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Nr 4 Ganze Fabrikbetriebe stikgelegt. In Eilenburg und Umgegend hat das Hochwasser btt Mulde große Schäden angerichtet. Die tiefer gelegenen Viertel der Stadt Eilenburg sind vom Hochwasser Überflutet. Das Schützenhaus und große Teile der Deutschen Zelluloid fabrik stehen unter Was«. Aus diesem Grunde hat die Fabrik ihren Betrieb einstellen müssen. Auch in der Kattun- Manufaktur wird nicht gearbeitet, da einzelne Teil« dtt Fabrik überschwemmt sind. Ebenso ist in der Nähe der ehe maligen Pianofortefabrik Hupseld Gebrüder Zimmermann ein Damm gebrochen, so daß ein Teil des Aabrikgeländes unter Wasser steht. An einigen stellen steht das Wasser bis unter der Dammoberfläche. Rettungskolvnnm an der DammbruchstM. Der Dammbruch auf der Eisenbahnstrecke Appen weiler-Kehl hat eine Hochwasserkatastrophe gebracht, wodurch das ganze Gebiet östlich von Kehl bis nach Auen heim bedroht ist. Durch die entstandene Lücke des Damm bruchs ergossen sich ungeheuere Wassermassen in das neu« Flußbett der Kinzig und überfluteten das anliegende Ge lände. In kurzer Zeit standen die Straßen des Dorfes Auenheim einen halben Meter unter Wasser. Das Vieh aus den Ställen mußt« schleunigst nach höher gelegenen Ställen getrieben werden, zahlreich Gebäude mußten wegen Einsturz gefahr geräumt werden. Die Rettungskolonnen arbeiteten fieberhaft, um die Dammbruchstclle auszubessern. Riesig« Erbmasse r fortgespu.!. Im Harz hat das Hochwasser schweren Schaden anae- richtet. Durch das starke Steigen des Grümmbaches ist die neue Siedlung im Spiegeltal bei Wildemann bedroht. Nach dem schon zahlreiche Brücken fortgeschwemmt sind, drohen die Häuser einzustürzen. Der Grummbach führt in den Hoch wasserfluten Bauholz, Tannen mit Wurzeln und Zweige zu Tal. Die Badeanstalt in Wildemann ist arg verwüstet. An mehreren Stellen sind Hunderte Quadratmeter Erdmassen fortgespült. Die Echutzmauer des Bahnkörpers ist stark er schüttert. Der Bahnverkehr nach Goslar ist sehr erschwert. Leider forderte das Hochwasser auch ein Todesopfer. Als der Mühlenbesttzer Haupt zusammen mit dem Bürgermeister Trenkner und einigen anderen Personen auf einer Brücke stand, wurde diese von den Hochwasserfluten plötzlich fort gerissen. Während die anderen Personen sich retten konnten, wurde Haupt von der Strömung mitgerifsen und ertrank. 2 Meter Schnee und ZO Grad Kälte. Während es in Mitteleuropa anhaltend regnet, werden aus dem Balkan schwere Schneestürme gemeldet. In Bessarabien und in der Bukowina erreichte die Schneedecke bereits zwei Meter. Die Karpathen und drei Provinzen Rumäniens sind von der Außenwelt völlig abgeschnitten. Die Dörfer werden von hungrigen Wolfsrudeln heimgesucht. Mehrere Etsenbahnzüge sind ent gleist. In der Nähe von Baka in den Karpathen stürzte ein Personenzug über einen Abhang hinab. Ein Fahrgast wurde dabei getötet und mehrere andere schwer verletzt. In Alt- serbten wurden im Sandschak Temperaturen von minus 30 Grad gemessen. Noch ein Todesopfer. Das strömende Hochwasser der Radau hat ein Todes opfer gefordert. Ein zehnjähriger Knabe, der Sohn einer Witwe aus Schlewecke im Harz, wollte einen Ball beim Spielen aus dem Fluß herausholen und wurde von der Strömung fortgerissen. Trotz eifrigen Suchens gelang es der Feuerwehr nicht, die Leiche des Knaben zu finden, weder in Harzburg, noch in Vienenburg oder in Wiedelah. Ganze Hütten fortgeschwemmt. In Obersteiermark sind die Gebirgsbäche des Aochschwabgebiets über die Ufer getreten und haben weite strecken überschwemmt. Die Hochwasserfluten führen Geröll, Baumstämme und ganze Hütten mit sich zu Tal. Wiesen, Aecker und Straßen sino durch die Fluten verschlammt. Die KSdiätt VON 6SKI KO7USSK6 LaprNsüt dr >l«uUn keurdtvims«, NsU« <8aslch lio .Freunder!, hier läßt es sich leben. Schade, daß wir Won bald zurück müssen. Mein alter Herr hat mir einen ekelhaften Brief geschrieben von Arbeit und Pflicht, auch von Taugenichts und Enterben steht was in dem Wisch. Denke mall Und der Hasseleck muß zum Derby. Seine Rofinante steht sich längst bei Mosheiler die Beine krumm.* Johnsen hatte es lachend gesagt; dabei sah er nach den vielen Flaschen, die unter dem Tische standen. Kardorf setzte sich zu ihnen. Er war ganz in der Stim mung, hier noch ein Weilchen mit durchzuhalten. Es wurde sehr fidel an diesem Nachmittag, und kopfschüttelnd zählte Johann die Flaschen der teuren Marke. * Am anderen Lage sollten die Freunde abreisen. Harald gab ein Abschiedsfest. Aber nicht etwa die Nachbarn, die sich gegenseitig eifersüchtig bewachten, wer nun wohl zu erst nach Hagenhöhe kommen würde, waren geladen, son dern noch einige Herren und Damen aus Berlin, die mit ihren Autos gekommen waren. Es ging laut und lustig zu. Am lustigsten waren Johnsen und Hasseleck. Sie hatten ihre Wette so gut wie in der Tasche. Und nun neckten sie den Freund bei jeder Gelegenheit. Harald Kardorf biß die Zähne zusammen. Noch war er bisher bei allen solchen Wetten der Gewinnende ge wesen. Eigentlich hätte er die erste Wette gelten lassen sollen, die da hieß: „Sobald mir das Mädel noch einmal in den Weg läuft, werde ich sie küssen.* Rein, da hatte er in einem verrückten Augenblick die Wette selbst noch verschärft. „Ich küsse sie, wo es sei, und ich wette, daß ihr es in Kürze erlebt, denn sie ist ja von hier. Erstens haben wir sie in Begleitung einer alten Vogelscheuche getroffen, und Pulsnitzer Tageblatt - Mittwoch, 6. Januar 1932 Ortschaften Palbergsdorf, Thörl, Zwein und St. Ilgen sind überschwemmt. In Kapfenberg wurde der Marktplatz über- schwemmt. Besonders schwer wurde dre Stadt Steyr beim, zesuckt. Schweres Grubenunglück bei Beuchen Beuth en. Auf der hiesigen Karsten-Zen- trums-Grube erfolgte am Montag gegen Abend ein hes» tiger Gebirgsschlag, der eine Vorrichtungsstrecke und zwei benachbarte Abbaustrecken in Mitleidenschaft zog und einen großen Bruch verusachte, durch den 15 Berg leute abgeschnitten wurden. Die sofort unter Mit wirkung der Bergbehörde einsetzenden Rettungsarbei ten konnten nach kurzer Zeit einen Fördermann unverletzt ans Tageslicht bringen. Etwa drei Stunden später erfolgte ein weiterer Gebirgsschlag, der die Rettungs arbeiten gefährdete. Ueber diese neuerliche Grubenkatastrophe in Ober schlesien sind bisher folgende Einzelheiten bekannt ge worden: Kurz vor 6 Ühr machte sich ani Montagabend in Beuthen O.-S. ein Erdstoß von solcher Heftigkeit be merkbar, wie er dort noch nie beobachtet worden ist. Beson ders stark war das Beben im nördlichen Teil der Stadt. In den Wohnungen wurden die Möbelstücke von ihrem Standort gerückt, die Bilder und Hänge lampen pendelten lange hin und her. Die Bewohner gerieten in gr o ß e A u fr e g u n g. Viel« Leute eilten auf die Straße hinaus, da sie befürchteten, daß die Häuser einstUrzen würden. Kaum hatten sich die Bewohner beruhigt, als kurz nach 8.30 Uhr abends ein zweiterErd stoß erfolgte. Bald wurde bekannt, daß schon nach dem ersten Erdstoß auf der Karsten-Zentrums-Grube bei Beuthen, die der Schlesischen Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb gehört, eine Vorrichtungsstrecke von zwei benachbarten Abbau- strecken zu Bruch gegangen war, und zwar ereignete sich ms Unglück auf der 770-Meter- Sohle. Die Bruchstelle liegt in einem abgelegenen Grubenteil, der vom Grubenschacht etwa 3 Kilometer entfernt ist. Auf dieser Nebenstrecke arbeiteten gestern 15 Mann. Sie wurden alle verschüttet und von der Außenwelt abgeschnitten. Die Grubenverwaltung setzte bereits 15 Mi- nuteij später eine 40 Mann starke Rettungskolonne ein. Bald konnte ein Fördermann unverletzt geborgen wer den, was die Hoffnung aufkommen ließ, daß man auch die anderen abgeschlossenen Bergleute werde lebend bergen können. Während der Rettungsarbeiten erfolgte jedoch ein dritter Erdstoß, durch den nicht nur die Rettungs - Mannschaften gefährdet wurden, sondern auch in den zu Bruch gegangenen Strecken neue Gesteinsmassen ab stürz, ten. Keine Hoffnung mehr auf Rettung der eingeschlossenen Beuthener Bergleute Beuthen, 5. Januar. Auf der Unfallstelle der Karsten- Zentrum-Grube war die Lage am späten Dienstag nachmittag unverändert. Die Bergungsversuche gehen bei aller Auf opferung von Rettungsmannschaften und Führern nur außer ordentlich langsam vorwärts. Da das Gebirge immer noch in Bewegung ist, muh mit größter Vorsicht gearbeitet werden. Daß die .eingeschlossenen 14 Bergleute sämtlich den Tod ge funden haben, steht nach sachverständiger Ansicht nunmehr außer Zweifel. Es wird sich nur noch darum handeln, die Leichen der Verunglückten zu bergen. , * In den letzten Jahren waren wiederholt in Ober- schlefien ähnliche Beben und Erschütterungen verspürt worden. So tat sich einmal in Hindenburg auf der Straße ein klaffender Riß auf. Mit Ausnahme der Bergwerksbehörden und scheinbar auch der Aufsichtsbehörden ist man in Oberschlesien der Ansicht, daß von natürlichen tektonischen Beben keine Rede zweitens muß ich ein Brett vor dem Kopfe gehabt haben, daß ich vergessen konnte, daß sie die Rehe immer gefüttert hat. Also die Wette gilt: Ich küsse das Mädel, andernfalls erhaltet ihr zehntausend Mark. Gebrauchen könnt ihr beiden Sumpfhühner es ja wohl ganz gut?* Und die Freunde hatten ihn lachend umarmt. „Ein Teufelskerl bist du doch, Kardorfl Na, wir warten. Und wir nehmen natürlich die Wette an.* Kardorf sah mit finsteren Mienen aus seine Gäste. Daß er die Wette verlieren würde, ärgerte ihn in finanzieller Hinsicht nicht. Es war einzig sein Ehrgeiz, der es nicht zulassen wollte, daß er verlor. Aber das war nun wohl nicht mehr zu ändern. Kardorfs Augen trafen sich mit den hellgrauen Augen der schönen Saschi Orlano. Seltsam, wie kühl er ihr gegenüber schon wieder fühlte, und er hatte sich doch eigent lich die ganze Zeit über auf ein Wiedersehen mit ihr ge freut. Er war fast ein wenig traurig darüber, daß sein Herz sich schon wieder von dieser Frau loszusagen begann, denn die Stunden mit ihr waren köstliche gewesen. Aber er kannte sich ja zu genau. Wenn er erst anfing, kritisch zu beobachten, dann war er auf dem besten Wege, eine Sache fallen zu lassen. Eine Sachei Fast hätte Kardorf hell herausgelacht. Eine Sachei Saschi Orlano eine Sache, die er abtun wollte, sobald es ihm gefiel. Sie würde ihm die Krallen zeigen wollen, aber Vas würde gar nichts an der Sache ändern. Rein gar nichts. Wenn Harald Kardorf mit etwas fertig sein wollte, dann hielt ihn keine Macht der Erde davon zurück, seinen Willen durchzusetzen. Wie lange also Saschi noch seine Geliebte sein würde, konnte nur eine Frage der Zeit sein. Und dabei sah sie gerade heute wundervoll aus. Ein fach berückend I Und sie hatte sich auch von ihrer besten, liebenswürdigsten Seite gezeigt, seit sie hier in Hagenhöhe angekommen war. Sie hatte angedeutet, daß sie gern einige Wochen hierbletben würde. Ihre Nerven brauchten Seite 6. sein kann, sondern daß die Erschütterungen eine Folgeder immer weiter fortschreitenden Unterhöhlung des Bo dens durch den Kohlenabbau sind. Die Karsten- Zentrums-Grube hat eine Schachtanlage mit drei Schächten. Im Jahre 1926 war auf der tiefsten Sohle bereits ein mal eine große Strecke zu Bruch gegangen. Da mals waren sieben Bergleute abgeschnitten worden. BSrse und Handel Proi>»rt«n»ö»s«r Welz«« gefragt. Von allen Seiten, sowohl vom Rhein wie auch von den Ber liner Mühlen sowie von den Händlern in Berlin und im Land», ist Weizen gefragt. Zu erneut etwa 8 RM teureren Preisen wurde das anfangs weniger, später etwas mehr herauskommend« Material ausgenommen. Das Weizenmehlgeschäft ist weiter etwas belebter. Die Preise zogen an, mehr noch aber im Roggenmehl handel. Dies hängt mit der schlechten Roggenversorgungslage der Provinzmühlen und dadurch bedingten hohen Preisniveau für das Mehl zusammen. Die Berliner Mühlen konnten sich letzlich mit Ruffenroggen aus Andienungsware besser versorgen, j Prompt-Roggen in Berlin unverändert bewertet. Gerste nach der Küste gefragt, Brauware hat ruhiges Geschäft, Hafer teurer, vom Konsum etwas ausgenommen, von der Provinz auf Gebot» nicht immer zugesagt. Amtliche Rotteruna der Mttagsbörse ab Station. Mehl und Kleie brutto einschl. Sack frei Berlin. im h. 5.1.32 4 1. 32 100 ü« 5. 1. 32 1.32 Wrlz. märk. ^utt. 222.0-224.0 219.0-221.: Mehl Weizenmehl Roggenmehl 27.0-31.0 25.8-27.9 26.7-30.7 25.6-27.6 Weizenkleie 8.75-9.00 8.75-9.00 Dez. März Mai Roggenkleie 9.00-9.50 9.00-9.50 244.0-243.0 252 0- 251.0 240.0-241.0 248.5-249 0 Viktoria-Erbsen Kl. Speiseerbsen Fuitererbsrn 21.0-27.5 21.5-24.0 15.0-17.0 21.0-27.5 21.5-24.0 15.0-17.0 «ogg- Peluschken 16.0-18.1 16.0-18.0 märk. 185.0 187.0 185.0-187.1 Ackerbohnen 14.0-16.: 14.0-16.0 Neu- Wicken 16.0-19.0 16.0-19.0 Ernlk Lupinen, blaue 10.0-12.0 10.0-12.0 Dez. März 206.50 206.0-206.5 . gelbe Serradella 135-15.5 22.0-27.0 13.5-15.0 22.0-27.0 Mai 214.00 214.0 Leinkuchen Gerste Basis 37-/, 12.0-12.2 12.0-12.2 Brau 158.0-165.0 151.0-164.1 Lrdnußkuchen 12.20 12.00 Futt. 148.0-152.0 148.0-150.1 „ mehl Trocken! chmtzei 11.90 6 4 -6.A 11.90 6.40-6.50 Hafer Sosaschrot märk. 134.0-142.0 133.0-141. Bas. 46-/„Hbg. U>.70 10.40 Dez. — — Sosaschrot Marz 157.0-156.1 154.7-155.5 Basis Stettin 11.20 11.00 Mai 164.0-163.0 161.5-162 5 Kariaffetflockeo 12.1-12.: 12 1-12.3 Berliner Butterpreise. Amtliche Notierung ab Erzen- gerstation, Fracht und Gebinde gehen zu Käufers Lasten: 1. Qualität 105, 2. Qualität 98, abfallende Sorten 88 RM. Tendenz: ruhig. (Ohne Gewähr.) Amtliche Berliner Knrtoffelpreisnotierung je Zent- ner waggonfrei märkischer Station: Weiße Kartoffeln 1,50 bis 1,60 RM, Rote Kartoffeln 1,70-1,90 RM, Odenwälder Blaue 1,80 bis 2,00 RM, Gelbfleischige (außer Nierenkartoffeln) 2,10 dis 2,30 RM. Fabrikkartoffeln 8—9 Rpf je Stärkeprozent. (Ohne Gewähr.) Berliner amtliche Notierung für Rauhsntter. Drahtgepreßtes Roggenstroh (Quadratballen) 0,75—0,90, do. Weizenstroh (Ouadratballen) 0,60—0,70, do. Haferstroh (Quadrat- ballen) 0,70—0,85, do. Gerstenstroh (Quadratballen) 0,65—0,75, Roggen-Langstroh (zweimal mit Stroh gebündelt) 0,75-0.90, bindfadengepreßtes Roggenstroh 0,55—0,65, do. Weizenstroh 0,50 bis 0,60; Häcksel 1,20—1,45. Tendenz: Stetig. Handelsübliches Heu (gesund und trocken, nicht über 30 Prozent Besatz mit min- > derwertigen Gräsern) 1,-20—1,40, gutes Heu (desgl. nicht über 10 Prozent Besatz) 1,70—1,90, Luzerne, lose 2,40—2,70, Thymotee j lose 2,35—2,65, Kleeheu, lose 2,25—-2,55. Tendenz: Stetig. Draht- gepreßtes Heu 30 Rpf über Notiz. Die Preise verstehen sich als ! Erzeugerpreis ab märkischen Stationen, frei Waggon, für 50 Kilogramm in RM. (Ohne Gewähr.) dringend Erholung, und irgendein Modernes Seebad setj ihr zu laut. Kardorf hatte bei diesen Worten gelächelt. Saschi Or lano und sich nach Einsamkeit sehnen, diesen Be^ f gab es nicht! Saschi bezweckte etwas anderes. Zum Lachem war es! Er und eine Saschi heiraten? Rein! Kardorf vergaß es in diesem Augenblick, daß er, als er die schöne Tänzerin damals kennenlernte, den Gedankens nicht von sich gewiesen hatte. Heute aber war es anders in ihm geworden. Saschi Orlano hatte ihre Macht über ihn verloren! Und sie ahnte es nicht einmal! Eine grausame Freude war in ihm, daß ste das vor läufig nicht ahnte. „Herr Kardorf, einen Spaziergang durch den Wald*, schlug eine Dame vor, deren aschblondes Haar ganz kurz geschnitten war und die ein paar große Perlen in den Ohren trug, die dem Kopfe einen ausländischen Typ gaben. Dabei war Mia Selben noch vor einigen Jahren ein kleines Ladenmädel gewesen, das sich so manchmal mit großen Kartons über den Potsdamer Platz hinwegquälte. Aber diese von ihr gehaßten Botengänge wurden ihr Glück, denn sie hatte eines Tages einem Herrn, der an ihr vor überging, ohne jede böse Absicht einen der schweren Kartons auf die Füße geworfen. Der hatte ste an geschnauzt, sie aber dann plötzlich sehr aufmerksam ge mustert — und so hatte Marie Selbiger eben ihre Karriere gemacht, war eine beliebte Soubrette geworden und hieß jetzt Mia Selben. In den Wald! Natürlich wurde der Vorschlag freudig ausgenommen. Man konnte übrigens dort ein Picknick ver anstalten. Das würde sehr lustig werden. Die Sieberten, die Mamsell Kardorfs, war weniger be geistert. Aber sie tat natürlich, was ihres Amtes war. Und so standen bald appetitlich zurechtgemachte Körbe da. Johann schleppte diese Körbe, von denen einer mit Wein flaschen und Likören gefüllt war, nach dem Walde. Unv bald danach wanderte die ganze Gesellschaft lustig in ven duftenden Wald hinein. (Fortsetzung folgt.)