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Nr. L61 Pulsnitzer Tageblatt. — Freitag, den 8. November 1K29. Sette 3 von 278 000 Kronen aus 470000 Kronen zu erhöhen. Außerdem ent« richtete er aber jährlich noch 20000 Kronen als Theaterzuschuß und die ganze Erwerbssteuer im Betröge von mindestens 30 000 Kronen. Die Teplitzer Stadtgemeinde, die mit ihrem Theater und seinen Ein richtungen (wozu auch das Kaffeehaus gehört) eine ganz beträchtliche Schuldenlast zu tragen hat, dürste wohl kaum mit einer solchen Pacht summe gerechnet daben. Das Kaffeehaus selbst muß aber wohl eine Goldgrube »m wahrsten Sinne des Wortes d-rst-llen, wenn solche Pachtbetrage sich mit einer nur groben Rentabilitätsberechnung verein, baren lasten, wie sie Zizka sicher angestellt haben wird. -lmlagen der staatlichen Gchlachtviehversicherung. Zur Deckung des im Geschäftsjahre 1929 bereits entstande nen und noch entstehenden Auswandes für Entschädigung»: bei Viehverlusten durch Seltchen und bei den mcht- gewcrblich geschlachteten Rindern der staatlichen Schlachtvieh versicherung sind nach der Verordnung des Wirtschafts- Ministeriums voni 15 Oktober 192S Umlagebeitrage von den Tierbesitzern nach ihrem beitragspflichtigen Tierbestand an die Gemeindebehörden bis zum 10. November 1929 zu ent richten. Die einzuhebende Umlage beträgt bei den Vieh seuche u v e r s i che r u n gen für einen Einhufer 3 Mark und für jedes Rind, ohne Rücksicht auf das Alter, eine Mark sowie für die staatliche S chl a ch t v i e h v e r s i ch e r u n g 4,20 Mark für jedes Rind im Alter von drei Monaten aufwärts. Reichskanzler Müller - berichiei Hindenburg. Streit um das Reichswirtschafts ministerium. Der Reichspräsident hat am Vormittag den Reichskanzler Müller zum Vortrag empfangen. Die Unterredung zwischen dem Reichspräsidenten und dem Reichskanzler hat sich auf die Ernennung von vr. Eurtius zum Außenminister und eines Abgeordneten der Deutschen Volkspartei zum Reichswirtschaftsminister bezogen. Innerhalb der Deutschen Bolkspartei ist die Frage, wer das Reichswirtschaftsministerium einnehmen soll, stark u m- stritten, weil mit dieser Frage Gegensätze, die innerhalb der Fraktion und der Partei über Fortführung der aus- wärtigen Politik und insbesondere aber über wirtschafts politische und finanzpolitische Probleme bestehen, naturgemäß verbunden werden mußten. Schon während der Bremer Tagung des Handels- und Jndustricausschusses der Deut schen Volkspartei sind diese Gegensätze hervorgetreten. Es handelt sich im wesentlichen darum, daß ein Teil der Frak tion unter Führung der Abgeordneten Hugo, v. Gilsa und Dauch eine stärkere Vertretung des Sparprinzlps und des Prinzips einer grundlegenden Finanzreform forderst, während andere Abgeordnete mehr auf die Weiter- führung der Politik des bisherigen Kabinetts Wert legen. Die gleichen Probleine spielen auch bei den Auseinander setzungen innerhalb der Deutschen Volkspartei über die Er nennung von Or. Scholz zum Parteivorsißenden, über die Wahl eines neuen Fraktionsvorsitzenden und Uber die Neu bildung der Organisation der Deutschen Bolkspartei eine erhebliche Rolle. Der Fraktionsvorstand der Deutschen Dolks- partei hat lange geschwankt, ob er dem Reichskanzler für das Reichswirtschaftsministerium den Abgeordneten Albrecht oder Professor Moldenhauer vorschlagen sollte. Der Teil der Fraktion, der stärker die wirtschaftspolitischen Ent scheidungen betont wissen möchte, hat als Reichswirftchasts- minister auch den Abgeordneten Dauch, der Großkaufmann in Hamburg ist, genannt. Es ist im Augenblick noch nicht entschieden, ob der Abgeordnete Albrecht oder Professor Moldenhauer zum Reichswirtschastsminister ernannt werden. Wahrscheinlich wird aber der Reichskanzler, der sich hier eine gewisse Initiative vorbehalten hat, den Abgeordneten Albrecht wühlen. Für den Parteivorsitz in der Deutschen Bolkspartei kommt der Abgeordnete Scholz in allererster Linie in Be tracht. Der erweiterte engere ParteivorstanL wird u. a. auch die Abgeordneten von Kardorff und Wunder- l i ch enthalten. Die Frage des Fraktionsvorsitzenden ist noch in keiner Weise entschieden. Reichsiag ab 27. November. Amtlich wirb mitgeteilt: In der unter dem Vorsitz des Reichskanzlers abgehaltenen Fra kti onsführevb esprechung herrschte darüber Einigkeit, daß dem Aeltestenrat des Reichs tages di? Einberufung des Reichstages für den 27. No- vember vorgeschlagen werden soll. In dieser Tagung soll zuerst neben anderen dringeichen Aufgaben wie dm» Re- publikschutzassctz und dem Ge,etz über altere staatliche Renten (Standesherrenaesetz) das Volksbegehren beraten und ver- abschiedet werden. Des weiteren wawn dm Regierungs parteien der Ansicht, daß der Volksentscheid sobald als mög lich durchgeführt werden sollte, Der Klein« Handelsvertrag mit Polen. Warschau begrüßt ihn als einen Schritt zu O st l o c a r n o. Warschau, Wie von gut informierter Seite verlautet, soll der Kleine polnische Handelsvertrag zwischen Deutschland und Polen in seinen wesentlichen Teilen bereits fertiggestellt und eine Uebereinftimmung erzielt worden sein. Die Para phierung dieses Provisoriums sei bereits erfolgt. Die end gültige Fassung sowie die Vervollkommnung gewisser Positio nen durch die beiderseitigen Experten dürfte in Kürze er- i°lgen. Der springende Punkt dieses Provisoriums ist vor allem vw AteistbegUnstigungsklausel, wonach deutscher seits insbesondere die Prohibitionszölle fallen gelassen wer den, an deren Stelle dann die bereits bestehenden autonomen Zölle zugestanden werden sollen. Ferner gesteht Deutschland Polen ein Einfuhrkontingcnt für Kohlen und Schweinefleisch zu, wobei die Zahlen 350 000 Tonnen monatlick' für Kohlen und 200 000 Dovvelzentner Sckiweine- MMk IN Nik WNM vermittelt vollständig kostenlos Geschäftsstelle des „Pulsnitzer Tageblattes- Aus aller Wett Schließung der Wiener Hochschulen Wie«, 7. Nov. Auf die neuerlichen Zwischenfälle an den Wiener Hochschulen haben die Rektoren der Univer sität, der Technischen Hochschule, der Hochschule für Boden kultur, der Tierärztlichen Hochschule und der Hochschule für Welthandel am Donnerstag auf einer Konferenz beschlossen, die Hochschulen bis auf weiteres zu schließen. I« der deutsche« Schuhindustrie droht ei» Kampf auszubrechen, und zwar infolge des in Berlin in dieser Branche entstandenen Teilstreiks. In sieben der größten Berliner Schuhfabriken hat die Arbeiterschaft zur Unterstützung ihrer Forderunaen auf 20 prozentige Lohnerhöhung die Arbeit niederaelegt. Die Zahl der Streikenden dürfte mindestens 1000 betragen. Der Verband der deutschen Schuhfabrikanten hatte nun zum gestrigen Donnerstag eine Sitzung nach Ber lin einberufen, um zu der Frage der Aussperrung in allen deutschen Schuhfabriken, soweit sie dem Verband anqescblossen sind, Stellung zu nehmen. Kommt dieser Beschluß zustande, so dürften etwa 90 v. H. aller Schuhfabriken stillgelegt werden. ^Zusammenstoß zweier Flugzeuge 1« der Luft Nach einer Meldung Berliner Blätter aus London stießen bei einer Gefechtsübung am Donnerstag zwei ein sitzige Flugzeuge der englischen Luftstreitkräfte nicht weit von dem Schauplatz des Unglücks des deutschen Verkehrsflug zeuges zusammen. Beide Flugzeuge gerieten in Brand und stürzten aus etwa 1500 Metern Höhe in die Tiefe. Wie durch ein Wunder gelang es Len beiden Piloten sich recht zeitig auS dem brennenden Apparat zu befreien und mit Hilfe von Fallschirmen den Erdboden zu erreichen. Eine Maschine stürzte auf das Dach eines Hauses, das sofort in Brand geriet. Mord vor dem Kirchenaltar E»n scheußlicher Racheakt wurde in der Kirche eines Dorfes bei Neapel (Italien) begangen. Der 23 jährige Sel- vaggi näherte sich während des Gottesdienstes dem am Altäre knienden 22 jährigen Averzano und schlug ihm mit eiuem Beile den Kops ab. Der Kopf rollte bis zu den: Altar bin. Die entsetzten Kirchenbesucher nahmen den Mörder fest. Er gestand, daß er die Tat verübt babe, um die Ehre seiner Schwester zu rächen, weil der Ermordete Averzano diese verführt und dann nicht geheiratet habe. Blitzschlag i« eine süditalienische Sch«le Noch einer Meldung Berliner Blätter aus Rom schlug in dem Dorf Pellezzano ein Blitz während des Unterrichts in das Schulbaus und zwar in ein Klassenzimmer ein. Der Raum geriet sofort in Brand, auch die Kleider einiger Schü ler fingen Feuer. Ein Knabe erlitt lebensgefährliche Brand wunden, zehn andere wurden schwer verletzt. Spiel-Plan der Dresdner Theater Opernhaus. Sonnabend. 9. November: Maschinist Hopkins. 7 30-a. 10Uhr. Sonntag, 10. November: Die Meistersinger von Nürnberg. 5—g. 10. " Abert-Theater. Sonntag, den 10. November, nachm. 3,30 Gastspiel Erika von Thcllmann-Pattiera: Arm wie eine Kirchenmaus. 7.30 Gastspiel Erika von Tellmann Pattiera: Arm wie eine Kirchen- maus. 11. 7.30: Eva Bonbeur (B.V.B. Gr. 1 4401-4500 und 5101-5300, Gr. 3 351-365, Gr. 2 901-930) 12. 7.30: Di- andere Seite (BVB Gr. 1. 5301-5700) 13. 7 30: Die andere Seite (BVB. Gr. 1. 2901-3000 und 4801-5000) 14. 7.30: Flieg', roter Adler von Tirol (BVB. Gr 1. 2501—2900) 15. 7.30: Flieg', roter Adler von Tirol (BBR. Gr. 1. 2701-6000) 16. 7 30: Die anoere Seite (BVB Gr. 1. 6001—6003) 17. nachm. 3.30 Gastsviel: Erika von Thellmann - Pattiera: Arm wie eine Kirchenmaus. 7.30: das selbe. 18. 7.30: dasselbe. Die «omödie. Montaa, 11. November, 7.45: Hannibal ante vortas VB 631-656, 3851-3910. BVB. Gr. 1 8601-8675, Gr. 3 241-250 12 7.45: dasselbe. VB. 3911-3990, BVB. Gr 1 «676-675 Gr 2 201-220. 13. 7.45: dasselbe. VB. 3991-4070, RRR 8751-8825, Gr. 2 221-240. 14. 7.45: dasselbe. VB. 407l ^« 4150 BVB. Gr. 1 8826- 8900, Gr 2 241—260. 15. 7.4b: Vasselbe ' VB- 41-4240. BVB. Gr. 1 1401-1450. Gr. 1 1701 bis 1725 Gr. 2 261-280. 16. 7.4b: dasselbe. VB. 4241-4310, BVB fleisch jährlich bereits festgesetzt sein sollen. Bezüglich des Schweinekontingents heißt es, daß die Schweine imleben- denogerge schlachteten Zustande direkt den betreffen den vertraglich festgesetzten Konservenfabriken in Deutschland zugeführt werden sollen, wo sie dann verarbeitet werden. Gegenwärtig werden Verhandlungen hauptsächlich über zolltarifliche Fragen sowie über die deutschen Forderungen bezüglich der Schiff- fahrtsgesellfchaften geführt. In gut informierten Kreisen nimmt man an, daß der Vertrag, der mit Volldampf forciert wird, trotz der in Deutsch land immer stärker werdenden Opposition doch Zustande kommen werde. Gerade in gewissen ausländischen und auch polnischen Kreisen in Warschau neigt man zu der Ansicht, daß durch das bereits abgeschlossene deutschpolnische Finanz abkommen und durch den bevorstehenden Handelsvertrag in Wirklichkeit der größte Schritt zu einem Ostlocarno gemacht werden würde. Wann sin-si -er Abschluß -er Haager Konferenz statt? ' Brüssel. Zn Brüsseler politischen Kreisen verlautet, daß der Vorsitzende der Haager Konferenz, Ministerpräsident Iaspar, noch keine» Beschluß über den Zeitpunkt der Ein berufung der zweiten Haager Konferenz zur Inkraftsetzung des Poüng-Planes gefaßt habe. Der Zeitpunkt des Zu sammentritts der Konferenz hänge von den Arbeiten der ver- schiäensn Sonderausschüsse ab. Es sei vorläufig noch nicht zu Lderfehen, wann diese Ausschüsse ihre Arbeiten vollende« werden, so daß es unmöglich sei, den Zeitpunkt der Konferenz festzulege». Gr. 1 1726—1800. 17.11.30: Erst-Aufführung: Ultimatum von drüben. 3.30: Charleys Tonte. 7.45: Hanibai ante portaS. BB. 4311-4380. BVB. Gr. 3751-3825. 18. 7.45: dasselbe. VB. 4311 bis 4381—4470. BVB. Gr. 382S—3900, Gr. 2 281—300. TeutvalsLheate«. Sonntag, 10. November, nachm. 1.30: Die Reise ins Märchenland. Nachm. 4 30: DreimäderlhauS. (Kl. Preise) AbendS 8 Uhr: DreimäderlhauS. 11. und 12. abends 8 Uhr: Drei- mäderlhaus. 13. nachm. 3.30: Die Reise ins Märchenland. Abends 8 Uhr: DreimäderlhauS. 14. und 15., abends 8 Uhr: Dreimäderl« Haus. 16. nachm. 3.30: Die Reise ins Märchenland. Abends 8 Uhr: DreimäderlhauS. 17. nachm. 1.30: Die Reise ins Märchenland. Nachm. 4 30 DreimäderlhauS (Kleine Preise). Abends 8 Uhr: DreimäderlhauS. 18. abends 8 Uhr: DreimäderlhauS. Refidenz-Theater. Sonntag, 10. November, nachm. 2 Uhr: Schneewittchen. Nachm. 4 30: Friedericke. (Kleine Preise). Abends 8 Uhr: Gastspiel Ilse Muth und Kammersänger Stieber-Walther: Marietta. 11. und 12., abends 8 Uhr: dasselbe. 13. nachm. 4 Uhr: Schneewittchen. Abends 8 Uhr: Gastspiel Ilse Muth und Kammer sänger Stieber-Walther: Marietta. 14. und 15., abends 8 Uhr: das selbe. 16. nachm. 4 Uhr: Schneewittchen. Abends 8 Uhr: Gastspiel Ilse Muth und Kammersänger Stieber-Walther: Marietta. 17. nachm. 2 Uhr: Schneewittchen. Nachm. 4.30: Friederike (Kleine Preise.) Abends 8 Uhr: Gastspiel Ilse Muth und Kammersänger Stieber - Walther: Marietta. 18. abends 8 Uhr: dasselbe. Kunstleben in Dresden Aestdeuz-Theater Allabendlich 8 Uhr setzen Ilse Muth und Kammersänger Stieber- Walter ihr Gastspiel in Oskar Strauß' Sensationsoperettenerfolg „Marietta" fort. Sonnabend, nachmittags 4 Uhr, Sonntag, mittags 2 Uhr kommt „Schneewittchen und die sieben Zwerge", Kindermärchen mit Gesang und Tanz und großem Kinderballett (100 Mttwirkende) zur Aufführung. Sonntag, nachmittags */,5 Uhr wird als Fremden vorstellung bei kleinen Preisen „Friederike" gegeben. Central-Theater Im Centraltheater beginnen ab Sonnabend, den 9. November die beliebten Märchenoperettenspiele sür Groß und Klein und zwar gelangt al« erstes „Die Reise ins Märchenland", Märchenoperette in 6 Bildern von Carl Witt, Musik von Rudolf Dellinger, am Sonn abend, r achmittags fl,4 Uhr zum ersten Male zur Aufführung. Am Sonntag, mittag« fl,2 Uhr wird dieses Märchenspiel, um auch dem auswärtigen Publikum Gelegenheit zu geben, bei kleinen Preisen wiederholt. Sonntag, nachmittags ft,5 Uhr sowie allabendlich 8 Uhr wird das von Publikum und Presse geradezu begeistert ausgenommen« Singspiel „DaS DreimäderlhauS", Musik von Franz Schubert zur Aufführung gebracht. ^lue 2S kill. torlkl ü« HMM»! Sslonsobränks, voppelfeckersckneclcenwlc, n. 68 kt 2itbsm, wo jeäer sofort spielen kann 20, 15, 12, 10 unci 8 „ ^snäollnsn 25, 20, 15, 12, 10, 8 unci 6 „ l-Sutsn ZO, 25, 20 unc! IS „ Qltsrrsn 25, 20, 15, 12 unci 10 „ Viol insn von 7 kl an TIvbbsrmoniltLs von 3 kl an sowie sils snäsrsn Instruments ru billigsten Preisen Katalog gratis ttüverl, Vreden. «litt. Z4 WU" schien Sie genau »ul ckie Hausnummer! "Wtz PPM? Oreubig, -Ud-rwtraüe I 8amuel 8tegUcü K4a« llentscb, Orog., üange Ltr 32 ^urst — fl^isck — liscbadkSll« — — SüSigksits» xepr. vdrmacbermeister ?ul8nttr, ttsuptslrsüe „Löblerbaus" ^tsnSUdren M von 12S KUc. an Herrlicher Oong xi«r gute Verlr« KleluMrlxe reelle Qsravtle! 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