zentrum sei dafür. Weshalb wolle die Regieruuz in diesem Punkte katholischer sein, als dar Zentrum? Redner schließt: Auf jeden Full möchte man nicht durch ei» ewiges Weiterzersplittern der Rechtspflege deren Einheitlichkeit schädigen, denn die Rechtspflege bleibe doch immer über die sozialen Gegensätze hinaus eine der vor° nehmsten, wenn nicht die vornehmste Aufgabe de» Staates. (Lebhafter Beifall.) — Abg. BcejSky (Pole) will i« Widerspruch zur Borlage die BerwaltaugSbe- amten von dem Borsitze in den KaufmaunSgerichteo ausgeschlossen wissen, stimmt der Borlage hinsichtlich der Zulassung der Rechtsanwälte zum Plaidoyer vor den Kausmannsgerichten und der Konku.renzklausel zu, will aber das Wahlrecht schon vom vollendeten 21. Lebensjahre ab beginnen lassen und auch den Frauen gewähre». — Abg. Storz (Südd. BolkSp.) verhehlt sich nicht, daß au« einer solchen Häufung von Sondergerichten sich unter Umständen eine gewisse RechtSu«fichelheit ergebe» könnte, will aber doch mit seinen Freunden da» Gute nehmen, was die Borlage bringt, uud die Kaufmannsgerichte annehmev. Für zweckmäßig halte er, die Kaufmannsgerichte fchon bei 20000 Seelen obligatorisch zu machen. Entschieden bekämpfen müsse er 8 17, der ein Verfahren vor d m Gemeindevorsteher zulafse, denn das würde eine direkte orientalische Justiz sei». Bezüglich der Konkurrenz- klausel uud des Wahlrechts stimme er dem Vorredner zu. — Abg. Semler (nat.-lib.) bezweifelt, daß für die Vorlage ein besonderes Bedürfnis vorliege. Die Zahl der Prozesse zwischen Handlungsgehilfen und ihren Prinzipale» fei verhältnismäßig gering. Der Staats sekretär habe auch die Vorlage eigentlich nur mit dem „Geist der Zeit" motiviert. DaS friedliche Verhältnis zwifchen Unternehmern und Angestellten werde man so aber schwerlich fördern. Hoffentlich gelinge es in der Kommission, den Charakter des Sondergerichts in de» Hintergrund zu drängen und einen anderen Weg zu finden, das Berfahren zu beschleunige« und zu ver. billigen. Mit solchen So»der- und Klassengerichten komme man in den Staat hinein, den die Sozial- demokrate« wollten. — Abg. Lipinski (So;.): Die Handlungsgehilfen selbst stünden jedenfalls auf dem Standpunkt, daß sie solcher Sondergerichte dringend bedürften, und sie müßten das doch schließlich am besten wissen. Der Bedürsuisnachweis sei damit er- bracht. — Abg. LucaS (nat -lib.): Richt für die Hand lungsgehilfen allein, sondern für alle Kreife des Volke» bestehe ei» Bedürfnis nach Beschleunigung u»d Verbilligung der Prozesse. Deshalb wäre eS da- Richtigste, eine allgemeine Reform de» ZivilprozesseS herbeizu ühren, nicht aber die Schaffung folch neuer Sondergerichte. Stelle man sich aber einmal auf den Boden des Entwurfs, so wäre die Angliederung an dir Amtsgerichte jedenfalls der an die Gewerbegerichte vorzuzieht», denn durch die Angliederung an die letzteren »erde die Kompetenzfrage »och mehr erschwert. Er «nd feine Freunde würden allerdings au» der Vorlage keine Kabinettsfrage machen. Werde in der Kommission kein anderer Weg gefunden, so würden sie mit schwerem Herzen sür das Gesetz stimme». — Abg. Hug (Zentr.) »ritt im großen uud gauzen für die Vor lage ei», wünscht Beginn des Wahlrechts schon mit de« 21. Jahre «nd hält Ausdehnung der Kompetenz auch auf die Konkurrenzklausel für geboten. — Abg. Röllivger (Els.) begrüßt die Vorlage als einen sehr bedeutenden sozialen Schritt. — Abg. Gerlach (Freis. Bereinig.) tritt für daS Wahlrecht der Frauen ein. Wenn jetzt selbst Töchter von Exzellenzen studierten, um sich Selbständigkeit zu erwerben, so erhelle daraus doch wohl, daß auch dir öffentlichrechiliche Stellung der Frauen nicht mehr dieselbe bleiben könne, wie sie früher war Keineswegs dürfe das Wahlrecht der Handlungsgehilfen durch OrtSstatute an Verbände übertragen werden. Die Handlungsgehilfen würden lieber aut das ganze Gesetz verj'chten. — Abg. Bar keck (Freis. Bereinig.) wünscht die Angliederung an die Gewerbegerichte und äußert sich namentlich gegen die eventuelle Berweisung von Strafsachen an die Ge- meindevorsttnde. Er erfolgt daraus ein Wortgefecht zwifchen dem früheren Rationalsozialen Herrn v. Gerlach und dem Abg. Liebermann v. Sonnenberg. Abg. Liebermann von Sonnenberg: Herr von Gerlach spricht vom Standpunkt. Meine Herren! Herr v. Gerlach und Standpunkl! (Große Heiterkeit.) Früher war er christlich-sozial und hat sogar mich einmal gelobt, j^tzt ist er jüdisch-sozial (Erneute Heiter- leit), und an den fruchtlosen Gestaden der Freisinnigen Bereinigung angelangt. (Heitirkcit.) — Abg. von Gerlach: Herr v. Liebermann macht Späßchen, die er in diesem Hanse doch lieber unterlassen sollte. M n« er sagt, ich hätte ihn früher einmal gelobt, — nun ja, ich habe schon manche Dummheit in meinem Leben gemacht. (Heiterkeit.) Wenn aber Herr von Lieber manu Berleumdungen gegen mich macht . . Präsident Gras Ballestrem: Verleumdungen dürfen Sie in diesem Haufe niemandem vorwerfen! Ich rufe Sie zur Ordnung!) Dann bedauere ich, daß eS in diesem Hause zulässig sein soll, mir vorzuwerfeo, daß bei mir von Ueberzeugung gar keine Rede sei. — Abg. Lieber mann v. Sonnenberg hält dem Vorredner nochmals vor, daß er unablässig seine Meinung gewechselt hrbe. Wie könne derselbe demnach eine Ueberzeugung haben! (Präsident Graf Ballestrem: Ich möchte die Herren doch nun aber bitten, sich einer etwas gewählteren Sprache zu befleißigen. (Beifall.) Wir sind Kollegen, und sich so übereinander zu äußern, finde ich nicht hübsch. (Beifall) Nach einem Schlußworte des Abg. Lattmann werden die Regierungsvorlagen und der Entwurf der Wirtschaftlichen Bereinigung an eine Einundzwanziger Kommission verwiesen. Al Wnise mch IMMM. Anter Anspannung aller Kräfte ist eS gelungen, bar Marine-Expeditionskorps in An seine» Teilen heute mittag marschfertig za machen, so daß die Ad reise der „Darmstadt" genau zu d r vw An'«»» an iestgesctzt gewesene» Zeit erfolgen kon»te. Diese Leistung ilt gewiß bewunderungswürdig. E» ist zu berichten: Wtthelm-hnvc«, 21. Januar- Ein herrlicher -Virtertag war heute früh angebrochen; bald gibt jedoch ein dicker Reb:l dem Hafen «ad der Stadt ein un freundliche» NuSsch-m Diese- trübe Bild entzpricht der herrschenden Stimmung der Gemüter. Man hält die Lage sür ernster als 1900 in China, namentlich mit Rücksicht auf Terrain «ud Klima in unserer Kolonie. Darauf «eisen die Wassersäcke und Wasser- beutel hin, welche verladen werden. Im Hafen geht es sehr lebhaft zu, die ganze Rächt wurde au der Be frachtung des Lloyddampfer» gearbeitet, aber viel Arbeit bleibt noch übrig. Immer neue Güter bringen Bahn und Leichter herzu; »vterLeituog von Kapitäuleutuant Redlich, Behnke und Rechnnog-rat Zeruecke gebt die Arbeit ruhig, sicher und schnell vonstotien, so daß um 12 Uhr die Verladung beend t ist Zuletzt »erde» 40 Pferde ar. Bord genommen. Auch d,S geht schnell Sie verbleibe» an Deck in Holzverschlägeo Sofort beginnt nun die Einschiffung L » Expedi^ontorpS, nachdem im La»fe de» Morgen» die Kieler Mann schaften, Ue Schutztruppe und Eisenv«h»tr»ppe ein getroffen siud. Sie volliieht sich schnell- Eine Fahnen- kompagnie holt kurz vor 1 Uhr die Fahuc de» 2 Seebataillons » m Statiou-zebäude Dann erfolgt noch die Besichtigung der läagrscit de» Dampfer» auf. gestellte» Truppen, die fich sofort nach deren Beendigung an Bord begeben. Run ist alle» zur Abfahrt fertig, und unter lebhaften Kundgebungen der zahlreich im Hafcn versammelten Publikum» verläßt die „Darmstadt" di- Reede- Die ueueste« Nachrichten au» Südwestafrika lauten insofern tröstlich, als bereit» namhafte Ver- stärkungen vom Kreuzer „Habicht" in dar Innere ent sandt werden konnte». Die Lage der bedrohte» Stationen scheint sich jedoch bi» jetzt nicht im mindeste» gebcsse'.t zu haben Nach den letzten Telegramme» haxv Ovambolcute einen Brief de» Wagenbauer- Zeder nach S kalopNund gebracht, durch den die be reits früher gemeldete Belagerung von Omaruro be- stütigt wird- Die h-lirgeaph sche Verbindung nach »iescm Ort ist ur-terbrochen. Auch wird die Plünderung EtiroS, etwa 25 km nördlich Karibib, gemeldet. S. M S „Habicht", dsS am 18 abend» in Swakopmund einzctroffrn war, Hst am folgendes Tage 2 O'fiziere, 1 Arzt, 52 Ma^n, 1 Maschivengtwihr und 2 Revolver karoneu nach Kur.dib entsandt, wo die Expedition glücklich eikgetroffen ist- Ein später cingelaufenet Telegramm meldet die Entsend, nq von »och 29Mano von S. M. S. „Habicht" nach Karibib unter dem 1 Ojfij'rr mit einem Mash ucngewehr und einer Re- oolvlikauoue. ES soll, wenn möglich, von Karibib au» nn Vorstoß versucht werden. Frauen und Kinder komme» von Karib'.b nach Swakopmavd. Nachrichten su» O'shandj», von der Expedition Zülow und au» Windhoek liegen nicht vor- Windhoek ist danach zwar immer noch abge- chnittrn, doch kann cs al» ein hoffnungsvolle» Zeichen zelten, daß doch noch Nachrichten vor» dort a s außer- gewöhul'chem Wege hierher gelangt sind Wie der L. A mitteilen kann, ist bei Scm in Berlin wohn hasten Herrn Major D- v. Franko S heute ein wichtiges Telegramm ewgc rossen. Das Telegramm stammt von Hauptmann ». D. Hugo v Frokxois, dem Bruder dc» Majors aus Windhoek »nd ist durch einen „Läufer" zur Beförderung nach Gwskopmusd durch- zedrungeu. Danach gelang cS den Familienmitgliedern v. Fravyoit Windhoek »och rechtzeitig zu erreichen woselbst sie sich alle, auch die Generalin v. Frarxois, wohlbehalten befinden, lieber die Einschließung und ionogen Verhältnisse sind keine weiteren Mitteilungen m T-legr-wm enthalte». Doch berechtigt die Nachricht zu der Hoffnung, daß e» den meisten Farmern gelange« !uo wird, Wwdhock rechtzeitig zu erreichen, da die betreffende Farm ziemlich weit von Wudhoek enüernt liegt. Die Eingeschlossenen in Okahandja. Zu den von den Herero» am schwerste» bedräng ten deutschen Ansiedelungen in Südwest-Asrika gehört Okahandja. Die Braunschw iger LandeSztg. erhält von einem in Deutsch - Südwestafrika seit Jahren an sässigen genaue« Kenner der Verhältnisse eine Reihe interessanter Mitteilungen. Denselben zufolge ist alle« Anscheine »ach die Lage sür die in Okahandja kingeschlossenen Weißen eine sehr kritische. Okahandja liegt über 300 Kilometer von der Küste entkernt und 100 Kilometer von der letzten Station der Eisenbahn, die von dem Hasen Swakopmusd in das Lasd hinein- sührt. Hoffentlich gelingt es den Bewohnern Oka- handjas sich solange gegenüber dem Ansturm der Herero» zu behaupten, bi» eS dem LanduugSkorpS des KanonenbovteS „Habicht" gelungen ist, bis nach Oka handja vvrzudringen. Da das LandungSkorpS die Eisenbahn nur auf einer Strecke von etwa 200 Kilo- meter benutze» kann, so dürfte seine Ankunft vor Freitag in Okahandja kaum zu erwarten sein. Eine lange Zeit für die schwerbedrängten Europäer und auch eine bange Zeit de» HarreuS und Wartens sür ihre Liebev in der Heimat. Gelingt eS dem Land- uvgSkorpS des „Habicht" noch rechtzeitig Okahandja zu erreichen, so darf mau hoffen, daß er den Einge- schlossenen mit Unterstützung der Mannschaften dek Habicht möglich sein wird, sich so lange zu halten, bis am 3. Februar der 8blösuvgstran»port in Stärke von 230 Mann eintrifft. Leider verfügten die Eingeschlossenen über kein einziges Geschütz und sind in de« Kampfe m t den aufständische» Hereros lediglich auf ihre Gewehre angewiesen. Die Bewaffnung ist somit eine gleich wertige auf beiden Seiten, denn auch die Hereros find gut mit Schießwaffeu versehen und wissen sie nur zu gut zu haodhabeu; weil sie die Handfeuer waffen genau kennen, so fürchten sie dieselben auch nicht besonder». E» ist deshalb zur Bekämpfung vor allem nötig, daß Trupen mit Geschützen dort baldigst eintreffen, denn nur diese werden von den HereroS ge- ürchtet. Bor Revolverkanonen und Maschinengewehren haben sie besonderen Respekt. Außer der gutgesinnten arbigen Bevölkerung dürsten es etwa 70 Europäer ein, die in Okahandja der Errettung harren. Mög- hr Hoffen nicht vergeblich sein. Crimmitschau. Crimmitschau, 21. Januar. Der Cr. Anz. ist zu folgender Erklärung ermäch tigt: Die in der gestrige« Nummer des „Sächsische« VolkSblattes" enthaltene Meldung: Die hiesige» Fabrikanten hätten beschlossen, etwa 3500 Arbeiter dauernd au»gesperrt zu lasten" ist cine grobe Erfin dung, die nur darauf berechnet iem kann, «euen Uw sriede» zwischen den Industriellen und Arbeitern zu stifte«. Wir find im Gegenteil ermächtigt zu der Er klärung, daß feiten» der Unternehmer alle» getan wird, so viel al» möglich Arbeiter baldigst wieder zu be schäftigen. I-, Rückficht auf die hiesige« Arbeiter ist sogar die Maßregel getroffen worden, weiteren bereits in die Wege geleiteten Zuzug fremder Arbeiter mög lichst fero zu halten. Hätte der Streik voch 8 Tage -vgehalte», fo wäre e« nicht mehr angängig gewesen, aurwärtigen Zuzug, der io großem Umfange bevor- stand, »och rechtzeitig zu verhindern. Die Kontrakte waren vollständig fertig, n« Textilarbeiter — 3000 Köpfe einschließlich der Familie« — »ach hier zu überführen, rvaugelische Deutsche, die jetzt in Pole» weilen. Es hat sich in Berlin ein Komitee gebildet um etwa 20 000 »utlandSmüden Leuten bei ihrer Rückwanderung nach Deutschland behilflich zu fei». Ao» ihren Rethen hätte sich der Zuzug nach hier rekrutiert. Die Verteilung der Arbeiter in die ein zelnen Fabriken war bereits vorbereitet, ebenso war für Wohnuogsgelegeoheit in umfänglichster Weise gesorgt. Es ist richt aoSzodcokeo, welches große Unglück über die hiesige Arbeiterschaft bei AoSführnng dieser Maß regel hercingeb oche« wäre. Die Großsprechereien der sozialdemokratische» Presse mnßte die Ja nstriellc» ja glaube« machen, daß der Aurstand »och Monate laug sarauern konnte An obigem einen Beispiel erhellt ganz hervorragend, in welch unverantwortlicher Weise die wzialistisch: Hetzprest- mit dem Wohl «nd Wehe Tausender gespielt hat! Die Wiederaufnahme der Arbeit und Wiederem- tclluag der Ausständigen geht in der Weise vor fich, »aß zunächst die Vorbereitung»maschiuev in Ganz ge- iracht und dann die Arbeiter nach und nach, soweit e» der Bedarf erfordert, eingestellt werden vis zum Sonnabend dürften diese vorbereitende» Arbeite» haupt sächlich erledigt sein, und e» wird altdaan jedem Fabrikanten aeheimgegcben sein, die Arbeiter in dem Maße eisznstclleo, wie es die vorliegenden Bestellungen erfordern Immerhin dürften einiqe hundert Ausstän dige nicht wieder an ihre alte» Arbeitsplätze kommen körne». ES liegt ans der Hand, daß die Fabriken erst allmählich wieder den vollen Betrieb aufochmen können; daß die» aber recht bald geschehen kann und dann die streikenden Arbeiter einschließlich der inzwischen zngezogenen sämtlich (mit Ausnahme der Agitatoren) 'echt reichlich Beschäftigung finden «:rde«, ist ei» Wunsch, von dem wir im Interesse der schwer getrof- senk» Crimmits haaer Industrie recht schnelle Erfüllung erhoffen. Der Zestealverdaud Deutscher Industrieller hat au? die Mitteilung des Spinner- und Fabrikaoten- serein» zu Crimmufcha« von der glücklichen Beendi gung d» Streck» an den um diesen Erfolg hochver- ncnten L iter der Arbeitgeber der fächfische» T-xtil- Industrie, Herr» Sch. KoiLmrrzicnrat Vogel, sowie an dco Führe, der Crimmitschauer Fabrikanten, Herrn Luc^s Schmidt, telegraphisch herzliche Worte de» Glückwunsches gesandt und damit den Wunsch verbau- een, daß nunmehr io Crimmitschau und weit darüber hinaus zum Sezen der Industrie und ihrer Arbeiter sür lange Zeit der Frieden gewahrt bleiben möge. Crimmitschau, 20- Ja». Mehrfache Prüge leien haben in de« letzten Tage» hier und in de« Nachbarorten stattgef»nden. So warde i« untere» Stadtteil vorige Woche nachts der FabrikuachtwSchter L von einem zugezogeoen Arbeiter, der mit in der Fabrik wohnte, mit einrm Stuhl auf de« Kopf ge. schlagen uud erheblich verletzt. De, Täter, der be tranken w r, wurde sodann vo» zwei Mit ihm zu sammen wohnende«, ebe«fall» fremde« Arbeitskollege« weidlich ««»geprügelt. — Ferner wmden in Leitels- Hain in der Montagsnacht der seit Sonnabend hier in Arbeit stehende Walkmeister M. au» Pforten vo« iwci U»bekaouten ans» Feld gelockt »nd dort geschlozen, fo daß er zwei Zähne einbüß» and am Kops blutige Wunden davovtrug. — Am Montag früh ist eine Arbeiterin, die mit dem Frühzuge von Werdau kam, um i» einer hiesigen Fabrik z» arbeiten, in der Nähe der letzteren von eiaem Uvbekannten zu Bote» gewor fen und geschlagen worden Durch Hinzukommen »on Personen wurde der Unbekannte zur Flucht «r ravlaßt