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Nr. 270. Pulsnitzer Tageblatt. — Donnerstag, den 21 November 1929. Seite 6. Kreiawintertreffen der Sächsischen Tnrnerschast- Das Treffen der sächsischen Turnerschneeläufer und Eisläufe» in Oberwiesen thal im Februar des kommenden Jahres war ursprünglich auf den 15. und 16. Februar 1830 festgelegt worden. Besondere Umstände haben aber die Kreisleitung veranlaßt, vas KrciStreffsn, an dem alle guten Turnerschnecläusec und Eisläufe» beteiligt sind, auf den 8. und 9. Februar 1930 endgültig festzulegeu. Diesem Kreistrcffen gehen am 19. Januar 1930 Gauschneeläufertreffen in allen Landesteilen voraus, t Handball 8:7 für Berlin. Handball - Städtekamps Dresden — Berlin siegte roerrm o: , Hamburg gewinnt den Kunstturn-Stävteramps. In oer Hamburger „Civa" ging am Bußtag der traditionelle Kunst turn-Städtekampf zwischen den Mannschaften Berlins, Leip zigs und Hamburgs vonstatten. Die Veranstaltung war auch in diesem Jahr ausverkauft. Die Norddeutschen blieben von Versagern verschont, und diesem Umstande verdanken sie ihren Sieg, der überhaupt sehr knapp war. Der beste Turner des Tages war der Leipziger Kleine, der in der Einzel- Wertung mit 330 Punkten den Vogel abschoß. Bester Ber liner war Kiwatschinski mit 321 Punkten. Das genaue Er gebnis: Hamburg 2427 P. — Berlin 2393 P. — Leipzig 2363 P. Berlin schlug Hamburg 2:1 (1:1) im Fußball-Städte- kampf vor 18 000 Zuschauern in Hamburg. Auf beiden Sei ten wurden keine überragenden Leistungen gezeigt, vielmehr haperte es manchmal bedenklich. Die Mannschaften fanden sich nicht zusammen, erst ein Elfmeterball wurde von Ruch- Berlin zum Führungstor verwandelt. In der 20. Minute konnte Hamburg durch Stahmer ausgleichen. In der zwei- ten Spielhälfte waren die Berliner stündig überlegen, ver- standen es aber nicht, diese Uebcrlegenheit in Toren deutlicher zu dokumentieren. Lehmann-Brlin schoß dann in der 7. Minute das Siegestor Eintracht-Frankfurt schlägt Tennis-Hertha 5:3. Don den am Bußtag in Berlin ausgetragenen Fußballspielen ragte das Zusammentreffen einer kombinierten' Berliner Mannschaft Tennis-Borussia-Hertha-B. S E. gegen die Elf der Frankfurter Eintracht hervor. Etwa 15 000 Zuschauer waren Zeugen eines einseitigen Spiels Auf der einen Seite die Frankfurter in glänzender Verfassung, und auf der anderen Äite die Berliner, die ohne jeglichen Zusammenhang operierten. Die Süddeutschen siegten verdient. Chemnitz schlug Leipzig 3:2 (1:0). 7000 Chemnitzer konnten einen Sieg ihrer Stüdteelf bejubeln, in der Helm- chen wieder einmal Mittelpunkt der Geschehnisse war. Die Chemnitzer waren sehr siegesgewiß und führten bereits 3 :0, als Leipzig plötzlich mächtig aufkam, die Gastgeber aber nicht mehr ganz erreichte Das Fußball-Städtespiel Halle—Magdeburg, das am Bußtag zum 24. Male in Halle ausgetragen wurde, endete mit einem glatten und verdienten Siege der Hallenser Elf. Das Ergebnis war 6 : l (4:1) für Halle. Mit 7:0 triumphierte Berlin im Hockey-Stüdtespiel gegen Hamburg in Hamburg. Der Erfolg der Reichshaupt städter war durchaus verdient, wenn man auch eine derartig hohe Niederlage der Hamburger nicht erwartet hatte. Norddeutschlands Silbcrschildmannschaft für das am kommenden Sonntag gegen Berlin stattfindende Treffen hat folgendes Aussehen: Warnholtz; Liekfeld, Wöltje; Ueberle, Förstendorf, Hardcland; Buckup. Pelzer, Lockemann. Hobein, Heuser. Berlins Polizisten schlugen Magdeburgs Polizei im Handballspiel glatt mit 8 : 5 (3 :2). Hie Reichshauptstädter waren von Beginn an überlegen, trieben aber zu viel Kom bination. Das Treffen ging in Berlin vor sich Unentschieden 12 :12 (6 : 8) ging das Handballtreffen zwischen Dessau und Magdeburg aus Das Spiel wurde m Dessau durchgeführt. Einen norddeutschen Sieg brachte der Rugdy-Repräsen- tattvkamps Norddeutschland—Brandenburg.Mitteldeutschland in Hannover. In der ersten Spielhälfte konnten die Kombi- nicrten noch einigermaßen gegen ihre Gegner aufkommen. Später aber ermüdeten sie dann mehr und mehr, so daß die Norddeutschen schließlich überlegen mit 33:3 (8:3) erfolg, reich blieben. Dagegen siegte Berlin mit 6:3 (0 :0) in einem Rugby- Städtespiel gegen Bukarest in Berlin. Die rumänische Mann schaft setzte sich größtenteils aus Studenten der Universität Berlin zusammen. Die Begegnung war eine wirkungsvolle Propaganda für diesen härtesten Mannschaftssport. Der famose Traber Tizian gewann mit Charlie Mills im Sulky bei den Farmsener Trabrennen am Bußtag das Elite- Rennen im Werte von 6000 M. über 2000 m sicher vor Peter Speedway und Lee Nelson. Der Totalisator zahlte 20 für Sieg und 13, 13, 28 für Platz. Börse un- Handel Amtliche sächsische Rotierungen vom 19. Aovember. Dresden. Die Börse verlief in schwacher Haltung; bei sehr kleinem Geschäft bröckelten die meisten Kurse weiter leicht ab, nur die schweren Arbitragewerte mußten bis 4 Prozent her geben. Verlangt wurden nur wenige Werre zu anziehenden Kursen. Es verloren Elektra 4,75, Zeitz-JIon 3,75, Reichs- bank 3,50, Darmstädter Bank, Commerzbank und Kunstanstalten May je 3, Berliner Kindl, Wunderlich und Schubert u. Salzer je 2,50, Dresdener Filztuch, Phönizta, Herkules und Wald- schlößchenbrauerei je 2 Prozent. Dagegen lagen höher Rock strohwerke 4, Glasfabrik Brockwitz 3,50, Aschaffenburger 3, Triptis 2,75 Prozent. Die übrigen Kursveränderungcn hielten sich unter 2 Prozent. Von Rentenwerten verloren Dresdener Schatzanweisungen 1, dergl. Ablösungsschuld. Neubesitz, und siebenprozeutige Sächsische Schatzanweisungen je 0,50 Prozent, Während achtprozentige Dresdener Stadtanleihe und Reichs- postschatzanweisungen je 1 Prozent gewannen. Chemnitz. Die Börse verkehrte in uneinheitlicher Haltung. Bankaktien verloren bis 3 Prozent. Ferner lagen niedriger Knüchtel und Gebelcrwerk, Köbke, Tüll Flöha und Liebermann. Um eine Kleinigkeit gebessert waren Dresdener Schnellpressen, Sachscnwerk, Schubert u. Salzer, Wanderer und Bachmann u. Ladewig. Leipziger Produktenbörse. Weizen, inländ., 74,5 Kilo gramm 229—235; Roggen, hiesiger, 70 Kilogramm 176—180; Sandroggen, 71 Kilogramm 176—180; Sommergerste, inländ., 210—225; Wintergerste 176—185: Hafer 162—172; Mais, amerikanischer, 203—205; Mais, Cmauantino, 215—225; Raps 345—355; Erbsen 310—340. Die amtlichen Notierungen lauten für prompte Ware Parität frachtfrei Leipzig. — Alles be zahlt und Brief. Diskootermäßigung der Buudesreservebank Boston Die Bundcsreservebank Boston hat sich entschlossen, dem Bei spiel Newyorts zu folgen und hat die Diskontrate auf 4*/, °/o ermäßigt. Berliner Börse vom Dienstag. Unter dem Eindruck der schwachen New-Bocker Tendenz hatte die Borbörse recht matte Haltung. Der offizielle Beginn war demgegenüber etwas fester, lag aber immer noch fast durch weg unter dem Schluß vom Montag. Wie es heißt, sollen die Banken interveniert haben. Dies kam besonders in Chade zum Ausdruck, für die sich der erste Kurs auf 319 stellte, gegenüber etwa 310 vorbörslich. Im Verlaufe wurde die Stimmung freund licher, die Anfangsverlnste konnten meist aufgeholt werden. Die Börse ließ sich von der aktiven Außenhandelsbilanz mrregcn; sie hätte aber daraus, daß der Oktober wieder mit einem Ausfuhrüberschuß abgeschlossen hat, ebenfalls andere Folgerun gen, nämlich, daß darin im Zusammenhang mit der gesunkenen inländischen Kaufkraft die Absatznot im Inlanüe zum Ausdruck kommt, ziehen können. Die kleine Studentin Roman von P> Wild Lovvrycht kx ziert« SrvLmann, Lancken. 121 Die künstliche Entwicklung giftiger Gase, wie sie bei einer Kohlenstaubexplosion im Bergwerk entsteht, hatte bei Benutzung den LuftschutzwaL kaum beeinflußt, und auch das Wenige würde durch technische Vervollkommnung noch ausgeschaltet werden. Immerhin waren die Experimente soweit gediehen, daß Walter vorschlug, den Versuch in einem toten Stollen des Bergwerks, unter Ausschaltung etwa gefährdeter Arbeiter, zu machen. Die Erzeugung und Einführung der Giftgase in den Stollen wollte er durch Schutzluft un gefährlich machen und so am praktischen Beispiel den Be weis für die Wichtigkeit seiner Erfindung erbringen. Der Kommerzienrat war einverstanden. Sobald die Vorarbeiten im Laboratorium gut abgeiaufen waren, wollten sie den großen Schritt wagen, natürlich unter Aus- schaltung jeder Oeffentlichkeit. Als Walter nach dem Gespräch das Zimmer verlassen hatte, lag ein friedvoller Ausdruck in den Zügen des Alten, leiser Stolz auf den Sohn und dessen Leistung, wenn er auch nicht genau wußte, inwieweit Helga Koelsch an der Erfindung beteiligt war. Ein seltsames Wesen, diese Helga Koelsch. Ein Kind noch, scheu, ungeschickt in Gesellschaft, schüchtern, überaus empfindsam, daneben ernst, über ihre Jahre hinaus reif, tatkräftig und zugreisend in ihrer Arbeit. Ihre Begabung für Chemie war auffallend; und doch blieb sie von rüh render Bescheidenheit, was ihre Leistungen anging. Ihr war alles so selbstverständlich, kein Verdienst. Sie kannte ihre Gabe und hielt es einfach für ihre Pflicht, sie aus zuwerten. Zwischen Beate von Sundwig und der Studentin wollte kein wärmeres Verhältnis aufkommen. Das lag keineswegs an Beate. Im Gegenteil, sie gab sich auf richtige Mühe, der Jüngeren näherzukommen, doch die lehnte mit unangreifbarer Höflichkeit alle Annäherungs versuche ab. In fast naiver Unbefangenheit zeigte sie der Aelteren den deutlichen Wunsch, allein zu bleiben. Trotz dem konnte sie ein vereinzeltes Zusammensein nicht ver meiden — einen Spaziergang, Theaterbesuch oder ein paar Teestunden im behaglichen Wohnzimmer Beates. So reiz voll es war — denn Beate war eine vorzügliche Unter halterin —, jede Gemeinschaft mit ihr quälte Helga Koelsch aus innerer instinktiver Abneigung heraus, deren sie sich selber schämte. Sie grübelte darüber nach, was diese geistreiche, ele gante Weltdame — denn d/is blieb Frau von Sundwig — Anziehendes an ihr, der armen kleinen Studentin, fand. Warum näherte sie sich ihr? Aus Mitleid? Das ertrug ihr Stolz nicht. Was aber sollte es sonst sein? Trotz bedächtigen Suchens fand Helga Koelsch keinen triftigen Grund zu Beates Wesen. Ost schalt sie sich un dankbar und neidisch der anderen gegenüber. Ihr Verhältnis zu Walter Merder war rein kamerad schaftlich, sie hatte stets volles Verständnis für seine Wünsche und Pläne, und sie fachsimpelten mit wahrer Leidenschaft. Bei ihren Versuchen ergänzten sie sich geradezu, Wenn auch Helga den Hauptanteil an der wirklichen Arbeit leistete. Sie tat es gern, denn Arbeit war ihr Lebens bedürfnis. So wuchs sie bald zu einer tatkräftigen un ersetzbaren Gehilfin heran, deren Rat für viele Versuche ausschlaggebend war. Walter empfand vor dieser kleinen jungen Mitarbeiterin, vor ihrem Wissen und ihrer Tat kraft ehrlichen Respekt. Sie arbeiteten meist allein; Besuch durfte das Privat laboratorium nicht betreten. Nur Doktor Lerchner, Berliner Butterprelse. Amtliche Notierung ab Lrzeu- gcrstation, Fracht mW Gebinde gehen zu Käufers Lasten: 1. Qualität 182, 2. Qualität. 165, abfallende Sorten 149 Rm. Tendenz: Ruhig. Berliner Produktenbörse: Ruhiger. Der Markt war schwach, nachdem noch wesentlich höhere Preise für Brotgetreide zu lösen waren als am Montag notiert. Die Schwedenvert-ragsverhnndlungen sollen mit Erfolg geführt worden sein. Amtliche Notierung der Mittagsbörse ab Station Mehl und Kleie brutto einschl. Sack frei Berlin IM üg Weiz. 19 11.29 8 11- 29 100 üp Mehl 76 19. 11 29 18. II.-9 mark 236 0- 810 236.0-L37.i- Weizen ^7 2 33 0 27 2 33.0 Roggen 23.0 26 0 23 0 26 0 Dez. 245.0-244.5 247.5-248.5 Weizenkleie IV.O lk.ü 10.0-165 März srogg. mark. 263 0-262.5 267 0 Roggenkleie Weizenkleie- 8 75-9.66 8.75-9.25 164.0-167.0 176.0-173.0 melasse —— Raps (1060 icp) —— — Dez. 182.5-182.7 185.6-189 0 Leinsaal (do.) — März 261.0 20I.2 208.0 208 6 Erbsen, Viktoria 36.6-38. 32.6-38.0 Gerste Brau Wink Futk Kl. Speiseerbsen 24.6 28.0 .25.0-28.0 185.0-261.0 185.6-201 0 Futtererbsen Peluschken 21.0-22-0 20.6-22.0 21.0-22.0 20.5-22.0 1660-177.0 >66.0-177.0 Ackerbohnen Wicken 19 - 21 23-26 19.0-21.0 23.0-26.0 Hafer Lupinen, blau 13.5-149 13.6-14.5 I540 162.0 „ gelb 16.5-17.2 16.5-17.2 märk 165.0-164 0 Seradella, neue Dez. 169 76 173.5-175.6 Rapsiuchen 18.5-19.0 18.5-19.0 Leinkuchen 23.4 23.6 23.4-23.6 März 186.6-186.0 191 0-191 0 Trockenschnitzei 9 00 9 40 9 0 9 40 MaiS 190.0-191.1 Soya-Lxtraki Berlin 189.0-190 0 Schrot 18 3 18.6 18.1-18.4 Plato — — Kartoffelflocken l 4.7-15.2 14 5-15 0 Die Häuteversteigerung wurde am 19. November fort- gesetzt. Zum Angebot kamen hauptsächlich Großviehhäute in mittleren und schweren Gewichten. Der Besuch war wieder ziem lich gut. Gebote wurden sehr vorsichtig abgegeben, so daß die Versteigerung einen ruhigen Verlauf nahm. Bei den Berliner . Stadt- und Provinzgefellen erzielten Ochsen- und Kuhhäute so weit verkauft, ziemlich -letzte Preise. Kuhhäute erzielten letzte Preise. Für Stadt- und Provinzgefelle der Berliner Häutever wertungen wurden folgende Preise gezahlt: Ochsen mit Kopf 36-39 Pfund zurück, 46-49 Pfd. 54^6—55 (47-56), 56—59 Pfd. 66, teils zurück (40^0—52), 66—79 Pfd. 56—56,56 (56—54), 80 Pfund und darüber 58 (45—47); Bullen mit Kopf 30—39 Pfd. 56,75, teils zurück (53, teils zurück), 40—59 Pfd. 54—55,50 (47—52), 50—59 Pfd. 45, teils zurück (41F0-^3), 60—79 Pfd. 50-^1 (36,75—39,75), 86—89 Pfd. 38, teils zurück (32—32,75); 166 Pfd. und darüber 35, teils zurück (32—32,75), 126 Pfd. 32 (36,75—33); Kühe mit Kops 36—39 Pfd. zurück, 46—49 Pfd. 52,75*53,75, 56—59 Pfd. 52—55, 6—79 Pfd. 56—51; Schaffelle (Schles. Provinzgefelle) vollwollig 64,25, halbwollig 65—66,25 (57,25), kurz-wollig 58—67,75 (59,25—60,50). Die Preise vor- stehen sich je Pfund in Pfennig. Die Zahlen in Klammern be deuten die Preise für beschädigte Ware. (Ohne Gewähr.) Berliner amtliche Notierung für Nauhfutter. Drahtgepreßtes Roggenstroh (Oua-dratballen) 1,25—1M, do. Wei zenstroh (Quadratballen) 1,15—1,35, do. Haferstroh (Quadrot ballen) 1L0—1,40, do. Gerstenstrol, (Quadratbollen) 1,16—1,35, Roggen-Langstroh (zweimal mit Stroh gebündelt) 1,45—1,60, bmdifadeng-epreßtes Roggenstroh 1,30—1,40, do. Wclzenstrah 1,20 Kis 1,30, Häcksel 2—2L0, r-erLvd1sä3.lick>LL Heu, üEsurud rrrvä troäett, nicht über 30 Prozent Besatz mit minderwertigen Gräsern 4,00 bis 3,30, gutes Heu, desgl., nicht über 10 Prozent Besatz 3,40—4, Th-ymotee, lose 4^6—5, Klcehcu, lose 4,40—4,90, Mlelitzheu, lose, Warthe 2,60—3, Havel 2,50—2,80, drahtgepreßtes Heu 40 Pfg. über Notiz. Die Preise verstehen sich als Erzeugerpreise ab mär kischen Stationen frei Waggon, für 50 Kilogramm in Reichsmark. (Ohne Gewähr.) Berliner (Amtlich.) Auftrieb: 1218 Rinder, darunter 285 Ochsen, 294 Bullen, 339 Kühe und Färsen, 2550 Kälber, 3196 Schafe, (1110 zum Schlachthof direkt seit letz tem Vichmarkt), 11 616 Schweine (2412 zum Schlachthof seit letztem Piehmarkt), 3253 Auslandsschweine. Verlauf: bei Rin dern ziemlich glatt, bei Kälbern glatt, bei Schafen langsam, bleibt Uebsrschuß, bei Schweinen ruhig. Schluß stark ab-flauend. Preis: Ochsen a1) 58—66, a2) —, b1) 54—57, b2) —, c) 47—52, d) 40—45: Bullen a) 56—58, b) 53—54, c) 51—52, d) 43—49; Kühe a) 45—^8, b) 33—44, c) 28—30, d) 21—27; Färsen a) 54 bis 56. b) 47—52, c) 39—45; Fresser 38—47; Kälber a) —, b) 90-160, c) 67—89, d) 48—65; Schaf« al) —, a2) 65—70, b1) 56—64, b2) 40-Ü5, c) 48—55, d) 28—40; Schweine a) 82—84, b) 82-85, c) 82—84, d) 78—81, e) 74—75; Sauen 71—73. (Ohne Gewährt - - Walters Freund, kam hin und wieder, aber sein Interesse galt nicht den Versuchen, sondern der jungen Chemikerin, was Walter bald feststellte. Doch schätzte er seine kleine Kameradin zu hoch ein, um sie den Händen seines Freundes, dessen leichte Grundsätze er kannte und — teilte, zu überlassen. „Lerchner, mit dem Mädel wird nicht gespielt", warnt« er eines Tages. j Der sah ihn durchdringend an. Er hatte eine besondere Art, die Menschen anzuschauen. Leiser Spott klang in der Frage: j „Schau, schau, selbst engagiert?" „Unsinn — was fällt Ihnen ein! Sie ist zum Spielen zu schade, das genügt doch." „So?" Langgezogen, gedehnt kam es- zurück. Dann lachte er belustigt auf, was Walter das Blut in die Wangen trieb. Er wußte ja, warum der andere lachte: Ueber ihn, der sich bei seinen sonst nicht eben gefestigten Grundsätzen als Hüter bedrohter Tugend aufspielte. „Verzeihung, Merder, Moral steht Ihnen schlecht zu Gesicht. Was, zum Teufel, ist in Sie gefahren? Im Klub sieht man Sie nicht mehr, oder nur ganz offiziell, der grüne Tisch ist verwaist, dabei bin ich Ihnen noch Revanche schuldig von Anno dazumal. Und die arme kleine Mizzie..." „Nichts davon", bat Merder ärgerlich. „Was soll's denn, zur Mimose gewandelt, mein Lieber? Wirklich, die kleine Mizzie weint sich die Augen nach dem Ungetreuen aus, sie führt ein Musterleben, und Sie bleiben fort." „Weil ich das Lotterleben satt habe, bis hierher." Da bei zeigte er mit nicht mißzuverstehender Gebärde zum Hals. „So? Nun, dann haben Sie Wohl die löbliche philister hafte Idee, zu heiraten?" „Philisterhaft? Finden Sie das so komisch?" , (Fortsttzuna folat.) !