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Nr. 24 Pulsnitzer Tageblatt — Freitag, 29. Januar 1932 Seite 6 Kalidüngung gegen Zroststhä-en. Wissenschaftliche Untersuchungen sowie Beobachtungen ans der Praxis haben deutlich erwiesen, daß durch sachgemäße Bodenbearbeitung, Sortenwahl und Düngung die Frost gefahr vermindert werden kann. Hinsichtlich der Düngung ergaben die Untersuchungen, daß der Kalidüngung eine Son derstellung eingeräumt werden muß. So konnten z. B. auch auf dem Versuchsgut Nederling der B. Landesanstalt für Pflanzenbau und Pflanzenschutz, München, bei einem statischen Düngungsversuch zu Winterweizen auf der Kan- mangelparzelle wesentlich stärkere Auswinterungsschäden beobachtet werden als auf der Volldüngungsparzelle. Die Ansichten, in welcher Weise eine ausreichende Kalidüngung frostschützend zu wirken vermag, sind allerdings verschieden. Wie Geheimrat Tacke führt auch Dussere die größere Wider standskraft der mit Kali ausreichend versorgten Pflanzen lediglich auf deren gesundes und besseres Wachstum zurück. Die Feststellung reicht aber nach Ansicht der meisten Wissen schaftler nicht aus, um die wiederholt beobachtete frostschützende Wirkung einer Kalidüngung befriedigend zu erklären. So bringt Pros. Dr. Neuberger den Frostschutz ausreichender Kaligaben mit der besseren Ausbildung der Gewebe in Zu sammenhang. Dr. Keßler führt den Einfluß der Kalidüngung auf die Veränderung des Gefrierpunktes des Zellsnftes zurück, dessen Salzkonzentration durch die Kalidüngung er höht wird. Je konzentrierter der Zellsaft ist, desto schwerer gefriert er. Diese Ansicht, die auch von den Professoren Dr. Roemer, Berkner, A. Mayer, Schindler u. a. geteilt wird, dürfte die weiteste Verbreitung gesunden haben. Auch im Ausland hat diese Theorie Zustimmung gefunden. Dem gegenüber bringen andere Forscher die Winterfestigkeit der Pflanzen mit dem Zuckergehalt des Zellsaftes in Verbindung. Da die Kalidüngung vor allem die Ausbildung der Kohle hydrate (Stärke, Zucker), die bekanntlich zur Veratmung und Wärmeerzeugung dienen, beeinflußt, wird die frostschützende Wirkung hierdurch erklärlich. Auch Dr. Baumann erklärt die frostschützende Wirkung der Kalidüngung mit der besseren Kohlehydratversorgung der Gewebe. Er beobachtete wieder holt, daß nicht mit Kali gedüngte Kartoffeln schon bei einer Temperatur, die nur wenig unter den: Gefrierpunkt lag, abstarben, während dies bei den mit Kali ausreichend ver sorgten Pflanzen nicht der Fall war. Neben der Zellsaft konzentration führt Dr. Arland die Schutzwirkung der Kali- düngung gegen Fröste noch darauf zurück, daß durch die Kalidüngung die Wafserverdunstung der Pflanzen wesent- lich verringert wird. Daß Beziehungen zwischen Wasser verdunstung und Frosthärte bestehen, geht aus der Tatsache hervor, daß winterfeste Sorten mehr Trockenheit liebend sind und daß die Pflanzen im allgemeinen in trockenkalten Wintern viel schwerer unter Auswinterungsschäden zu leiden haben als in naßkalten. Bei Kalimangel wird die Wasser- Verdunstung erhöht, was gerade im zeitigen Frühjahr durch den Verlust des für viele Vorgänge in den Zellen wichtigen Wassers um so schädlicher ist, als die Pflanzen aus dem ge frorenen Boden kein Wasser entnehmen können. Ferner wird die als Folge unsachgemäßer Düngung austretende geringere Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Frost einflüsse darauf zurückgeführt, daß der Frost durch die weiter geöffneten Spaltöffnungen leichter in das Innere der Pflanze eindringen und in den Geweben Eisbildung Hervorrufen kann. was hat -ie Kuh! Nach längerer Rübenblattverfütterung bei Mangel an gutem Heu, Kalk im Futter, frischer Luft und Sonne zeigt sich mitunter das folgende Krankheitsbild: Zuerst stehen die Tiere ungern auf; später trippeln sie hin und ber, zucken krampfartig mit den Hinterfüßen, biegen die Wirbelsäule beim Absetzen von Kor und Harn nach oben durch, und schließlich werden die Beingelenke dick. Das ist das Bild der Knochenweiche. Sie fängt einige Wochen nach der Nübenblattfütterung an und geht zurück, wenn die Tiere gutes Kleeheu oder Luzerneheu (2—3 LZ täglich) bekommen. Auch die Versütterung von Futterkalk oder aufgeschlossenem Knochenmehl verhindert das Auftreten dieser Krankheit. Es handelt sich um nichts als Kalk- und Vitaminmangel. Bei jungen, noch wachsenden Tieren werden die Knochen weich infolge Kalkentzuges; es besteht die Gefah daß die Gliedmaßen schlecht ausgebildet werden. Bei alten Tieren werden die Knochen infolge Kalkmangels brüchig; man spricht dann von Knochenbrüchigkeit. Am leichtesten brechen Fuß-, Rücken- und Beckenknochen, und zwar beim Aufstehen, Niederlegen oder Ausgleiten der Tiere. Ke. was fehlt -er Kuh! Sonne, Vitamin v und Kalk im Futter fehlen! Zu beachten bei Rübenblattfütterung. Bewegung in der Sonne, wenn auch nur eine halbe Stunde täglich, und Zufütterung von Klee- oder Luzerneheu bei starker Rübenblattfütterung! Stallungeziefer. Das häufigste und meist am lästigsten austretende Unge ziefer im Stalle ist die Fliege. Leider wird zu ihrer Be- kämpfung noch sehr wenig getan, trotzdem die durch ihr zahlreiches Auftreten hervorgerufenen Nachteile erheblich sind. Durch die fortgesetzte Belästigung der Tiere geht ihr Ernährungszustand zurück. Außerdem läßt die Leistungs fähigkeit der Nutztiere bezüglich Milchabsonderung, Mast- fäyigkeit als auch die Zugarbeit nach. Im Milchviehstall ist bei starkem Auftreten von Fliegen reine saubere Milchgewin nung sehr in Frage gestellt. Zur Bekämpfung der Fliegen kommen vorbeugende und direkte Maßnahmen in Frage. Am besten ist es immer, vor zubeugen, was in diesem Falle also die Bekämpfung der Fliegenlarven bedeutet. Diese kriechen gewöhnlich auf dem Fußboden und dem unteren Teil der Stallwände herum. Man begießt oder spritzt die Wände und Stallböden wöchent lich 1 bis 2 n:al mit Wasser ab und fegt die nassen Teile mit einem scharfen Besen nach. Das Wasser läßt man abfließen. Zum Fangen und Töten der Fliegen benutzt man Klebstoffe in Form von Fliegentüten oder mit Fliegenleim bestrichene Stangen. Klebmittel kann man Herstellen aus 2 Teilen Kolophonium, 1 Teil Terpentin und 1 Teil Rüböl. Auf 3 Teile dieser Mischung gibt nian 1 Teil Rübensirup. Als Vertilger der Fliegen sollen auch die Schwalben genannt werden, denen das Nisten in Ställen durch Annageln von kleinen Brettchen unter dem Deckenbalken erleichtert werden sollte. Man vertreibt auch die Fliegen durch Schaffung von gedämpftem Licht, indem man die Fenster blau anstreicht mit Kalkmilch und Wäschcblau. Die Wände streicht man mit abstoßenden Mitteln, so z. B. Kalkmilch mit Alaun (l Pfund Alaun auf einen Eimer Kalkmilch) oder Formalin und Kreolin (150 Z auf 12 Liter Weißkalk). Das Anstreichen der Wände sollte einige Male im Jahre wiederholt werden, je nach der Stärke des Auftretens der Fliegen. Man kann alfo mit billigen Mitteln die Fliegenbekämpfnng im Stall durch- führen. Wer regelmäßig dicfe Maßnahmen durchführt, der wird den Nutzen bald an dem besseren Gedeihen seines Viehs erkennen; aber auch die ländliche Wohnung wird frei von diesem lästigen Ungeziefer werden. Dr. Dofflinger. prelsverhältnisse unö Fütterung. Nicht nur die sinkenden Preise für Vieh und Vieherzeug nisse, sondern auch die verhältnismäßig hohen Futtermittel ¬ preise tragen zur Verschlechterung der Viehwirtschaft bei. So ist heute die Versütterung von handelsfähiger Gerste unwirtschaftlich bei den gegenwärtigen Schweinepreisen, die 28 Prozent unter den Vorkriegspreisen liegen, und den 44 Prozent über dem Vorkriegsstand liegenden Futtergerste preisen. Mais scheidet als Futtermittel vollkommen aus. Dagegen sind die Preise für Oelkuchen verhältnismäßig sehr niedrig. Oelkuchen sind beträchtlich billiger als Getreide. Allein der Stärkewert stellt sich in Oelkuchen rund halb so teuer wie in Getreide, selbst wenn man das wertvolle ver dauliche Eiweiß im Oelkuchen gar nicht besonders in Rech nung stellt. Die „Blätter für landwirtschaftliche Markt forschung" kommen daher auf Grund entsprechenderBerech- uungen zu dem Ergebnis, daß es in hohem Maße rentabel ist, bei der Fütterung Getreide, soweit dies physiologisch möglich ist, durch Oelkuchen zu ersetzen. So können 30—so Prozent des Pferdehafers durch Oelkuchen ersetzt werden; Fisch- und Fleischmehl können bei der Schweinemast zur Hälfte durch Oelkuchen ersetzt werden, und ganz besonders ausdehnungs fähig ist die Verwendung der Oelkuchen in der Milchvieh fütterung. 2- kraktiscke Suppiges Schweinefutter. Die vielfach noch übliche Verabreichung von Schweine futter in Form einer warmen Suppe ist durchaus unzweck mäßig. Die großen Mengen von Wasser in solchem Futter verhindern tue Aufnahme von genügend festen Stoffen, tvie sie das Schwein zur Sättigung benötigt. Infolgedessen stellt sich bei den Tieren kurze Zeit nach der Mahlzeit das Hungergefühl wieder ein und lange vor der nächsten Fütte rung hört man das jämmerliche Schreien der Schweine nach Futter. Das Futter wird den Schweinen am besten dickbreiig verabreicht. Durch diese Fütterungsart wird das Tier veranlaßt, das Futter ordentlich einzuspeicheln und besser zu kauen, wodurch dessen Ausnutzung im Veroauungs- kanal eine bedeutend bessere wird. Außerdem nimmt es mehr festes Futter statt der vielen Suppenflüsstgkeit auf. Das hastige Fressen und Ueberfressen kommt nicht mehr vor und bei der Futterbereitung spart man an Zen und an Heiz- material. Neben der besseren Ausnutzung der Nährstoffe hat dickbreiiges Futter den Vorteil, daß es in den Krippen nicht so schnell säuert. Es ist auch nicht einzusehen, warum man den Schweinen ein warmes, suppiges Futter geben soll, während alle übrigen landwirtschaftlichen Nutztiere nicht derartig ernährt werden. Allerdings darf man nicht ver säumen, für ausreichendes Trinkwasser in besonderen Gefäßen zu sorgen. Vor oder nach einer solchen mehr trockenen Futter- gäbe tränkt man die Schweine, welche viel Wasser brauchen, mit klarem, kaltem Wasser, statt dessen man auch Mager-, Buttermilch oder Molken usw. geben kann, womit die Tiere auch die Reste des anderen Futters aufnehmen können. > Eine Ausnahme bei dieser Breifütterung bilden säugende Säue, denen man in der ersten Zeit nach dem Ferkeln das Futter als warme Trünke gibt, um die Milchabsonderung zu fördern. I- Ein gutes Vinterfuüee für Ziegen ist gesundes und gut getrocknetes Heu, welches lang, sowie mich kurzgeschnitten, gereicht werden kann. Das lange Futter gibt man am besten in Raufen, unter denen Krippen angebracht sind, um ein Verderben durch Zertreten usw. zu verhüten. Am sparsamsten gestaltet sich oer Verbrauch an Heu, wenn man es geschnitten mit Rüben, Kartoffeln und Heu vermischt. Kurzgeschnittenes Futter wird bedeutend b-isor verdaut und ebenfalls nicht so viel in den Mist getreten, als dies bei der Nauhfütterung meist der Fall ist. B. R. Selbstanfertigung von Arfenikpillen als Katten- unü Mäufegist. 50 8 weißer Arsenik, 50 Z Roggenmehl, 20 8 Zucker und 10 g gebranntes Elfenbein werden mit 40 8 Weißkäse und 50 g Glyzerin gut vermengt. Falls die Masse zu weich geraten sein sollte, fügt man noch etwas Mehl bei, formt ungefähr 1000 Pillen aus der Masse, bestreut selbige mit etwas Kleie und läßt sie gut an der Lust trocknen. Selbstanfertigung von fifphaltlack für Glas, Metall, Le-er un- Holz. Man schmilzt 10 Kg Steinkohlenteerasphalt mit 4 KZ Kolophonium zusammen und vermischt die Schmelze mit 2 KZ Leinöl. Dann wird diese Mischung gelinde warm ge halten, sorgfältig und stetig umgerührt, woran man währetkd des Umrührens noch 4 KZ Teerfirnisöl zufetzt. HEHL ^vlvlkdt von Lvovnudl d> LIruUu tUUI« tdiuUvt sSV Er blickte, wie aus einem Traum erwachend, aus. Dann sagte er hastig: „Drei Tage, Eva. Darf ich fragen, wo du das Weih nachtsfest zu verleben gedenkst?" „Um der Leute willen — hier, Harald." „Ich danke dir, Eva, daß du um der Leute willen hier bleiben willst. Ich habe mir schon den Kopf zerbrochen, wie man dein Fortsein erklären könnte. Die Sieberten hat schon alle Geschenke besorgt, Arbeit hättest du also da mit nicht." „Es hat mir immer Freude gemacht, Weihnachtsüber- caschungen vorzubereiten. Freilich, diesmal wäre nun Wohl die Zeit viel zu kurz dazu. Aber nach Weimar werde ich noch einmal fahren müssen. Vielleicht am Sonnabend, wenn die Gäste fort sind. Kann das Auto —" „Bitte, Eva, du bist hier die Herrin und hast nur zu bestimmen. Ich werde dich selbst fahren." „Ich danke dir, Harald. Doch jetzt bitte ich um Ent schuldigung. Ich bin sehr müde. Die Fahrt hat mich doch angestrengt." „Gewiß, Eva, und ich bin dir ja schon dankbar, daß du mir die Stunde dieses Beisammenseins geschenkt hast." Eva dachte dem Klang dieser Worte noch nach, als sie schon längst in ihrem Schlafzimmer weilte. Hatte diese Worte wirklich der stolze, über alles hinwegschreitende Harald Kardorf gesprochen? Eva trat ans Fenster. Draußen schneite es sacht, und sie Winternachl war hell und voll Ahnung der kommen den Weihnacht. Eva faltete die Hände, sah hinaus in die Winternacht und weinte lautlos. In seinem Schlafzimmer lies Kardorf auf und ab, stöhnte: „Hat schon jemals ein Mensch sein eigenes Gluck so mit frevelnder Hand zerstört wie ich? Wenn ich doch gut machen könnte I Wenn Eva mich doch noch einmal so gläubig vertrauend ansehen könnte wie damals, als ich widerstrebend genug nach dem Rosenhause kam, um mir ihr Jawort zu holen. Doch es ist alles zu spät, und ich habe nicht einmal das Recht, mit dem Schicksal zu hadern, denn ich allein habe mit brutaler Hand das kostbare Ge webe zerrissen, das Evas reine Liebe um uns beide spann. Nun kann ich nichts Besseres mehr verlangen, als daß sie sich von mir innerlich gelöst hat. Ob sie auch nur ahnen kann, wie schwer es mir geworden ist, mein ihr gegebenes Wort zu halten?" Totenstill war es in dem alten Schlosse. Mehrere Zimmer weiter schlief sein junges Weib, an das er kein Recht hatte und das er jetzt liebte mehr als sein Leben. * » * Herr von Hagen freute sich sehr, Eva in Hagenhöhe vorzufinden. Auch Gras Osten war erfreut, die junge Schwägerin begrüßen zu können. Brigitte konnte leider nicht herüberkommen, da sie stark erkältet war, mW Gras Osten betonte, daß er nur ungern sortgefahren sei. Mit solchen Erkältungen sei nicht zu spaßen, und er habe sich auch erst beruhigt, als die verehrte Mama zu Brigitte ge kommen sei. Die Eltern wollten sowieso das Weihnachts- sest bei ihnen verleben. Nun passe das ja sehr gut. Da könne sie, Eva, mit ihrem Manne doch auch herüber- kommen, da sei man wenigstens vollzählig beisammen. Eva lächelte, sah an ihrem Manne vorüber und sagte: „Gewiß, lieber Schwager, das können wir einrichten. Das heißt, wenn Harald nicht anders disponiert hat?" Der beeilte sich, zu versichern, daß ihm alles recht sei, wie Eva es für gut befinde. Man blieb nicht lange allein. Nach und nach kamen alle Gäste, und gegen Mittag holte Harald das Fürsten paar von der Bahn ad. Sie waren beide liebe, natürliche Menschen, hatten sich mit der veränderten Zeit sehr gut abgefunden, und der Fürst meinte gemütlich: „Ich vermisse den ganzen Klimbim nicht »inmar. Man kann jetzt wenigstens als freier Mensch leben, ohne daß man sich an tausend Gesetzen oer Hofsitte wund stützt. Nicht wahr, Karla, wir fühlen uns sehr wohl?" Fürstin Karla nickte lächelnd. „Gewiß, Fritz. Und unser ungestörtes Leben in Loh- beck ist sehr schön." Der Fürst lachte fröhlich und meinte dann: „Nun genug von uns. Wir wollen recht gemütlich die paar Stunden verleben. Am Freitag abend müssen wir schon wieder daheim sein. Leider geht es nicht anders." * * * Die Jagdbeute war sehr gut. Der Fürst bei srohester Laune. Er hatte den Kapitalbock geschossen und war Jagd könig. Während die Herren draußen im Walde waren, saßen die Fürstin und Eva beisammen. Fürstin Karla war auch noch jung. Nur wenig älter als Eva. Und sie plauderten von allem möglichen. Einmal sagte di« Fürstin: „Sie können stolz sein, Kardors jo in Fesseln geschlagen zu haben. Mein Mann sagte mir damals, als er von seiner Vermählung erfuhr: .Sie muß etwas ganz Besonderes sein, die Kardorf zur Frau erwählte. Ich habe noch nie einen schwierigeren Charakter kennengelerm, als ihn Kar- darf besitzt. Und nur eine ganz große Liebe würde ihn einmal veranlassen können, seine Freiheit aufzugeben.' So sagte damals mein Mann, und nun können Sie sich denken, wie neugierig wir waren, Sie kennenzulernen, liebste Frau Doktor. Und unsere Erwartungen sind in der Tat noch übertroffen worden", schloß die Fürstin liebenswürdig. Ihr ernst prüfender Blick ruhte dabei aus dem schönen Gesicht Evas. Neidlos erkannte sie oen bezaubernden Lieb reiz dieser Frau an. Sie sagte zu ihrem Galten: „Wenn man diese beiden schönen Menschen sieht, sann lacht einem das Herz; aber mir ist, als ob etwas zwischen ihnen stände. Das wäre surchlbar. Ich habe sie beide ins Herz geschlossen und will mich an diesem Glück erfreuen, denn diese zwei Menschen müssen überglücklich miteinander sein — sie sind ja direkt füreinander geschaffen." (Fortsetzung folgt.)