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Nr. 261. Pulsnitzer Tageblatt. — Freitag, ten 8 November 1929. Leite 2. — (Hausbesitzer-Verein.) Auf die Mitglieder versammlung, die der Hausbesitzer-Verein für Sonntag nach mittag anberaumt hat, wird hingewiesen. Die Versammlung findet in Ob er st ei na in Grass Gasthof statt. — (DieMütterberatunginOberlichtenau) findet am Freitag, dem 15. November, nachmittags 3 Uhr in der alten Schule statt. Arzt wird anwesend sein. Kamenz. (Nach dem Gendarmerie-Mo natsbericht) für Oktober sind im Laufe dieses Monats von den Gendarmeriebeamten der Amtshauptmannschast Kamenz 713 Anzeigen erstattet worden. Sie erstrecken sich auf Sitt lichkeitsverbrechen, Körperverletzung, Diebstahl, Betrug, Ur kundenfälschung, Sachbeschädigung, Brandstiftung, Jagdver gehen, groben Unfug, Zuwiderhandlungen gegen straßenpoli zeiliche Bestimmungen, Uebertretung gewerbepolizeilicher Bestimmungen, Verletzung sonstiger Strafbestimmungen. Dieb stähle kamen 20 einfache und 7 schwere zur Anzeige. Fest genommen wurden 8 Personen. Kameaz. (Aufdem gestrigenWochenmart) kosteten u. a.: Blumenkohl 15—20, Spinat 25, Möhren 10—15, Zwiebeln 15—20, Weißkraut 10, Rotkraut 12 bis 15, Welschkraut 25, Wirsing 25, Tomaten 20—35, Hollun der 25, Gelbe Kohlrüben 12, Aepfel 15—35, Birnen 15 bis 35, Quitten 30—35, Wein 50—100 Pfg. das Pfund; Kohlrabi 5—10, Sellerie 15—25 Pfg. das Stück; Radies- chen 10, Weiße Rettiche 10—15 Pfg. das Bündel; Stein pilze 100, Rothäuptchen 60, Grünlinge 50 Pfg. das Liter. Bautzen. (Selbstmordversuch eines In dustriellen.) Der Industrielle Paul Arnold in Drei stern bei Bautzen versuchte sich zu töten und verletzte sich durch drei Schüsse schwer, so daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Finanzielle Schwierigkeiten sind die Ver anlassung zur Tot. Zittau. (Ein Zittauer Original gestor- b e n.) Im 92. Lebensjahre ist hier eine bekannte Zittauer Persönlichkeit gestorben, Frau Emma verw. Bös geb. Wenhart. Bis weit über die 91 erfreute sie sich einer außergewöhnlichen Gesundheit, ja sie rauchte sogar bis zu ihrem 90. Geburtstage täglich ihre Virginiazigarre. In jungen Jahren hat Frau Bös als Begleiterin der Opernsängerin Blume ganz Italien und SödamerSa bereist. Dresden. (Dresdner Bank und Beamten bank?) Die Verwaltung der Bank für Deutsche Beamte G. m. b. H. hat, einem aus den Kreisen ihrer Mitglieder vielfach geäußerten Wunsch entsprechend, Verhandlungen mit der Dresdner Bank ausgenommen, die aus Schaffung eines selbständigen, aber durch Anlehnung an eine Groß bank gesicherten eigenen Beamtenbankinstitutes abzielt. — Wie von der Dresdner Bank hierzu mitgeteilt wird, be finden sich diese Verhandlungen im Stadium der Füh lungnahme. Dresden. (Die Sächsische Einzelhandels- Gemeinschaft) hielt kürzlich unter Vorsitz von Herrn Professor Dr. Kastner eine stark besuchte Geschäftsführer- Konferenz ab. Handelsgerichtsrat Heinrich unterrichtete die anwesenden Herren Geschäftsführer in einem interessanten Vortrage über den Verlauf der Tagung der Hauptgemein- schaft des Deutschen Einzelhandels m Hamburg. Die all gemeine Wirtschaftslage unter Berücksichtigung der bevor stehenden Annahme des Aoungplanes wurde von Professor Dr. Kastner in einem längeren Vortrage behandelt. Der Redner widmete seine Ausführungen insbesondere den ein schneidenden Reformen Wirtschafts-, sozial- und steuerpoli tischer Art, die unverzüglich in Angriff genommen werden müssen, wenn die deutsche Wirtschaft über die nächste äußerst kritische Zeit ohne Gefahr hinwegkommen will. Die Ge schäftsführer-Konferenz sprach sich einstimmig für eine Besei tigung des 9. November als staatlich anerkannten Feiertag aus. Assessor Dr. Steckhan berichtete eingehend über die Vorarbeiten für die bestehenden Handelskammer- und Stadt verordnetenwahlen. Ferner gab Assessor Dr. Steckhan auf Wunsch einzelner Verbände einen kurzen Ueberblick Über die in letzter Zeit gegründeten Kunden-Kredit-Gemeinschaften. Zweck dieser Gründungen sei es, das irreguläre und für den Einzelhandel ost starke Verluste bringende Kreditgeschäft in geordnete und sichere Bahnen zu lenken. Dresden, 7. November. (Der Aeltestenrat des Landtages. — Nächste Sitzung: 26. No vember.) An der Donnerstag-Sitzung des Aeltestenrates des Landtages nahmen Vertreter aller Fraktionen mit Aus nahme der ASP. teil. Alle nichtsozialistischen Fraktionen forderten, mit Rücksicht auf die Vorgänge der letzten Wochen und Tage, den Rücktritt des Präsidenten Weckel. Präsident Weckel erklärte am Schluß der mehr als zweistündigen Aus sprache, in der Vertreter aller anwesenden Fraktionen zu Worte kamen, daß er die Antwort erst nach Rücksprache mit seiner Fraktion erteilen könne. Zur demnächstigen Landtags arbeit gab er bekannt, daß er vor den Gemein'dewahlen eine weitere Plenarsitzung nicht anberaumen werde. Die Mehr heit entschied nach dieser Erklärung für den 26. November als nächsten Sitzungstag. Auf die Tagesordnung dieser Sitzung sollen die Vorlage über die Aufhebung des Revo- lutionsseiertages nebst diesbezüglichem deutschnationalen An trag, sowie die Ausschußberichte über die Arbeitsbeschaffung gesetzt werden. — (Daun bleibt mir nichts anderes übrig, als die . . . Sitzung zu schließen.) Diese denkwürdigen Wort- des sozialdemokratischen Präsidenten des Sächsischen Landtags, die be. gleitet wurden von dem Zustimmungsgeheul der Linken und Rotsront- Heilrufen der Tribüne, bildeten den Knalleffekt der Mittwoche Sitzung. Eine solche . .. Hilflosigkeit einer Landtagrpiäsidenten hat man noch nicht erlebt. Die Sitzung begann unter starkem Andrang auf die öffentlichen Tribünen Man erwartete wieder ein Schauspiel. Und es kam. Nachdem der Abg. Blüher die Geschästssührung des Präsi- deuten gegeißelt hatte, beantragte er die sofortige Beratung der Rcvo- lutions-Feiertags-Vorlage, andernsafls Ausfall der heutigen Sitzung und Beratung der Vorlage am Donnerstag. Hiergegen erhoben die Sozialdemokraten Widerspruch und der kommunistische Abg. Opitz be. zeichnete den Antrag Dr. Blühers als eine Gaunerei und Schurkerei der Reaktion und wiederholte diese beleidigenden Aeußerungcn trotz des Disziplinarverfahren eingreifen wolle, werde er sich einer Aeußerung hierzu enthalten. Bei diesen Worten entstand großer Lärm bei den Kommunisten und Zwischenrufe: „Das haben wir erwartet!"' Im Namen des Magistrats ergriff darauf Stadtrat Wutzky zu folgender Erklärung das Wort: „In einem Ber liner Spätabendblatt ist der Telegrammwechsel zwischen Bür germeister Scholtz und den in Amerika weilenden Magistrats mitgliedern veröffentlicht worden. Hierbei sei gegen Bürger meister Scholtz der Vorwurf erhoben, daß er den Oberbürger meister unzureichend informiert habe. Hierzu sei festzustellen, daß der Telegrammwechsel verstümmelt wieder gegeben sei. Der Vorwurf gegen den Bürgermeister Scholtz werde als unberechtigt zurückgewiesen." Darauf ergriff der Redner der Kommunisten das Wort zur Begründung seines Antrages auf Amtsentsetzung des Oberbürgermeisters. Zur Begründung des kommunistischen Antra ges ergreift Stadtv. Lange das Wort, um in erregten Ausführungen den Standpunkt seiner Partei zu vertreten. Er setzt Zweifel in die Angaben des Oberbür germeisters. Dessen Freundschaft mit den Sklareks müsse eine sehr enge gewesen sein, denn es sei kein Festessen und keine Repräsentationsveranstaltung der Stadt Berlin vorübergegangen, ohne daß daran mindestens einer der Skla- reks teilgenommen habe. Oberbürgermeister Böß wolle an- geblich nichts von dem Monopolvertrag mit den Sklareks gewußt haben. Das sei eine infame Lüge. Schaldach habe unter Eid ausgesagt, daß er Böß von der Verlängerung des Vertrages Mitteilung gemacht habe. Die Kommunistische Partei begrüße es, daß die beiden Ban diten Gaebel und Degener — also seine eigenen Genossen — hinter Schloß und Riegel säßen, bedauert es aber, daß die schwarzrotgoldenen Helfershelfer dieser bei- den immer noch frei umherlaufen. Die Kommunistische Partei werde am 17. November diesen Stall ausmisten. Darauf sprach Stadtv. Iustizrat Lüdicke für die Deutschnationalen. Er gab zunächst eine Erklärung zu dem Vorwurf ab, daß die Sklareks Schweigegelder an Deutsch nationale gezahlt hätten und erklärte im Namen der Partei folgendes: Das Wochenblatt „Die Wahrheit" bringt in einem Aufsatz: „Sklareks Schweigegelder an Deutschnationale" Aus führungen, die versteckt den Anschein zu erwecken suchen, daß die deutschnationale Stadtverordnetenfraktion durch von den Sklareks der Partei zugewendete Gelder die geschäftlichen Ab- sichten der Sklareks gefördert und durch Stillschweigen zuge lassen habe. Die deutschnationale Stadtverordnetenfraktion weise unter Hinweis auf ihren energischen Kampf gegen alle Korruptionserscheinungen, insbesondere auf den Fall Sklarek, derartige Unterstellungen mit Entrüstung zurück. Wenn der Magistrat erkläre, in das schwebende Diszi plinarverfahren nicht eingreifen zu wollen, so müsse betont werden, daß dies nicht immer so gewesen sei. Der Empfang des Oberbürgermeisters nach seiner Amerikafahrt war unfreundlich und unschön. Schuld hieran ist die Linkspresse. Der Teil des kommunistischen Antra ges, welcher Amtsenthebung ohne Pension wolle, sei juri stisch unhaltbar, da nicht die Stadtverordnetenver sammlung, sondern das Disziplinargericht hierüber zu entscheiden habe, sonst aber würden die De ut s ch n atto nal e n dem Mißtrauensantrag zustimmen. Der Fall Sklarek bedeute den Zusammenbruch der Berliner Verwaltung, und Oberbürgermeister Böß trage die Verantwor tung hierfür. Keine Rückkehr des Oberbürgermeisters Bötz ins Amt Berlin, 8. Nov. Wie das „Berliner Tageblatt" er fährt, hat Oberbürgermeister Böß erklärt, daß er angesichts der gegenwärtigen Lage kerne Möglichkeit wehr sehe, in sein Amt zurückzukehren. Aus dem Berliner Korruptionssumpf. Stadtrat Gaebel. Bürgermeister Schneider. Direktor Schüning, wird von der Staatsanwaltschaft ichwerste Bestechung oor- geworfen, ein Vergehen, das mit Zuchthaus bestraft wird. Professor Moldenhauer Reichswirt- schastsminister? Köln, 8. November. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Düsseldorf: „Wie aus Kreisen der rheinisch-westfälischen Wirtschaft auf Grund zuverlässiger Unterrichtung an Berliner amtlicher Stelle versichert wird, wird Reichstagsabgeordneter Prof. Dr. Moldenhauer-Köln Reichswirtschastsminister. Mit seiner Ernennung ist bereits am Sonnabend zu rechnen. Wie wir weiter erfahren, hat Prof. Dr. Moldenhauer, der am 9. November von seiner Amerikareise zurückkehrt, bereits telegraphisch seine Zustimmung gegeben, den Posten des Reichswirtschaftsministers anzunehmen. TardieuS Rede vor der französischen Kammer. Paris. In der Regierungserklärung, die der neue Ministerpräsident Tardieu anläßlich der Kammer - eröffnung am Donnerstag nachmittag verlas, wurden sämtliche innen- und außenpolitischen Fragen erschöpfend behandelt. In der Außenpolitik harr- ten noch wichtige Fragen der Regelung. Die Regie rung werde nichts unternehmen, was nicht von der Kammer geprüft und gutgeheißen sei. Sie werde der Kammer nichts unterbreiten, was die materielle und moralische Unab- hängtgkett Frankreichs beeinträchtigen könnte. Schließlich werde sie sich keinen Abmachungen verschließen, die geeignet seien, die Wunden der Vergangenheit zuheilen, die Grundpfeiler des Friedens zu festigen und zwischen den Völkern das Vertrauen zu stärken. Auch bei der Haager Konferenz sei kein Abkommen von den franzö sischen Unterhändlern angenommen, das im Widerspruch zu den obigen Grundsätzen stehe. Der Poung-Plan, ver eng mit der Regelung des im Juli von der Kammer genehmigten Schuldenabkommens in Verbindung stehe, die Räumung der dritten R h ei n l a n d z o ne, die der Durchführung sämtlicher Maß nahmen, die zur Inkraftsetzung des Poung-Planes notwen dig seien, untergeordnet sei, die wirtschaftliche Ver- waltung derSaar, bei der es sich, ohne die politischen Rechte der Bevölkerung zu beeinträchtigen, darum handele, einen für beide Teile gesunden Zustand zu schaffen, würden in der französischen Außenpolitik stets den obigen Gesichts, punkten entsprechend geregelt werden. Um für der artige Verhandlungen das erforderliche Gefühl der Sicherheit zu haben, werde die Regierung tatkräftig das Werk der Grenzbefestigung fortsetzen. eines dreimaligen Ordnungsrufes des Präsidenten immer wieder. Geschästso-dnungsmäßig wurde der Kommunist aus dem Hause gewie sen. Er ging aber nicht. Die Sitzung wurde unterbrochen mit dem Ergebnis, daß Opitz nach der Eröffnung wieder auf seinem Platze saß und trotz aller freundlichen Ermahnungen und Drohungen nicht wankle und nicht wich. Da ermannte sich der Präsident und erklärte, daß cr nunmehr andere Maßnahmen ergreifen und den Widerspenstigen durch Polizeigewalt aus dem Saale entfernen lassen werde. Die Sitzung wurde wieder auf eine halbe Stunde unterbrochen. Die Kommunisten höhnten: „Das dauert aber lange, ehe die Polizei kommt!" Und nun ereignete sich das Unglaubliche. Bei Wiederaufnahme der Sitzung saß der Abg. Opitz immer wieder auf seinem Platze, umringt von seinen Freunden, die auf den Hinauswurf warteten. Aber ihre Befürchtungen waren grundlos. Der Präsident konstatierte in echt sächsischer Gemüt lichkeit, daß Opitz immer wieder da sei, forderte ihn nochmals freundlich auf, den Saal zu verlassen und sprach auf dessen Antwort hin „Fällt mir gar nicht ein!" die klassischen Worte: „Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als" — Pause! — „die Sitzung zu schließen." Haus und Tribünen brachen in schallendes Gelächter aus. Die Linke brüllte Beifall und von den Tribünen erklang das rhythmische „Rotfront Heil!" Dann leerte sich langsam der Saal. Wann die nächste Sitzung statt- finden wird, weiß man noch nicht — wahrscheinlich wird sie der Prä sident erst auf einen Tag nach den Gcmeindeverordnetenwahlen verlegen. Nicsa. (Schwerer Betriebsunfall.) Im Eisenwerk Gröditz wurde der 26 Jahre alte Gießerei arbeiter Erich Grötschel aus Frauenhain infolge Zer reißens eines Seiles von einem herabstürzenden schweren eisernen Kasten getroffen und ihm hierbei der Brustkorb eingedrückt. Der Verunglückte, der verheiratet und Vater eines Kindes war, starb binnen weniger Minuten an den Folgen dieses Betriebsunfalles. Wilsdruff. (Vom Spiel in den Tod.) Hiesige Musikschüler vergnügten sich in dem Waldgelände der Struth mit Fang- und Versteckspiel. Dabei wurde auch auf die Bäume geklettert. Als der 16 Jahre alte Musik schüler Ernst Reichelt von dem einen auf den anderen Baum springen wollte, verfehlte er das Ziel und stürzte kopfüber zur Erde. Er erlitt schwere Kopf- und inner? Verletzungen und starb noch in derselben Nacht im Kran kenhaus in Meißen. Chemnitz. (Verurteilung eines Totschlä gers.) Das Chemnitzer Schwurgericht verurteilte den Straßenbauarbeiter Max Walter Uhlig aus Geyer wegen Totschlages zu zehn Jahren Zuchthaus. Uhlig hatte wäh rend eines Streites im Juli d. I. seinem Vater mit einem Stieselknecht den Schädel zertrümmert. Chemnitz. (Blutiger Ausgang eines Streites.) In einer Schankwirtschaft gerieten zwei Bauarbeiter wegen eines Mädchens in Streit, in dessen Verlauf der 22jührige Maurer Oskar Fröhlich seinem Gegner, einem 22jährigen Maurer, einen Dolchstich in die Brust und einem Zimmerer, der den Streit schlichten wollte, einen Stich zwischen die Rippen beibrachte. Der letztere mußte in bedenklichem Zustande in das Kranken haus übergeführt werden. Der Maurer konnte nach An legung eines Verbandes seine Wohnung aussuchen. Der Täter, der den hinzugerufenen Polizeibeamten mit einem Beil bedrohte, wurde festgenommen. Auerbach i. Vogtl. (Feuer im Rittergut Sorga.) In der am Osttor des Rittergutes Sorga ge legenen 30 Meter langen Scheune brach Feuer ans, das sich mit rasender Schnelligkeit über das ganze Gebäude ausbreitete. In der Scheune befanden sich ca. 3000 Zent ner Stroh und 18 000 Zentner Kartoffeln, außerdem eine Anzahl landwirtschaftlicher Maschinen, was alles ein Raub der Flammen wurde. Auch wurde das an die Scheune angebaute Spritzenhaus von dem Feuer er griffen und vernichtet. Als Brandursache vermutet man vorsätzliche Brandstiftnng. Freiberg. (Vorübergehen d e B etriebsein- stellung.) Die Firma E. Grumbach u. Sohn, A.-G., sieht sich infolge der katastrophalen Lage der sächsischen Landwirtschaft gezwungen, einen Teil ihrer Fabrikation, die sich auf die Fabrikation landwirtschaftlicher Maschinen erstreckt, vorübergehend cmzustellcn. Teplitz^Tchoua«. (Das Geschäft muß es tragen!) Eine h°^e Mrllwn Kronen Kaffeehausjahrespacht zu zahlen, bedeutet für unsere BeryaUmsse schon etwas. Es handelt sich, das sei vorge nommen, nicht um eine Angelegenheit in einer Großstadt, weder Prag, Berlin noch Wien, sondern in Teplitz Schönau, wo das Thcaterkoffee zu sa^miahnlchcn PachgHMng von 470 000 Kronen, dem bisherigen Pachter Joses Zizka wieder vergeben worden ist. Die G-schichte dieser Lergedung ist nicht nur des hohen Betrages wcgen, sondern auch der näheren damit verbundenen Umstände wegen interessant. Zizka hatte gegen etne harte Konkurrenz anzukämpfcn. Nicht wenige-als 18 Bewerber waren nach dem Bekanntwerden der Ausschreibung aufgetreten, darunter Interessenten aus Karlsbad und Prag. 16 Teplitzer Gastwirte schlossen sich zu einer Kommanditgesellschaft zusammen und wollten das Kaffee haus übernehmen. Unter diesen Umständen sah sich Zizka genötigt, um den Konkurrenten die Stirn zu bieten, sein ursprüngliches Angebot