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cmcu Austra^ zu>n Bau eines Hochhauses erhalten, na, und so heisch der Junge seich Klaus Hochhaus Meier. Manchmal versuchen die Leute auch kleine Tricks. Ein einfacher Schlosser wollte unledingt seinem Jungen die Bor namen Paul Ferdinand Barou geben, damit sich der mal später Baron Lengfeldt nennen könnte. Das wurde aber ab gelehnt, auch die Gerichte stellten sich auf die Seite des Standesbeamten. Me Metsprädikate werden als Vornamen zurückgewiesen. Bei den Jungens geht es ja immer noch, aber die Mädchen? Man findet fast gar keinen richtigen Namen mehr, alles ist verändert, entweder verkürzt: Lil, Lee und Ly statt Elisabeth, Heien statt Helene, Gissy statt Gisela usw. Daneben ganz überraschende Gewächse wie Flockina, Ell, Izza, Illizza, Elza, Donne für Dvonne, Pett für Dvette, Truus und Corry, Doi und La. . . An die anderen wie Earmen, Marcella, Effi, Seffi, Steffi, Cleo, Clio, Maly, Valery, Margit« und Dina Hat man sich schon gewöhnt. Jeder will eben etwas Aus gefallenes, was nicht zu ihn, paßt. Oer unverzollte Meteor. In einem westlichen Staate Nordamerikas fiel vor einiger Zeit ein Metcorstück auf den Pachtacker eines Farmers. Dieser empfand an dem geschmolzenen Eisen große Freude und begann es zu einer Erwerbsquelle auszugestalten, indem er es ausstellte und von Schaulustigen — und das waren nicht wenige — sich ein Eintrittsgeld zahlen ließ. Dieser Segen, der den: Pächter vom Himmel gefallen war, erboste den Eigentümer des Pachtackers. Er legte also dem Pächter dar: Der Acker ist mein,, folglich sind auch alle mineralischen Schaße, die auf ihm, unter ihm oder in ihm gefunden werden können, gleichfalls mein, mithin auch der Meteor, der ihm auszuhändigen sei. Der Pächter weigerte sich, die Freundschaft ging in die Brüche, und die Sache kau: vor das Gericht. Bevor sie von diesem aber noch entschieden werden konnte, mischte sich die Zollbehörde ein. Sie beschlag nahmte nämlich kurzerhand den Meteor als Roheisen mit der Begründung, es habe seinen Weg in die Vereinigten Staaten genommen, ohne daß es vorschriftsmäßig, wie das Gesetz es befiehlt, „deklariert, zur Verzollung angemeldet und verzollt worden sei". Eine lebendige Illustration des berühmren Wortes: „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte." „Dtr historische Neger der Vereinigten Staaten." In Plateau, im Staate Alabama, lebt ein grauhaariger, bärtiger Neger, dem man trotz seinem von Runzeln durch, furchten Gesicht seine 94 Jahre nicht anmerkt. Er heißt Cudjo Lewis und ist der „historische Neger in den Ver einigten Staaten". Er hat eine abenteuerliche Geschichte: Er gehörte dem friedliebenden und fleißigen Tarkarenstamm am Kongofluß an und wurde nach einer Schlacht, die seine Stammesbrüder mit den wilden Bewohnern des afrikanischen Negerstaates Dahomey auszukämpfen hatten, zusammen mit 109 Brüdern als Sklave verkauft und auf dem letzten Sklavenschiff, der zweimastigen „Klothilde", im Jahre 1859 nach Amerika gebracht. Hier lebten sie zunächst vollständig von der weißen Kultur abgeschnitten, verständigten sich in ihrer Muttersprache und wählten zur Schlichtung ihrer Streitigkeiten ihre eigenen Richter. Lewis ist der einzige Ueberlebende, er ist sozusagen das letzte Glied in der Kette der Sklaverei, die einstmals Afrika mit den Vereinigten Staaten verbunden hat. Der bejahrte Neger spricht in einem merkwürdig murmelnden Jargon, der von dem amerikani- scheu Negeridiom durchaus verschieden ist. Am interessantesten muten seine Erinnerungen an, die sich aus die Sitten seines Stammes beziehen: so der Brauch, die Lebensfähigkeit eines Kindes dadurch zu prüfen, daß man es in einen mit Wasser angefüllten Trog hineinwarf: war es imstande, sich daraus emporzuarbeiten, was als Kampf gewertet wurde, so durfte es weiterleben, im anderen Falle aber wurde es zum Tode verurteilt. Der Tarkarenstamm war polygam, doch war die Polygamie nur auf drei Frauen beschränkt. Groteskerweise durfte die erste Frau die zweite wählen und diese wieder konnte die dritte aussuchen. Schwere Strafen wurden jenem Manne auferlegt, der es wagte, auf eine andere Frau außer auf seine eigene ein Auge zu werfen. Wie durch ein Wunder ist Lewis seinen Stammesbrüdern als Kazoola bekannt, aus dem Gemetzel, das der Dahomeystamm angerichtet hat, heil hervorgegangen. Er schätzt sich glücklich, seine Freiheit zu genießen, pflegt seinen kleinen Garten und lebt nun in Plateau in einer baufälligen Hütte, die er bescheiden sein Heim nennt. Ganz einsam und verlassen ist er, seitdem er seine Frau und seine sechs Kinder verloren hat. Er hat sie alle auf dem Kirchhofplatz der Negerkirche, unweit seiner Hütte, begraben. Die Wette mit dem Tode gewonnen. Der vor wenigen Tagen verstorbene berühmte englische Kriminalromanschriststeller Edgar Wallace war ein leidenschaftlicher Anhänger des Wettens. Bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit gab er sich die größte Mühe, sein Geld auf diese Weise unterzubringen — und zu vermehren. Denn zumeist gewann Edgar Wallace seine Wetten. Wie die Helden seiner Unterweltromane schließlich doch stets erfolg- reich blieben, so konnte er sich, dieser so überaus produktive Vielschreiber, rühmen, daß ihn fast nie sein guter Instinkt und seine Kombinationsgabe verließen. Als Edgar Wallace vor fast einem Vierteljahr London verließ, um in Hollywood Filmmanuskripte zu dichten, da ging er noch zu guter Letzt eine ganz eigenartige Wette ein: Er wettete mit dem Tode. Bei einer Lebensversicherungsgesellschaft schloß er einen Ver trag ab, der nur über drei Monate lief. Gegen eine Prämie von 2500 Mark, die Wallace zahlte, verpflichtete sich die Gesellschaft, das Neunzigfache auszuzahlen, falls der Ver sicherte, Wallace, vor Ablauf des Vierteljahres stürbe. Zehn Tage, bevor die Versicherung ablief, starb er in Kalifornien. — Edgar Wallace, der so unzählige Male den Tod geschildert hat und den Kampf ums letzte Fünkchen Leben er hat diese Wette mit dem Tode gewonnen Für die Küche Kartoffelbällchen mit würziger Beigabe. (Für vier Personen.) Zutaten: 1,5 kg gleichmäßig große Kar toffeln, 2 Eier, 1 Eßlöffel Salz, 3 Eßlöffel geriebene Semmel, 100 Gramm Backfett, 1 kg Aepfel, 3 Eßlöffel Zucker, 2 Eßlöffel geriebener Meerrettich, 10 Tropfen Maggi's Würze. Zubereitung: Die Kartoffeln werden in der Schale knapp gargekocht und sofort abgezogen Dann wendet man sie in dem mit Salz geschlagenem Ei, darauf in geriebener Semmel und bäckt sie schnell im heißen Fett schwimmend braun und kroß. Von den Aepfeln kocht man in wenig Wasser Apfelmus, das man mit dem Zucker, dem Meerrettich und der Maggi- Würze abschmeckt und heiß zu den Kartoffelbällchen reicht, die als sättigendes Mittagessen gedacht sind. Zwieback-Pudding. Zutaten: 20 Hultsch-Zwiebäcke, dreiviertel Liter Milch, 1 Obertasse Mondamin, 3 Eier, 3 Eßlöffel Zucker, 125 Gramm Korinthen, 2 Eßlöffel Mandeln, Zitronenschale. Die Zwiebäcke bricht man in Stücke und gießt die warme Milch darauf. Nach und nach gibt man das Mondamin, Zucker, die Eidotter, Korinthen, Mandeln, etwas Zitronenschale und zuletzt den festen Schnee der 3 Eiweiß. Alle Zutaten mischt man gut durcheinander, füllt die Masse in eine mit Butter ausgestrichene Puddingform und läßt den Pudding an derthalb Stunden im Wasserbade kochen. Der Pudding wird gestürzt mit Fruchtsauce warm zu Tisch gegeben. Apfel-Auflauf. Zutaten: 10 Aepfel, 15 Gramm Butter, ein Achtelliter Weißwein, einen halben Tee löffel Arrak, 5 Eier, 100 Gramm Zucker, 50 Gramm süße Mandeln (einige bittere darunter), 6 Hultsch- Zwiebäcke gerieben. Die Aepfel werden geschält, das Kernhaus ausgestochen. Dann dünstet man dieselben in einem Topf mit dem Weißwein, Butter, Arrak ziemlich weich und ordnet sie danach in eine mit Butter ausge- strichene Auflaufform. Die Eigelb werden mit dem Zucker schaumig geschlagen, Mandeln, geriebener Zwie back und die steif geschlagenen Eiweiß darunter gezogen und alles über die Aepfel gegeben. Der Auflauf muß dreiviertel Stunden backen und man gibt ihn heiß zu Tisch. Sonntags -Beilage -0 - -- Pulsnitzer Tageblatt n « Dm« imd »cria« vm E. L. KSrster« Erben (Inhaber: I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz illst das Große d« erreiche«, Fange mit dem Kleine« a«; Deine Tadler werde« schweige«, Ist da» Kleine grob geta«. SonntagsgedanLen In unserem Volke sind starke Strömungen vorhan den, die den morgigen Sonntag Reminiszere ständig als Bolkstrauertag einführen wollen. Neben der allgemeinen Totenfeier im Herbst soll besonders ein Sonntag in der Passionszeit dem Gedenken der Gefallenen des Welt krieges gewidmet sein. Die evangelischen Kirchen wehren sich gegen die Einführung dieses Tages, solange di? Reichsregierung ihn nicht gesetzlich schützt und nicht alle lärmende Fröhlichkeit und laute Lustbarkeit am Vorabend und an diesem Tage selbst verbietet. Es ist ja auch sinn los, von Volkstrauer zu reden, wenn daneben die Vcr- einsvergnügen und Maskenbälle uneingeschränkt ihr tolles Wesen treiben. Trotzdem wird in vielen Kirchen eine würdevolle Gedächtnisfeier gehalten werden und in manchen Gemeinden Trauergeläut zum Gedächtnis er tönen. Für nachdenkliche und ernste Naturen, die den Ernst des Weltkrieges und seine riesigen Opfer noch nicht vergessen haben, werden trotz der lärmenden Ver gnügungen die kirchlichen Feiern nicht vergeblich sein. Was bewegt uns heute beim Gedächtnis der Ge fallenen? Vielen ist die Erinnerung au die ersten Kriegs jahr? geblieben, da eine Well? vaterländischer Begei sterung mächtig durch unser Volk flutete. Die besten unserer Volksgenossen zogen begeistert in den Krieg in heiligem Pflichtgefühl: Du mußt mitzieheu! So traten die Freiwilligen aus allen Berufen in den Heeresdienst und verließen die Schulbank, den Pflug, die Werk- stättc, den Fabriksaal unL das Koutor. Die dabei für untauglich befunden wurden, mochten darüber verzwei feln, vom Dienst des Vaterlandes ausgeschlossen sein zu müssen. In diesem Geiste gaben deutsche Mütter gern und ohne Murren ihre Söhne hin, einem nach dem an deren. In diesem Geiste blühte die: Kameradschaft, und leisteten einzelne fast Uebermenschliches. Wem diese Er innerung an den Krieg blieb, dem verkörpert er die höchsten aller menschlichen Werte, indem er vaterländische Ehre, Opfersinn und Heldenmut an das Licht bringt. — Doch der Krieg hat auch noch ein gpnz anderes Gesicht. Alle Kriegsteilnehmer -wissen von Stunden tiefen Grau ens zu erzählen. Wir wollen nur «n Gasvergiftungen, Zerfleischungen und Berschüttetsein denken! Dann was wir noch heute Tag für Tag vor °Augeu sehen: Unzäh lige Menschen mit zerschossenen Gläedern; Männer und Frauen, denen der Krieg ihr Liebstes und Bestes nahm, seitdem in der Seele gebrochen mit dem quälenden Warum?!, eine große Schar verwaister Kinder. Wir müssen es feststellen: Es ist ein ungleiches Wertverhält nis. Die wenigen wertvollen Begleiterscheinungen des Krieges wiegen seine Greuel und abbauende Kräfte nicht auf. Hören wir auf die richtenden Worte des Evangeli ums über allen Krieg und Blutvergießen? An ihm gemessen (Math. 5, 44 und Luk. 10, 30—37) ergibt sich auch noch die Gottwidrigkeit des Krieges. Bei aller Wertschätzung des Vaterlandsgefühles und bei aller Hoch achtung vor heldischer Gesinnung wallen wir doch auch jeder Einzelne das beten, was schon immer die Christen heit in den allgemeinen Kirchengebeten zum Ausdruck brachte: „Herr, bewahre uns vor Krieg und Blutver gießen und erhalte uns den Frieden!" Forderung höchster Sittlichkeit ist es, nach Frieden zu trachten, das heißt: einen Weg des Rechtes suchen, auf dem Auseinandersetzungen in den Bölkerbeziehungen aus geglichen werden. Aufgabe der Christenheit ist es, zum Frieden aufzurufen. Auch der Völkerfriede liegt im Be reich des Mögtichen, und ist nicht das Wunschbild wirk lichkeitsferner Schwärmer. Wir wollen es nicht unter lassen, an das Kommen des Weltfriedens zu glauben, ihn als höchstes Ziel aufzustellen und dafür zu beten, wenngleich die bisherige Geschichte der Völker fast nur Kriegsgeschichte ist, und der Pazifismus heute von Men schen vertreten wird, die bereit sind, den äußeren Feind wohl zu schonen, daneben aber gleichzeitig den eigenen Volksgenossen erbarmungslos niederzuschlagen. Als Christen glauben wir an den sittlichen Fortschritt der Menschheit und damit auch an das Kommen des Völker friedens. Wir wissen freilich auch: Sem Kommen hängt davon ab, wieweit der Einzelne unter den Völkern den Frieden der Ewigkeit erfahren hat, den Frieden, mit dem der Auferstandene seine Jünger grüßte: „Friede sei mit euch!", den Frieden, den der Heiland vor seinem endgültigen Scheiden feinen Jüngern gab: „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Weit gibt. Euer Herz erschrecke uicht und fürchte sich nicht." (Joh. 14, 27.) W. 5). Aus der Vergangenheit von Oberlichtenau Einer Chronik von A. Richter entnommen (3. Fortsetzung und Schluß) Am Schluß dieses Artikels greifen wir noch einmal aus das Jahr 1745 zurück und bringen noch einiges Interessantes über Kriegsereignisse bis zum Jahve 1763. Am 10. Dezember 1745, im zweiten schlesischen Kriege, hatte unser Ort eine starke Einquartierung preußischer Kavallerie. Sie kam aus Schlesien und nahm den Weg nach Dresden zu. Am 15. Dezember erfolgte dann die Schlacht bei Kesselsdorf, wo unter Anführung des Grafen Rutowskq 45 000 Sachsen gegen die Preußen unter Anführung des Fürsten von Anhalt-Dessau foch ten. Die Schlacht hatte für Sachsen einen unglücklichen Ausgang. Die Folge war die Beschießung und Einnahme Dresdens durch die Preußen, der dann der Friede zu