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Nr. 298. Pulsnitzer Tageblatt. — Dienstag, den 24. Dezember 1929. Seite 2. begibt, auf ihren Reichtum verzichtet und das alles den Menschen schenkt, die nicht glauben wollen und können, daß Gott sie liebt. Sie wollen es nicht glauben, weil sie Gottes Liebe nicht mit Händen greifen können, und sie können es nicht glauben, weil die Sünde ihnen die Fähigkeit dazu geraubt hat. Um diese Hindernisse aus dem Wege zu räumen, wird der Gott, der reich ist, arm, damit wir durch seine Armut reich werden. „Er wechselt mit uns wunderlich, Fleisch und Blut nimmt er an, Und gibt uns in seins Vaters Reich die klare Gottheit dran. Er wird ein Knecht und ich ein Herr, das mag ein Wechsel sein. Wie könnt er doch sein freundlicher, der liebe Jesus mein?" Hat ein Moses diesen Gott nur hinter dem brennenden Busch vermuten, hat das Volk Israel ihn nur hinter der Feuersäule wissen dürfen, war es für seine Gotteshoffnung auf die Verheißungen seiner Propheten angewiesen, so ist uns in dem Kind von Bethlehem greifbare Erfüllung geschenkt. Heute können auch wir nicht mehr sagen, die herrlichste Offenbarung Gottes sei die Natur, sei der glitzernde Winter wald. Welcher Mensch dürfte sich nicht dankbar dieser Pracht hingeben. Und doch enthüllt uns diese Schönheit nicht Gott, sondern sie ver hüllt uns ihn. Sie ist nur Sinnbild und Hinweis, aber nicht Gott selbst. In diesem Christus aber läßt Golt selbst sich greifen in der Zeitlichkeit und Ge schichte. Christ hält seinen Advent, in greifbarer Gegen wärtigkeit. „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns". Warum offenbart sich Gott so und nicht anders? Luther sagt einmal: Christus könnte in unberührbarer, den Sünder in Ferne haltender Majestät in seiner Höhe bleiben, aber das ist der unbegreiflich göttliche Zug seiner Ehre, daß Christus nicht auf dem goldnen Thron zur Rechten des Vaters auf einem roten Sammetpolster sitzen will, um sich von allen Engeln dienen und spielen zu lassen, wobei er unbeschwert bliebe von der Menschen Not, sondern daß er die Not mitleidend trägt und selbst eingeht dabin, wo sie ihr Wesen hat, in die Menschheit und Leiblichkeit. „Damit der Sünder Gnad erhält, erniedrigst du dich, Herr der Welt. Nimmst selbst an unsrer Menschheit teil, erscheinst'im Fleisch, wirst unser Heil." Ihr Männer und Frauen: Steht still vor diesem Freudenwunder und dankt Eurem Gott! K. Das Wichtigste Wie die „DAZ" erfährt, ist als Staatssekretär im Reichsfinanz ministerium der Ministerialdirektor im ReichSwirtschaftsministertum Dr. Hans Schäffer auSersehen. Fritz von Opel erklärte bei der Ankunft des Llcyddampsers „ColumbuS" tm Newyorker Hafen, er werde im nächsten Jahr einen Raketenflug über den Aermelkanal unternehmen. MW Mil MM ÄWltgtllhtÜtU Pulsnitz. (Brüder in Not.) Aus Rußland kommen Schreckensnachrichten: Tausende deutscher Stammes und Glaubensgenossen in Rußland haben sich gezwungen gesehen, die alte Heimat zu verlassen und sich eine neue Heimat zu suchen. Man nahm ihnen alles, was sie hatten: Land, Haus und Hof, Ackergeräte, Vieh, Nahrungsmittel, Hausrat, Kleidung. Man hat ihnen alles zerstört, was ihnen wertvoll war: man will sie zwingen, sich von allem loszusagen, was ihnen als Christen heilig ist. Das treibt sie fort. Wir dürfen sie in ihrer furchtbaren Not nicht im Stich lassen. Zur Steuerung der wirtschaftlichen Nöte hat das Reich Schritte getan und zur Hilfeleistung aufgerufen. Die starken seelischen Nöte, von denen die Auswanderer bedrückt werden, verpflichten uns als evangelische Christen, ihre Bedrängnis besonders aufs Herz zu nehmen und ihnen evangelische Bruderhilfe zu leisten. Denn in sehr großer Zahl gehören sie der evangelisch-lutherischen Kirche an. Es ist ein evangelischer Hilssausschuß „Brüder in Not" gebildet worden, dessen Geschäftsführung der Landesverband für Innere Mission in Sachsen übernommen hat. Die Kirchenkollekte am 1. Weihnachtsfeiertag ist für diese Armen bestimmt. Es werden auch Gaben in den nächsten Wochen für den gleichen Zweck recht herzlich erbeten von den Kirchenvorstehern und den Geistlichen. Pulsnitz. (Herr Bürgermeister Kanne gie- gießer übernimmt), wie wir erfahren, seine Dienst geschäfte wieder am 3l. d. M, nachdem ihm hierzu versuchs weise vom Arzte Genehmigung erteilt worden ist. — (Vom Sächsischen Gemeindetag) wird uns folgendes mitgeteilt: Vor einigen Tagen wurde in der Tagespreffe eine Eingabe des Nates zu Dresden an den Landtag veröffentlicht, in der beantragt wurde, das Polizei beamtengesetz vom 15. März 1928 (SGBl. S. 66) dahin zu ändern, daß die Bestimmungen des § 16 auf die Ge meinde-Polizeibeamten keine Anwendung finden. Hierzu ist darauf hinzuweisen, daß auch der Sächsische Gemeindetag schon zu 8 16 der dem Gesetze vorangegangenen 29. Land tagsvorlage vom 29. Oktober 1927 den Landtag dringend darauf aufmerksam gemacht hat, daß die Einführung der niedrigeren Altersgrenze von 60 Jahren für die Gemeinden erhöhte Pensionslasten bedeute und daß bei den Gemeinden die Verhältnisse insofern anders als beim Staate liegen, als bei diesen nicht nur der ordnungs- sondern auch der verwaltungs-(wohlfahrts-)polizeiliche Dienst infrage komme, der zum erheblichen Teil auch reiner Bürodienst ist. Zum min desten müsse die Entschließung darüber, ob „in besonderen Fällen" der Uebertritt in den dauernden Ruhestand läng stens bis zu dem in dem Altersgrenzengesetz vom 29. Mai 1923 festgesetzten Zeitpunkte hinausgeschoben werden solle, die der Entwurf dem Gesamtministerium Vorbehalte, der Ge meinde selbst überlassen bleiben. Daß die Entschließung darüber dem Gesamtminisierium — auf Antrag der Ge meinde — zustehen solle, ist nicht nur eine ungewöhnliche und unnötige Einschränkung der Rechte der Gemeinde als Anstellungsbehörde, sondern steht auch im Widerspruch mit den Grundsätzen der Verwaltungsreform, die in erster Linie eine Entlastung der Ministerien von minderwichtigen, rein örtlich zu regelnden Aufgaben anstreben muß. Den Ge meinden sind durch diese Bestimmungen des Polizeibeamten gesetzes ohne zwingende Gründe neue Lasten aufgebürdet worden, die die Gemeinden aller Größen gleichmäßig schwer treffen. Die Gemeinden müssen aber unter den heutigen Verhältnissen alle Ausgaben, die nicht unbedingt nötig sind — und die vorzeitige Versetzung der Gemeindepol'zeibeamten in den Ruhestand kann nicht als eine solche unbedingt not wendige Maßnahme bezeichnet werden — unter allen Um ständen ablehnen. — (Aus den sächsischen Gesetzblättern.) Das Verordnungsblatt des sächsischen Ministeriums für Volks bildung, Nummer 18, enthält folgende Bekanntmachungen: Gesuche um Staatsunterstützung zum sächlichen Aufwand für für Volks- u. Berufsschulen 1930; Verwendung von 64 Jahre alten Lehrkräften; Anweisung für Schulbezirke zur Aufbewah rung von Steuerkarten für das Jahr 1929; Einsendung der Steüerkarten für die Volks-, Berufs- und Hilfsschullehrer auf das Kalenderjahr 1929 an das Gehaltsamt durch die Ge haltsrechner; Einsendung einzelner Gehaltsbogen für den Monat Januar 1930. — (Schutz den Tieren im Winter.) Wie oft muß man trotz behördlicher Verbote beobachten, daß Zug hunde im Winter, statt auf Brettern mit Decken, auf dem eisigen Pflaster liegen müssen. Abgesehen davon, daß sich Hunde ihrer weichen Pfoten wegen überhaupt nicht zu Zugtieren eignen, sollte doch jeder Mensch so barmherzig sein, diesen treuen Vierbeinern, die zwangsweise unter ihre Karre gefesselt sind und sich nicht frei bewegen können, das Warten zu erleichtern und nach Möglichkeit abzukürzen. Lichtenberg. (Sänger-Ehrung.) Die übliche Singestunde des Männergesangvereins „Liederkranz" wurde am vergangenen Freitag durch eine einfache, aber würdige Feier verschönt. Galt es doch einen Sangesbruder zu ehren, der 40 Jahre lang der deutschen Sängerschaft angehört hat. 40 Jahre lang war Herr Ernst Sigemund ein treuer Sän ger und eifriger Besucher der Singestunden. Mit dem Liede: „Brüder, reicht die Hand zum Bunde" wurde die schlichte Feier eingeleitet. In einer kleinen Ansprache über brachte ein Sangesbruder die Glückwünsche des Vereins. Als Zeichen der Anerkennung und zur bleibenden Erinnerung erhielt der Jublilar vom Verein ein sinniges Geschenk. Der stellvertretende Vorsitzende überreichte ihm dann die Ehren nadel des Sängerbundes der sächsischen Oberlausitz. — Eine weitere Ehrung galt dem stellvertretender» Vorsitzenden, San gesbruder Arthur Gärtner, der 25 Jahre im Vorstande er folgreich tätig war. Ein Vorstandsmitglied überreichte ihm einen Ehrenbrief deS Sängerbundes der sächsischen Ober lausitz. Das Lied: „Ich kenn' einen Hellen Edelstein" beschloß die kleine Feier. Möge den beiden Jubilaren noch lange die Freude am deutschen Lied vergönnt sein! Lichtenberg. (Theater-Aufführung.) Sonnabend, den 21. Dezember spielte der hiesige Arbeiter Turn- und Sportverein „Die Else vom Erlenhof", Bolksstück aus dem Schwarzwald in 5 Auf zügen von Siegfried Conrad Staack. Dieses Volksstück ist wohl eines der dankbarsten mit von allen Volksstücken. Der Spielleiter hat in der Besetzung der Rollen eine recht glückliche Hand gehabt und hatte seine Spieler wahrend der Handlungen mustergültig im Zügel. Man merkte, dar die Spieler nicht nur spielten, sondern ein jeder seine Rolle mit ganzer Seele mtterlebte. Besondere Anerkennung verdienen der Darsteller deS Erlenhofbauern, der seinen Posten meisterhaft aussührte, die Hanna, die außer etwas zuvielen Handbewegungen ihr B-stes gab, der Else die in ausgezeichneter Weise die Frische und Weichheit des Schwarz waldmädels zeigte, des Bertel, im 1. Auszuge etwas beklommen, in der weiteren Folge seine schwierige Rolle recht geschickt spielte. Weiter möchten nicht ungenannt bleiben der alte Majoratsherr von Altringen, Schwalbhofbauer, Forstgehilfe Franz, Bernauer, Gertrud und Erich von Altringen, der trotz seiner etwas zu harten Benehmens im 4. Auf zuge zu dem guten Gelingen beitrug, sowie Straubinger, welcher sich mit seiner Person in die Rolle des Maklers verkörperte, die einzig war. Alle anderen Darsteller verdienen volles Lob. Die Wiedergabe des ErntesesttanzeS im 2. Aufzuge hätte wohl etwas bester gewirkt, wenn der Bader seinen Erntcfestkranz nicht vergessen hätte und das lustige Bauernvolk das Jauchzen und Jodeln nicht so zaghaft hervorbrachte. Das Gefühl beim Publikum wäre noch eindrucksvoller gewesen, wenn die Beleuchtung der Bühne noch bester ausgestaltet worden wäre und die Wiedergabe des schwäbischen Dialekt» — uns Sachsen etwas un gewohnt — noch völliger zum Ausdruck kam. Im allgemeinen könuen wir dem Verein zu seinem großen Erfolge herzlichst giatnlieren. Daß sein Ruf ein guter ist, bezeugte die volle Besetzung des Saale». Ein Verein, der solche Kräfte in seinen Reihen hat, braucht sich des Dasein» nicht zu schämen und hat eine frohe und freie Zukunft. 8. Kr. Reichenbach b. Königsbrück. (Unfall.) Auf der Landstraße Reichenbach-Reichenau geriet der Handelsmann Jentsch aus Ottendorf-Okrilla mit seinem Motorrad mit Sei tenwagen in eine Kurve, wahrscheinlich infolge zu schnellen Fahrens in Schleudern und fuhr die 3 Meter hohe Böschung hinunter wobei der Seitenwagen völlig zertrümmert wurde. Der Handelsmann Jentsch mußte mit inneren Verletzungen einem Arzte zugeführt werden. Ein auf dem Sozius Mit- sahrender kam mit dem Schrecken davon. Dresden, (Sperrung eines Bahngleises bei Edle Krone) Die Pressestelle der Reichsbahn direktion Dresden teilt mit: Wegen Einbruch eines alten Bergstollens unter dem Bahnkörper vor dem westlichen Tunnelausgang beim Bahnhof Edle Krone mußte aus brtriebs- sicherheitlichen Gründen das Gleis Freiberg—Dresden auf einige Tage außer Betrieb gesetzt und der Zugverkehr aus Richtung Chemnitz zwischen Klingenberg Colmnitz und Edle Krone auf das andere Gleis geleitet werden. Hierdurch sind unvermeidlicherweise einige Zugverspätungen entstanden. Es sind sofort umfassende bauliche Maßnahmen getroffen worden, um noch vor den Festtagen den zweigleisigen Betrieb wieder aufnehmen zu können. Im übrigen wurde auch durch ent sprechende betriebliche Anordnungen der Streckenabschnitt zwischen Freiberg und Dresden entlastet. Nieder-Krinitz. (Verunglückter Motorrad fahrer.) Ein Motorradfahrer fuhr mit seinem Rade mit Beiwagen an der steilen Kurve bei der Wolfersgrüner- straße in die Böschung. Da das Fahrzeug auf der glatt gefrorenen Straße ins Rutschen gekommen war, überschlug es sich und verbrannte. Der Fahrer mußte sofort in das Zwickauer Krankenhaus gebracht werden. Rabenau. (Großes Schadenfeuer.) In Sei fersdorf, Bezirk Rabenau, wurden von dem auf halber Bergeshöhe gelegenen Bellmannschen Gute die Scheune nebst angrenzenden Seiten- bzw. Stallgebäuden vollkom men eingeäschert. Dem Feuer fielen allein über 200 Zentner ausgedroschenes Getreide sowie große Mengen Stroh, ungedroschenes Getreide, Heu, landwirtschaftliche Maschinen und dergleichen Geräte zum Opfer. Bad Schandau. (Strafprozeß wegen Ver sicherungsbetrugs.) Am späten Nachmittag des 26. November 1928 sollte zu Bad Schandau in die Woh nung des Verwaltungssekretärs Fritz Lein ein Einsteige diebstahl begangen worden sein, wobei der unbekannte Spitzbube echte Klöppeleien im Gesamtwerte von über 12 000 Mark erbeutet haben sollte. Anfänglich erschien dieser scheinbar so ertragreiche Einbruch möglich, waren doch Diebe wenige Tage zuvor in das Forstamt zu Bad Schandau eingedrungen. Nach langwierigen Bemühungen war es der zuständigen Gendarmerie schließlich gelungen, diesen Diebstahl als vorgetänscht aufzuklären. Sowohl gegen den Verwaltungssekretär wie auch gegen dessen Ehe. frau Johanna Lein, geb. Klaus, leitete man ein Straf verfahren wegen Versicherungsbetruges ein, das jetzt zwei Tage lang das Schöffengericht Bad Schandau beschäftigte. Mehr als dreißig Zeugen wurden hierzu gehört. Frau Lein wurde im Sinne der Anklage zu drei Monaten Ge fängnis verurteilt, deren Ehemann jedoch freigesprochsn. Zwickau. (Spurlos verschwunden.) Ein aus Oberhohndorf gebürtiger, in Bockwa beschäftigter Flei scherlehrling verursachte vor einigen Tagen durch Bein stellen einen Oberschenkelbruch eines in Kainsdorf woh nenden jungen Mädchens. Bei seiner Vernehmung auf der Polizei gab er zu, den Unfall verursacht zu haben. Am nächsten Tage verließ er die elterliche Wohnung und ist seitdem verschwunden. Das Ergebnis -es Volksentscheids. Beim Volksentscheid habe» von 42113 989 Stimm- berechtigten (etwa 835 000 mehr als beim Volksbegehren) 6 293 580 abgestimmt. Mt Ja: 5 825 466, mit Nein: 337 373. Ungültig find 130 741 Stimmen. Dis Ia-Stimmen haben gegenüber dem Volksbegehren um 37,8 Prozent zu genommen. Bei der letzten Reichstagswahl im Mai 1928 hatten die hinter dem Volksentscheid stehenden Parteien ins gesamt 6 289 586 Stimmen erhalten. Wie Vie ss Wahlkreise stimmten. Wahlkreis Zahl der Stimm berechtigten Zahl der Ein- ragungen jumDolks- begehren Zastimmen beim Volks entscheid 1. Ostpreußen 1341 042 320 898 359 495 2. Berlin . 1540 882 95 646 132 2W 3. Potsdam II ...... 1286 099 130 649 188 015 4. Potsdam I ...... 1270 449 190 583 241727 6. Frankfurt-Oder ..... 1 056 202 201 232 260 833 6. Pommern . 1172 255 385 757 391 40« 7. Breslau 1 233 250 164 201 220 140 8. Liegnitz 789 850 109 943 182 160 9. Oppeln . , 822 711 61 989 100 052 10. Magdeburg 1 095 723 181 437 187 74V il. Merseburg ....... 937 693 174 341 238 083 12. Thüringen 1 473 488 241 378 356 757 13. Schleswig-Holstein .... 1 041 380 140 844 190 318 14. Weser-Ems 956 939 112 044 162 623 15. Osthannover 679 485 134 532 179 794 16. Südhannover-Braunschweig . 1 302 321 143 739 215 194 17. We tfalen-Nord 1554 601 59 881 104 597 18. We tfalen-Süd ..... 1 601 821 51159 90 820 19. Hes en-Nassau ...... 1644 365 89 670 171 398 20. Köln-Aachen 1 436 372 18 881 34 161 21. Koblenz-Trier ..... 776 332 9 916 39 715 22. Düffeldorf-Ost ..... 1462113 29 370 46 272 23. Düffeldorf-West 1 121 280 35 412 65 71« 24. Oberbayern-Schwaben. . . 1610 676 69 1t I 129 562 25. Niederbayern 794 509 19 522 35126 26. Franken . 1620 203 215 052 311 343 27. Pfalz 590188 16 691 33 481 28. Dresden-Bautzen .... 1 299 108 122 704 202 585 29. Leipzig 917 989 82 397 122 924 30. Chemnitz-Zwickau .... 1 247 715 198 449 264 206 31 Württemberg 1 717104 110 546 202 501 32. Baden 1 495 624 33 098 85 238 33. Hessen-Darmstadt .... 913 361 27 700 78 308 34. Hamburg 887 319 35 650 46 792 35. Mecklenburg 588 448 122 752 147 378 Wie man erfährt, ist beabsichtigt, daß der „Retchsaus- schuß für das Deutsche Volksbegehren auch nach dem am Sonntag erfolgten Volksentscheid für weitere Ausgaben zu sammenbleiben wird. Entgegen der Behauptung eines Ber liner Montagsblattes erfährt man von selten des Reichs- Landbundes, daß von dieser Seite weder ein Beschluß zum Austritt aus dem Neichsausschuß vornegt, noch irgendein demonstrativer Schritt in dieser Richtung geschehen oder ge plant ist. Oer Volksentscheid in Sachsen. Der Volksentscheid ist in ganz Sachsen, wie auch sonst im Reiche, ruhig und ohne sonderliche Zwischenfälle ver laufen. Die Kommunisten hatten zwar gedroht, sie würden an den Wahllokalen „Spalier" bilden, um aus diese Weise die „Hugenbergianer" kenncnzulernen, d. h., sie von der Beteiligung an der Abstimmung zurückzuschrecken, aber sie haben das gelassen. Ob wegen der Ankündigung, daß die Polizei dagegen einschreiten würde, oder wegen des un freundlichen Wetters mit seinem wütenden Sturmwind, mag dahingestellt bleiben. So ist alles friedlich ab gegangen. Propaganda war von beiden Seiten nur ganz