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Pulsnitzer Tageblatt : 13.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-193202137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19320213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19320213
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-02
- Tag 1932-02-13
-
Monat
1932-02
-
Jahr
1932
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 13.02.1932
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R< 37 Oertliches und Sächsisches (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet) Pulsnitz. Goldne Hochzeit. Morgen. Sonntag, feiern die Eheleute August Robert Haufe und dessen Ehefrau Katha rina Amalie Elisabeth, geb. Stohn, Hauptstraße wohnhaft, bas Fest der goldenen Hochzeit. Die Einsegnung des Jubel paares, das sich noch guter körperlicher und geistiger Frische erfreeut, wird im Hause durch den Geistlichen erfolgen. Zu den vielen Wünschen, die dem Paare zu dem seltenen Feste ausgesprochen werden, fügen wir von Herzen unseren Wunsch hinzu: Gott schenk: den beiden Reichgefegneten einen fried vollen Lebensabend. Pulsnitz. Der ärztliche Sonntagsdienst wird Sonntag, 14. Februar, von Herrn Dr. med. Schöne versehen. Pulsnitz. Volkshochschule. Montag, 15. Februar, spricht Herr Grafe-Dresden über „Verborgene Schönheiten Dresdens". Zahlreiche Lichtbilder werden uns Schönheiten zeigen, die in alten Bürgerhäusern und Winkeln versteckt liegen und infolgedessen von Besuchern Dresdens aus Un kenntnis übergangen werden. Hierzu ist jedermann herzlich willkommen. Pulsnitz. Kapitän Fincke spricht, wie aus dem Inserat in dieser Rümmer ersichtlich, am Montag im hiesigen Olympia-Theater. Er ist ja kein Fremder mehr hier, hat er doch schon oft die Besucher übers weite Meer in fremde Länder geführt. Diesmal führt der Film „Vom Elbestrand ins Wikingerland". Von Hamburg, dem deutschen Tor zur Welt, geht es in die wildromantischen Gebiete Islands, weiter nach den Alpen des Nordens, Spitzbergen und dem Wunder land Norwegen. Drum auf zur Fahrt ins Wikingerland! Pulsnitz. Mütterberatung. Die nächste Mütter beratungssprechstunde in Pulsnitz findet Mittwoch, 17. Februar, nachm. 3 Uhr, im Rathaus (1 Treppe) statt. Pulsnitz. Aus dem Sängerleben. Die am 3. Fe bruar stattgesundene Uebungsstunde des MGV. „Liederhain" gestaltete sich zu einer recht erhebenden Vereinsfeier, die durch die Anwesenheit unseres Gruppenvorsitzenden, Herrn Hilde brandt, einen besonders festlichen Charakter erhielt. Nach dem Gesang „Brüder, reicht die Hand zum Bunde", eröffnete der Vorsitzende, Sangesbruder Militzer, unter herzlicher Be grüßung den Abend, und gab in markigen Worten einen treff lichen Abriß über unsere Tätigkeit während der letzten zehn Jahre, da es galt, am heutigen Tage unsern Chormeister, Herrn Kantor Arthur Hoppe, für seine 10 jährige Chormeister tätigkeit zu ehren. Hierauf ergriff der Gruppenvorsitzende das Wort, um zunächst zwei verdiente Sangesbrüder, die Herren Ernst Pohle und Max Damm für 25 jährige Sängertreue mit der silbernen Bundesmedaille mit Arkunde auszuzeichnen. Anschließend beglückwünschte er unsern Chormeister im Auf trage der Gruppe und des Sächsischen Elbgau-Sängerbundes und überreichte ihm in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste um das deutsche Lied (die ja auch in seiner Wahl zum stellvertretenden Gruppenchormeister zum Ausdruck ge kommen ist) die silberne Dundesmedaille mit Arkunde. Im Auftrage des Vereins übergab der Vorsitzende, Sangesbruder Militzer, eine vornehm ausgestattete Gedenkmappe mit Wid mung und Erinnerungsblatt sämtlicher unter seiner Leitung veranstalteten öffentlichen Aufführungen und Konzerte. Sicht lich erfreut und überrascht dankte der Chormeister dem Gruppenvorsitzenden und seinen lieben Sängerinnen und Sängern für die ihm gebotenen Ehrungen. Nach dem Liede „Wohl auf, noch getrunken", entbot die erste .Vorstandsdame dem Chormeister unter Aeberreichung eines Dlumenpräsents ebenfalls herzliche Glückwünsche. Nunmehr folgte ein Klavier vortrag (Fräulein Cabernoch), As-Dur Impromptu von Schubert, welcher begeisterten Beifall sand. Nach den beiden Männerchören „Der Schiffer auf dem blanken Rhein" von Miliarch, und „Kapitän und Leutenant" von H. Heinrichs, hielt Kantor Hoppe anläßlich des 222. Geburtstages Joseph Haydns einen Dortrag, betitelt „Persönliches aus dem Leben und Schaffen dieses bedeutenden Komponisten", dem mit größtem Interesse gefolgt wurde. Mit den gemischten Chören „Ein Sträußchen am Hute" und „Muh i denn zum Städtelein hinaus" fand die sehr eindrucksvolle Feier ihren Abschluß. G. Pulsnitz. Hauptversammlung des Versuchs ringes Pulsnitz. Am Mittwoch, 10. Februar, fand die diesjährige Hauptversammlung des Dersuchsringes Pulsnitz im hiesigen „Dürgergarten" statt. Außer den zahlreich erschienenen Mitgliedern konnte der Vorsitzende, Gutsbesitzer Adolf Zinke, Pulsnitz M. S., unter den zahlreich erschienenen Gästen die Herren Prof. Pieper von der Staatlichen Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt Dresden-Pillnitz, Gutsbesitzer Küchler, Schönau a. d.E.. Oberlandwirtschaftsrat Dr. Koenig und Dr. Engelmann von der Landwirtschaftskammer Dresden, und den Vorsitzenden des Dezirkslandbundes Kamenz, Gutsbesitzer Max Mager, Niedersteina, begrüßen. Als Vortragenden hatte man Land- wirtschaftsassessor Drews, Dresden, von der Arbeitsgemein schaft für Grünlandwirtschaft, gewonnen. Der Redner schilderte in sehr eingehender Weise die betriebswirtschaftliche Bedeu tung der Wiesen und des Feldfutterbaues und wies an prak tischen Beispielen auf deren Bewirtschaftung, Düngung und Pflege hin. An zahlreichen prächtigen Lichtbildern faßte er das Gesagte nochmals zusammen. Einer angeregten Aussprache über den Dortrag folgte der Geschäftsbericht des Vorsitzenden, der Zeugnis ablegte von der erfolgreichen Arbeit, Fort- und Aufwärtsentwicklung des Versuchsringes Pulsnitz, Daran schloß sich der Kassenbericht. In einem sorgfältig ausgsar- beiteten Tätigkeitsbericht gab im Anschluß daran Landwirt- schaftsreferendar Dr. Saupe als Ringbeamter des Dersuchs ringes Pulsnitz für alle Anwesenden sehr interessante Berichte über die Ergebnisse des letzten Versuchsjahres, die mit aller Deutlichkeit bewiesen, wie erfolgreich die Arbeit auch im ver gangenen Jahre gewesen ist. Der nächste Punkt „Wahlen" ergab die einstimmige Wiederwahl des sehr bewährten Vor standes, der auf Wunsch des Vorsitzenden durch Zuwahl der Herren Gutsbesitzer Max Mager, Niedersteina, Oberinspektor Körner, Reichenbach, und Lehngutspächter Max Reppe, Lich tenberg, erweitert wurde. Gegen 8 Ähr war die sehr gut besuchte Versammlung beendet. Vorträge mit Lichtbildern und Filmen. Es fanden in Ohorn und Pulsnitz am Montag und Donnerstag in drei verschiedenen Frauenvereinen durch Frau Hirthe-Berlin Borträge mit Lichtbildern und Filmen statt, geboten vom Ostelbischen Draunkohlensyndikat. In dem Vortrag, der dann durch eine Menge klarer Lichtbilder erläutert wurde, Wiss die Rednerin auf die Gewinnung des Braunkohlenbriketts him auf die Wichtigkeit der rationellen Verwendung derselben, aus die Billigkeit der Heizung mit Braunkohlenbriketts gegenüber der Heizung mit Gas oder Elektrizität. Einen grüßen Teil ihrer Ausführungen verwendete die Rednerin auf die Beschaffenheit der Heizstätlen, der Küchenherde, der Stuben- und Badeöfen. Wenn die Oefeü nicht in tadelloser Ordnung sind, dann geht zu viel Heizkräst verloren, dann wird die Heizung zu teuer. Der Vortragenden, die anderthalb Stunden hindurch Bekann tes und Unbekanntes uns hören und sehen lieh, wurde größte Aufmerksamkeit geschenkt und für ihre ganze Art, die mit Humor reichlich gewürzt war, lebhafter Beifall gezollt. Die Pulsnitz^ Tageblatt — Sonnabend, 13. Februar 1932 in großer Zahl Erschienenen — in Pulsnitz hätte sie wohl noch größer sein können — haben gewiß für den Haushalt und für Ersparung in dem wichtigen Kapitel „Heizung" viel gelernt. Nun gilt es, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. — Wirtschaftswoche. Nicht nur in Bank- und Börsenkreisen, auch in der Wirtschaft wurde für die zweite Februarwoche eine Senkung des Reichsbankdiskonts erwartet. Diese Erwartung muß wohl für absehbare Zeit eingesargt werden. Denn, wie aus dem Reichsbankausweis für die erste Februarwoche verfügt eigentlich nur noch über 452 Millionen Mark eigener Deckungsmittel. Was darüber hinaus ausge wiesen wird, sind geborgte Bestände. Was aber die Hauptsache ist: Die Reichsbank hat Woche für Woche im Verhältnis zu ihrem wirklichen Bestand beträchtliche Mengen an Devisen abgeben müssen, was auch immer wieder die Ursache ist, strengere Maßnahmen für die Bewirtschaftung der Devisen zu fordern. Ob diese viel nutzen werden, nachdem alle anderen versagt haben, ist mehr als fraglich, zumal der Außenhandel mit seinem noch immer großen Ausfuhrüberschuß verhältnis mäßig wenig Devisen heranbringt und ein großer Teil des Ausfuhrüberschusses gegen langfristige Zahlung erzielt werden muß. Daß eine Diskontsenkung für die Preispolitik eine Rolle spielt, ist unbestritten. Denn es wird kaum möglich sein, Geld für langfristige Anlagen zu einem Zinssatz unterzubringen, der noch unter dem offenen Diskont der Reichsbank liegt. — Die mit so viel Lärm und Eifer angekündigte neue Dankgesetz gebung scheint auf die Vereinigung der Danat-Bank und der Dresdner Bank zusammenzuschrumpfen. Jedenfalls ist keine Rede mehr davon, ein Bankenaufsichtsamt zu schaffen, wie leider auch die Anregung Professor Wagemanns, eine strengere Scheidung der banktechnischen und bankwirtschaftlichen Auf gaben im privaten Bankwesen herbeizuführen, vorläufig we nigstens unter den Tisch gefallen ist. Die Zusammenlegung oder Bereinigung der Danat-Bank und der Dresdner Dank ist aber auch von heute auf morgen nicht durchzuführen. Denn es muß zunächst einmal geklärt werden, wie das Reich von der Bürgschaft für den Einlagebestanb bei der Danat-Bank her unterkommt. Einer völligen Verschmelzung der beiden Groß banken wird vor allem deshalb, auch in der Reichsregierung! widersprochen, weil mit dieser Verschmelzung der Abbau von einigen 1222 Bankbeamten verbunden ist, für die sich zur Zeit anderweitig kein Unterkommen finden läßt. Dann muß auch geklärt werden, ob es nicht zweckmäßig erscheint, das unter den gegebenen Verhältnissen kostspielige Filialnetz der Groß banken in der Provinz einzuschränken, um dafür den an sich gesunden Genossenschaftsbanken einen größeren Spielraum zu schaffen. — Die Tatsache, daß die Kurve der Arbeitslosigkeit immer noch weiter steigt, widerlegt vor allem, daß Reich, Länder oder Gemeinden irgend etwas zur Ankurbelung der Wirtschaft getan haben. Es geht nicht an, daß sie sich über die Pflicht hierzu hinwegsehen. Es ist doch schließlich nicht umzustoßen, daß diese Körperschaften in Form von Steuern und Abgaben mehr als 60 v. H. des Volkseinkommens an sich ziehen. Für die private Wirtschaft bleibt da nur noch wenig zu tun übrig, zumal die Verknappung des Betriebskapitals sich jeder Ausweitung der Erzeugung widersetzt. Völlig unge wiß ist auch, wie sich der endgültige Aeöergang Englands zum Hochschutzzoll für die deutsche Wirtschaft auswirkt. Eng land droht, in seinem Zollgesetz mit Zollstrafen für Länder, die Dumping-Zölle erheben wollen, wozu Deutschland zur Drosselung der englischen Kohltzneinsuhr unbedingt greifen muh. — Warnung für alle Kinder! Ein zehnjähriger Lunge verspürte am Mittwoch auf der Wyhrabrücke in Borna, den unwiderstehlichen Drang, am eisernen Brückengeländer zu lecken. Ob er Wohl gedacht haben mag, daß das Geländer aus Marzipan sei? Jedenfalls fror seine Zunge sofort fest, und alles Ziehen half ebensowenig wie das Geschrei, das er in seiner Angst erhob. Auch Erwachsene, die sein Geschrei hörten, konnten dem Vorwitzigen nicht helfen, der einige Minu ten größte Angst auszustehen. hatte, bis seine eigene Mund- Wärme die Zunge wieder abtaute. ' Lichtenberg. „GauturüfSst in N a r r e n h a u s e n." Anter diesem Titel hatte der Turnverein DT. seine Mitglieder und Turnfreunde am Dienstag zu seinem Fastnachtsvergnügen eingeladen. Wie beliebt gerade diese Veranstaltung des Ver eins ist, geht daraus hervor, daß schon eine Stunde vor dem eigentlichen Beginn des Vergnügens kaum noch ein unbesetzter Stuhl zu finden war. Döse Zungen behäupchen, daß Mitglieder des hier wohlbekannten „Reichstages" schon um 5 Ahr im Obergasthof erschienen und ihre Sitze. einnahmen. Pünktlich um 8 Ahr begann der Einzug her auswärtigen Vereine zum Gauturnfest. Als Blutenlese hieft^ck Festbesucher seien genannt die Turnv^tcßiüe „B aus Dürr ¬ hennersdorf und „Heb mich' naus" aus Dickmannsfeld. Nach dem Festzug folgten die ällgöineinen Freiübungen, die mit unter kräftige Anforderungen än. Hie Lachmuskeln der Zu schauer stellten. Noch mehr gelacht würde bei den Sonder vorführungen der einzelnen Vereine. Besonders erwähnt sei das erstmalige öffentliche Auftreten Ler Frauenriege als Turnverein „Federleicht" aus Rüdesheim. Es war bereits spät geworden, als der allgemeine Tanz begann. Das Parkett vermochte kaum die Zahl der Paare zu fassen, die sich nach den Klängen der Musik im Kreise drehten. Doch leider hat alle Freude und jedes Fest einmal bin Ende. Allen denen aber, die dabei waren, wird dieses schönes Vergnügen noch recht lange in angenehmer Erinnerung öleiben. Oberlichtenau. Die Mütterberatung findet Freitag 19. Februar, nachm. 2,32 Ahr, in der alten Schule statt. Kamenz. L a de n k a s s e n d ie b st a h l. Am Donnerstag in der Zeit von 3,45 bis 4 Ahr nachmittags ist in der oberen Bautzner Straße im Seifengeschäft von O. Schlag ein Laden kassendiebstahl verübt worden. Bautzen. Bei der gerichtlichen Zwangsver steigerung des Fabrikgrundstücks der in Konkurs geratenen Eisengießerei und Maschinenfabrik A.-G. Bauyen, die am Donnerstag abgehalten wurde, erfolgte kein Gebot für das Grundstück, dessen Brandversicherungssumme 456 122 RM be trägt, die dem Friedenswert von 1914 entspricht. Das Ver fahren wurde deshalb einstweilen eingestellt. Auf die der ge nannten Aktiengesellschaft ebenfalls^ gehörenden Grundstücke Jägerstraße Nr. 16, 18 und 22 wurden Gebote abgegeben; der Zuschlag erfolgt aber erst in den nächsten Tagen. Kleinwolmsdorf. Ein Anfall-ereignete sich am Mitt woch nachmittag gegen 3,32 Ahr dadurch, daß bei einem mit zwei Pferden bespannten Wagen der hiesigen Waltherschen Mühle, der mit 32 Zentnern Last beladen war, am Erkmanns- dorser Derg das Schleifzeug versagte. Die Pferde rasten mit dem schweren Gefährt den Derg hinunter und stießen gegen ein Wohnhaus, dessen Mauer durch den heftigen Anprall durchstoßen wurde. Die Pferde trugen Verletzungen davon. Personen sind jedoch nicht zu Schaden gekommen. Neukirch (Lausitz). F a l s ch m ü n z e r b a n d e aus- gehoben. Die Kriminalpolizei halte davon Wind bekom men, daß in Neukirch die Herstellung falscher Zehn- und Zwanzigmarkscheine geplant war. In einem Gasthof wurde die Falschmünzerwerkstarr entdeckt nnd fünf Personen fest genommen. Eine größere Anzahl Platten, fertig zuge- richtere Lithographenstcine und sonstig Material wurde Seite 2 beschlagnahmt. Der Zugriff dürfte im richtigen Augenblick erfolgt sein. Oppach. Fingierter R a u b ü b e r f a l l. Ein Einwohner aus Beiersdorf hatte bei der Gendarmerie Anzeige erstattet, weil auf ihn angeblich auf der Staats straße Bautzen-Oppach ein Raubüberfall verübt worden war. Er gab an, zwei Männer hätten ihn nachts seines Geldes und der Fahrradlaterne beraubt, obendrein be schrieb er die in Frage kommenden Personen genau. Die Beamten, denen die Geschichte verdächtig vorkam, konnten den „Denunzianten" der Lüge überführen; er hatte den ganzen Roman erfnnden und wird nun dafür büßen müssen. Settendorf bei Zittau. Die „Sand sch äuke" n i e d e r g e b r a n n t. Die bekannte „Sandschänke" im Oberdorf wurde durch ein plötzlich ausbrechendes Schaden feuer bis auf die Umfassungsmauern eiugeäschert. Die Aus breituug des Feuers wurde durch den herrschenden Wind begünstigt, während die grimmige Kälte die Löscharbeiten sehr erschwerte. Unglücklicherweise war der Besitzer des Grundstückes mit seiner Fran verreist, so daß man zunächst überhaupt Mühe halte, in die einzelnen Räumlich ketten zu gelangen, so daß nur das Wenigste gerettet werden konnte. Die Entstehnngsnrsache ist bis zur Stunde noch unbekannt. Dresden. Sieben Verletzte bei einem P e r k e h r s u n g l ü ck. An der unfallsreichen Kreuzung der Wiener nnd Palaisstraße fuhr ein auswärtiger Uber landkraftwagen gegen eine Straßenbahn. Der Unfall ist auf die Unübersichtlichkeit und die große Glätte der Straße zurückzuführen, da der Rat zu Dresden in falsch angebrach ter Sparsamkeit und trotz der großen Erwerbslosenzahl nichts tut, um der großen Glätte auf aen stark benutzten Ausfallstraßen durch Sandstreuen abzuhelfen. Trotzdem der Lastzugsührer, den ein ^tratzenpassant warnte, rechtzeitig bremste, rutschte der Wagen, vom Anhänger geschoben, wie auf Schlittenkufen in die Straßenbahn hinein und stieß bis in die Mitte des Wagens durch. Sieben Personen wurden verletzt, eine gerade aus dem Krankenhaus kom mende Frau erlitt einen Nervenchok. Mühlau. Beide Füße erfroren. Auf die hiesige Polizeiwache wurde ein junger Mann gebracht, der beide Füße erfroren hatte. Es wurde festgestellt, daß es sich um einen Fürsorgezögling aus Mittweida handelt, der tags zuvor die Anstalt verlassen und in einem Strohs schober übernachtet hatte. Der junge Mann mußte ins Krankenhaus gebracht werden, wo ihm vermutlich beide Füße amputiert werden müssen. Auerbach i. P. Tödlicher Sturz gegen den A utobus. In Mühlgrün fuhr der Bäckerlehrling Fischer von hier, der erst vor wenigen Tagen in die Heimat zurück gekehrt war, mit seinem Fahrrad an einen in Richtung Faklenstein fahrenden Staatsomnibus an. Durch den hef tigen Anprall wurde der junge Mann mit solcher Wucht auf die Straße geschleudert, daß er einen Schädelbruch erlitt und auf der Stelle verschied. Zwickau. Belohnung für Aufklärung des Falles Schäfer. Für die Aufklärung des An schlages auf deu früheren nationalsozialistischen Abgeord rieten Dr. Schäfer hat die Staatsanwaltschaft eine Be lohnung in Höhe von 300 Mark ausgesetzt. Bisher sind die Ermittlungen völlig ergebnislos verlaufen. Das an gekündigte Erscheinen Dr. Schäfers in einer Protest versammlung mußte unterbleiben, da sich bei ihm Wund fieber eingestellt hatte. Leipzig. Im Schnee st urm notgelandet. Am Frei tag gegen 16,12 Ahr muhte ein aus Nürnberg kommendes Sportflugzeug mit zwei Insassen infolge des heftigen Schnee sturmes auf Gaschwitzer Flur notlanden. Die Notlandung voll zog sich völlig reibungslos, so daß das Flugzeug keinerlei Beschädigungen erlitt und nach kurzer Zeit die Weiterfahrt nach Leipzig antreten konnte. Oie Gilberschwäne haben Rechi behalien. Der strenge Spätwinter über Deutschland. Ende Januar wurden in den Allgäuer Alpen Schwärme von S i l b e r s ch w ä n e n gesichtet, die ausnahmsweise den hohen Norden verlassen haben. Diese Tatsache kündigt nach alter Iägererfahrung ganz strenge Kälte und bedeuten den Schneefall an. Nunmehr ist diese Erfahrung Wirk lichkeit geworden. Die grimmige Kälte hält trotz Sonnen scheins an, und auch Schneefälle sind überall zu verzeichnen. Schneefall bei 26 Grad Kälte. In der Stadt Augsburg wurden 24 Grad Kälte und auf der schwäbischen Hochebene 26 Grad Kälte verzeichnet und somit die tiefsten Temperaturen in diesem Winter er reicht. Im -Allgäu brachten starke Oststürme neuen reich lichen Schneefall. Große Eisschollen bildeten sich auf der weiten Fläche des B o d e n s e e s. Die Gebirgsflüsse und auch der Donaustrom führen große gefährliche Treibeis- massen mit sich. Schiffahrtssperre wegen Treibeis. Der anhaltende Frost der letzten Tage hat die Bildung von Treibeis auf dem Dortinun d—E ins - Kanal derart gesteigert, daß das Preußische Wasserbauamt in Mep pen angeordnet hat, die Nadelwehre zu klappen und unter halb Meppens keine Schleusungen mehr vorzunehmen. Auch im Binnenverkehr der Oder liegt alles still. Seewärts mußten die Eisbrecher „Pommern" und „Berlin" eingesetzt werden, da die Eisdecke auf dem Stettiner Haff eine Stärks von zwei Zoll erreichte. Schneestürme über Südosteuropa. Die Schneestürme und die Kälte in Rumänien neh men immer noch zu. Auf vielen Eisenbahnstrecken mußte der Zugverkehr stillgelegt werden, weil die Strecken unbefahrbar sind. Zahlreiche Menschen sind erfroren. Die Donaumündung ist erneut zugefroren. Auch in ganz S ii d - slawien mit Ausnahme von Mazedonien, schneit es seit zwei Tagen ununterbrochen. Außerdem herrscht eine ziemlich starke Kälte, da die Temperaturen überall auf 10 bis 12 Grad unter Null gesunken sind.
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