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Str. 288 PulSnitz« Tageblatt- — Donnerstag, den 12- Dezember 1929- Seite 2. gegen 3500 Zigaretten vrrschielever Marke» in die Hände. — Gänse, »iebstöhle kamen in Schullwitz bei Pillnitz, Ockerwitz- Bezirk Dresden, und Leschen , Amtsgerichtrbezirk Meißen, zur Ausführung. Im letztgenannten Falle entwendeten die noch unbekannten Diebe aus dem erbrochenen Stalle eines Bauerngutes sechs Gänse, deren Kopf und Hals je mit einem blauen Farbstich versehen war. — Gestohlen wurde beim Speichcrwerk Niederwartha ein Posten Kupferschienen 'm Gewicht von etwa 80 Kilogramm, aus einem Fischbassin in Milk« Witz ungefähr ein Zentner Schleien, sowie aus Bauernhäusern in SkauP bei Großenhain ein Handkorb mit 35 Stück Butter, ferner je eine goldene Uhr, Kette und Armband, sowie Wäsche, und in Wee« senstein außer Bargeld und Schokolade noch ein Posten Rauch- Materialien. Königsbrück. (A u t o u n f a l l.) Auf der Hoyers werdaer Straße rannte ein aus Richtung Schwepnitz kommender Personenwagen infolge zu schnellen Fahrens gegen eine Gartenmauer. Bei diesem Zusammenprall brach der Radkranz des rechten Vorderrades. Der Chauf- feur riß das Steuer nach links herüber, der Wagen fuhr in einen dort lagernden Sandhaufen hinein; nur diesem Umstand ist es zu verdanken, daß ein größeres Unglück vermieden wurde. Die vier Insassen des Wagens kamen mit leichten Verletzungen davon. Der Chauffeur erlitt eine leichte Handvcrletzung. Bautze«. (Städtische Spar--Maßnahmen.) Zur Zeit finden eingehende Beratungen statt über die Maß nahmen, die Oberbürgermeister Niedner in einer Denkschrift den städtischen Kollegien als Finanzdezernent vorgeschlagen hat. Er beantragt darin Erhöhung der Preise für Strom, Gas und Wasser, was.200 000 RM jährlichen Mehrertrag bringen soll, und schlägt vor, daß Einschränkungen auf den verschiedenartigsten Gebieten der öffentlichen Verwaltung, im Wohnungsbau, mit den Notstandsarbeiten, bei der Wohl fahrtspflege und sonstigen öffentlichen Fürsorgeämtern, bei der Straßenunterhaltung, bei den öffentlichen Bildungs- und gemeinnützigen Instituten, beim Stadttheater, beim Kranken haus, bei den Fürsorgeanstalten und beim Beamtenkörper vorgenommen werden sollen. Die Schuldenlast der Stadt beläuft sich gegenwärtig auf 8,2 Millionen Mark gegen l,6 Millionen Mark im Jahre 1925/26. Der Zinsendienst da für erfordert jährlich schon mehr als eine halbe Million. Coswig. (Sturz ausdemfahrendenZuge.) In der Nähe von Coswig wurde ein Fräulein aus Kötzschenbroda schwer verletzt am Bahnkörper aufgefun den. Das Fräulein war aus einem fahrenden Zuge ge stürzt und hatte dabei eine Gehirnerschütterung und eine tiefe Wunde am Halse erlitten. In bedenklichem Zu stande mußte sie ins Meißener Landkrankcnhaus gebracht werden. » ' Döbeln. (Abgelehnte Eingemeindung.) In Masten bei Döbeln fand der'Volksentscheid über die Eingemeindung in Döbeln statt. Von den abgegebenen Stimmen war die Mehrzahl gegen eine Eingemeindung. Chemnitz. (Schwerer Motorradunfall.) Zwei auf der Fahrt zur Arbeitsstätte befindliche Fliesen leger sind auf der Stollberger Straße, etwa 200 Meter von dem Flughafengelände landwärts, infolge Platzens eines Reifens mit ihren! Motorrad gestürzt. Dabei erlitt der 19 Jahre alte Soziusfahrer S. aus Chemnitz einen Schädclbruch, an dem er kurze Zeit darauf starb. MBWWgSMM M MUMM? Der GtwerkschastSbund der Angestellten (GDA) hat soeben dem Reichstag, den Reichsministerien und dem ReichswirtsLastsrat eine Ein gabe zugeleitet, die von größter Bedeutung für die Abeilnehmer ist. Er fordert die Verabschiedung eines Gesetzes, das EntschädigungSzahlungen an Angestellte und Arbeiter gewährt, die durch Betriebsstillegungen entlassen werden, sobald diese eine Folge von Fusionen oder ähnlicher Maßnahmen gleicher Wirkung sind. Die Höhe der Entschädigungen soll nach dem Entwurf nach der Zahi der Jahre bemessen werden, die der Arbeitnehmer im Betriebe beschäftigt war. Sie soll für j des Jahr ein Zwölftel des letzten Jahres- arbeitsvsidienstes betragen, nach sechs Jahren ist für je zwei weitere Dienstjahre ein Zwölftel vorgesehen bis zur Gesamtsumme eines vollen JahresgehalteS im Höchstfälle. In der ausführlichen Begründung des Gesetzentwurfes führt der GDA noch folgendes ans: Nach dem Betricb-rälegesetz besteht rin Recht des Einspruchs gegen Kündigung nicht, wenn cs sich um Entlassungcn handelt, die durch gänzliche oder teilweise Stillegung des Betriebes er forderlich werden. Der Arbeitnehmer verliert seinen Arbeitsplatz ent schädigungslos, gleichgültig aus welchen Beweggründen die Ausgabe de» Betriebes erfolgt. Diese unterschiedslose Regelung will der vorliegende Gesetzent wurf aufheben. Er will bei Fussionen und ähnlichen Vorgängen gleicher Wirkung den Angestellten und Arbeitern einen Rechtsanspruch auf Zah lung einer Entschädigung geben. Ein solche sBerlangen ist richt unbillig. Fusionen und ähnliche Vorgänge, sofern sie im Einzelfalle überhaupt organisatorisch zweckmäßig sind, bringen wirtschaftliche Vorteile durch Produktionszusammenlcgung, Absatzbrherrschung, Ausschalten der Kon kurrenz etc. Die Arbeitnehmer tragen die Nachteile in Gestalt ver mehrter Arbeitslosigkeit. Werden dleUnternehmungen gesetzlich verpflichtet, den nicht mehr benötigten Arbeitskräften eine Entschädigung zu zahlen, so wäre da- als eine einmalige Abfindung sür den Verlust des Arbeits platzes aus dem den Unternehmungen zufallenden Dauergrwinn zu be trachten. Die Fassung des Gesctzwtwurfes gibt den Unternehmungen die Freiheit, durch eine entsprechende Auswahl und vorzugte Uebernahme der an Lebens- und Dienstjahren älteren Angestellten und Arbeiter die notwendigen EntschSdigungzahlungen in ihrer Gesamtsumme herabzu- drücken. Damit würde gleichzeitig erreicht werden, daß die älteren Arbeitnehmer, die heute zuerst abgebaut werden und dann zumeist ohne jede Aussicht aus Wiedereinstellung den Arbeitsmarkt belasten, ganz von selbst einen gewißen Schutz genießen würden, dcn sie heute entbehren müssen. Wintrrbeihitse au Bedürftig«? In der, letzten Sitzung des Sächsischen LandtageS wurde zunächst der kommunistische Antrag wegen der Zoll erhöhungen gegen die Stimmen der Kommunisten und Sozialdemokraten abgelehnt. Abg. Siegel (Komm.) be gründet darauf einen Antrag, die Regierung zu beauftragen, allen Renten- und Fursorgempfänaern sowie allen Erwerbs losen eine W i n t e r b e i h rls e in Hohe von 40 Mark für Hauptunterstützungsempfanger und io Mark sür Unterhal- lungsberechtigte zu gewähren. — Für die Sozialdemokratische Partei beantragt Abg. Schleinitz, die Regierung zu beauf tragen, zur Gewährung einer WmterbeihNfe an besonders be dürftige Sozial-, Klein- und Kneasrentner, Wohlfahrtsunter- stützungsempsänger und Erwerbslose den Bezirksfürsorgever bänden iechs Milli.onen_M.a r k.zur Verfügung Zu stellen Bundesheer durch stramme Disziplin, mannhaftes Auftreten, helden haften Opfermut und mustergültige Leistungen bei Hebungen hohes Ansehen und durch Hilfeleistungen bei Elementarkatastrophen allge meine Sympathien und den Dank der Daterlandes erworben habe. Vor der Kanzler-Erklärung Berlin, 12. Dezember. Dcr Beschluß der Regierung, die Par teien im Reichstag zu einer klare« Entscheidung zu zwingen, ist, wie die den Regierungsparteien nahestehenden Blätter berichten, darauf zurückzuführen, daß die Regierung aufgrund der ergeb nislosen Besprechungen am Mittwoch keine andere Möglichkeit gesehen habe, zu einer Lösung zu gelangen. Die „Germania" weist in Ergänzung des Beschlusses der Zentrumsfraktion darauf hin, daß das Zentrum ein geschlossene» Handeln der Regierungsparteien verlange, und sich nicht damit abfinden könne, daß die Deutsche Volks- Partei und die Sozialdemokratie sich in einzelnen Fragen von dem Regierungsprogramm distanzieren. Vor allem müsse der Deutschen VolkSpartei gesagt weiden, daß das Zentrum es nicht hinaehmen könnte, wenn sie sich in der Frage der Erhöhung der Beiträge zur Ar beitslosenversicherung etwa überstimmen ließe. Die Voikspartei habe die Methode der Enthaltsamkeit von der Regierungsverantwortung oft genug geübt. Sie scheine sich auch fitzt ihrer wieder bedienen zu wollen. Eine solche Methode wäre im gegenwärtigen Augenblick mehr denn j- unerträglich. Es gehe augenblicklich wirklich um etwas mehr, als um das Bedürfnis einzelner Parteien sich ein agitatorisches Alibi zu ver schaffen. Die Stunde verlange vielmehr, daß die Regierungsparteien sann und sonders geschloffen die Verantwortung für die politischen Maßnahmen übernehmen, die ihnen das Rcichskabinett am heutigen Donnerstag vorlegen werde. Natürlich werde die Form des Vertrauens votums eine große Rolle spielen. Die Regierung werde hoffentlich va- sür Sorge tragen, daß diese Form nicht dazu geeignet sei, dis von ihr erstrebte Klärung und Entscheidung zu verwischen. Mit anderen Worten: Die Formulierung de» Vertrauensvotum» werde so sein muffe«, daß e« sich auch aus da» gesamte Finauzprogramm erstrecke. Der „Vorwärts" stellt fist, daß es in der amtlichen Mit teilung über die Kabmettsttzung heißt, daß über das dcn Parteiführern vorgelegte Finanzprogramm die „alsbaldige" Entscheidung des Reichstages herbeizusühren sei und meint, wenn das Wort „alsbaldig" gleichbedeutend mit „sofort" sein würde, wäre eine ablehnende Antwort mit Sicherheit vorauszushen. Das Blatt hält zwar den Ausgang immrr noch für ungewiß, kommt aber zu dem Schluß, daß eine politische Krise vcrmiedcn werden muß. Die „BAZ" sagt, die Deutsche Volkspartci, die am Sonn abend ihren Zentralvorstand in Berlin versammelt schsn werde, könne vielleicht eine Rcpierungsbeteiiigung, die ihr bisher nur sehr bedingt und befristet zug-standen sei und eine Zustimmung zu erhöhten Ver sicherungsbeiträgen dann mvbilicren, wenn sie entsprechende Gegenleistun- aen ans Wirtschaft«- und finanzpolüischem Gebiet garantiert erhiclle. Das Blatt ist im übrigen aber der Auffassung, daß die Fraktionen nach bewährter Praxis nicht unversucht lassen würden, um trotz aller kommenden Proklamationen ein handfestes Kompromiß zustande zu stände zu bringen. Wie die „B ö r s e n z e i t u n g" hört, ist beabsichtigt, der Re gierungserklärung folgende Fassung zu geben: Der Reichstag spricht der Regierung das Vertrauen aus und billigt das von ihr vorgelegte Finauzprogramm. Das Blatt bezeichnet die Fassung als besonders raffiniert. Der Nachdruck liege hier auf dem Wort „billigt". Billigung sei noch lange keine Bindung. Wenn die Sozialdemokraten also, das HinnnzpvvAiranirn biLigten. fv vcrpfllrhlrtrn fir sich praktisch zu nichts. Außerdem sei noch geplant, das sogenannte Sofortprogramm, an dessen Ausführung ja den Sozialdemokraten sehr viel Uege, in G-- stolt besonderer Jntiaüvanträgc dem Reichstag vorzulegcn und be> scbleuniat erledigen zu lassen. Lieber 100000 Arbeitslose mehr in einer Woche. Berlin. Nach dem Bericht der Reichsanstalt für die Zeit vom 2. bis 7. Dezember stieg die Kurve der Arbeitslostg- keit steil weiter an. So hat die Zahl der Hauptunterstützuugs- emvfänaer in der verstcherunasmäßigen Arbeitsloseunter- stüßung zum erstenmal in diesem'Winter um mehr als 100 000 innerhalb einer Woche zugenommen. Damit dürfte die Kurve am 5. Dezember dicht an 1 250 000 gelegen haben. Der jahreszeitliche Druck auf den Arbeitsmarkt hat sich also verstärkt. Die Zurückhaltung des Konsumenten besteht fort, das Weihnachtsgeschäft hat sich infolgedessen nur schwach entwickelt. Anzeichen einer konjunktur ellen Belebung fehlen. Dennoch ist eine gewisse Widerstands- fähigkeit der Wirtschaft nicht zu verkennen, so daß trotz aller ungünstigen Momente erwartet werden darf, daß im De zember der Einbruch des Marktes nicht so heftig ist wie im gleichen Monat des Vorjahres. Abschiedsgruß des päpstlichen Nuntius. Berlin. Zum Abschied des päpstlichen Nuntius Pacelli veranstaltete die Katholische Aktion Berlin einen Empfang. Dabei hielt der Vorsitzende der Katholischen Aktion, Mini sterialdirektor vr. Klausener, eine Ansprache an den Nuntius, indem er der Freude über die bevorstehende Ver leihung der Kardinalswürde an den Nuntius und die Glück wünsche der eBrliner Katholiken zum Ausdruck brachte. — Der Nuntius erwiderte in deutscher Rede: „Wir haben in Zeiten der Not gesät," so führte er aus, „ich hoffe, wir dürfen in Freuden die Garben binden." In diesen Not zeiten habe er wahrnehmen dürfen, daß das deutsche Volk Führer hervorzubringen vermöge, daß ein heroischer Ge staltungswille Deutschlands wach sei. Fern von seiner Vater stadt Rom habe er in Berlin das Gefühl der Heimat gehabt. „Auch wenn uns der Felsenriegel der Alpen trennt, wird die übernatürliche Einheit geistiger Natur, die uns verbindet, nicht gelöst werden." Das bescheidene Samenkorn, das er in die deutsche Erde habe senken dürfen, werde, so erwarte er zuversichtlich, Segen bringen und zu einer glücklicheren Zu- kunft Deutschlands beitragen. Entschließung des Bundesvorstandes des Rrichs- LandbundeS zum Volksentscheid. Die Pressestelle des Rsichs-Landbundes teilt mit: Der Reichs-Landbund setzt sich in Fortführung der durch das Volksbegehren eingeleiteten nationalen Aktion gegen Young- Plan und Kricgsschuldliige mit aller Energie dafür ein, daß die Beteiligung des deutschen Landvolkes am Volksentscheid zur stärksten Wirkung kommt. Das deutsche Landvolk bringt durch seine Stimmenabgabe am 22. Dezember 1929 in gesetz mäßiger Weise die Ablehnung des Young-Planes und seiner für die Landwirtschaft jetzt und auf Generationen hinaus un- erträglichen Belastung sowie seinen Protest gegen die Miß achtung der deutschen Landwirtschaft und des deutschen Land volkes nachdrücklichst vor aller Welt zum Ausdruck, ins- besondere auch gegen den für den deutschen Osten verderb lichen paraphierten Polenvertrag. Im nationalen Freiheitskampf unseres Volkes gegen Tributplan und Kriegsschuldlüge müssen alle Deutschen i m Ziele einig sein. Das Ja bei dem Volksentscheid ist die beste Tat jedes einzelnen für unser gemeinsames Vaterland und die Zukunft des deutschen Volkes. Die Landbiinde wer- den aufgefordert, zur Durchführung des Volksentscheids mit allen in Betracht kommenden örtlichen Kräften zusammen» zuarbeiten. Die deutsch-polnischen HandelSvertragSverhandlunge« auf dem toten Punkt. Warschau. Der „Kurjer Poranny" stellt fest, daß dlft deutsch-polnischen Handelsvertragsverhandlungen im Zusam menhang mit der Schweineausfuhrfrage auf dem toten Punkt angelangt seien. Der deutsche Gesandte Rauscher werde sich am Sonnabend nach Berlin begeben, um neue Weisungen einzuholen. und diese Summe noch vor Werynacyren zur Auszayruug zu bringen. — Endlich fördern die Sozialdemokraten dle Er greifung einer Reihe von Maßnahmen zugunsten der Kriegs opfer. Die Abstimmung über die Anträge soll in der nächsten Sitzung stattfinden. Der letzte Punkt, eine Anfrage der Wirt- schaftspartei über die finanzielle Beteiligung der sachpschen Wohlfahrtshilfe beim Seidemannschen Konkurs wird von der Tagesordnung abgesetzt und wird am Donnerstag gemeinsam mit einem Anträge der Regierungsparteien ver handelt werden. Zur Untersuchung der Tätigkeit der Wohl fahrtsbeihilfe und der Erholungsfürsorge beim sachpschcn Arbeits- und Wohlfahrtsministerium wird beantragt, emen Untersuchungsausschuß gemäß Artikel 21 der Ver fassung des Freistaates Sachsen einzusetzen. Das Geständnis der paschold ein Racheakt? Der in der Gräfenthaler Mordsache ver haftete Malermeister Zange bezeichnet die Aussagen der Paschold als einen Racheakt. Aus welchem Grunde der Racheakt erfolgte, sagt er allerdings nicht. Bisher konnte dem Zange auch noch nichts nachgewiesen werden. Raubüberfall auf ein junges Mädchen. 52 Lohntüten erbeutet. Eine Mückenberger Baufirma hatte eine Bureau- angestellte mit 52 Lohntüten nach Kl.-Leipisch geschickt, um den Arbeitern ihren Lohn zu überbringen. Unterwegs wurde das Mädchen von einem jungen Manne überfallen, durch einen Schlag auf den Kopf verletzt und beraubt. Der Täter ist entkommen. Das Bankett sür die Nobelpreisträger. Stockholm. Den gesellschaftlichen Höhepunkt des Nobelfe st es in Stockholm bildete das große Bankett im Spiegelsaal des Grand-Hotels. Außer den Nobelpreis trägern und ihren Frauen nahmen das schwedische Kron* prinzenpaar, mehrere andere Angehörige des Königshauses, die Stockholmer Diplomatie sowie Vertreter von Kunst und Wissenschaft teil. Ministerpräsident a. D. Hamarskjöld, der Präsident der Nobelstiftung, brachte das Hoch auf den König aus. Der schwedische Kronprinz gedachte des Stifters Alfred Nobel, und Professor Iohannsson, der Direktor des Karo- lingischen Instituts, sprach für die Nobelpreisträger. Diese brachten in kurzen Reden ihren Dank zum Ausdruck. Für den holländischen Preisträger Eijkman, der durch Krankheit i am Erscheinen verhindert war, sprach der holländische Ge- > sandte. Als letzter sprach Thomas Mann. Nie Beerdigungskomödie. Die Aussagen der Frau Tetzner. , Die Aussagen Kurt Hetzners und seiner Frau über die Vorgeschichte des scheußlichen Verbrechens stehen in krassem Gegensatz zueinander. Frau Tetzner sagte bei ihrer Vernehmung in Regensburg u. a.: Am 21. November fuhr mein Mann von Leipzig ab. Was er eigentlich vorhatte, sagte er mir nicht. Ich machte ihn noch darauf aufmerksam, daß es mir unmöglich sein werde, an seinem Begräbnis teilzunehmen. Mein Mann sagte jedoch, ich müßte mich eben tüchtig zusam mennehmen, denn auf mich komme alles an. Am 23. November traf ich meinen Mann, den ich in Bayern vermutete, in Leipzig. Er teilte mir mit, daß er in .Hamburgs neuer Gesandter für Berlin. Das Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, Ok- Karl Anton Piper, ist als Nachfolger des Senators^ Strandes, der am 31 März 1930 aus dem Hamburger Staatsdienst ausscheiden wird, zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Hamburgs in Berlin ernannt worden. — Das Bild zeigt den Gesandten vr. Karl Anton Piper.