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Nr. 203 Pulsnitzer Tageblatt. — Sonnabend, den 31 August 1929. Seite 7. die Klag« von Oberiöhnitz zurückgcwicsev, weil sie sich für unzuständig hielt. Im Gegensätze hierzu Hal das Oberverwaltungsgericht aus die Berufung der KlSg<rin das angefochtene Urteil ausgehoben, sich für zu ständig erklärt und festgestellt, daß Ler Verband nach seinen Satzung n nicht befugt ist, Mittel seines Reservefonds zu Wodnungsbauten zu ver wenden und daß er solche Darlehen, die nicht rm Laufe des nächsten Jahres getilgt werden, nur nach erfolgter, den Satzangsbestimmungen gemäß beurkundeter Austimmurg der Verbandsgemcinden auwkhmen darf. Au- der ausführlichen Urteilsbegründung geht brrvor, daß der erkennende Senat sich im großen und ganzen die Gründe der Klägerin zu eigen gemacht hat. Standesamts - Nachrichten Pulsnitz. Geboren: Arthur Horst Ziegenbalg, Sohn des Fabrikarbei te» Gustav Willy Arthur Ziegenbalg und design Ehefrau Frieda Elsa geb. Liebsck, Pulsnitz. — Käte Renate Jung michel. Tocvter des Kaufmannes Ernst Johannes Jungmichel und dessen Ehefrau Käthe Marg trete geb. Höntsch, Pulsnitz. Aufgeboten: Der «teinartmter Arthur Paul Kleinstück wohnhaft in Obcrstelna, mit der Fabrikacbe terln Hilda Gertrud Kühne, wohnhaft in Nied rfteina. — Der Hand- lungsgehilse Iohannes Erich Hentschel, wohhastn in Pals nitz W. S > mit der Haustochter Ruth Erika Liebach, wohn haft in Pulsnitz Geheiratet: — - Gestorben: Der Wirtjchastsbefitzer Boitlieb Hermann Barten, 71 Jahre, 10 Monate und 7 Tage alt, Pulsnitz M. S. - Auguste Wilhelmine Schkommodau ged. Rietschel, 68 Jahre, 3 Monate und 24 Tage alt, Pulsnitz — Frieda Elsa Haase geb. Gretschel, 27 Jahre, 8 Monate und 20 Tage alt. Ober lichlenau. Der Maurer und Rentenempfänger Robert Bernhard von Wolffersdorsf, 6g Jahre, 9 Monate und 10 Tage alt, Lichtenberg. Ohorn Monat August 1S2g. Geboren: Margaret« Inge, Tochter der unverehelichten Fa brikarbeiterin Margarete Mela Wahner. - Walter Siegfried, Sohn des Wirtschastsbesitzers Max Pnul Kaiser und seiner Ehefrau Bertha Helene geb. Kenner. Geheiratet: Hermann Bernhard Schiffel, Fabrikarbelt r in Großröhrsdorf mit Helene Paula Freudenberg, Näherin. Hermann Willy Hause, Weber in Großröhrsdorf mit Clara Helene Rammer, Fabrikarbeiterin. Gestorben: Friedrich August Schäfer, Bandweber, 83 Jahre 6 Monate und 15 Tage alt. — Johann Roßner, Werk- meister, 67 Jahre, 2 Monate und 24 Tage alt KilA Wasser - Temperaturen am 30 Aug. 22 — 24 — 24 Grad Celsius Börse und Handel Amtliche sächsische Aonerungen vom 30. August. Dresden. An der Börse herrschte eine ausgesprochen fest« Tendenz. Die Kurse bewegten sich fast ausschließlich nach oben. Das Geschäft war recht lebhaft. So gewannen Polyphon 12, Geraer Strickgarn 9, Schubert u. Salzer 7,50, Reichsbank 7, Paaschcn unter Berücksichtigung des 10prozentigen Dividen- dcnabschlages 4, Deutsche Bank und Kunert-Turbo 3,50, Ber liner Kindl 5, Gebeler 3,25, Commerz- und Privatbank, Dr.- Kurz-Aktien, Peniger und Bergmann je 3, Schönherr 2,75, Verein. Bautzener 2,25, Diskonto-Kommandit, Dresdener Bank, Union Diehl, Radeberger Exportbier, Jndustriewerke Plauen, Plauener Spitzen. Varadiesbelten ie 2 Prozent. Daaeaen notierten Dresdener Albnminaktien'gegenüber ihrer letzten. Notierung vom 27. August 10 Prozent niedriger und Verein. Photogonußscheine gaben 3,50 Prozent nach. Die übrigen Kursveränderungen lagen unter 2 Prozent. Renten blieben unverändert. Nur Reichsanleiheablösungsschuld, Neubesitz, lagen 0,35 höher. Leipzig. Die Tendenz der Leipziger Börse war fest, da» Geschäft belebte sich. Kurssteigerungen überwogen. Nu- Rauchwaren Walter verloren 2.25 Prozent. Dagegen gewannen Polyphon 15, Schubert u. Salzer, Deutsche Bank je 3, Dis konto und Mittweidaer Baumwolle je 2,50, Dresdener Bant und Bibliographisches Institut je 2 Prozent. Freiverkehr ohne Veränderung. Chemnitz. Hier war eine festere Stimmung bei größerer Nachfrage und Materialmangel festzustellen. Die Kurse gingen bis zu 11 Prozent in die Höhe. Diesen Höchstgewinn erzielten Schubert u. Salzer. Maschinenwerte steigerten ihre Kurse bis zu 2,50, Banken bis zu 4 Prozent, die sonstigen Industrie- werte bis zu 2 h zent. Köbke lagen 4, Dittersdorfer Filz 3 Prozent Höher. Dresdener Produktenbörse. Börsenzeil: Montag und Freilag nachmittag 2—4.30 Uhr. M.8. 26.8. 231—236 250—255 45,5—47,0 45,0—46,5 39,0—40,5 39,5—41,0 16,5—17,5 16,5—17,5 216—218 35,5-36,5 34H-35H Rogn mehl 13,4-13,1 13,2—13,4 M,0—31,0 Mch—A,5 28.5—29,5 29,0—30,0 18,8—19 2 18,8—19,2 Roggen- ! nachmebl 47.0—18.OU.7 0—18.0 l4>3—15,314,5—15,5 208—210 23,0—21,0 185—190 180—1d5 223 - 235 180—185 350 -355 Type 60 N Roggen. mehl I Type 70 >en- 4 0 I 194—199 180-185 230—245 190—195 345—3M Weiz.-Kl. Nogg.-Kl. Kaiseraus zug nehl Bäcker mundmehl Weizen- nachmehl Znland- weizenm. Type 70 H Weizen 77 Kilo Roggen 73 Kilo Wintergcrf Sommergp Haier, inl. Raps. rr. Mais Laplata Cingu. Rotklee Trocken schnitzel Zncker- schnitzel Kartoffel- flocken Futtermehl 26. 8. 12,0—12,4 12,4—13,4 M.8. 11,0—12,4 12,2—13,2 Berliner Börse vorn Freitag. Die Börse hate einen ihrer großen Tage. Das Geschäft war außerordentlich lebhaft, und zwar gleichmäßig auf sämtlichen Märkten. Effektenmarkt. Heimische Renten lagen eine Kleinigkeit fester. Bank- werte hatte im allgemeinen unter dem Durchschnitt liegendes Geschäft. Montanaktien konnten weiter erhebliche Kurs steigerungen erzielen. Kaliaktien zogen bis etwa 5 Prozent an. Der Farbenmarkt war sehr lebhaft. Elektro akt len: Zm Vordergründe standen weiter Siemenswerft. Magdeburger Notierungen für Weistzucker (einschl. Sack und Verbrauchssteuer für 50 Kilogramm brutto für netto ab Fabrik, Verladestelle Magdeburg und Umgebung bei Mengen von mindestens 200 Zentner. Gemahl. Melis bei promp ter Lieferung innerhalb 10 Tagen 27, bei Lieferung September 27,07HO, Oktober-Dezember 26,37^0. Tendenz: Stetig. — Roh zucker —. Tendenz: Ruhig. (Ohne Gewähr.) Metallpreise in Berlin (für 100 Kilogramm in RM-): Elektrolytkupfer wirebars 171, Orig.-Hüttenaluminium 98 bis 99 Prozent, in Mocken 190, do. in Walz- oder Drahtbarren, 99 Prozent 494, Reinnickel, 98—99 Prozent 350, Antimon-Regu lus 65—69, Feinsilber für I Kilogramm 72—73H0. naaN ^Kenntnis rllsammsngeMalNa Oe. OrsNo'» Sletl»«»- vvaltd«,»«»""» »«s onsreslabtss ft^ittsi gsgsn Xop»»L«>ur>k>«r> l-I»ar«u»k»U. k-esjs 4.20 V-l-Use 8SL4. 6.80 V.l-itse 12.— Klugs krsusn kaufen 8pü!appar»te, Llvsos Oascbea,Vork»M> lacken, l-elö- biocken aack alle b^lltenisobea kraneaartUrsck und cchaben dis kret Auskunft und Rat. krru Kenriirer vessetsn, Lin 37 Loks vippoickiavalckner?latr Nähe Hauvwhs. (ft. ft. ReUbad»str ) WlWmMWW ziomsn V0N «Oorl siofsisPkA 2 rttn Halle t8sQlv) „Was soll nun werden, um Gottes willen? Christ ist einem ekelhaften Halsabschneider in die Hände gefallen, der ihn erbarmungslos vernichten wird. Klaus ist der einzige, der helfen kann." Helga wurde aufmerksam. "Mama, wie hoch beläuft sich die Summe, die Christ braucht? Du allein scheinst ihm nicht helfen zu können." Wie ein einziger Angstfchrei brach es aus Frau Holsten: „Zwemnddreibigtausend Mark. Ich — habe nichts mehr, er hat schon alles. Mein armer Junge, was soll ich nur tun?" Helgas blaue Augen blickten halb mitleidig, halb em pört auf diese verblendete Mutterliebe. Plötzlich saßte <>rau Holsten die Hände der Tochter. „Helga, bitte Klaus, daß er hilft. Helga, ich habe solche Angst. Christ schrieb, er sei verloren. Wenn er sich... Helga, ich darf nicht daran denken, cs wäre auch mein Tod.' Helga schloß die Augen. »Nun, Helga?" »Christ hat so viele Freunde, warum helfen sie ihm nicht?" Frau Holsten lachte schrill. . „Freunde! Helga, sei nichr naiv, ^eme freunde können ihm nicht helfen.' Helga lächelte verächtlich. Dann sagte sie: „Du hast recht, Mama, seine Freunde können ihm nicht helfen; die können ihm nur helfen, das Geld zu ver geuden.' Frau Holsten hielt sich die Ohren zu. „Hör' aus, du redest wie Klaus. So aber kommen wir nicht weiter. Helga, sprich mit Klaus. Er irrt sich ja, wenn er denkt, daß mir das Benehmen von Christ gefällt. Nur diesmal soll er noch einmal helfen!' Das war aufrichtige Angst um den leichtsinnigen Sohn; Helga sah und fühlte es. Sie faßte die Hand der noch immer schönen, dunkelhaarigen Frau. „Was in meiner Macht liegt, soll geschehen, um Christ zu helfen, Mama. Freilich das letzte Wort hat Klaus. H * * „Daß du nun auch noch für ihn emtrittst, Helga, ist mir, offen gesagt, unbegreiflich. Dein klares llrteil über ihn gefiel mir. Warum du nun auf einmal umkehrst, ist mir ein Rätsel. Wem ist mit meiner Nachgiebigkeit ge holfen? Ihm sicherlich am allerwenigsten. Wie also hattest du vir das nun gedacht, Helga?' fragte Klaus Holsten seine Schwester. Helga sah ihn eine Weile schweigend an. Dann sagte sie langsam, jedes Wort abwägend: „Christ kann in seiner Angst etwas tun, was nie wieder gutgemacht werden könnte. Ich habe bei dieser Vorstellung an Vater gedacht und daran, daß er seinen wilden, fröh lichen Christ sehr liebte. Um Vaters willen, Klaus, mußt du ihm Helsen." Helga sah der wuchtigen Figur des Bruders nach. Klaus ging im Zimmer auf und ab, aus seinem Gesicht lag ein nachdenklicher Zug. Plötzlich wandte er sich mit einem Ruck nach ihr um. „Bekenne ruhig Farbe, Helga, Mama hat dich geschickt." Berliner Produktenbörse: Roggen fester. Nach amerikanischer Festigkeit folgte Liverpool anfangs ent täuschend ruhig, um späterhin eher fester veranlagt zu sein. Ent sprechend war hier die Tendenz zunächst nicht voll behauptet gegen gestern nachmittag und heute früh, um sich im Verlaufe nicht unbeachtlich zu befestigen. Roggen wird weiter von verschiedenen Seiten gefragt und höher bewertet. Stützunqskäufe fehlten nicht. Das Roggenmehlgeschäft ist belebter. Amtliche Notierung der Mtuagsbörft ab Stativ» Mehl und Kleie brutto einfchl. Sack frei Berl,» IM »Z 30. 8 2» 29. ü. 29 100 ie» 30 8 2! 29 8 29 Meiz. Mehl 70 ft, wärt. 223.0-2266 222.0-225.0 Weizen 28.5-34.2 28 5 34.L Sept- 240.5-242 0 238.0-240.5 Roggen 25.0-27.9 24.6 27.S Okt. 250.0-250.5 246.2-248 5 Weizenkleie 11.5-12.0 11.5-12.0 Dez. 259.0-2595 254.0-256.5 Roggenkleie 11.0-11.2 — Nogg. Weizenkleie- mrk. 187.0-191.0 183.0-187.0 melaff« «MM» — Sept. 199.2-201.0 196 5-1995 Raps (1000 kp) 340.0 340.00 Okt. 206.5-208.0 203.0-205.0 Leinsaat (do.) — — Dez. Gerste Drau Wim. Futt. 215.0-216.0 213.0-213.5 Erbsen, Viktoria 40.0-48.0 40.0-48.0 Kl. Speiseerbsen 28.0-34.0 28.0-34.0 210.0-227.0 ,67.0-1860 210.0-227.0 167.0-186.0 Futtererbsen Peluschken Ackerbohnen Wicken 21.0-23.0 28.0-32.0 21.0-23.0 28.0-32.0 Hafer Lupinen, blau — —— 165.0-171.0 . gelb —— —— märk. 165.0-171.0 Sera della, neue Sepi. 175.0-176.0 176.5-177.0 Ätapsluchen 18.3-19.0 18.3-19.0, Okt. 182.0 184.0 Leinkuchen 24.0-24.3 24.0-24.3. Dez. 188.5 189.5-190.6 Trockenschnitzel 11.5-11.6 l 1.5-11.S, Mats Loya-Extrakt. Berlin 211.0-212.0 212.0-213.6 Schrot 19.6-20.1 19.6-20.1 Plata — — Kartoffelflocken 17.7-180 17.7-18.0 Amtlicher Berliner «chlachtviehmarkt. Auftrieb: 2199 Rinder, darunter 703 Ochsen, 506 Dullen, 990 Kühe und Färseu„ 4500 Kälber, 6536 Schafe, 8681 Schweine, zum Schlachthof direkt 429, seit letztem Dich markt 1384. Auslandsschweine 948. Ver lauf: bei Rindern, Kälbern, Schafen und Schweinen ruhig. Preis: Ochsen a1) 51—61, a2) —, bl) 53—55, b2) —, c) 49 bis 51, d) 43—47; Bullen a) 56—59, b) 52—55, c) 48—51, d) 43—47; Kühe a) 46-49, b) 34—42, c) 28—33, d) 24—27; Färsen a) 54—56, b) 50-52, c) 40—47; Fresser 38-47; Kälber .i) — b) 78—85, c) 68—80, d) 55—62; Schafe a1) 68—72, a2) 70 bis 74, b1) 63—69, b2) 54—58, c) 54—60, d) 40-50; Schweins a) 85—86, b) 85—87, c) 86—87, d) 84—85, e) 81—83; Sauen 78—79. (Ohne Gewähr.) Die Viehmärkte -er Woche. (Mitgeteilt vom Deutschen Landwirtschaftsrat Devlin.) Rinder Kälber Schafe Schweine Augsburg .... 25—60 55—78 — 68-90 Berlin 24—62 55—84 42-74 82-91 Bremen .... 28—56 50—84 52—63 — Breslau . . . . 20—56 58—80 52-68 81—92 Dortmund . . . 25—62 50—87 — 75—90 Danzig . . . 18—51 40—84 27—49 67—81 Dresden . . . . 26—62 70—89 55—73 77—90 Chemnitz . . . . 25—61 68—85 50—64 75—89 Düsseldorf . . . 20—62 50-86 —- 70-89 Elberfeld . . . . 22—61 50—82 — 75—88 Essen 28—63 54—110 48-60 76-90 Frankfurt a. M. . 30—61 63—79 — 84—90 Hamburg .... 15—58 40—88 20-07 74—84 Hannover .... 25—57 40—88 48—70 73—88 Karlsruhe . . . 20—59 58-86 — 72—99 Kassel 25—65 60—77 — 78—88 Kiel . i , . . 19-^8 32—78 42—68 56—83 Köln 28—63 57—110 75—89 Leipzig . . . . 33—62 60—86 50-73 80-90 Maqdebura . . . 20—57 50—84 38—65 76—88 Mannheim . - . 18-62 52-85 54—58 75—91 München .... 24—64 66—84 — 70—91 Nürnberg . . . 24—61 75—98 .—. 87—94 Plauen .... 25—59 65—80 58—70 80—93 Regensburg . . 10—60 70—100') 90—100*) 80—112*) Stettin .... 15—55 30—80 20-67 70—88 Stuttgart . . . 18—60 58—83 — 68—92 Wiesbaden . . . 25—64 55-80 45—62 84—88 Zwickau .... 24—59 7O—8S 55—68 82—91 *) Schlachtgewicht. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tier» und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall und Fracht, Markt- und Verkaufsspesen, Umsatzsteuer sowie den natürlichen, Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über die Stall- preise erhebn. (Ohne Gewähr.) Lonne und Mond. 3. 9.: S.-A. 5.15, S.-U. 18.43; M.-A. 4.36, M.-U. I9.12 Helga hob das Gesicyl zu lym. „Ja, Klaus, warum sollte ich dich belügen. Trotzdem. Klaus, es wäre Mama nicht gelungen, mich zu überreden, wenn ich nicht selbst ernstlich für Christ fürchtete. Bitte, hilf ihm noch dieses eine Mal, Klaus. Mama will morgen früh selbst fahren Ich werde sie begleiten. Wir bringen Christ mit, wenn alles geordnet ist. Er mag einige Wochen daheim bleiben, und er muß uns sein Ehrenwort geben, daß er sich ändert.' Ein spöttisches Lächeln stand um Klaus Holstens Mund. „Klaus, du - glaubst nicht mehr an sein Ehrenwort?' schrie Helga auf. »Ich sagte nichts, Helga." Ganz ruhig hatte Klaus Holsten es gesagt. Helga preßte plötzlich beide Hände an die Stirn. „Was sollen die Worte, Klaus? Christ braucht zwei unddreißigtausend Mark." Das schwere Atmen Klaus Holstens klang durch das Zimmer. Seine empörte Stimme riß die Schwester hoch.. »Zur Fürsprecherin einer solchen Gemeinheit machst du dich, Helga? Soll der alte Holstenhof wirklich unter den Hammer kommen, nur weil der elegante Herr in München das kostspielige Leben nicht lassen kann? So mag er den Pinsel in die Isar werfen und heimkommen. Er soll auf dem Hof seiner Väter Mitarbeiten, wie ich es tue. Zwei- unddreißigtausend Mark! Mir scheint, Helga, du hast, gleich der Mutter, jeden Begriff von Geld verloren. Wie hast du dir denn das gedacht?" Helga trat Zu ihm, legte beide Hände auf seine Schul tern — sie mußte sich dabei auf die Fußspitzen stellen —, und sagte bittend: » „Lieber Klaus, hilf ihm! Nimm mein Geld dazu, aber hilf ihm. Es soll das letztemal sein. Er muß und wird sich ändern." (Fortsetzung folgt.)