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Pulsnitzer Tageblatt : 11.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-192912117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19291211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19291211
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-12
- Tag 1929-12-11
-
Monat
1929-12
-
Jahr
1929
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 11.12.1929
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Str. 287 Pulsnitzer Tageblatt. — Mittwoch, den 11. Dezember 1929. Seite 2 die Gemeinde nur einen Wahlbezirk zu bilden und die Ernennung der Wahlbezirks beifitzer dem Bürgermeister selbst zu überlassen. Zum Schluffe der Sitzung dankt der Bürgermeister den Gemeinde verordneten sür ihre uneigennützige ausopsernde Tätigkeit in dem vergangenen Jahren. Er brachte zum Ausdruck, daß auch in den letzten Jahren wesentliche Fortschritte in der Gemeinde zu verzeich- nen find. Leider mutzten manche Wünsche noch zurückgestellt wer den, was nur in der allgemeinen traurigen Finanzlage zu begrün den ist. Der Bürgermeister dankte noch in bewegten Worten den aurscheidenden Herren aus dem Kollegium und bedauerte aus deren Mitarbeit nunmehr verzichten zu müssen. Mit den besten Wünschen sür das neue Jahr schlotz der Bürgermeister die öffentliche Sitzung Hieraus solgte eine nichtöffentliche Sitzung. Bischofswerda. (Autoflucht! — Einen Fuß gänger ungefähr en, dann ohne Licht davonge fahren.) Vorgestern abend in der 8. Stunde ereignete sich in der äußeren Neustädter Straße in der Nähe der Ofen setzerei Hetzer ein schwerer Verkehrsunfall Ein Wirtschafts besitzer aus Niederputzkau, der rechts landwärts ging, wurde von einem Sportzweisitzer von hinten angefahren und auf die Straße geworfen. Anstatt sich um sein Opfer zu kümmern, schaltete der Autoführer sofort sein Licht aus und fuhr, wie eine auf der anderen Straßenseite gegangene Augenzeugin bekundete, davon. Der Verunglückte hatte, am Kopfe eine klaffende Wunde erlitten und wurde nach Anlegung eines Verbandes auf Anordnung des Arztes mit dem Sanitätsauto nach dem Bautzner Krankenhaus transportiert. — Das Ver halten des Autosührers zeugt von einer außerordentlichen Gefühlsroheit und es wäre nur zu wünschen, daß er ermit telt und einer gerechten Strafe zugeführt werden könnte. Zittau. (Folgenschwerer Kraftwagen unfall.) Ein Zittauer Kraftwagen kam auf der Löbauer Straße bei außerordentlich schneller Fahrt ins Schleudern, streifte mehrere Bäume, brach schließlich einen armstarken Straßenbaum glatt durch und überschlug sich. Die drei Insassen des Wagens trugen zum Teil zwar schwere Verletzungen davon, doch wurde niemand tödlich verletzt. Schwer verletzt wurden der Vertreter Kaufmann und der Kaufmann Funke aus Zittau. Herrnhut. (Herrnhut als Stadt.) Nachdem vor rund zwei Wochen die Erhebung Herrnhuts durch das sächsische Gesamtministcrium bekanntgeworden war, fand nun der festliche Akt aus Anlaß dieser Erhebung zur Stadt unter stärkster Beteiligung aller Schichten und unter Anwesenheit vieler Ehrengäste statt. Die neue Stadt war in allen ihren Teilen festlich geschmückt und am Abend war der Zinzendorfplatz farbig illuminiert. Staatsminister Richter, der frühere Kreishauptmann in Bautzen, der mit der Oberlausitz aufs engste verbunden ist, würdigte eingehend die Bedeutung Herrnhuts und über reichte dem Leiter der neuen Stadtverwaltung, Bürger meister Dr. Burkhardt, eine Urkunde. Dresden, 10. Dez. (Der 9. November kein sächsischer Feiertag mehr.) Der sächsische Landtag nahm in seiner Dienstagsitzung die Regierungsvorlage, nach der der 9. November seines Feiertagcharakters entkleidet wird, in dritter Lesung in namentlicher Abstimmung mit 49 gegen 44 Stimmen endgültig an. Gegen die Regierungsvorlage stimmten die Kommunisten, die Sozialdemokraten und die Altsozialisten. Drei Abgeordnete fehlten. Dresden, 10. Dez. (Auto - Unfall.) Gestern gegen 18 Uhr ist an dem schrankenlosen Uebergang der Staatsstraße Pirna—Herrenleite ein die Staatsstraße vor dem Zug 8881 kreuzendes Personenauto von der Lokomo tive erfaßt und schwer beschädigt worden. Verletzt wurde Max Konrad-Dresden. Er erlitt schwere Kopfverletzungen und wurde von einem Kraftfahrer unmittelbar nach dem Un fall in das Stadtkrankenhaus Pirna überführt. Die Ver letzung ist nicht lebensgefährlich Die Beseitigung des be schädigten Autos war in ca. 20 Minuten erfolgt Radeberg. (Ein entsetzlicher Vorgang) er eignete sich vorgestern mittag in der Stolpner Straße. Der dort wohnhafte 61 Jahre alte landwirtschaftliche Arbeiter Hermann Dumke, der anscheinend dem Alkohol reichlich zu gesprochen halte, lief in ein aus Richtung Arnsdorf kommen des Lastauto mit Anhänger, das aus Pirna Copitz stammt und eine Belastung von 150 Zentnern auswies, hinein, wurde zu Boden geschleudert und kam unter die Räder zu liegen, die ihm über Rumps und Kops gingen und so den sofortigen Tod des Unglücklichen herbeisührten. Nach den bisherigen Untersuchungen liegt eigenes Verschulden vor, da der Last kraftwagen vorschriftsmäßig gefahren ist. Leipzig, 10. Dez (Die Deutschnationalen Leipzigs gegen Professor Hoetzsch.) In einer Sitzung des Ortsvereins Leipzig der Deutschnationalen Volkspartei wurde einstimmig folgende Entschließung ange nommen: 1. Wir bedauern den Austritt unseres Abg. Prof. Hoetzsch aus der Reichstagssraktion. 2. Wir mißbilligen den Schritt, zumal er erfolgt ist ohne Befragung der Wäh lerschaft. 3. Wir erwarten, daß die Mitglieder in Stadt und Land der Partei einmütig die Treue halten. Rützengrün b. A erbach i- Vgtk. (Scheunen brand.) Die Scheune des Rittergutes von Kommerzien rat Brettschneider, Wolfsgrün, brannte nieder. Neben landwirtschaftlichen Geräten und Wagen verbrannten 3200 Zentner Stroh und durch das Wasser wurden 700 Zentner Hafer vernichtet. Man vermutet Brandstiftung, und zwar einen Racheakt. Meerane. (Eine hochherzige Spende fürs Heimatfest.) Wie in der letzten Arbeitsausschußsitzung für das Heimatfest der Stadt Meerane vom 5. bis 7. Juli 1930 mitgeteilt wurde, hat der Hauptausschußvorsitzende, Fabrikbesitzer Karl Schmieder, Meerane, eine zweite Rate der Heimätfestspende im Betrage von 2500 Mark über wiesen. Schmieder hat sich schon seit vielen Jahren durch ganz erhebliche Spenden besonders in der öffentlichen Wohlfahrtspflege einen Namen gemacht. Meerane. (Die Hasenjagd ruht voll ständig.) Im Gasthof Tettau versammelten sich die Jagdpächter der Reviere Tettau, Oberdorf, Wünschendorf, Schönberg, Pfaffroda, Neukirchen, Oberwiera, Harthau, Gähsnitz, Uhlmannsdorf, Niederarnsdorf, Ziegelheim, Kodersdorf, Niederwiera, Zumroda, Köthel. Nunsdorf leressen seines eigenen Volkes und seiner Regierung zu vertreten und zu schützen. Er sei dem deutschen Volk und der deutschen Regierung sehr dankbar, daß sie ihm die Erfüllung dieser seiner Pflicht so sehr erleichtere hätten. Die zweite Hauptpflicht eines Botschafters, so führte Shurman weiter aus, bestehe darin, das gegenseitige Verstehen zu fördern, den Geist des guten Willens und das beiderseitige Vertrauen zu stärken. Das sei für die Aufrechter« haltuag guter internationaler Beziehungen etwas viel Lebenswichtigeres alS Verträge oder als die Maschinerie der Schieds gerichtsbarkeit eS jemals sein könnte, etwas Mächtigeres als Armeen und Flotten. Botschafter Shmman befaßte sich alsdann mit der Diplomatie im allgemeinen und dem Kelloggpakt im besonderen. Der Verzicht auf den Krieg als ein Ji.strument nationaler Politik sei etwas vollkommen neues in der Welt. Rückblickend beschäftigte sich der Bot schafter dann mit der inner« und außenpolitischen Ent« Wicklung Deutschlands seit der Ruhibesetzung. Stresemanns Verständigungspolitik sei es zu verdanken, daß der deutsche Boden in kurzer Zeit von allen Besatzungstruppen frei fein werde. In den 4'/, Jahren seiner Botschaftertätiakeit in Deutschland sei er Zeuge auch der wirtschaftlichen Wiedergeburt Deutschlands oewesen. Er gebe ferner zu, daß Deutschland durch schwere finanzielle Lasten gehemmt sei, aber er spreche als jemand, der Deutschland seit 5 Jahrzehnten kenne. Gerade deshalb habe er die feste Ueberzeugung, daß ein so fähiges, intelligentes und fleißiges Volk, wie das deutsche Volk, den Weg zu einer großen Zukunft finden werde. Auch auf wissenschaftlichem, kulturellen und anderen Gebieten hat Deutschland in den letzten Jahren Außerordentliches ge< leistet. Das beziehe sich vor allem auch auf Fragen der Technik. Deutschland, so erklärte Shurman zum Schluß, sei nicht nur zurück- gekehrt, sondern es sei darübcrhinaus schon weiter ge schritten und niemand könne Voraussagen, wo Deutschlands Aufstieg enden werde. Wenn man die Zukunft an dem ermeßen könne, was man bisher tatsächlich gesehen habe, so müsse man sagen, daß Deutschland ein Land d e s u n b e g re n zt en F o li sch r i t t e S sei. Niederlage der Negierungstruppen bei Banton Die chinesischen Reg-erungstruppen haben etwa 100 Kilometer von Kanton eine schwere Niederluge erlitten. Die Truppe» Tschang« fakweis schlugen die Regierungstruppen und machten mehr als 4000 Gefangene. Durch diese Niederlage der Regierungstruppen ist die Besetzung Kantons durch die Truppen Tschangfakweis in bedrohliche Nähe gerückt. Alle verfügbaren chinesischen Trupven wurden aus Kanton zusammengezogen, um es vor einem Angriff durch Tschang fakweis zu schützen. Englische Besorgnisse wegen der Ereig nisse in China Die gegenwärtige Entwicklung in China wird in maßgebenden englischen Kreisen mit starker Besorgnis verfolgt. Au» Grund der letzten Entwicklung ist man offenbar auf alle Ueberraschungen gefaßt. Im Hinblick auf die hierdurch eintretcnden neuen Verzögerungen sür den Wiedereintritt Chinas in die Reihe der geordneten Weltmächte wird diese Entwicklung außerordentlich bedauert. Abgesehen hiervon spielt naturgemäß der Rückschlag für den britischen Handel eine erhebliche Rolle. Neben dieser grundsätzlichen Beurteilung der Lage ist man jedoch sehr zuversichtlich. Die britischen Seestreitmächte tn den chinesischen Gewässern sind stark genug, um alle Europäer in den einzelnen Städten an Bord zu nehmen. Im Hinblick auf die sta kcn Flottencinherten auch der anderen Mächte würde daher, gleichgültig, was sich Weiter ereignet, mit einer G-iShrdung europSischen L-b-nL nicht zu rechnen sein. Republikschutzgesetz vor dem Strafrechtsausschuß. Berlin. Zwischen den Regierungsparteien und den nicht in der Regierung vertretenen Parteien kam es im Straf rechtsausschuß des Reichstages, in dem die Be ratungen über den Gesetzentwurf zum Schutze der Republik begannen, zu Zusammenstößen. Auf einen Vorschlag des Vorsitzenden, Abg. Kahl, wurde beschlossen, im Ausschuß zwei Lesungen abzuhalten. Ein weiterer Vorschlag, von einer Generaldebatte abzusehen, stieß auf heftigen Widerspruch des Abg. Or. Everling, der betonte, daß sich das deutsche Volk nicht überrumpeln lassen wolle. Er forderte Vertagung der Beratung, da den Ausschußmitgliedern erst heute eine Denk schrift von zwanzig Seiten zugegangen sei. — Der Antrag auf Veranstaltung einer Generalaussprache wurde gegen die Deutschnationalen und Kommunisten abge- lehnt. Der zweite Antrag auf Vertagung wurde gegen die Deutschnationalen, Kommunisten und die Wirtschafts- Partei verworfen. Es wurde beschloßen, einen schrift lichen Bericht zu erstatten. Reichsinnenminister Severing bestritt, daß eine Ueberrumpelung der Ausschußmitglieder geplant sei. Er erklärte, daß seit der Nichtneuerscheinung des Republikschutzgesetzes kaum ein Tag vergangen sei, an dem nicht irgendwo in Deutschland auf politisch Andersdenkende geschossen, eingeschlagen oder eingestochen wurde. Solche Verhetzungen kämen fast immer in Perioden besonderer wirt schaftlicher Depression vor. Der Minister sprach davon, daß die Absicht der Oppositionsparteien die Untergrabung des Ansehens der Republik sei. Bei Verrohung und Ver wilderung der politischen Sitten muffe die Staatsgewalt ein schreiten. Das Gesetz solle den reinen Kampf in der Politik, den Kampf mit sauberen Waffen, möglich machen. Ausruf zum Volksentscheid. Das Präsidium des Reichsausschufses für das deutsche Volksbegehren bat einstimmig beschlossen, einen Aufruf zu erlassen, in dem es u. a. heißt: Volk gegen Reichstag! „Die regierende Mehrheit des deutschen Reichstages hat das Freiheitsgesetz abgelehnt. Sie wagt keine durchgreifende Tat gegen Kriegsschuldlüge und Tributplan. Parlamenta rische Minister haben einen Sieg der nationalen Front schon beim Volksbegehren als aussichtslos bezeichnet. Trotzdem hatte das Volksbegehren Erfolg. Nun erklären dieselben Ministor, um der deutschen Freiheit den Weg zu verbauen, es seien 21 Millionen Stimmen für den Volksentscheid nötig. Laut Verfassung ist nur die Mehrheit der Abstimmenden er forderlich. Diese Mehrheit werden wir haben. — Der Reichs minister des Innern hat die Abstimmung auf den Goldenen Sonntag festgesetzt. Das widerspricht dem Sinn der Ver fassung. Die Verfassung bestimmt, daß Wahlhandlungen nur an Ruhetagen stattzufinden haben. Wir treten zu dem Kampfe Volk gegen Reichstag an und führen ihn durch. Alle, die mit -en ersten Kennern des Wirtschaftslebens die Beendigung der hemmungslosen Erfüllungspolitik durchsetzen wollen, alle, die den deutschen Osten vor den verderblichen Polenverträgen bewahren möch ten, rufen wir für das Ja zum Volksentscheid auf." * Die deutschnationalen Vertreter aus der christlich-natio nalen Gewerkschafts- und evangelischen Arbeitervereinsbewe gung, Baltrusch, Rudolf, Thränert, Blum und Adolf, haben eine Erklärung abgegeben, in der sie ihren Austritt aus der Deutschnationalen Volkspartei mit der Entwicklung der Partei unter Hugenberg begründen, die es ihnen als Christen und sozial denkenden Menschen unmöglich mache, dieser Partei noch länger Gefolgschaft zu leisten. * Die Landesvertretung der Deutschnationalen Volkspartei hat mit 103 gegen 6 Stimmen den Austritt Lindeiner- Wildaus aus der Deutschnationalen Fraktion mißbilligt. Ein Tirpitz-Brief. Großadmiral v. Tirpitz hat an den Landesvor« sitzenden der Deutschnationalen Volkspartei in Bayern, Pro fessor Hilpert, ein Schreiben gerichtet, in dem es m a. heißt: Die Vorgänge bei den letzten Beratungen unserer Partei in Berlin haben mich lebhaft erschüttert. Ich kann mich aber des Eindrucks nicht erwehren, daß das große nationale Fiel gegenüber Sonderinteressen zu kurz gekommen ist. Als im Herbst 1918 ein unerbittlich fanatischer Feind vor unseren Toren stand, fand er einen Alliierten in unserem eigenen Volk. Mess furchtbare Tatsache hat ein langes Jahrzehnt hindurch die moralische Kraft und Widerstandsfähigkeit der Deutschen gebrochen. Endlich aber wurde der Gegendruck erzeugt, der sich ausdrückt in der großen Bewegung gegen den Young-Plan, und es ist eine bedauernswerte Tatsache, daß nun Mitglieder unserer eigenen Partei in letzter Stunde die wirksamste Waffe zur Bekämpfung der Bewegung den Gegnern in die Hand geben. Man muß meines Erachtens sich immer das Wort Bismarcks vor Augen halten, welches heißt: „Es gibt so vieles, worüber man einig werden kann, und da sollte man nicht zöaern, einig zu sein." Ernst« Finanzlage der Retchspost. Der Verwaltungsrat der Deutschen Reichspost hielt eine Sitzung ab, in der Reichspostminister Or. Schätzel die Finanzlage der Post als ernst be- zeichnete. Das Einnahmesoll werde zwar am Jahresende vielleicht nicht ganz erreicht werden, jedoch werde der Aus- fall ausgeglichen werden können. Zum Schluß der Sitzung wurde folgender Antrag des Arbeitsausschusses angenommen: Der Reichspostminister wird ersucht, sobald wie möglich nach Verständigung mit dem Reichsfinanzminister und dem Reichsbankpräsidenten eine Anleihe aufzunehmen, Es wird dazu darauf verwiesen, daß die Inanspruchnahme der Postscheckgelder die Grenzen übersteigt, die mit Rücksicht auf die Flüssighaltung der Scheckgelder und ihre sonstige Zweckbestimmung eingehalten werden müssen. Dis Abliefe rung an das Reich für 1929 nur in solchem Umfange zu leisten, daß die notwendige Befriedigung der Verkehrs- und wirtschaftspolitischen Interessen der Reichspost ohne weitere Inanspruchnahme der Postscheckgelder dadurch nicht gefährdet wird. Um die Finanzierung des Wohnungsbaus. Berlin. Der Wohnungsausschuß des Reichstags be schäftigte sich mit der Frage der Finanzierung der Wohnungsbauten im nächsten Jahre. Die Regierung soll ersucht werden, alles aufzubieten, damit die Finanzierung des Wohnungsbaues nicht unter der allgemeinen Finanznot leide. Weiter wurde vom Ausschuß die Notwendigkeit be tont, baldigst eine Klarstellung darüber herbeizuführen, ob die Hauszins st euer Hypotheken dem Reich oder den Ländern gehören. Es müsse auch dafür Sorge getragen werden, daß die Rückflüsse aus diesen Hypotheken wiederum ! dem Wohnungsbau zugeführt werden. uns Gteba, um über eventuelle Gegenmaßnahmen gegen den geschwächten Wildbestand zu beraten. Nach längerer Aussprache beschlossen die meisten Jagdpächter, daß sie in diesem Jahre die Jagd auf Hasen vollständig ruhen lassen wollen; die übrigen erklärten sich bereit, ihre an dem Hegebezirk gelegenen Teile der Reviere ebenfalls ruhen zu lassen, damit der im vorigen Winter außergewöhnlich geschwächte Wildbestand nicht der völligen Vernichtung verfällt. Ser s.Rovember als Zeiettag abgeschafst Sächsischer Landtag. (18. Sitzung.) 0L. Dresden, 1V. Dezember. Den ersten Punkt der Tagesordnung bildet dte dritte Lesung der Vorlage betr. Aufhebung d<S 9. November als gesetzlichen Feiertag. Abg. Kaden (Dtn.) weist unter höhnischen Zurufen der Sozialdemokraten und Kommunisten quf die Heldentaten des deutschen Heeres hin, das vier Jahre lang einen Titanenkampf sondergleichen geführt habe. Diesem Heer habe die Revolution vom 9. November die Waffe aus der Hand geschlagen (Lärm links). Diesen S. November könne man nicht fÄern. Adr. in. In den land ¬ hohen,. wohl aber «L stabilen Preisen. velaftung, die ste gegenüber dem Auslande Abg. Schladebach (Landv.) weist aus Verschuldung und Not der Landwirtschaft hu „ wirtschaftlichen Betrieben müsse unbedingt die Rentabilität Wiederhergestellt werden. Der Landwirtschaft liege nichts an Renner (Komm.) macht in einer Rede den den Vorwurf, sie hätten die Revolution provoziert. Abg. Ebel (Soz.) erklärt, auch er sei nicht mit allen Maßnahmen der Revolutionstage einverstanden, aber der 9. November 1S18 sei der Erinnerungstag an dir Grundlagen des neuen sozialen Bodens in Deutschland. Hierauf wird in namentlicher Abstimmung die Vorlage, durch die der 9. November seines Feiertagscharakters ent kleidet wird, mit 4S Stimmen gegen 44 Stimme-« der Kommunisten, Sozialdemokraten und Allsozialisten an genommen: drei Abgeordnete fehlen. Dte vorliegenden Minderheitsantrüge werden abgelehnt. Es folgt die Beratung über den kommunistischen Antrag, die Regierung zu beauftragen, bei der Reichsregierung dahin zu wirkn, daß lebe Zollerhühung unterbleibe und ein Abbau der drückendsten Zölle erfolge. Abg. Dr. Frucht (D. Vp.) legt die Notlage der sächsisch«» Wirtschaft dar. Gerade die sächsische Industrie habe an einer Förderung der Weltwirtschaft das größte Interesse. Deshalb sei seine Partei für jede Verständigung in Zollsragen. Dte Industrie verlange gar keine übertrieben hohen Zölle, sondern nur einen Schutz mit Rücksicht auf die steuerliche und soziale Vorbelastung, die sie gegenüber dem Auslande zu tragen habe. Abg. Schladebach (Landv.) weist auf die wachsend«
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