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Ri. 35 Pulsnitzer Tageblatt — Donnerstag, 11. Februar 1932 Der Abrüstungskonferenz ins Stammbuch. Die folgenden Dokumente werden den deutschen Staub' punkt in der Abrüstungsfrage, nach dem deutsche Ent waffnung die Einleitung einer allgemeinen Abrüstung sein sollte, am besten rechtfertigen. * Teil V des Versailler Vertrages vom 28. Juni 19t9 beginnt mit den Worten: „Um die Einleitung einer allgemeinen Rüstungsbeschränkung aller Völker zu ermöglichen, verpflichtet sich Deutschland, die im folgenden niedergelegten Bestimmungen über das Landheer, die Seemacht und die Lustschiffahrt genau einzuhalten..." * Auf die deutschen Bemerkungen zu den Friedens bedingungen haben die verbündeten Regierungen am 16. Juni 1919 folgendes geantwortet: „Diese Bedingungen sind gleichzeitig der erste Schritt zu der allgemeinen Beschränkung der Rüstungen. Die genannten Mächte suchen sie als eines der besten Mittel zur Ver hinderung von Kriegen zu verwirklichen. Es wird zu den ersten Verpflichtungen des Völkerbundes gehören, sie zur Tatsache zu machen." Artikel 8 der Völkerbundsatzungen lautet: „Die Mitglieder des Völkerbundes erkennen an, daß die Aufrechterhaltung des Friedens die Herabsetzung der R ü st ungena ufdasMinde st maß verlangt, das mit der Sicherheit der Völker und der Möglichkeit, internationale Verpflichtungen gemeinsam zu erzwingen, vereinbar ist." * Der Führer der englischen Liberalen Lloyd George am 4. Dezember 1929 im Unterhaus: „In Genf tagt eine Kommission, aber sie hat rein gar nichts getan. Sie ist die größte Farce. Man schämt sich, stets den Artikel 8 der Völkerbundssatzungen anführen zu müssen, welcher lautet: ,Die Mitglieder des Bundes erkennen an, daß die Aufrechterhaltung des Friedens die Herabsetzung der Rüstungen auf das Mindestmaß verlangt, das mit der Sicher heit der Völker und der Möglichkeit, internationale Ver- Michtungen gemeinsam zu erzwingen, vereinbar ist.' Sind etwa 30 Millionen ausgebildete Mannschaften das Mindest maß für die Sicherheit der Völker? Es gibt noch schlimmeren Bruch unserer Verpflichtungen. Wir richteten an die deutsche Delegation einen Brief, der von einem sehr bedeutenden französischen Staatsmann, Herrn Clemenceau, unter zeichnet wür: .Die Verbündeten möchten betonen, daß ihre Bedingungen bezüglich der deutschen Rüstungen nicht nur bezweckten, Deutschland die Wiederaufnahme seiner kriege rischen Angriffspolitik unmöglich zu machen. Diese Be dingungen sind gleichzeitig der erste Schritt zu der allgemeinen Beschränkung der Rüstungen . . .' Das ist vor 10 Jahren gewesen. Die Verbündeten haben all dies unterzeichnet, und ihre Parlamente haben es ratifiziert. Sie haben Deutschland entwaffnet und haben darauf be standen, daß es jeden Artikel des Versailler Vertrages so wohl dem Buchstaben wie dem Sinne nach erfüllte. Trotz dem haben die Verbündeten noch keinen Anfang gemacht, um ihren Anteil an dem Vertrage durchz»führen." Der ehemalige englische Kriegsminister Churchill am 15. Mai 1930 im englischen Unterhaus: „Schließlich dürfen wir nicht vergessen, daß die Bestimmungen des Versailler Vertrages den Siegerstaaten die Verpflich tung auferlegt haben, ehrlich und ernsthaft eine Politik der Abrüstung zu betreiben. * Der jetzige italienische Außenminister Grandi am 3. Juni 1931 im Senat: „Die Abrüstungskonferenz muß Europa das moralische Gleichgewicht geben, das ihm die Friedenskonferenz nicht gegeben hat und nicht geben konnte. Die Abrüstungskonferenz muß die neuen rechtlichen und tat sächlichen Beziehungen auf einem Gleichgewicht der M ächte aufbauen. Ohne dieses kann Europa keine wirk liche Stabilität erlangen und seinem jetzigen unsicheren Schicksal nicht entrinnen. Die wirtschaftliche Krise, von der alle Völker betroffen wurden, ist sicher durch die Politik der Rüstungen beeinflußt. * Mussolini am 26. Oktober 1931 in Neapel: „Kann man sagen, daß unter den Völkern Gleichberechtigung herrscht, wenn der eine Teil bis zu den Zähnen bewaffnet ist und der andere zur Wehrlosigkeit verurteilt bleibt?" * Der damalige französische Kriegsminister Maginot am 24. Februar 1931 in der französischen Kammer: „Wenn man die Kriegsgefahr einschränken und eine internationale Gerechtigkeit in der Welt herrschen lassen will, dann ist es ebenso nötig wie billig, daß die S t a a t e n, welche die Angreifer waren, schärferen Ab rüstungsbestimmungen unterworfen werden, als die anderen, die sich keine Angriffe zuschulden kommen ließen und auch nicht im Schilde führen." OerMches und Sächsisches (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet) Pulsnitz. Nicht vergessen! Clnzeichnung für Hinden burg. Täglich von morgens 8 Llhr ununterbrochen bis abends 6 Llhr in unserer Geschäftsstelle. Ausweise sind nicht notig! Pulsnitz. Finanzamt. Auf die Bekanntmachung, betr. Abgabe von Steuererklärungen zur Einkommen-, Körperschafts- und Umsatzsteuer, wird besonders aufmerksam gemacht. Pulsnitz. Heilungen durch Seelenkräfte. Lieber dieses Thema spricht der bekannte Psychologe Mar Kröning Montag, 15. Februar, abends 8 Llhr, im Hotel Schützenhaus bei p olkstümlichen Eintrittspreisen, damit jedem die Möglich keit gegeben wird, sich diesen Dortrag anzuhören. Das „Lieg- nitzcr Tageblatt" schrieb über einen Vortrag u. a.: Linier den Fällen, in denen Kröning seine Heilweise zeigte, waren wieder einige ganz eklatante Fälle, so tanzte eine Dame mit vermuteter Hüftgelenksentzündung nach wenigen Minuten Walzer, und ein älterer Herr machte Freudensprünge. > Pulsnitz. Die Gewinnlisten der 17. sächs. Hermat- ' dank-Geldlotterie sind eingetrvffen und liegen in der Lotterte- geschäftsstelle des Herrn Max Greubig zur Einsichtnahme aus. Dieselben sind daselbst auch käuflich zu erwerben. Pulsnitz. Faschingstreiben. Auch in Pulsnitz halten wir lustiges Faschingstreiben. Allerdings hatte sich nur die Jugend in Kostüme gesteckt und tollte auf dem Hauptmarkt,, den anderen Straßen und Plätzen herum. Schon in den zeitigen Nachmittagsstunden tauchten die ersten Kinder auf, die kostü miert waren. Manche Kinder hatten sich recht ansehnlich herausstaffiert, andere wieder hatten sich in ganz bescheidener Weise geholfen und sie hatten doch auch ihre Freude. Von den Pritschen wurde fleißig Gebrauch gemacht. Das ziemlich lebhafte Treiben der Kinder ging seinem Ende zu als die Sonne vorzog, schlafen zu gehen. Im warmen Bettchen werden die Kinder wohl dann geträumt haben vom schönen Faschings- Dienstag. Pulsnitz. 1 8,5 Grad! Heute morgen wurden — 18,5 Celsius gemessen. Werden die Milchprüser abgebaut? Im Jahre 1928 ist bei den fünf Kreishauptmannschaften je ein Milchprüfer angestellt worden, dem die Nachprüfung der in den Handel kommenden Milch übertragen wurde. Trotzdem sich diese Einrichtung gut bewährt haben soll, hat die Re gierung einen der Prüfer bereits entlassen und die vier anderen zum 31. März gekündigt. Die SPD. hat im Landtag beantragt, die Kündigungen zurückzunehmen und den Ent lassenen wieder cinzustellen. — Wichtig für jugendliche Auslandswan derer. Alljährlich ziehen Fiele Hunderte junger Einzel wanderer und kleinerer Gruppen über die Grenzen des Reiches in andere Staaten. Sie wollen die weite Welt sehen und Kenntnisse sammeln. Die wirtschaftliche Unsicherheit in der Heimat drängt sie, das Glück jü der Fremde zu versuchen. In vielen Fällen haben derartig^ Wanderfahrten ins Ausland unglücklich geendet, weil der junge Wanderer die Schwierig keiten fremder Verhältnisse unterschätzte und vielleicht die eigenen Fähigkeiten nicht richtig bpMeilte, Deswegen müssen derartige Wanderfahrten ins Ausland rechtzeitig und gründ lich vorbereitet werden. Dazu gehört, daß man folgendes be achtet: Bei allen Wanderungen im Auslande sei man stets eingedenk, daß man in einem fremden Staate nur Gastrechte besitzt. Im Auslande fällt der fremde Wanderer viel mehr aus als in der Heimat. Sein Handeln wird daher schärfer beurteilt. Nachlässigkeit in Kleidung, Betragen und Arbeit setzen ihn, seinen Berufsstand, seine Klasse und seinen Heimat staat in den Augen des anderen Volkes herab. Wer ins Ausland wandern will, soll gesund sein. Es ist deshalb rat sam, sich vorher von einem Arzt (Kassen-, Schul-, Stadt- oder Sportarzt) untersuchen zu lassem Die Arbeitsverhältnisse in den anderen Staaten sind für Ausländer besonders geregelt. Auskunft erteilt das Arbeitsamt,, Eine genaue Kenntnis dieser Bestimmungen kann vor Schäden und Enttäuschungen be wahren. Für einen großen Test der fremden Völker sind Wanderungen von einzelnen oder Gruppen noch sehr unbe kannt. Jugendherbergen fehlen. Die, Quartierbeschaffung ist deshalb sehr viel schwieriger als m "Deutschland. Zelten und Llebernachten im Freien werden vöw der Bevölkerung und der Polizei ost als Vagabundieren. angesehen. Der Wanderer,, der sich in Unkenntnis dieser Tatsachen ins Ausland begibt, gerät daher leicht in Not. Auskünfte über die Verhältnisse in fremden Ländern, über die Möglichkeit, in einer angemessenen Form auch mit geringen Mitteln das Ausland kennen zulernen, erteilen oder können beschaffen: 1. die Jugend ämter: 2. die Arbeitsämter: 3^ die' Berufsschulen: 4. die Jugend- und Wanderverbände. Obergersdorf K i rch gem ei nd e v e rs amm l u n g. Am Montag abend war eine Kirchgemeindeversammlung in der „Drauschänke" einberufen, welche von über hundert kirchlich- gesinnten Einwohnern besucht war. Es galt einen Lleberblick zu erhalten, für welchen der beiden Gästprediger Stimmung vor handen sei. Der dritte Gastprediger hatte, wie mitgeteilt, seine Gastpredigt abgesagt, da er unterdessen in ein anderes Pfarr amt berufen worden ist. Nach Anhören verschiedener Debatte redner wurden Stimmzettel ausgegeben, und es erhielten der erste Gastprediger 14, der zweite 92 Stimmen. Die Wahl des neuen Pfarrers erfolgt nun nächster Tage vom Kirchen-, Vorstand aus. Abführung der Bürgersteuer. Nach den Durchfüh rungsbestimmungen zur Bürgersteuer haben die Arbeit geber die Bürgersteuer ihrer Arbeitnehmer bei der nächsten auf die Fälligkeit der Steuer folgenden Lohnzahlung ein zubehalten und binnen einer Woche an die auf der Steuer- karie bezeichnete Kasse abzuführen. Kommt ein Arbeitgeber dieser Verpflichtung nicht rechtzeitig nach, so hat er dies bis zum Ablauf derselben Krist den Gemeindebehörden, an die er die Ablieferung hätte vornehmen müssen, an zuzeigen. Tabei werden die Gründe für die Unterlassung der Abführung anzugebcn sein. Da die Unterlassung dieser Anzeige innerhalb der erwähnten Frist als Steuerzuwider- handliing nach der Reichsabgabenordnung mit einer Ord nungsstrafe bis zu 10 000 Mark belegt wird, werden die Arbeitgeber diese neue Anzeigepflicht besonders beachten müssen. Zur Bergebung von Behörden- Aufträgen. Die säch sische Regierung hat folgende Anordnung erlassen: Es ist wiederholt darüber geklagt worden, daß öffentliche Stellen ihre Aufträge mit so kurzen Lieferfristen herausgeben, daß überarbeit zur Einhaltung der Frist notwendig wird. Dies ist im Hinblick auf die Lage des Arbeitsmarktes uner wünscht. Die Behörden wollen daher bei Deckung ihres Bedarfes hieraus Rücksicht nehmen, damit die Ausführung der Arbeiten ohne Verlängerung der in den betreffenden Betrieben üblichen Arbeitszeit möglich ist. In geeigneten Fällen ist darauf hinzuwirken, daß die Arbeitszeit aus 40 Stunden wöchentlich beschränkt wird und Arbeitslose neu eingestellt werden, sofern hierdurch keine Erhöhung der Produktionskosten eintritt. Berkaus der Hausbrandkohle. In verschiedenen Kreisen herrscht Unklarheit darüber, ob die sächsischen Be kanntmachungen vom Jahre 1923 noch güliig sind, nach denen Hausbrandkohle unmittelbar an den Verbraucher nur nach Gewicht verkauft werden darf. Diese Vorschriften sind durch das die Preistreibereiverordnung aufhebende Gesetz vom 19. Juli 1926 außer Kraft gesetzt worden. Dresden. Eigenartiger Unfall. Beim Auflockern gefrorener Rohkohle in dem Bahnkraftwerk am Flügelwerg wurde am Mittwoch nachmittag ein etwa 30 jähriger Arbeiter einen halben Meter tief verschüttet. Die erste Aufgabe der rasch herbeigerufenen Feuerwehr bestand in der Herstellung einer Luftzufuhr. Der Verschüttete konnte schließlich äusge- graben werden und wurde mittels Krankenwagen dem Fried- » richstädter Krankenhaus zugeführt. Seite 2 Dresden. Kurz vor der Vorstellung ge storben. Einer der beliebtesten Berliner Schauspieler, Ferry Sikla, besonders auch in Dresden beliebt, ist plötz lich einem Herzschlag erlegen. Er sollte am gleichen Tage in der Erstaufführung der Operette „Das Veilchen von Montmartre" singen und kehrte noch frohen Sinnes nach mittags von einer Probe heim, als er auf der Straße einen Herzschlag erlitt, der kur; darauf seinen Tod her beiführte. Dresden. Schwerer Unfall beim Brücken- o a u. Beim Einbau von Böcken bei der Einschalung der Schlachthofbrücke brach einer der Böcke entzwei. Zwei au dieser Stelle an dem Gerüst arbeitende Zimmerleute stürzten dadurch zu Boden und mußten mit schweren Ver letzungen nach dem Krankenhaus gebracht werden. Dresden. F a st n a ch t s - „S t r e i ch e". Der Fast nachtsbetrieb in den Dresdner Hauptverkehrsstraßen — Heuer infolge der wenig zum Feiern geschaffenen Lage wesentlich ruhiger als sonst — nahm in der Seestraße und auf dem Altmarkt durch das ungezügelte Auftreten halbwüchsiger pritschenschwingender Burschen mit ernst liehen Belästigungen besonders von Krauen und Mädchen derartige Formen au, daß zeitweilig die Polizei ein greifen mußte. Einigen gar zu wilden Burschen mußte dabei durch ein paar kräftige Streiche mit dem Gummi knüppel manierliches Benehmen beigebracht werden. Lauterbach. Brandstiftung. Am Montag abend kurz vor 6,30 Llhr brannte die dem Gutsbesitzer Arno Kretzschmar gehörige Feldscheune völlig nieder Als Ursache kommt Brand stiftung rn Frage In Verdacht kommt ein Bettler, der sich bereits am Tage hier ungebührlich aufgeführt hat. Auch soll er gedroht haben, noch andere Scheunen in Brand zu setzen. Möchte es gelingen, oen Burschen zu fassen, damit er sein Dorhaben nicht ausführen kann! Trotzschönau. Gefährlicher Gefangenentrans port. Bor einigen Tagen wollte der Gendarmeriebeamte Schoob-Leutersdorf bclm Hiesigey Amtsgericht zwei Einbrecher einliefern, die in Leutersdorf im Laden des Eisenwaren händlers Wenzel 5 RM aus der Ladenkasse und in einem Rucksack Messer und Gabeln im Werte von 200 RM gestohlen hatten. Dir Diebe waren in Herwtgsdors verhaftet worden und wurden im Auto nach Großschönau gebracht. Beim Aus steigen versetzte der eine von ihnen dem Beamten einen so heftigen Schlag ins Gesicht, daß dieser leicht betäubt zurück taumelte, aber den einen Dieb noch am Fuße festhalten konnte. Darauf trat dieser dem Beamten auf den Kopf, s» daß dieser blutend zusammenbrach. Der Dieb entwischte, auch sein Genosse wollte entfliehen, wurde aber vorn Kraftwagenführer festge halten und ins Gefängnis abgeliefert. Beide Einbrecher hatten falsche Namen angegeben, konnten aber als der 22 Jahre alte Maurer Bruno König und der 25 Jahre alte Arbeiter Rein hard Jakob, beide aus Zittau, festgestellt werden. Jakob ist zur Zeit noch flüchtig. Svhland (Spree). B e o b a ch t u u g s st a t l o u aus dem Rothstein? Die Lausitz wird voraussichtlich schon iu allernächster Zeit eine weitere Station zur Beob achtung meteorologischer Vorgänge erhalten, nnd zwar ist dafür der Rothstein ausersehen worden. In engerer Wahi standen noch der Czorneboh und der Koitmar, doch icheinen die Vorbedingungen znr Errichtung einer solchen Station am besten beim Rothstein erfüllt zu sein. Die endgültige Entscheidung muß noch getroffen werden. Kittlitz (Amtshauptmannschaft Löbau). 8 0 0jährige Linde dem Verkehr geopfert. Ein altes Wahrzeichen unseres Ortes, eine über 800 Jahre alte Linde, wird ein Opfer der Äxte werden. Um einen Anfahrtsweg zu einem in der Nähe gelegenen Felde zu schaffen, har man sich entschließen müssen, das ehrwürdige Naturdenk mal zu fällen. Tie damit verbundene Arbeit wird nicht ganz leicht sein, da der Banmriese immerhin die respektable höhe von 25 Metern im Laufe der Jahre erreicht hat. Grimma. Betrüger stellt sich selbst. Unter der Selbstbezichtigung, bei einem Gutsbesitzer in Raguhn 1300 Mark unterschlagen zu haben, stellte sich der aus Hohenstein-Ernstthal stammende Gutsverwalter Bergner der hiesigen Polizei. Die Ermittlungen ergaben die Richtig keit der Selbstbeschuldigung. Bergner wurde verhaftet. Mohorn. Bettelnde Kraftfahrer. In öen letzten Tagen wurde hier die Beobachtung gemacht, daß Kraftfahrer ihr Fahrzeug irgendwo im Ort stehen tießen und dann fechten gingen. Nach Erledigung ihrer. „Arbeit " fuhren sie mit dem Fahrzeug iu einen anderen Ort. Es handelt sich um einen „Fiat" mit roter Nnmmer und um ein „Indian"-Rad mit Seitenwagen. Müglenz bei Wurzen. Einbruch in ein Schul- Haus. In Abwesenheit des Lehrers drang ins Schul haus ein Einbrecher ein. Er gelangte vom Keller in die Wohnung des Lehrers und durchwühlte sämtliche Behält nisse. Außer Kleidung und Wäsche hieß der Dieb noch eine Anzahl anderer Gebrauchsgcgenstünde mitgehen, Pie er in einem Rucksack verstaute. Nachdem er sich noch kräftig ge stärkt hatte, verschwand der Einbrecher unbemerkt. Penig. Schnell gefaßt. Von der Gendarmerie wurden zwei erwerbslose Arbeiter festgenommen, die erst am Sonnabend in Obergräfenhain einen Kassenraub be gangen hatten. Während der eine Täter kurz nach Be gehung des Raubes festgenommen werden konnte, gelang die Verhaftung seines Komplizen einige Zeit später. Beide dürften noch mehrere Straftaten auf dem Kerbholz habe». Zwickau. 8 0 Prozent aller Lastkraft wagen überlastet. In der letzten Zeit sinv die Klagen der Hausbesitzer über Erschülleruugeu »ad der Wegebaubehördeu über übermäßige Beanspruchung der Straßen immer dringlicher geworden. Daraufhin hat die Polizeidirektion regelmäßige Nachprüfungen der zulässigen Belastungen von Kraftfahrzeugen vornehmen lassen. Das Ergebnis erwies die Notwendigkeit der Maßnahme: 80 Prozent aller angehaltenen Lastkraftwagen waren über lastet; teilweise sogar erheblich. Werdau. Die Einweisung des neuen Gerichts vorstaudes, Herrn von Scheibner, Pulsnitz, wird voraussichtlich durch den Landgerichtspräsidenten am 1, März erfolgen. Leipzig- über Leipzig. Plötzlich, aber nicht unerwartet, rst ein Einbruch polarer Luft über Leipzig erfolgt: der Witterungsumschwung war vvrausgesagt. Am Mittwoch morgen wurden iu Leipzig 15—17 Grad minus gemessen; die Kälte hat auch am Mittwoch abend noch unver mindert angehalten.