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Nc, 204. PulSmtzer Tageblatt. — Montag, des 2. September 1929. Seite 4. SllItSM . . lASSkl. IlskSMriig . kkl!. io 5-k>kä. Leute! rucllüi' . . van m 3ll?f. ksIlM . l'kll 20 >isl(8 . . Vr «'M. 20 i>f. Stllüökiteiiflittüi' V» M 25 (erstlckassißer LeblaZer!) krokMüigö Leli^olsi!«!! Vll 6 k^rorsrit fisbstt Nüri-4sc>sn KMIWSMWMM bestehend aus 6 Doppelstühlen für Hosenträger und Socken halter nebst Hilfsmaschinen und Appreturmaschine zu jedem annehmbaren Preis und günstigen Zahlungs-Bedingungen z« verkaufe« Angebote unter <1. 2 an die Tageblatt-Geschäftsstelle erbeten M remMl-UWMi MW ist sofort unter günstigen Bedingungen zu verkaufen Alberistratze 11. NN Mödchen nicht unter 17 Jahre, welche schon in Stellung war, wird für 1. Ok tober gesucht. Frau Slichard Köhler (Köhlerhau,) .Ich lM an einem sehr häßlichen Gefichtsausschlag ben ich schon viel, Jahr« halt«. Verschiedene Mittel, die ich anwandte, oerfehlten ihren Zweck. Seitdem ich mich aber morgens und abends mu pucker', P.Mr» »izinal-Seise" wasche, ist mein unreiner Teint weg. Nach dem Waschen benutze ich,,8uckooh.8reme". Di« Präparate verleihen eine frische, gesunde Haut. M E. in M." „Zucker'» --Medizinal-Leise" d Stck.«0Pfg. (1L»/„ig>, Mk. i.- (25°/.ig) u.Mk.1.50 (35-/„ig. stärkste Form). -Luckooh-Creme" (ä 35, 50, 75 und 100 Pfg.) In allen Apotheken, Drogerien und Parfümerien. M. Iratsch, Central Drogerie, Lange Str. Dienstag: Frische« öwW, SMWU MS MM A b. feinste Fettheringe 4 Stück ^'Pfg. Täglich frische Bücklinge u. geräucherte Heringe empfiehl Fernruf 213. Körner. SrieklimMe fertigen 8 Usir: kN lies sciiüüöü bislien lleeeli dor grökts cksuisosis ^ilmsrkoiA. In jscksr 8oIIs sinsn ^ilmIisbllnZ sn cksr Lpiks 1-VÄ INsns, 5onnt285-^usf>ug. WWiirMl 14^ cliesem film ausnahmsweise Kartenvorverlcauk ab 6 iNir Inkolxe Onxlückskall versckieck Sonoabenck plötrlick uncl unerwartet unser lieber Sobn unck Lnlcel, cker Vie keerckixunL kincket Vienstgß '/.S Okr nscbm. von cker friecknokskalle in ?ulsnitr statt. Usoiilsr I(oek im blükencken ^Iter von 20 Östren. vm stilles Leileick bittet ^amilis Oskar vislricli im I^amen aller Hinterbliebenen. fulsnitr, Qrokrökrsckork u. Sronnsrsgrün, cken 2. September 1929. Ke8liIiM-lleIiösii8!iU vm ^rülislüek irsi iiaus Stollsnstsusr / Is. k^uäsln §üti§en Zuspruch bitten Pau! Lslrsisnö u. Pfau 1. vresckner feinbäckerei I^as uns entxe^enZebrgckte Vertrauen bitten wir suk unseren blackkolxfern ru übertragen unck ruken allen ein keralickes „I„sbs wobl!" ru. Melkermeister WlII^ piscilsr U. prall f^en Aeekrten Linwoknern ru Pulsnitz unck Umgsbung rur ZekälliAen Kenntnisnahme, ckak wir am 1. Ssptsrnbsr 1929 ckie kMöMreiii.WlINorej von Herrn fieckler übernommen baden, fs wirck unser stetes Lestreben sein, Ikre 2ukriecken- ru erlangen. OroLe Auswahl in kuobsn, cklv. I'ssgsdseks, Srot unck Wsikwsrsn, Torisn, vssssrts usw. Der Träger des Goethe-Preises 1929. Der Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main, der im Werte von 10 000 Mark alljährlich am Giwurwtage Goethes verliehen wird, wurde in diesem Jahre ocm Privatgclchrten vr. Leopold Ziegler, als einem „zu geistigem Führer- tum berufenen Denker" zuerkannt. Unst Wasser-Temperaturen am 1. Sept. 23 - 24 — 25 Grad Celsius Schlachwiehpreise auf de» Diehhof Dresden vom 2. September «u,. trieb S chlacht» vieh- Dattung Wettklaffen Preis- sä in S Lebend» «ewicht r 50 »i lM Schlacht» »«wicht iS«» schäft», »an. 113 I. «ind«r k. Ochsen ,) vollflrischige au»gem. HSchstrn Schlachtwette» I. jun,« . 2. Llt«r« . b) sonstige vollfleischige I. jaus« . 2. Sltrr« . .) fleischig« ä) Holsteiner Weidrrinder . . 59-63 51-57 43-48 34-39 111 104 »0 78 langsant 327 v. Voll«» ») jüngtre vollfltischige H5chst«n Schlachtwettr, . . . b) sonstig« oollflrischige od«r au»» aemäft«t« -) fleischig« .... ö) gerinn g «nährte . . 58-62 51—57 46-49 104 98 91 langsam 463 c. Kühe ,) jünger« vollfleischige höchsten Schlachtwert«» b) sonstig« vollfleischige oder au«- gemästete..... 50-55 44-48 34—38 2S-S1 SS 88 langsam 82 o. FSrsrn («alb.) ,) »ollfleischige anigem. HSchstrn Schlachtwert«» d) sonstige vollfltischige 57—61 46-53 107 95 so I e. Fresser mäßig genährte« Jungvieh . 36-46 103 870 n. Kälber Doppellender, beste Mast b) beste Mast- und Saugkälber o) mittlere Mast- und Saug kälber ä) geringe Kälber . . . «) geringste Kälber 84-90 78-83 60-72 140 134 120 .mittel 1000 IN. Schaf« ,, beste Wastlümmer und jüngere Masthammel 1. Weideumast 2. Stallmast . d) mittl. MafUSmmer^ Slt. Mast- a) fleischiger Schrieb ä) gering genährte Schafe und Lämmer ..... 68-71 60-66 52-58 44-50 139 134 124 124 schlecht 2744 5669 IV. Schwein« ») Feltschwrine Sb«r 300 Psund. dj Pollfleischi,« Schweine non 240 bi» SSO Psünd ei Dollfleischi,« von 200- 240 Psd. ä) Bollfleischige von IM—Ml) Psd. ») Fl-ischi,e von Psd. . k) Fleischige unter. 120 Psd. . ,) Sauen 87-88 88-M 8S-87 85-8« 77-81 109 114 115 118 105 mittel Aoman von UHUV Liert kotkbeiA MWWWWWWOopzkrlgsirt LLsrHa peucktwanxer, Halle (Laalv) it Klaus Holstens Blick war starr in die Ferne gerichtet. Ans seinen Augen wetterleuchtete die Aufregung, die in ihm war. Dann aber war es doch wie ein befreiendes Aufatmen in ihm. Wenn Christ die blonde Hede liebte, dann konnte ja noch alles gut werden. Dann war er Wohl ein heiß blütiger Kerl ohne jede Ueberlegung gewesen, aber er hatte doch sein bestes Empfinden und sein Herz hier in der Heimat gelassen. Klaus Holsten horchte mitten während dieser Gedanken in sich hinein. Irgend etwas batte da spöttisch ge klungen: „Das glaubst du ja selbst nicht, Klaus Holsten. Es wird von nun an nur noch einen Menschen mehr geben, der sich um Christ ängstigt und sich sorgt." Klaus Holsten gab dem alten Herrn die Hand mit festem Druck. „Mama und Helga bringen Christ mit heim. Er wird ja gern kommen, und dann wird alles gut. Bitte, grüßen Sie Fräulein Hede ganz besonders herzlich und sagen Sie ihr, daß ich mir keine liebere Schwägerin wünschte." An diesem Abend saß der einsame Herr vom Holstenhos noch viele Stunden in seinem Arbeitszimmer und starrte in die rote Glut des Kamins. München präsentierte sich in strahlendem Sonnenschein, als die beiden Damen im Auto vom Bahnhof nach der vornehmen Straße fuhren, in der Christs Wohnung lag. „Ach, zum Herrn Holsten! Tja, der is schon oben. Ob aber für Sie? Na, gehn S' scho 'rauf, die Damen." Die Hausbesorgerin grinste, als sie hörte, zu wem die Damen wollten. Christ wohnte im dritten Stock, wegen des Ateliers. Frau Christine Holsten blieb ein paarmal schwer atmend stehen. Langsam stiegen sie die letzte Treppe hinauf. Eine breite, weiße Tür trug ein kleines Schild mit Christs Namen. Frau Holsten klingelte. Die Tür öffnete sich und ein Mensch von abschreckender Häßlichkeit trat ihnen entgegen. Halb Zwerg, halb Kretin. Auf dem ausgewachsenen Körper saß ein Kopf von ab normer Form. Frau Holsten wich unwillkürlich zurück. Der Zwerg fragte freundlich: „Die Damen wünschen?" Eine schöne, weiche Männerstimme, die Vertrauen ein- flötzte und die häßliche Erscheinung fast vergessen ließ. „Ich bin Frau Holsten und ich möchte meinen Sohn sofort sprechen." Der Zwerg erschrak sichtlich, beide Damen merkten es. Dann trat er mit einer Verbeugung zur Seite und ließ sie eintreten. Lautlos ging er vor ihnen her und ösfnete weit die Tür zum Salon. „Wenn die Damen einen Augenblick hier warten möchten? Ich werde Herr Holsten sofort benachrichtigen." Frau Holsten und Helga blickten sich um. Von den Wänden herab sahen Christs Werke und sprachen zu ihnen. Frau Holsten hatte Tränen in den Augen. „Das konnte er schaffenI Helga, haoe lch mchi recht, stolz auf ihn zu sein? Sieh doch nur dieses Bild, Helga. Diese Landschaft! Christ ist ein großer Künstler. Und dort, die sterbenden Blumen. Helga, er ist ein besonderer Mensch, wir dürfen an ihn nicht den gewöhnlichen Maß stab legen." Helga nickte und ihre Augen hingen a» der Tür, durch die Christ kommen würde. Auch die Mutter saß schweigend da, mit ihren Gedanken beschäftigt. Auf einmal klangen vom Nebenzimmer Stimmen her über. Gedämpft zwar, aber doch hörbar. Christs Stimme! „Sei doch nur vernünftig, Gisel, du mußt dich jetzt ent fernen. Ich kenne meine Mutter doch. Jeden Winkel wird sie untersuchen. Wo soll ich dich denn verstecken?" „Verstecken, Christ? O nein! Stelle mich den beiden Landpomeranzen vor." Frau Holsten krampfte die Hände ineinander. Sie schämte sich unsagbar vor ihrer Stieftochter. Was würde Christ sagen? Würde er diese Frau jetzt nicht aus dem Hause weisen? Eine Weile blieb drüben alles ruhig. Dann klang wieder Christs Stimme. „Wenn du denkst, daß ich meinen Spaß an dem Besuch habe, hast du dich geirrt. Ich muß doch schließlich mit ihnen ausgehen. Aber das Gerede hat keinen Zweck. Bitte, Gisela, geh' jetzt und rufe gegen sechs Uhr an, wo du mich heute abend zu treffen wünschest. Ich werde dort sein. Auf jeden Fall, Gisel." Wieder war es still. Dann, nach einer Weile, ging drüben eine Tür. Fünf Minuten später kam Christ zu ihnen ins Zimmer. Salopp gekleidet, das schöne, verlebte Gesicht der Mutter und Schwester lächelnd zugewandt. (Fortsetzung folgt.)