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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 20.01.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190401207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19040120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19040120
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-01
- Tag 1904-01-20
-
Monat
1904-01
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 20.01.1904
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So wäre de»» der Samps, der saft ei« halbes, schildert. Dieser Bries hat allgemeinen Beifall ge- Jahr gedauert ha», zu Ende; dar darf man nurmunden, weil er offen und ehrlich in lauterer Wahr wohl, nachdem der Telegraph diese höchst überraschende Iheit geschrieben ist, und weil mau allseitig anerkennt, und ebenso erfreuliche stunde verbreitet hat, mit Fug daß Herr Pfarrer Schink auf das eifrigste bestrebt und Rech» voraurfetzev. Zwar fehle» im Augenblick ist, feit Jahren an seinem Teile zum Wohle unserer Ja! »o! der ist noch entnommen: Frau erklält, er De, und und im Jahre» 26. männer, 18 Unter den Gestorbenen mären 19 Ehe. Ehefrauen, 3 Witwer, 6 Mimen, 2 Ge- für mit Die mit vielem Büsall vufgenommenen Ausführungen mcindeglied eine Ehre Darin suchen, sein Gotteshaus endeten mit einem Hoch auf die anwesenden Gründer.'würdig zu schmücken. werden konnten Am ResormationSfest murden 24 arme Kmd« mit Bibeln beschenkt. — Auch unsere Kirche iü im verflaffenen J,hre beschenkt worden, sie hat von 2 Ehepaaren 2 herrliche silberne Nbendmahllkannen erhalten Unsere al»n Abendmahlskannen waren wirklich nicht Mehr würdig. Da >sts denn erfreulich, daß die 4 Abendmahls, tannen »orläufiz durch 2 neue Kannen ersetzt warden Und. Den hochherzigen Gebern sei auch an dieser Stelle -achmalS Dank gesagt. Möchte da< gute Vorbild, daS — venu Kaiser!. Patentamt« sind nachverzerchnete Patente zur Anmeldung gelangt: Klaffe 25». L. 17 ISS. Keilferse für Strümpfe- Fa Karl Lieberknecht, Ober lungwitz t. S. SO. 8 02. «laffe 42e- ». 2OO2S. Vorrichtung zur Verhinderung unrechtmäßiger Entnahme der an» einem Vorratsbehälter abgemeffenen Mengen. Wilhelm Weise, Hohenstein Ernstthal i. 8- 9. 1. 03. Wiesa 855 und für den Kirchenbau in Niederwürschnitz 18.12. Dazu wmden roch am Charfreitag nachmittag ge sammelt für da« syrische Waisenhaus m Jerusalem 14 Mark. — Von 103 Mitgliedern de« Glauchauer Kreis. Vereins für innere Mission wurden 107.60 Jahresbeiträge gezahlt, außerdem gingen noch 2 Mk, für innere Mission «in. Um 25. Oktober feierte der Glauchauer KreiSverein für inner« Mission sein Jahresfest in unserer Gemeinde: die Kollekte in der Kirche und in der Nachonsammlung ergab 107 Mk. 13 Pf — Die HauSsammlung für den Tustav-Adolf-Verein betrug 200 60. — Außer der Epi- phanienkollekte ginge» für die Heidenmission noch ein: im Missionsständer 17.04, in 3 Gemeinschaf!«stunden 8 56, von de» Konfirmanden 17.15, au« 19 MissionSbüchlen 121,6V, sonstige Gaben: 13.11 und endlich die Kollekte von dem am 13. September abgehaltenen Mission-fest: 162,03, also zusammen: 339.58. — In den vibrlstunden wurden vereinnahmt: 54 40, dieselben sind verwandt «or- d«n zur Verteilung von Predigten und Bibeln. Außer dem gingen noch ein: für die Armenier 21.85, für den Nachbarchristbaum 20.51, für unsere Gemeindeoiakonie reichlich 1400 Mk., für die Dresdner Diakomflenanstab Mk- 82.85- — Die JahreSeinnahme i« F:auen»erein betrug etwa 600 Mk., dazu kamen noch an Extragaben für die Weihnächtsbescheerung gegen 400 Mk, so daß in runder Summe gegen 10S0 Mk. an die Armen vert«ilt Mitgliedern und einem Stammkapital von 400000 Mark beigetreten sind, wurde in Dortmund gebildet s Sei« 1»iLhrtA-S «tiftu-gsfeft, be- stehend in Konzert, Festtafel und Ball, beging gestern ad-nd in den Räumen d-S Altstüdter Scbützentzause» »er landwirtschaftliche Verein zu Hoheusteir-Ernstthal Straßenbahn nach Altchemnitz gefahren, ist von dort über die Felder »ach Station Niederharlhau gegangen und hier in den Postwagen de« eben ein! rufenden Zuge« daß sämtliche Vorgenannte ihre AdelSpräbikate Königreich Sachsen führen. — Eine große ZentraleinkaufSvereinigung Kolonialwarenhändler, der schon 90 Ortschaften schiedene, 8 Ledige, 19 Kinder im Alter von 1—14 Jahre« und 164 Kinder unter einem J«hre. Dem Aller nach starben: unter einem Jahre 164, von 1—6 Jahren 16, „n 6—14 Jahren 3, von 14—20 Jahren 6, von 20—30 Jahren 9, von 30—40J«hre« 6 von 40—50 Jahren 3, von 50—60 Jahren 6, von 60—70 Jahren 12, von 70—80 Jahren 6, Wer 80J«hr« 6. — Kom- Lunikanten waren: 2383 und zwar 923 männliche und 1460 weibliche, darunter 44 Han-kommunionen- Kon. firmiert wurden 64 Knaben und »3 Mädchen, also zu- sammen 1L7. — In den S vor-eschriebenen Kirchen- kollrkten murden vereinnahmt Mk. 18476 und zwar am Ep vhavienfest für die äußere Mission: 33 04, am 1. Bußtag für die innere Mission 27 86, am Osterfest M die Bibelgesellschaft 25 74, am Pfingstfest für den Landes kirchenfoud 22 68, am 10. TrinitatiSsonntag für die Mission im heiligen Lande und unter J'rael 17.6«, am NesormatwnSf.st für den Gustav Adolf-Verein 22.66, sm den Kirchenbau in Brettnig 8 43, für den Kirchenbau in träge zu Gehör zu bringe». — Berfammlmmg. Ju der gestern abend abgeholtene» sehr schwach besuchten Generalversammlung be» Kra»ke»unterstützang»verei»S für Weber, Wirker und verwandte Berufe wurde beschlossen, da» Statut dahin obzuändern, die Kra»ke»unterstütz»«tze» ent- sprechend den Borschriste» de» Gesetzes, a»f die Dauer von 26 Wochen zu gewähren. Die bisher gezahlten Veiträge bleiben aber bestehe». — Stubesrbrsmd. Am Sonntag früh e»t- stand in einem Hause auf der Limbacherstraße ein S.ubenbrand, der jedenfalls durch Kinder verursacht worden ist. Ehe das Feuer aber größeren Schade» anrichtete, wurde» die in Brand geratenen Kleidungs stücke durch hinzugekommeue Leute gelöscht. — Aestgen»«mett und dem Königl. Amt» gericht überliefert werden mußte heute Morgen durch die hiesige Polizei ein zugereister Schmiede- gesel, der nsmentlich in hiesige» Gastwirtschaften in frecher Weife bettelnd vorgesproche» hatte. — (Eingesandt.) Wie «an an» mitteilt, ver' anstalret am 24. Januar der Zitherverein Eintracht im Altstädler Schützenhau» ein WohltätigkeitS-Konzert- Der Verein wird bestrebt sein, sowohl in Zither, wie auch in humoristischen Vorträgen neue» zu bieten, und da der Reinertrag dek Konzerte» dem hiesigen Schubert, stift zufließen soll, so dürfte wohl ein recht reger Be such zu wünschen sein. — Gersdorf, 19. Januar. Die Liste« für Erhebung der Pferde- und Rindersteuer verzeichnen einen Bestand von 191 Pferden, 704 Rindern und 31 Kälbern im hiesigen Orte. *— Gersdorf, 19. Januar. Aus der Om nibus - Linie Gersdorf - Oberlungwitz - Hohenstein- Ernstthal wurden in der ersten Woche d. I. 829 Personen und in der zweiten Woche 636 Personen befördert. — Gersdorf. Im Jahre 1S03 würben in d«r Parochie Gersdorf m t eingepiarrtem Teil von Oberhrrms- dorf 406 Geburtsfälle in da- Kirchenbuch einzetraqen (nicht mitgerechnet sind d e hier geborenen Kinder katho lischer Eltern, die von katholisch:» Geistlichen getauft wur den) Unter diese« 406 Kinder« waren 219 Knaben und 187 Mädchen Auf GerSdork kamen 403 und auf Herms dorf 3 Geburten. 17 Kinder wurden tot geboren. 38 Kinder waren unehelich. Vergleicht man die Zahl der Geburten in früheren Jahren, so kann man deutlich daS Wachstum der Gemeinde wahrnehmen. Vor 10 Jahren wurden 385, vor 20 Jahren 293, vor 30 Jahre« 174 »or 40 Jahren 148, vor 50 Jahren 113 und vvr 100 Jahren 63 Kinder geboren. — Trauungen fanden i» verflossenen Jahre nur 49 Katt, gegen 63 i« Jahre vor her. Vor 50 Jahren waren 15 und vor 100 Jahren ebenfalls 15 Trauungen. — Aufgeboten wur en 77 Paare. Als eine Seltenheit ist es zu bezeichnen, daß im Jahre 1903 6 Ehepaare das Fest »er goldene« Hochzeit feiern konnten. Die Einsegnung der Jubelpaare erfolgte zum Teil in der Kirche, zum Teil im Hruse. — Gestorben sind 1903 257 Personen, im Verjähre ebenfalls 257, vor 10 Jahre« 261, »or 20 Jahren 166, vor 30 Jahren 93, vor 40 Jahren 68, vo- 50 Jahren 74, »,r 100 Crimmitschau, 18. I». (L', Avz. Zuzug fremder Arbeitskräfte dauert fortmähreni in steigendem. Maße ap. Si»e größere Anzahl »»meist a«S Bayern stammender Arbeitswilliger traf ». a gestern nachmittag mit de« 5 Uhr-Pers»»e«znge auf hiesigem Bahnhöfe ein. Es waren etwa 36 Arbeiter und Arbeiterinnen. In den nächsten Tage« werde» namentlich «uch Arbeiterinnen in erheblicher Anzahl eintreffe». Mehrere Leiter des deutschen Textilarbeiter- verbandet, unter ihnen der Vorsitzende Karl Hübsch, Herzogtum» Sachseu-Meiningev, der Rentner von Hoffmann in Leipzig de» seinem Vitter al» sächsischem Staottangehörigeu verliehenen Adel dr» Herzogt««- Sachsen-Altenburg mit Freiherrutitrl annehme, der Superintendent von Zimmermann in Rochlitz den seinen Vorsahre» bereit» vom Kaiser Karl IV. ver liehenen, sodann im Jahre 1793 vom Kaiser Franz II. rrnenerteu erblichen Adel wieder aufnrhme der Generalsekretär der devtscheu Gewerkschaften Legte» und Emil Sieber», sämtlich au» Berlin, weilte« gestern in »nferer Stadt. — In der heutigen Schöffengericht«- sitznvg wurde der Feuer«,nn Heinrich Fürchtegott Graf wegen Beleidigung zu 15 Mk. Geldstrafe e»eut. 3 Tagen Haft, die Webrr«ehefra» Anna Marie Günther «egen Beleidigung zu 20 Mk. Geldstrafe event. 4 Tagen Hast, der Wolfer Ernst O»kar Grim« ebeuf llk »egen Beleidigung zu 5 Tagen Gefängnis, der Färbereiarbeiter Ednard Fenk wegeu Vergehen» gegen die Straße»polizei-Ordnung und Widerstand« zu 12 Mk. Geldstrafe event. 2 Tagen Gefängnis und 1Teg Hast v'.rnrteilt. Der Weber Max Weber, der eben falls der Beleidigung eine» Arbeitswilligen «»geklagt war, »»rde freigesprochen- In einem mehrere Spalten umfassenden Artikel der „Nationalzeitung" beschäftigt sich, wie schon gestrev kurz erwähnt, der Kurator der Universität Bonn, Dr. v. Rottendurg, mit der Aussperrung in Crimmitschau ES heißt darin, wer den streitenden Parteien unpar teiisch gegen über steht, wird notwendig zu dem Schluß gelangen, daß weder die eine noch die andere Beweise ihrer vollständigen Schuldlosigkeit erbracht hab?, daß also die Arbeiter einen Vergleich anstreben müßten. Au» der Ablehnung der Arbeitgeber, in eine Ver- gleichSverhandlung einzutretev, ergab sich nunmehr für die Regierung da» Recht und die Pflicht eine Wie derherstellung des Friedens vermittel« gesetzlicher Maßnahmen zu versuchen. Er ist mit Sicherheit zu erwarten, daß, wenn die Organisationen der Arbeit- geber die Arbeiter m eine üble Lage bringt, jede Aussicht auf eine tatlächliche Einführung des Zebu- stundentagkS iu der Textilindustrie schwindet. Da möchte ich mit einer sofortigen gesetzlichen Ausführung hervortrrten. Mau überläßt eS vorerst der öffentlichen Meinung, den Widerstand gegen den Zehnstundentag ia der Textilindustrie zu bekämpfen. Zu diesem Zwecke wäre eS aber allerdiogS erforderlich, da- die Regierung eine Eignete einlettete. ES ist nicht zwei felhaft, daß dies zu Gunsten der Arbeitnehmer aus- fallen und allen Unparteiischen die nötigen Argumente in die Hand geben wird, um auf die Arbeitgeber einen moralischen Druck auSzuübeo. Gibt die Re- gierung die nötige Erklärung ab, so wird sofort ein Entwurf eine» Gesetze» wegen Einführung de» Zehn- stundentage» für Arbeiterinnen vorliegen, dessen An nahme im Reichstage außer Zweifel steht. Und er klärte sie sich bereit, eine Enquete einzuleiten, so haben die Crimmitschauer Arbeitnehmer keinen Anlaß, de» AuSstavd fortzusetzen, und nach neuere» Nach- richten darf man annehmen, daß sie allerdings die Arbeit wieder aufnehmen werden. Trifft diese An nahme nicht zu, so werde« die Arbeiter allerdings damit zu rechnen haben, daß die öffentliche Meinuna sich dementsprechend gegen sie Wendt» svürde, d«!^ eine durch sozialistische Agitatoren in Szene gesetzte Vergewaltigung der Arbeitgeber wird allerdings i» allen rechtlich und vaterländisch denkenden Kreisen aus die schärfste Opposition stoße». Stollberg Chemnitz gestiegen. Da die« auf der dem Pub likum nicht zngtngige« Sette geschah und der Wage« ohne Aufsicht war, sb ist her Vorgang unbemerkt gebljeb««. Zwischen Stativ« Niederhartha« und Bahnhof Altchenmitz hat Schubert dann mit seinem Taschenmesser ein«« der Postbeutel aufges hnitten und -el«eri. An der nächste« Station ist er ganz ruhig au«gestiegen und nun mit der Straßenbahn wieder nach Pvstamt 4 gefahren, Um sein Zakpiitkom««» zu verschleiern, hatte er einem Kollegen gesagt, er habe zu H«use Lesuch, und dieser Beamte Hal venn auch inzwischen die Arbeit Sch S mit besorgt. Nach» »em aber der Dieb dir Dummheit gemacht hatte, sei» Taschenmesser in dem bestohlenen Postwagen liege» zu. l.ffe» und auch die Fußspuren ihn betastete», konnte seine Verhaftung erfolgen. Schubert ist erst »eni,e Menate verheiratet, är hatte früher ein Verhältnis, das nicht ohne Folgen blieb und wurde »u» von der Muiter deS Kindes um Zahlung von Alimenten bedrängt Dies mag da« M» iv beS Diebstahls grwes«» sein. In dem deutel befanden sich 90 Mark in Gold und Silber, zwei Hundertmarkscheine, von denen er einen versehentlich ver brannt haben will, und ei» französischer Scheck über 700 Francs. - — Die'Rechnung für da» neue Rath»»« i» Waldheim stellt sich auf 438,240 Mk. Der Roh. bau kostet allei» ru»d 310,080 Mk. und für Inventar wurde die Summe von 42,000 Mk. auSgegebe«. 438000 Mark — sollten die nicht etwa« reichlich sein für eine Stadt von der Größe Waldheims? — Freiberg, 16 Januar. Die an der Bahn linie Nossen—Freroerg bedienstete UebergangSwärterin Frau Ernst wurde gestern durch den kurz »or 10 Uhr abend« ihren Posten passierenden Personenzug überfahren and tötlich verletzt. — Stürza bei Tulpen, 14. Januar, «in schreck licher Unglücksfall >nii !Ü!l>a,em Ausgange hat sich heute hier zugetrauen. Dat im 8. Lebensjahre stehende ält«ste Töchterchen Olga beS Müslenbesizecs O- Michael »ar »0» der Mutter in den Mühlenraum u«schicki so den, um de» dort beschäftigten Vater hrrbeizuholen. Der Vater hatte jedoch zufällig aus «mi - Minuten di: Mühl« »er- taffen Als er wieder zuriickkehrt«, bot sich seinen Nug,n Unterm 17. wurde dem L. T. u. a »och ge schrieben: Ju de» «»parteiische» Kreise» »nsererStadt »ar mav vo» Anfang an darüber klar, daß die Be wegollg rasch und ruhig verlause» »ürde, »e»n sich ihrer nicht die sozialdemokratische Presse und deren Redner angenommen hätten t diese haben alle» getan, »m die Gemüter nicht zur Ruhe kommen zu lassen. Wer e» wagte, durch Mahnungen oder Anordnungen zur Rohe zu rufe» oder das Gesetz zur Anweadaug zu brinM, wurde der Parteilichkeit beschuldigt und , u» den Staub gezogen. So ergoß sich am Anfang de» Streiks die bolle Schale de» Zvrue» über den „Anzeiger", der in einem „Eingesandt" betonte, daß „Friede einährt, Unfriede verzehrt"; in Acht und Baun wurde da» Blatt getan, in jeder Versammlung wurde zur Abbestellung ausgesordert, und »eil eS im Verlause de» Kampfe» zur Einsicht und Umkehr mahnte. In gleicher Weise äußerte man sich höchst abfällig über die Maßnahmen unsere» hochver dienten Herrn Bürgermeisters Beckmann, welcher in aufopferndster Weise sich bemühte, den Komps zA« Wohle der Stadt baldigst zu beenden. Uad da- Lei danke» wir die herrschende Ruhe nicht den „wohl- disziplinierten- Ausständigen, wie ma» gerne behauptet, sondern die herbeigerufene Grndarmerie war eS. die ia Gemeiuschaft mit unserer Schutzmannschaft für Ruhe sorgte und den Arbeitswilligen freie« Geleit sicherte. Diese Maßnahme rechnet man unserem Herrn Bü ger- meister sehr hoch an und er hat sich hierdurch auch de» Dank aller einsichtigen Bewohner und insbesondere der Arbeiter erworben. Die Militärverein?, wrlche ihre ausständigen Mitglieder unter dem Ruse „Mut ß vorau" zur Aus- nähme der Arbeit aufiorderten, wuroen als im Jnteisse der Fabrikanten stehend, verdächtigt. In letzter Zeit galt der ZeitungSkamps dem gerade um daS Arbeiter- wohl besorgten Herrn Pfrrr« Schink hier, welcher i» einer den tatsächlichen Zuständen vollständig ent sprechenden Weise dis hiesigen Verhältnisse wahrheits gemäß in einem Bröse an eine christliche Zeitschrist — Waldenbmrg. Bon der Gendarmerie ver- haftet u»d de» Köoigl. Amtsgericht hier zugeführt »urdell zwei löhmische Mädchen, welche i» Kertzsch und in Falken in altbeliebter Manier den MietStaler sich erschwindelt hatte». Bei den amtlichen Fest« stelluu^en ergab sich schließlich, daß da» ei»e Mädchen, die 23 Jahre alte Zechel ,«» Hohenstein b. Teplitz, »egen Diebstahl» vom Kgl. Amt»gericht Schwarzen berg steckbrieflich verfolgt wurde. — Ursprrmg, 1b.J««uar. Unser Ort hat wieder eiuen Fortschritt zu verzeichn««. Seit 1. Juli 1903 war auf hiesiger Bahnhaltestelle der Stückgutverkehr zur Ein- führung gekommen. Jetzt soll hier eiue Süterlavcstelle « richtet »erde«. Zu der dazu nötige« Glei«anlage hat scho« die hiesige Gemeinde ea 1*/, Scheffel Grund und Boden zur Verfügung gestellt, — Unsere Nachbarftadt Lichtenstein scheint von dem Vertrage, den der Stadtrat mit dem Elektrizi tätswerk „Elektra" in OelSnitz i- E. abgeschlossen hct, nicht sonderlich erbaut zu sei«- Sch,« »or einiger Zeit hatte der rührige GewnLeoerei«, so »eit wir uns cri«. ner«, recht energische Schritte , «ta» damit der Bau der Lvlsze nicht noch länger verzögert »ürde; die Folge »ar, daß man daraufhin mit dem Bau begann. Neuerding« scheinen wieder Differenzen entstanden zu sein, denn in seiner letzte« Sitzung beschäftigte fich der Verein wiederum mit der Angelegenheit. Der Lichtenstein« Anz. schreibt darüber: Ler letzte Punkt der Tagesordnung gipfelte darin, daß man in den »0« der „Elektra" bezw. von Herrn Obern genieur Gminder seinerzeit gegebenen Ver sprechungen bedeutende Abweichungen erblickt«. Man habe versprochen, 1- elektrischeu Strom an sämtliche I«. tereffevte« Lichtenstein» abzugeben, 2. den Strom bis zwei Meter in da« Grundstück zu führe«, oh«e diese Zuführung besonders zu berechnen und 3. Lichtenstein« Installateure zuzulaffen. Di,» ««Le jetzt, wie vorliegende Fälle be wiesen, ander« gehandhabt. Ma« berech«« jetzt verschiedene Ztr,»Zuführungen und suche auch Lie Lichtenstein« In stallateure zu verdrängen. E« entspann sich über Liesen Punkt eme lebhafte Debatte, an der sich nicht nur die Mitglieder deS Gewerbeverein«, sandern auch zwei an wesende Ingenieure der „Elektra" beteiligten. Herr Ingenieur Panzerbieder »«tritt den Standpunkl der „Elektra" insofern, daß er fich auf eine« damals bei Einholung der behördlichen Erlaubnis entworfenen Plan bezieht und er für ganz selbstverständlich hält, daß außer halb de« Lei!ung«netzeS »»hnende Jntrreffenten einen Beitrag zu leisten halte«. Eine Verdrängung der Lichten stein« Installateure liege der „Elektra" fern. Man em pfiehlt nach mehrseitig« Aussprache schließlich Herrn In genieur Panzerbieder, s-in« Gesellschaft eine Erweiterung des L-ttungtnetzeS vorzuschlagen, war dieser verspricht. — Lichtenstein, 15. Jan. In hiesiger Schut- turxhallc erkletterte der Knabe M., nachdem die Stunde und Recht vora«»setztv. Zwar sehle» im Augenblick »och nähere Nachrichten, aber immerhin ist anzu- »ehmen, Laß die beiden Leiter der Deutsche» Textil- arbeiterorgamsation, Hübsch und Legien, die dieser Tage wieder in Crimmitschau weilten, die Nutzlosigkeit Le» «eiteren Beharren» im Streit eingesehen und nun zur bedingungslosen Wiederaufnahme der Arbeit geraten haben. Daß die Arbeiter an» diesem Kampfe nicht als Sieger hervorgehev würden und auch nicht konn te», lag jo, nachd w fich die Di»ge derart zugespitzt hatte», klar aaf der Haud, «Ler es ist doch mit Freuden zu begrüße», daß mau sich auf Seite» der Arbeiter nu» doch nicht «ehr länger der bessere» Einsicht ver- schloffen hat! Wa» nützt es, jetzt »och Betrachtungen darüber avzustellev, wie viel bester es gewesen wäre, wenn mav schon vor Monate» zu dieser Einsicht ge kommen, wen» der Streik »ie «»»gebrochen wäre! Da» ist zu spät und geschehene Dinge laste» sich be- kanvtlich nicht ändern. Opfer, ungeheuer schwere Opfer find auf beiden Seiten gebracht, Opfer die nicht sobald wieder verschmerzt werden. Aaf beiden Seiten mag daher «ich versucht »erde», alle» mögliche darau zu setzen, die zerrütteten Verhältnisse »jeder zu bessern, und man wird nunmehr auch — nachdem die Machtfcage au» dem Streit anSgeschieden ist — da« Zutrauen zu Leiden Parteien haben dürfe», daß ein Modus vivendi gefunden wird, der die» ermöglicht Eine gemeinschaftliche Gchlittevpartie am heutigem Tage bildete den Abschluß der Festlichkeit. — Sü«gerahe»d. Die Vertreter der Gesang vereine unserer Stadt haben in einer gemeiaschastljch abgehaltenen Sitzung beschlosten, am 20. März ds». I». i» Neustädter Schützeuhause einen großen Lieder abend «bzuhalten. Unter der Leitung eine» Lieder- meister» sollen Mafseuchöre gesungen »erden, außer dem soll jede» Vere« Vorbehalten bleibe», Einzelvor- — Se. Majestät d« König hat genehmigt, daß d«r Pastor Kretzschmar von Kienbusch in Lichleast«,« de« seinem Großvater al» sächsischem Staatöavgehörigrn ver- lieheue» erblichen Adel d?» Herzogtum» Sachsen- Coburg-Gotha, der Rittergutsbesitzer von Contard in Ulber»:ors de« ihm verliehenen erbliche» Adel des Arbeiter zu sorgen: kommen doch die von ihm in» Lebe» gerufeue Gemeindediakonit, die Kleinkinder- schulen usw. zunächst unserer Arbeiterschaft zu Gute. Während man nun Herrn Bürgermeister Beckman» durch Einwerfen der Fenster daukte, geschah solche» bei Herrn Pfarrer Schink durch Abmelden au» Landeskirche. Dem neuesten Crimmitschauer AmtSblattt bereit» beendet war »ud die Klaffe abmarschiert«, eine Leiter, glitt ab und stürzte aus de» Boden. Rach Aussage des sofort hinzugezogenen Arzte» ist glück licherweise keinerlei Verletzung außer einer leichten Erschütterung des Rückgrate» zu konstatieren gewesen. Der Junge koaute ohne Hilfe aufstehen und gehen. — Uster den Pofiöiebstahl auf der Strecke Lhem» »ih Stollberg werde« jetzt Einzelheiten bekannt, die den Bewiis liefern, daß ein Spitzbube bei aller Vorsicht doch Dummheiten macht und hierdurch die rächende Re- mesi« auf seins Spur lenkt. Der am 3 Weihnacht«, ieiertag gefallene Schnee hatte zunächst die Fußspuren de« Ta,«« festgrhalte». Die Folg« war, daß von feiten der Postbehö-d« sqm'Iiche Beamte, die am 3. F<,«tag auf dem Postamt 4 beschäftigt waren, wegen ihres Aufent halts an diesem Tage befragt und die Giöße ihrer Füße gemeff-n wurde. Der verdacht blieb schließlich auf de« Vrikflräj« Schubert fitzen, der alsbald ein Geständnis ablegte. Darnach ist Schubert, der an jenem Tage aus dem Pastamts 4 beschäftigt »ar, in der Mittaastunde mit der Straßenbahn bis zu sein r Wohnung gefahren, um einen Alibibewei« zu habe». In die Stube tretend, hat er sofort die Uhr eine halbe Stunde oorgedreht und sein« habe sich verspätet. Dann ist er mit der ,ch Lltchemnitz gefahren, ist von dort über und der allgemach die Bitterkeit, die wohl jetzt »ach herrsche» mag, schwinden läßt Leider wird eine A»- zahl der Streikende» ihre Plätze in des Fabrike» be setzt finden. Fast 3000 Arbeitswillige, die de» Unter nehmer» iu schwerer Zeit beigefiandea habe», werden vou diesen natürlich beibehalten. Wa» w rd »uv aus denen, für die kei»e Beschäftigung Vorhände» ist? Pflicht u»d Schllldigkett derer, die die Verantwortung für die Verhetzung ter Massen tragen, ist e», die Opfer ihrer wüsten, verhäng»i»vollen Agitation über Wasser zu Halen. * Wenn auch anzunehmen »ar, daß die gemeldete Anwesenheit der Führer etwas zu bedeuten hatte, so kommt doch die bis zum letzten Augenblick geheimge- halteue Beschlußfassung unerwartet, und selbst die Fabrikanten sind davon überrascht. In der Stadt verbreitete sich die Nachricht ungeheuer schnell, aus den Straßen entwickelte sich trotz des hef tigen Schneetreiben» ein starke» Leben, die Wirtschaf, ten füllten sich rasch, und überall bildete der Beschluß das Gespräch. Man zweifelt, daß der Beschluß der Arbeiter, die Arbeit wieder aufzunehmen, seitens der Fabrikanten so ohne weiteres selbst beim guten Willen sofort durchgesührt werden kann. Bon anderer Seite wird geschrieben: Wie ein Blitz aus heiterem Himmel kam gestern am Montag Abend in der 9. Stunde das in Massen verbreitete Flugblatt von der Beendigung des seit 22. August vorigen Jahres andauernden Streiks, Aufregung, Freud«, aber auch Niedergeschlagenheit machten sich überall geltend. Bor oem Lokale der Konsumvereins, Herrengasse, standen bald nach Bekanntwerden der Nachricht Hunderte von Arbeitern und Arbeiterinnen und besprachen daS Ereignis. Am Dienstag begaben sich im L«nfe dcS Vormittags die Arbeiter bereits in Massen wieder auf den Weg zu ihren ehemaligen Arbeitsstätten, ab.r nicht allzuviel hatten daS Glück, ungehindert eintreten zu können, denn durch die frem den Arbeiter und durch daS Fehlen von Aufträgen sind die Arbeitsstellen nicht mehr frei und die Arbeits kräfte zur Zeit nicht nötig. Weitere Berhandlungen der Arbeitgeber fanden heute im Lause des TageS statt. Neslis», 19. Jan. Der „Vorwärts" schreibt übtt dey GeimmitschMr Streik: „Die Leiter der Bewegung in Crimmitschau habe» vüich mene Ent schließung den Kampf abgebrochen. T:: gegenwärtig: Lage der Arbeiter von Crimmitschau war nichts weniger als schwierig oder gar verzweifelt. Wen» dennoch der Kampf jetzt abgebrochen wird, so ist sicher, daß entscheidende Gründe die Ursache waren. Die Arbeiter in Crimmitschau wissen, daß die materielle Hilfe nicht fehlen wird, aber sie scheinen zu der Au- sicht gelangt zu sein, daß der Kamps nicht in eine ungewisse Zukunft fortg, führt werden dürft." and Umgegrnd. Während der Tafel gab der Vor. sitzend«, Herr Oekono^ Kleindienst, einen kurzen Rück ¬ blick auf da» Wirke« deS Vereins seit seiner Gründung.!st« ««geben, aach Nacheifcrer finden. ES sollte jedes Ge- «HMe» Hshe«ftei«-Er»stthal, 19. Jan. 1904. Wettervorssrs-ssge nach den Feststellungen des Königl. weteorol. Instituts Chemnitz: für Mittwoch- Trocken, wen» auch «ehr oder weniger trüb. Trmp.: unter normal. Wind: Südost. Barow.: hoch, Heutige Normal-Temperatur: im Tagesmittel 1,4, mittag» 2 Uhr 8,2, im Mi nimum —4,4.
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