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N-. 226. niedrigen Bruttoeinkommen durch ihre Kinder steuerfrei. Bei l den Angestellten steht die Sache so, daß von den rund 3'/, Millionen Angestellten '/, der Mitglieder der Angestellten versicherung Beiträge von unter 200 RM im Monat zahlen, und 85 v. H. der für Lohn oder Gehalt arbeitenden deut schen Bevölkerung verdient weniger als 300 RM im Monat. Wenn auch nicht verkannt werden soll, daß es bei vielen in Wirklichkeit etwas besser steht, als diese Ziffern es dartun, weil eben Volksvermögen vorhanden ist und mancher noch Zusatzeinkommen aus Besitz erhält, so wird doch dadurch der große Notstand in den Arbeitnehmerschichten kaum gemildert. — (Aufbrauchsfrist für Frachtbriefvor drucke.) Die am 30. September 1929 ablaufende Frist für die Verwendung der noch vorhandenen deutschen Fracht briefe im Ausmaß von 420x297 mm mit altem Aufdruck wird nach der Verordnung des Reichsverkehrsministers zur Eisenbahn-Verkehrsordnung vom 9. September 1929 bis 31. März 1930 verlängert. Mit einer weiteren Verlänge rung der Auibrauchsfrist kann nicht gerechnet werden. — (Büroreinigung im Ministerium des Innern.) Die Diensträume des Ministerium des Innern werden fortlaufend und in einzelnen Abteilungen in der Zeit vom 2.—12. Oktober 1929 gereinigt. Während dieser Zeit findet in den jeweils zu reinigenden Räumen nur be schränkter Dienst statt. Rücksprachen im Ministerium des Innern können während dieser Zeit nur nach vorheriger tele fonischer Vereinbarung erledigt werden. — (Mütterberatung) findet statt am Mittwoch, den 2. Oktober, nachmittags 2 Uhr im Rathause zuOhorn Arzt wird anwesend sein. Kameuz. (Wochenmarkt.) Aus dem gestrigen Wochenmarkt kosteten u. a. Blumenkohl 15—50, Spinat 25, Bohnen 25—30, Möhren 15, Zwiebeln 15—20, Weißkraut 10, Rotkraut l2—15, Tomaten 20, Aepfel 20—35, Birnen 15—35, Pflaumen 15—20, Pfirsiche 50—80, Wein 40— 60, Kartoffeln 5 und 6 Pfg. das Pfund, gelbe Senfgurken 15—18 Pfund 1 Mk., Einlegegurken 1 — 2 Mk. das Schock, Kohlrabi 5—15, Wirsing 25—35, Staudensalat 5—10 Pfg. das Stück, Radieschen 10, Weiße Rettiche 15 Pfg. das Bündel. Löbau, 25. Sept. (Kein Sirenengeheul mehr zur Nachtzeit.) Die von der Stadt bei Siemens L Halske in Berlin bestellte Alarmanlage für unsere Freiwillige Feuer wehr ist nunmehr fertiggestellt und dem Betrieb übergeben worden. 27 Mann der Feuerwehr, die rund 100 Wehr leute, darunter 10 Mann der Landmotorspritze, sind durch Freileitungen an die Zentrale angeschlossen, sodaß bei einem Nachtfeuer nicht mehr die gesamte Bevölkerung durch das Heulen der Feuersirene um die Nachtruhe gebracht wird. Die Sirene ertönt nachts nur noch bei Großseuer, um die gesamte Feuerwehr herbeizurufen. Dresden. (Ein Staats-Kommissar für Meißen.) Ministerialrat Tr. Zieger vom Justizministerium ist im Einverständnis mit den städtischen Behörden von Meißen beauftragt worden, die juristische Seite der von der Stadt Meißen abgeschlossenen Verträge nachzuprüfen. Eine Staatsaufsicht ist mit dieser Nachprüfung nicht verbunden. Dresden. (Eine Felsenhöhle im Hains- berger Busch.) Nach einer Blättermeldung aus Hains- berg fanden Pilzsucher im Schulbusch eine Felsenhöhle, die nur durch eine Steinholzplatte verdeckt war und als Unter schlupf diente. Die Polizisten, die auf dem Bauche kriechend mit Licht in die Höhle eindrangen, fanden Werkzeuge und andere Sachen vor. Nach Mitteilung der Polizeibehörde liegt Anlaß zur Beunruhigung nicht vor, da man annimmt, daß die Höhle von Kindern als Unterschlupf benutzt und die vorgefundenen Sachen von ihnen dorthin geschleppt wurden Dresden. (Warnung vor Betrügern.) Der Alte Tierschutzverein warnt die Öffentlichkeit vor Ver käufern, die sogenannte „Wetterpropheten", gedruckte Bilder, die sich durch die Witterungslage Verschiedenfach färben sollen, für 1,20 Mark anbieten und angeben, der Krlös falle dem Dresdener Tierschutzverein zu. Einen Dresdener Tierschutzverein gibt es nicht. Er warnt ferner cuch vor sogenannten Haussammlungen, die unter seinem Kamen vorgenommen werden und einen glatten Betrug oarstellen, da der Verein keinerlei Haussammlungen in die Wege geleitet hat. Dresden. (Sachsenbesuch durch denReichs- t a g.) Reichsarbeitsminister Wissell hat die Mit glieder des Reichstages zu einer Besichtigungsreise nach Sachsen eingeladen, damit sich der Reichstag von der sozialpolitischen Bedeutung der wertschaffenden Arbeits losenfürsorge überzeugen kann. — (Dresdner Funk-Ausstellung 1929) Die Dresdner Funk-Ausstellung findet auch dieses Jabr wie alle Jahre in der Zeit vom 19. bis 27 Oktober 1929 im städtischen Ausstellungspalast Dresden statt. Es werden gegenwärtig Verhandlungen mit den verschiedenen Erfindern und Gesellschaften gepflogen, um als Neuheit auf dieser Aus stellung das Fernsehen und das Fernkino zu zeigen. Weitzesberg. (Schadenfeuer.) Mittwoch nacht wurde die große Scheune des Dominiums Maltitz nebst rie sigen Vorräten an Heu und Stroh sowie eine Menge wert voller Ackergeräte durch ein großes Schadenfeuer nahezu völlig eingeäschert. Den vereinigten Bemühungen der Feuer wehren, unter denen auch die Motorspritze von Löbau er schienen war, gelang es schließlich, wenigstens die eine Hälfte der Scheune, die trotz der Brandmauer verloren gewesen wäre, vor gänzlicher Vernichtung zu bewahren. Als der Dachstuhl krachend zusammenbrach, sprühte das brennende Stroh in riesigen Feuergarbcn in die Nacht hinaus. Als Ursache des gewaltigen Feuers wird Brandstiftung angenommen. Zwickau. (Der dritte Lohngeldräuber noch nicht ermrttelt.) Der in Essen verhaftete Richrath kommt, wie die angestellten Nachforschungen er geben haben, als dritter Räuber nicht in Frage. Di« weiteren Spuren führen in erster Linie auf den bereits erwähnten Laufenberg hin. Pulsnitzer Tageblatt. — Freitag, den 27. September 1929. Seite 2. weil nämlich keine Einfuhr stattfinde.' —' Noch interessanter sei es bei den Schweinepreisen. Gegenwärtig hätten wir 16)4 Millionen Schweine gegen 22^ Millionen im Jahre 1927. Infolge des geringen Bestandes an Schweinen seien die Preise gestiegen; dadurch würden also wieder mehr Schweine produziert, und die Preise würden wieder fallen. Wenn wir aber besonders schlechte Preise hätten, so würde eine Einfuhr von Schweinen überhaupt nicht mehr lohnen. Hier versage also der Zoll. Nach diesen negativen Betrachtungen folgen die Vorschläge des Reichsernährungsministers: Die Landwirtschaft könne nur genesen durch technische Verbesserung, das gelte vor allen Dingen für die Molkerei-Wirtschaft, die schon heute einen Wert von 3 Milliarden auf den Markt bringe. In der Geflü gel- und Eierproduktion könnte gut eine halbe Milliarde mehr produziert werden. Hand in Hand mit der Produktionssteigerung müßte eine richtige Verwer- tungs- und Absatzorganisation aufgebaut werden. Es werde auch gelingen, die Landwirtschaft an Steuern und an Zinsen zu entlasten. Schon durch den Fortfall der Rentenbankzinsen im Frühjahr würde ein Zehntel der Zinslasten heruntergehen. Durch Senkung der Realsteuern und Beseitigung der Renten bankzinsen müßten mindestens 200 Millionen Entlastung herauszuholen sein. Oesterreichs neues Kabinett. Wien. Der bisherige Wiener Polizeipräsident, Schober, hat sich definitiv bereit erklärt, die Kabinettsbildung zu über nehmen. Das neue Kabinett wird zur Hälfte aus Parla- nentariern und zur anderen Hälfte aus Beamten bestehen. Die Ministerliste sieht folgendermaßen aus: Vizekanzler und Heeresminister Vaugoin (christlichsozial), Innenminister Schumy (Landbund), Justizministerium Slama (groß- »eutsch), Landwirtschaft Födermayr (christlichsozial), llnterricht Sektionschef Löben st ein, Finanzministerium Sektionschef Juch, Handel und Verkehr Sektionschef Mört, Soziale Verwaltung Universitätsprofessor vr. Eisels- »e r g. Dieses Kabinett entspricht keineswegs den Erwartungen and Wünschen der in der Heimatwehr zusammengeschlossenen Kreise. Es ist nicht ausgeschlossen, daß an Stelle des Sek tionschefs Mört der steierische Landeshauptmann vr. Rin- relen mit dem Handelsministerium betraut wird. vr. Rin- telen würde in diesem Falle ausdrücklich als Vertrauens mann der Heimwehren in das neue Kabinett entsandt werden. Die österreichische Presie über Schober. Men. Noch nie ist in Oesterreich ein neuer Bundes kanzler mit solcher Einmütigkeit von allen Seiten warm und freundlick bearükt worden, wie jetzt Bundes- kanzler Schöber. 'Die gesamte Presse bezeichnet Schober als den Mann des Vertrauens aller, als den Mann der Ordnung und der Tat, der gerade zur rechten Zeit , an die reckte Stelle berufen wurde. So schreibt das „Nem l Freiberg. (Die Freiberger Demonstration Vor Gericht.) Am Mittwoch abend begannen die Plädoyers der Vertreter der Anklage. Staatsanwalt Dr. Wohlleben hielt die allgemeinen Voraussetzungen für Hausfriedensbruch, schweren Hausfriedensbruch, für leichten und schweren Aufruhr in allen Fällen für erfüllt. Der angeklagte Möller habe sich der Rädelsführer schaft und des Vergehens gegen das Republikschutzgesetz schuldig gemacht. Er beantragte gegen Möller ein Jahr Gefängnis. Der Verteidiger Möllers meinte, daß das, was man dem Angeklagten hier zum Vorwurf mache, in den Augen des Volkes niemals als Aufruhr ange sehen werde. Er beantragte die Freisprechung Möllers. Hainichen. (VerloreneBierfässeralsVer- kehrshindernisse.) Am Dienstag abend verlor in Cunnersdorf ein Bierkutscher mehrere Bierfässer und Bier kästen vom Wagen, ohne es zu merken. Auf die auf der Straße liegenden Fässer und Kästen fuhr in der Dunkel heit ein mit zwei Personen besetztes Motorrad. Fahrer und Beifahrer stürzten und erlitten Verletzungen. Reichsgerichtsurteil gegen einen früheren Kremdenlegionär. Der vierte Strafsenat des Reichsgerichts verurteilte den in Brandstett bei Meißen geborenen Arbeiter Kart- Heuser wegen Verbrechens nach K 88, Absatz 3 des Straf gesetzbuches unter Zubilligung mildernder Umstände zu vier Monaten Gefängnis, die durch die Untersuchungshaft als verbüßt angesehen werden. Karthcufer war früher Fremdenlegionär und trat 1915, also während des Krieges, wieder neu in die Fremdenlegion ein. Das Gericht konnte sich nicht davon überzeugen, daß dieser Wiederein tritt unter einem unwiderstehlichen Zwange oder unter dem Druck eines Notstandes geschehen sei. Kartheuser habe die Festsetzung in einem Internierungslager mit allerdings erheblichen Unannehmlichkeiten oder höchstens die Verbannung auf Grund eines Kriegsgerichtsurteils gedroht. Das seien aber nicht Notstände, die das Gericht verlange, um einen Täter straffrei zu sehen. Die mil dernden Umstände sind zugebilligt worden, weil Kart- Heuser sich als deutscher Soldat im Frieden sehr gut geführt hatte und weil ihn lediglich unangenehme Fami lienverhältnisse zur Auswanderung und dann zum Ein tritt in die Fremdenlegion gedrängt hatten. Oer Arbeitsmartt in Sachsen. Die Bewegung der Zahl der Hauptunterstützunqsemp- fanger in der Arbeitslosenversicherung zeigt vom 12. b« 15. September 1929 nur eine unerhebliche Steigerung, und zwar bei den männlichen Personen von 66 895 auf 67 788 und ber den Frauen von 41001 aus 41 023. Im ganzen beträgt di« Zunahme nur 0,9 Prozent gegenüber 1,8 Prozent in der vor hergehenden Berichtswoche. In der Krisenunterstützung ist eine Steigerung von 19188 aus 19 728 eingetreten. Trotz dm geringen Erhöhung war die Fluktuation auf dem Arbetts- markt nach wie vor sehr lebhaft. In verschiedenen Berufs gruppen stehen sich Einstellungen und Entlassungen gegenüber, und zwar vorwiegend in solchen, die von bestimmten saison- mäßigen Auftriebserscheinungen beeinflußt sind, während die Industriezweige, die von der Konjunktur abhängen, wie vor allem die Metallindustrie und verschiedene Zweiae des Svinu- Wiener Journal": „Schober ist der Volkskanzler, wie Lueger seinerzeit der Volksbürgermeister von Wien war. Ihn trägt »ine einmütige Volksbewegung an die Spitze des Staates. Eins ist heute schon mit Sicherheit zu sagen, daß Bundes kanzler Schober befähigt ist, mit der gleichen festen Hand, mit der er die Wiener Polizei durch viele Jahre in mustergültiger Form geführt hat, auch das Staatsschiff aus dem Wirbel herauszusteuern, der es fast zu verschlingen drohte." Die „Neue Freie Presse" begrüßt Bundeskanzler Schober mit der Worten des Feld Marschalls Radetzky „In Deinem Lager ts! Oesterreich". Me „Arbeiterzeitung" äußert nicht ein einziges Wort der Kritik an Schober, obwohl es gerade die Arbeiterzeitung war, die noch vor wenigen Wochen eine Hetzkampagne gegen Len damaligen Wiener Polizeipräsidenten Schober durch führt«. Kriegszustand über Kanion verhängt. London. Der von Nanking abgefallene General Tschangfaikwai rückt in Eilmärschen gegen Kanton vor. Die Provinzialregierung von Kanton trifft in fieber. Hafter Eile ihre Gegenmaßnahmen. Sie hat die Zentral, regierung nochmals um schleunigste Entsendung von Hilfs- truppen gebeten. Ueber Kanton wurde der Kriegszustand verhängt. Die Bevölkerung von Kanton ist wegen des be vorstehenden Krieges stark beunruhigt. Rykow über den russisch-chinesischen Kon flikt und die Verhandlungen mit England Kowno, 27. September. Wie aus Moskau gemeldet wird, veröffentlicht die Sowjetregierung den Wortlaut der Rede Rylows auf der letzten Tagung der Moskauer Sowjets. Rykow erklärte, daß er von verschiedenen Gruppen befragt worden sei, weshalb die Sowjetregierung nicht militärisch gegen China vorgehe. Wenn wir, so sagte Rykow, gegen China militärisch vorgegangen wären, wäre dieser Konflikt schon längst beigelegt und Rußland hatte sich sein Recht auf die chinesische Ostbahn schon längst geholt. Die Sowjetre gierung verfolge keine imperialistischen Ziele im fernen Osten und sehe deshalb von der Durchsetzung ihrer Forderungen mit Waffengewalt ab. Die Sowjetregierung werde weiter eine friedliche Politik gegenüber China befolgen. Zu den gegenwärtigen russisch - englischen Verhandlungen Stellung nehmend, betonte Rykow, man wisse vorläufig nicht, ob die neuen Verhandlungen Dowgalewskis ein Ergebnis zeitigen würden. Die Politik der Arbeiterregierung gegen Rußland sei recht unklar. Auf der einen Seite wünsche sie die Ver handlungen mit Rußland aufzunehmen, fürchte aber auf der anderen Seite, daß die Stellung der Arbeiterregierung durch diesen Schritt geschwächt werden könne. Diese Politik werde der Arbeiterpartei nichts einbringen. Uoffgcwcrbcs nnv die Papierindustrie, weiterhin'einen starken Beschäftigungsrückgang erleiden. Im Bekleidungsgewerbe sind es Kürschnergewerbe und Wäsche-Industrie, die eine saisonmäßige Belebung aufweisen and Einstellungen vornehmen konnten. In der Textilindustrie oerzeichnen die Stickereibeiriebe im Vogtlande eine deutliche Besserung, die allerdings nur von kurzfristigen Ausgaben aus- zeht und deren Dauer man nicht übersehen kann. Im Nah- cungs- und Genußmittelgewerbe sind die Süßwaren- und Eonservenindustrie ausnahmefähig geblieben. Die Landwirtschaft bringt Anforderungen von Aushilfs kräften für die Kartoffelernte und von gelernten Arbeits kräften für die Herbstbestellungsarbeiten. In den meisten Be zirken steigt jedoch die Zahl der Arbeitslosen. Der Beschäfti gungsgrad der Industrie der Steine und Erden ist weiter surückgegangen. Aus Steinbrüchen und Ziegeleien erfolgen größere Entlassungen. Das Baugewerbe war in den Groß- itädten noch aufnahmefähig für Maurer, Bauhilfsarbeiter, Ofen- und Steinsetzer, ohne daß die allgemein ungünstige Lage dadurch eine Änderung erfuhr. Ministerialdirektor Zust tritt in den Ruhestand. Der Leiter der zweiten Abteilung des Finanz ministeriums, Ministerialdirektor Dr.-Jng. Just, tritt am 10. d. Mts. nach Mähriger Dienstzeit in den Ruhestand. 1865 in Dresden geboren, studierte Ernst Wilhelm Just 1885—1889 in Leipzig die Rechte, wurde am 1. August 1889 Referendar und Anfang Dezember 1893 Assessor. Nach kurzer Tätigkeit am Amtsgericht Limbach und am Landgericht Freiberg wurde er am 1. Juli 1898 juristischer Rat beim Bergamt Freiberg und Professor für Bergrecht und allgemeine Rechtskunde an der dortigen Berg akademie. Am 1. April 1900 wurde Just als Ftnanzrat ins Finanzministerium berufen, dem er also nahezu Z0 Jahre angehört hat. Am 1. April 1904 erhielt er die Stelle eines Vortragendes Rates und übernahm zunächst das Referat für direkte Steuern. Am 1. Juli 1917 wurde er Ministerialdirektor und als solcher Letter der zweite« Abteilung des Finanzministeriums. Bei Gründung der Aktiengesellschaft „Sächsische Werke" wurde er deren Aist sichtsratsvorsitzender und wird diesen Posten auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst weiterver sehen. In der Leitung der zweiten Abteilung des Finanz ministeriums folgt ihm Dr.-Jng- Sorger. Ministerial direktor Just, der von der Bergakademie Freiberg 1921 zum Dr.-Jng. e. h. ernannt worden ist, gehört der Berg akademie und auch der Forstlichen Hochschule Tharandt als Ehrensenator an. Berufung der sächsischen Metattindustrietten. Bekanntlich hatte in der Klagesache der sächsischen MetalliudustrieÜen gegen die Gewerkschaft der Metall arbeiter wegen Anerkennung einer Schadenersatzforderung für Streikschäden das Arbeitsgericht Dresden auf Ab weisung der Mage erkannt. Es handelt sich um eine Forderung von ungefähr zwei Millionen Mark, wovon 10000 Mark eingeklagt worden waren. Wie verlautet, hat nunmehr der Verband der Metallindustriellen Berufung gegen das Urteil der ersten Instanz beim Landesarbeits gericht eingelegt. Lustfahritmie Mockau—Berlin. kfl Sachsen und die Reichsbahn. Die Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei teilt mtt: