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Nr. 4. LSvoSkrdsngssucMÜ Oie von unserem Zentrale für Lrb§esuclie seil ca. 30 Askren geführten fle^ster weisen über- 35 000, ^utzebote vom In- unci ^uslanci auf. Vielleicht sinci auch Lie Lrbe oiine es LU wissen. Aurkünkt« über flut, (Iharslctsr, Vermögen, Vorleben etc. Abschriften, Leobacktunxen, Ermittlungen, Inter essenvertretungen streng üiskret. iVläöige kerecbnung. >V. Mittag, (priv-lt-Oetektiv-küro OroOröbrsctort Lismarclcstr. 131L. (8preck?. 0 — 11 u. 16—19Okr.) Liner geebrten Linwokn-rschakt von blieZersteins unä Omged. gebe ick hiermit bekannt, clak ichckis flÜMil M XüIMsM - MW meiner Litern packlweiss übernommen krbs, unä selbige am Lretts? ck 8. I 1932 erökkne! Ls wircl mein eikrigstss bestreben sein, meine mick beekrenke Kunclscksb, stets mit reeller einwsnäkreier V^sre ru bekienen. Ick bnte köklickst mein junges Onter- nekmen güiigst unterstützen ru wollen. Hochachtungsvoll Mr klues, risi§LdMM8i8ter blieksrsteina dir. 45 b M Faires/, unä?^r^aL6 F. L. knrclie klernollslii pkunä 60 ?k. empkiekli Oswalcl Köklersen keN«L Lctiivsin 3 — 3V» Ltr. solort ru ksuksu gesucht. 2u srkrsgsll in ä«r Isgeblstt-üescdsklSLlolls für äie vielem liebevoll«» vereise ärr PeilvLÜwe beim ttelwL»oL« unsere» lieben Lödocdeo» üsnl(«ii iiSfrliclirt Qeorx Hauke unci frsr ?ulrnitr -48 Wovon man spricht. Ein Weltreich wirft das Männlein mit dem Zicklein ins Gefängnis. — Wie hoch ist die Miete? — Kaufen und Ver kaufen. — Soll der Winter zu Waffer werden? Ein kleines, unscheinbares altes Männlein reist mit einer Ziege in der Weltgeschichte herum — verhutzelt, zahnlos, nacktbeinig, barhäuptig, nur mit einem leinenen Umwurf bekleidet, immerdar lächelnd, stets schweigend, ewig grübelnd; Pir unsere europäischen Begriffe eigentlich eine etwas komische Figur — und doch hält dieses Männlein, das, während cs sich in Schweigen hüllt, um so mehr von sich reden macht, ein Weltreich in Schach. — Polizisten und Truppen werden ausgeboten, Panzerautos in Bereitschaft gestellt, Kriegsschiffe unter Dampf gesetzt: alles des kleinen Männleins wegen, das sich bescheiden von Nüssen, Früchten und Ziegenmilch nährt und so gar nichts Kriegerisches an sich hat. Gandhi führt Krieg, Krieg bis aufs Messer, Krieg auf Leben und Tod mit den seltsamsten Waffen: er betet, er fastet, er verzichtet auf jegliche Geschäfte und Gewinne, er predigt Enthaltsamkeit. Kein Inder soll ausländische Erzeugnisse kaufen, in englischen Staatsdienst treten, Gewalttätigkeiten begehen, Rauschmittel genießen. Diese „harmlose" Predigt ist in Wirklichkeit dazu angetan, der ohnedies zerrütteten Weltwirtschaft den Todesstoß zu versetzen. Wenn ein un beugsamer Wille dahinter steht, können auch Fasten und Ge- bete zur mächtigen Waffe werden. Diese Tatsache ist wich tiger als alle Fragen, die mit dem persönlichen Ergehen Gandhis verknüpft sind. Für ihn haben Gefängnis- lüft und Gefängniskost wohl nichts Abschreckendes, da er doch zu den glänzendsten Festessen in Englands Luxus hotels seiner Ziegenmilch, seinen Früchten und Nüssen treu geblieben war. Ob dem britischen Weltreich die Nuß, die das verhutzelte Männlein ihm zu knacken aufgegeben hat, ebenso bekommen wird wie Herrn Gandhi seine sonderbaren Mahl zeiten, wird die Zukunft lehren. * Ein Teil der deutschen Staatsbürger hat sich gleich nach dem ersten Januar mit dem Rechensttft bewaffnet und er schöpft sich in redlichsten Versuchen, herauszubekommen, wie viel an Miete er eigentlich zu zahlen oder zu bekommen habe. In vielen Fällen geht die Rechnung ja glatt auf, d. h. Hausbesitzer und Mieter kommen zum selben Ergebnis; in anderen Fällen dagegen scheint es, als ob das Gesetz uns die Aufgabe gestellt habe, die Quadratur des Kreises zu lösen. Niemand möchte seinen Vertragspartner Übervorteilen, und doch geraten die redlichsten Männer aneinander und be kommen rote Köpfe, weil sie aus den Bandwurmparagraphen nicht schlau werden. Selbst Rechtsgelehrte kommen mitunter zu ganz entgegengesetzten Schlüssen und Zahlen. Es ist schlimm, wenn der Ehrliche trotz ehrlichsten Bemühens beim besten Willen nicht weiß, ob er im Recht oder im Unrecht ist. Der Laie kann natürlich nicht übersehen, wie groß un gefähr der Umfang eines Gesetzes und seiner Ausführungs- bestimmungen sein muß, die ein verwickeltes und ausge dehntes Fragegebiet behandeln, dennock möckte man meinen. Pulsnitzer Tageblatt — Mittwoch, 6. Januar 1932 öee /Hon/Kn rmö geö/esen/kn öeuL/chen RA /Uv/?t/ee/ezr Fe/Wn/te» veeem/gi m Reichstes Inhalt Türmer Viele Silber Preis nar 1.50 Lins Leo u ci stück s s keutscks 14 ä u 8! Farbenprächtige Kunstblätter Ick bitte mir die scböae Teitscbrikt „Oer Turmer" rum monatlicbeo Preis vou -4. l.SO ru lielern. 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Pulsnitz IVI. 8., cien 6. januar 1932. kmllie klrx WM u. «ax llrmlä im blamen aller Hinterbliebenen daß ein Gesetz dem normal begabten Staatsbürger nicht so viel Kopfzerbrechen verursachen dürfe wie etwa die Wieder holung einer Abschlußprüfung. Wir leiden schon sowieso «m Verkehr untereinander keineswegs unter einer allzu großen Friedfertigkeit. Mußte da das Gesetz über die Mietsenkun gen denn durchaus in einer Fassung erscheinen, die auch den Friedfertigsten mitunter fuchsteufelswild werden läßt, weil kein Mathcmatikprofessor und kein Rechtslehrer ihm mit un fehlbarer Sicherheit sagen können, ob die von ihm errechnete Mietsumme „stimmt" oder ob das Rechenergebnis der „Gegenpartei" den Nagel auf den Kopf trifft. * Ist das Kaufen oder das Verkaufen eine größere Kunst? — Wenn man Geld hat, ist das Kaufen natürlich kein großes Kunststück, während das Verkaufen, wenn man Geld braucht, eine verteufelt schwierige Sache ist. Daß die Verkäufer alle samt heutzutage das Geld bitter nötig haben, ist klar wie zweimal zwei — vier. Daß die Käufer aber bitter wenig Geld „übrig" haben, ist leider ebenso unzweifelhaft. Da gilt es also mit wenig Geld richtig, also mit Wahl zu kaufen. Die Inventurverkäufe bieten hierzu reichlich Gelegen heit. Hier ist nun die Hausfrau, wie man so sagt, in ihrem Element: sie kann zwar nicht nach Herzenslust kaufen, denn das verbieten ihr der Geldbeutel und die gestrenge Miene des Herrn Gemahls, der mitunter ein auffallendes Interesse für ihre Einkäufe an den Tag legt, aber jedenfalls nach Her zenslust — wählen. Die Geschäftsinhaber und -angestellten bieten ihre ganze Liebenswürdigkeit und Hilfsbereitschaft auf, ihr das Wählen so leicht und bequem wie nur möglich zu machen. Wähle weise und schau auf die Preise, ist die Pa role. Und da bietet sich nun in diesen garstigen Zeiten ein wirklich anmutiger Anblick: die Preise haben einen gewal tigen Hechtsprung nach unten gemacht, so daß hoffentlich nicht nur die Gnädige erfreut, sondern auch der Herr Gemahl der Gnädigen gnädig sein wird. » „Es regnet, wenn es regnen will, und regnet seinen Lauf. Und wenn's genug geregnet hat, dann hört es wieder auf!" Diese philosophische Wetterregel hat zwar im Herbst etwas Tröstliches, aber im Winter hat es niemand gern, wenn ihm der ganze Schnee verregnet. Und werden wir gar durch Hochwasser und Ueberschwemmungen ernstlich bedroht, so ist das wirklich etwas zu viel. Wir sind wahrhaft nicht mit weit gespannten Hoffnungen über die Schwelle des neuen Jahres getreten. Sollte die Natur selbst unsere bescheidenen Wünsche und Erwartungen von vornherein zuschanden machen? — Wir haben uns das Wünschen allmählich ab gewöhnt, aber ein bißchen Schönwetter dürfte doch wohl im Wunschzettel des Bescheidensten sein berechtigtes Plätzchen haben. Die Mutterfreuden vieler Erholungsbedürftiger sind dahin; sollen nun noch schwere Verluste dazukommen? Sa. l.681 IVIMkl'V buck-komsn! Seite 4. Mundfunk Rundfunk-Bortragsfolge Leipzig (259.3) ZwisKenftnder: Dresden (319) Elcichbleidendes Werktags-Programm. 6.30: Turnstunde. — anlchl.: Frühkonzert. » 10, 15.35, 17.50: Wirtichaflsnachrichten lSo. nur !0 ii !5.45>. « 10.05: Wetter, Verkehr, Tagespr. « 10.10: Was die Zeitung bringt « 11: Wsrbenachrichlen. » 12: Wetter, Wnsterstände S 12.10: Konzert O 12.55: Nauener Zett. O ca. 13: Wetter, Prelle, Börse, Schallplatten. » 17.30: Wetter, Zeit. O ca 22—22.30: Nachrichten. Donnerstag, 7. Januar. 14 .00: Dir. Schäfer: Die Stellung des Arbeitsmarktes in der Volkswirtschaft. 14LO: Filme der Woche. 15 .00: Erperimentierstunde für die reifere Jugend: Das paradore Hühnerei. 16 .05: Breslau: Nachmittagskonreri. 18.00: Dr. Eebhardi: Was sagt die Wissenschaft heute über dis Heilbarkeit des Krebses? 18.15: Steuerrundfunk. 18L0: Spanisch. 18.50: Wir geben Auskunft . . . 18.00: K. Arndt: Der Tarlfvcrtragsgedanke. 19.30: Unterhaltungskonzert. Das Sinfonieorchester spielt Werke von Wagner, Rossini, d'AIbert, Saint-Saen u. a. 21-00: Dichter sehen Häuser. Ein Querschnitt von W. Dittrich. 21.45: Walter Niemann spielt aus eigenen Klavierwerken. Rundfunk-Bortragsfolge Deutsche Welle (1635) Deutsche Welke. Eleichbleibcndes Werktags-Programm. 6.30: Gymnastik. « 6.45: Wetter für die Landwirtschaft. » ca. 6.50: Frühkonzert. » 10.35, 13.30: Nachrichten. » 12: Wetter für den Landwirt. » 12.05: Schallplatten bezw. Schulfunk. « 12.55: Nauener Zeit. » 14: Konzert. « 15.30: Wetter, Börse. « 18.55: Zett. Wetter für den Landwirt. Deutsche Welle: Donnerstag. 7. Januar. 15.00: Kinderstunde: Kunterbunt. 15.45: Frauenstunde: Sete Stempel-Nebelsieck: Die schöpferische Ehe- pause. 16.00: Landw.-Rat Dr. Lorenzen: Dis Behandlung ländlicher Sied- lungsfragen in der ländlichen Fortbildungsschule. 16.30: Berlin: Nachmittagskonzeri. 17J0: W. I Sommerfeld: Schicksal und Kulturmission der Batten. 18.00: Prof. Dr. Haas: Geheime Eesellschaften-Bünde und Sekten. 18L0: Spanisch sür Fortgeschrittene. 19.00: Staatsminister a. D Prof. Dr. Fehr. M. d. R.: Wie kann die Lage des Milchmarktes verbessert werden? - 19J0: Prof. Weitz: Aus der Frühgeschichte des deutschen Rundfunks. 20.00: Aktuelle Stunde. „ 20.30: Der Postillon von Loniumeau. Komische Oper von A. K. Adam. 22.00: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Anschi. Tanzmusik der Kapelle Otto Kermbach- Oer Riese -er Sonnenweli. Die Rätsel des Planeten Jupiter. Eintausend dreihundertmal könnte man unsere kleine Erde in einer Hohlkugel von der Größe des Jupiter unterbringen. Aber die Beschaffenheit der einzelnen Gebilde, die sich dem der sneten Auge darbieten, bleibt vorläufig, trotz der raum- du. wringenden Kraft unserer gewaltigsten Himmelskanone, ein eheimnis. Die 650 000 000 Kilometer, die Erde und Jupiter tren nen, sind eine zu große Distanz, um einen näheren Schluß auf die topographische Gestalt des Jupiter zu ermöglichen. Was sind diese Flecke, von denen viele ihre Gestalt ständig ändern? Die Gelehrten streiten noch darüber, und manche sind der An sicht, daß es sich gar nicht um Oberflächengebilde des Jupiter bandle, sondern nur um dichte Wolkenmassen, die die Laune der Atmosphäre, die den Jupiter umhüllt, zusammenballt. Fest steht nur, daß jene Planetenwelt in Raumestiefen ganz und gar verschieden von unserer eigenen Sternheimat ist. Denn Jupiter ist aus einem viel dünneren Stoff gebaut als die Erde. Troß seines tausend- dreihundertsachen Rauminhalts übertrifft er die Erde an Masse nur dreihundertzwanzigmal. Das Gewicht des Pla netenkolosses erreicht, wie dies aus astronomischen Berech nungen hervorgeht, bloß das einer gleich großen Kugel aus Glyzerin. Die Ansicht der meisten Forscher geht dahin, daß der Jupiter noch eine verhältnismäßig junge Welt ist, vielleicht nur halb ausgekühlt, wahrschein- lich ohne feste Kruste. Eine ozeanische Welt, in der noch alles in flüssigem Werden begriffen ist- Diese riesige Weltkugel dreht sich mit großer Geschwindigkeit um ihre Achse, Viel geschwinder als unsere kleine Erde. In zehn irdischen Stunden wechseln dort Tag und Nacht ab. Der amerikanische Planetenforscher Swan, der das Ergebnis seiner jahrelangen Beobachtungen und Berechnungen veröffentlichte, glaubt in diesem schnellen Tempo der Achsendrehung das Geheimnis des überaus großen Glanzes dieser Sternwelt gefunden zu haben. Die schnelle Drehung ruft ein magnetisches Feld um die Kugel des Ju piter hervor. So ein magnetisches Feld besitzt, wenn auch in viel schwächerem Maße, auch unsere Erde. Es ist die Ur sache des vielbewunderten herrlichen Nordlichts. So ein Nordlicht größten Formats soll nun auf dem Jupiter auch strahlen und nach Swans Auffassung den Glanz des Jupiter c iren. Der größte unter den Planeten ist auch einer der waldreichsten. Galilei hat bereits mit seinem unvollkomme nen Teleskop vier Iupitermonde entdeckt. Mehr als zwei hundert Jahre waren die Forscher der Ansicht, daß mit der Entdeckung Galileis unser Wissen Uber die Iupitermonde ab- geschlossen sei. Es mangelte daher an Zweiflern nicht, als der Astronom Barnard mit der Entdeckung eines fünften Iupitertrabanten die Welt überraschte. Mit Barnards Ent- deckung war aber die Zahl der Iupitermonde keineswegs er schöpft. Bald tonnten zwei weitere aufgefunden werden, und im Jahre 1908 ist ein achter Iupitermond vor irdischen Fern rohrlinsen aufgetaucht. Der neunte Iupitermond ist schließ lich von Nicolson entdeckt worden. Landeswetterwarte Dresden (Aachdruck verboten) Wechselnd meist stark bewölkt und zeitweise Niederschläge, anfangs noch mild, im späteren Verlaufe beginnender Tem peraturrückgang, im Flachland und in den unteren Gebirgs lagen aber vorläufig noch Wärmegrade. Frische, in freien Gebirgslagen auch stürmische Winde aus westlicher Richtung, größerer Temperaturrückgang für das Wochenende im Bereiche Ler Möglichkeit. ! Hierzu 1 Vellage