Volltext Seite (XML)
WÄLL Bezirksanzeiger Anzeigen-Grundzahlen in -S?^: Die 41 mm breite Zeile (Moffe'S Zeilenmesser 14) 1 mm Höhe 10 O/, in der Amtshauptmannschaft Kamenz 8 jA/; amtlich 1 mm 30 und 24 Reklame 25 Tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengcbühren durch Klage oder in KonkursfSllen gelangr der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis V-10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tags Ausnahme suHerZd-eblait Bank-Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz un Commerz« und Privat-Bank, Zweigstelle Pulsnitz - — — «»scheint an ie»««n Werktag — — — Im Falle höherer Gewalt, Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebe; der Zwang oder der BefSrdemngSeinrichrungen, hat der Bezieher leinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rück zahlung des ezugspreiseS. — Wöchentlich 0.65 RM bei freier Zustellung; bei Abholung wöchentlich 0.55 RM; durch die Post monatlich 2.60 RM freibleibend Das Pulsnitzer Tageblatt ist das Zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderüte Großnaundorf und Weißbach behördlicherfeits bestimmte Blatt tzauptblatt und Älteste Zeitung in den Ortschaften der Pulsnitzer Amtsgerichtsbeztr»: PulSnitz, Pulsnitz M. E., Großröhrsdorf, Bretnig, H-uSwalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober« und Niederlichtrnau, Kriedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Drttmannsdorf Geschäftsstelle: PulSnitz, «lbertstraße Nr. 2 Druck uud Verlag von S. L. 8 « rst " ' Erb en (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. M o h r in PulSnitz Nummer 284 Montag, de« 2. September 1»2S 81. Jahrgang MW Md sWsche Änztltgtnhtittii Pulsnitz. ,Mit dem Motorrad tödlich ver unglückt.) Am Sonnabend nachmittag in der 6. Stunde hat sich auf der Friedersdorfer Straße am Hartbachteiche ein Motorradunfall mit tödlichem Ausgange ereignet. Der in Pulsnitz wohnende Tischlergeselle K. hatte sich mit einem Motorradfahrer aus Bischheim in einer Gastwirtschaft in Oberlichtenau getroffen und einige Glas zusammen getrunken. Ohne dem Motorradfahrer etwas davon zu sagen, ging er hinaus und nahm das dort stehende Motorrad wea und fuhr in Richtung Pulsnitz davon. Auf der Rückfahrt von Pulsnitz nach Oberlichtenau hat der des Motorradfahrens unkundige K. anscheinend die Gewalt über das Motorrad verloren und fuhr mit Wucht gegen einen starken Eichen baum am Hartbachteiche. Der Anprall war so stark, daß ihm der Schädel zertrümmert wurde. Der Tod trat nach einigen Minuten ein Das Motorrad wurde stark beschädigt, wodurch dem Eigentümer des Rades ein erheblicher Schaden entstanden ist. — Ein ähnlicher Unfall hat sich gestern in Reichenbach ereignet; nähere Nachrichten fehlen zur Stunde noch. s — (Reichs-Edeka-Woche.) Die Kaufmannschaft des Kolonialwaren- und Feinkosteinzelhandels, soweit sie genossenschaftlich arbeitet, wird auch in diesem Jahre eine besondere Werbewoche durchführen. In der Zeit vom 28. September bis 5. Oktober wird sie sich bemühen, die Oes- fentlichkeit, namentlich die Hausfrauen davon zu überzeugen, daß der ehrbare und bodenständige Einzelhandel der gegebene Vertrauensmann der Verbraucher. Wir sind überzeugt da von, daß durch die vorgesehenen Maßnahmen die Leistungs fähigkeit und die volkswirtschaftliche Bedeutung des Einzel handels für jeden sichtbar in den Vordergrund gerückt wer den wird. — (Drachen st eigen.) Wenn der Wind über die Stoppeln geht, ist es Zeit, die Drachen steigen zu lassen. Niemand wird unseren Jungen das Vergnügen mißgönnen, das es ihnen bereit, wenn sie ihre kleinen und großen, mög lichst selbstgebauten Drachen in die Luft zu schicken. Aber bei dem Spiel ist zu beachten, daß man die Nähe von Lei tungsdrähten der Telegraphen- und Telephonanlagen meiden muß, um sich Verdruß und den Eltern Schaden zu ersparen. 8 318 des Reichsstrafgcsetzbuches lautet: Wer gegen eine öffentlichen Zwecken dienende Telegraphenanstalt fahrlässiger weise Handlungen begeht, welche die Benutzung dieser Anstalt verhindern oder stören, wird mit Gefängnis bis zu ein Jahr oder mit Geldstrafe bis zu 200o Mark bestraft. — Das Hängenblerben von Drachen kann bekanntlich auch große Ver kehrsstörungen nach sich ziehen. Also Vorsicht! Es ist Platz genug außerhalb der Drähte vorhanden. — (Wer hat Vorfahrt?) An Straßenkreuzungen steht demjenigen Kraftwagen das Vorfahrtsrecht zu, der den Hauptverkehrsweg entlang kommt. Das aus der Seitenstraße fahrende Auto muß also warten, bis der andere Wagen vorbei ist. Handelt es sich um den Schnittpunkt von zwei Haupt verkehrsstraßen, dann steht das Vorfahrtsrecht demjenigen Kraftwagen zu, der von rechts kommt. Straßen mit Straßen bahngleisen gelten stets als Hauplverkehrswege. ute Honigernte in der Heide.) Erfreu liche Nachrichten über die diesjährige Heidetracht kommen aus den großen Wandergebieten bei Slraßgräbchen-Wiednitz, wo dieses Jahr wiederum viele Hunderte von Bienenvölkern aus der näheren und weiteren Umgebung zur Ausnutzung der Heidetracht aufgestellt worden sind Völker hatten da bereits um den 23. August herum Gewichtszunahmen von 20 Pfund und mehr zu verzeichnen, was einen schönen Erfolg für die gehabten Mühen und Unkosten der Wanderung bedeutet. Auffällig ist dabei, daß dieses Jahr bei dem schönen, sonnig warmen Wetter unsere heimische Heide von den Bienen recht stark beflogen wird. Außer Pollen dürfte diese jedoch nach den früher gemachten Erfahrung kaum einen nennenswerten Ertrag bringen, da eben in unserer Gegend die Heidekraut blüte wenig oder gar keinen Honig absondert. Dresden. (Reklamestempel der Post auf Briefumschlägen.) Die Industrie- und Handelskammer Dresden an die Oberpostdirektion Dresden gegen eine zu weit gehende Stempelreklame. Zum Teil sind solche Reklame stempel sehr hoch und breit gehalten, so daß mitunter der Die Schlußsitzung im Haag Unter den Klänge« einer holländische« Kapelle Haag. Der Haag feierte am Sonnabend den Geburts tag der Königin Welhelmina. Die Stadt war in Flaggen schmuck gehüllt. Auf dem Binnenhof war eine Kapelle zum Konzert zusammengetreten. In dieser Feststimmung hat die Finanzkommission der Haager Konferenz ihre Arbeiten bo endet. Das Schlußprotokoll ist fertiggestellt. Um 12 Uhr trat eine letzte Vollsitzung der Haager Kon- serenz, die nicht öffentlich war, zusammen, um von den politischen und finanziellen Regelungen Kenntnis zu neh men. Die Vollsitzung der Haager Konferenz, die die Verhandlungen abschloß, endete um 1 Uhr. Als die Delegierten aus dem Sitzungssaal auf den Binnenhof tra ten, setzte die Kapelle, die dort Aufstellung genommen hatte, mit Chorälen ein. In der Schlußsitzung wurde ein Antrag der deutsche» Abordnung, für das gesamte Vertragswerk der Haager Kon ferenz auch einen deutschen Text auszuarbeiten, von dem Präsidenten Iaspar abgelehnt, — dann könnten auch die übrigen neun Mächte, Polen, Tschechoslowakei, Südslawien usw., gleichfalls einen offiziellen Text in ihrer Sprache ver- langen. Das Gesamtabkommen und die Protokolle der Haager Konferenz find somit nur in einem offiziellen eng lischen und französischen Text verfaßt. In der Sitzung kam es noch einmal zu einer ziemlich scharfen Auseinandersetzung zwischen den Gläubigermächten ) und den deutschen Vertretern. Man verlangte von Deutschland den im Young-Plan emp« fohlenen Verzicht aus Entschädigungsforderungen, wie z. B. oie Li q u i d a ti o n s erl ö se aus deutschen Gü tern, verstand sich jedoch schließlich dazu, außer den gebil deten Unterkommissionen einen neuen Unterausschuß einzu- setzen, der die Aufgabe hat, die Fragen, die zur Liquidation der Vergangenheit gehören, zu prüfen und weiterhin Maß nahmen zu treffen für die Ueberleitung des gegenwärtigen Dawesplanregimes zum Youngplanregime. Es wurde dem Präsidenten Ja spar überlassen, den Zusammentritt und den Ort der Tagung der verschiedenen Kommissionen und ebenso Zeit und Ort für die Schlußkonferenz zu bestimmen. In der Saarfrage ist zwischen der deutschen und der französischen Delegation in einem Notenaustausch festgesetzt worden, daß demnächst zur definitiven Regelung der Saarfrage diplomatische Ver- Handlungen eingeleitet werden, die in einem Zuge bis zur Eindruck erweckt wird, als ob der betreffende Brief oder die betreffende Postkarte oder Drucksache von derjenigen Stelle käme, die im Reklamestempel bezeichnet ist, während die Ab senderangabe demgegenüber unscheinbar ist. Auf diese Weise wird mitunter der Inhalt der Sendung überhaupt nicht ge lesen, da er als belanglos angesehen wird, und die Absender werden geschädigt. In ihrer Antwort gab die Oberpostdirektion zu, daß gewisse Stempel leider etwas zu groß ausgefallen seien. Aenderung der Stempel innerhalb der Vertragsdauer sei nicht angängig. Doch habe die Reichspostreklame für die Zukunft entsprechende Anweisungen erhalten. Dresde«. (Erste sächsische Privatschul tagung.) Gelegentlich der ersten sächsischen Pnvatjchul- tagung, die vom 28 bis 30. September 1929 m Dresden stattsindet, werden u.a. von folgenden Persönlichkeiten Referate gehalten: Prof. Dr. Boelitz, ehemaliger preußischer Kultus minister; Geheimrat Professor Dr. Mcnke-Glückert, Referent im Volksbildungsministerium für das höhere Schulwesen in Sachsen; Professor Dr. Max Wundt von der Universität Jena. Dresden. (Es war wieder nicht der Raub mörder Vieluf) In Volkersdorf glaubte man den viel gesuchten Raubmörder Fritz Vieluf erkannt zu haben. Es fuhren daraufhin sofort das Uebersallkommando des Dresdner Polizeipräsidiums und Kriminalbeamte in Kraftwogen dorthin, doch ergab sich, daß der in Verdacht geratene junge Mann ein Handlungsgehilfe war und nicht mit dem Verbrecher in Verbindung gebracht werden konnte. Dorf Wehlen. (Waldbrand durch ein Motor r a d.) Als der Schlossermeister Rießold aus Wehlen mi seinem Kraftrad den Schmiedeberg nehmen wollte, gerie: Enblösung des Problems durchgeführt werden. Die Der- Handlungen werden alsbald in Paris beginnen. Der deutsche Vertreter in der Finanzkommission, Reichs wirtschaftsminister vr. Curtius, hat zu dem englisch- italienischen Kohlenabkommen, in dem sich Italien für die Dauer von drei Jahren zu einem jährlichen Bezug von 1 Million Tonnen englischer Kohlen verpflichtet, eine Er klärung abgegeben, wonach Deutschland darauf hinweist, daß dieses Kohlenabkommen eine schwere Benachteiligung der deutschen Kohlenindustrie bedeute, weshalb sie nicht in der Lage sei, ihre Zustimmung zu dem Abkommen zu geben Solange die zahlreichen Kommissionen des Young-Pla- nes sowie die jetzt von der Konferenz eingesetzten Ausschüsse für die Regelung der verschiedenen Fragen arbeiten, gilt formal die Haager Konferenz als weiter tagend. Man rech- net damit, daß die Kommissionen vermutlich einige Monate arbeiten werden, so daß die Haager Konferenz in ihrem zwei ten Teil erst im Laufe des Winters zusammentreten wird. MaeDonald, der Freund Briands. Zusammenkunft in Paris. Paris. Briand und MaeDonald hatten am Sonnabend eine fast einstündige Unterredung, die, wie der englische Premierminister bereits angekündigt hatte, sowohl „geschäftlicher" als auch „privater" Art war. MaeDonald erklärte beim Verlassen des französischen Auswärtigen Amts gut gelaunt: „Ich bin hierher gekommen, um meinem alten Freund Briand die Hand zu schütteln", und Briand, eben falls in bester Stimmung, fügte hinzu: ,.Ia, wir haben so über unsere kleinen Angelegenheiten geplaudert." Das ist ungefähr alles, was man von dieser Zusammenkunft erfährt, der man in gewissen politischen Kreisen doch eine recht große Bedeutung beimißt. Severing sagt: „Der Poung-Plan ist nicht dauernd tragbar.'" Bochum. Anläßlich einer Reichsbannerkundgebung in Duisburg sprach Reichsminister des Innern Severing. Der Kampf um den Young-Plan sei entbrannt, er müsse durchgefochten werden. Schon heute sage Lloyd George, daß die Leistungen aus dem Young-Plan für die deutsche Wirtschaft nicht dauernd tragbar seien. Auch der Young-Plan werde seine Revision erfahren müssen. der Vergaser in. Brand. Die durch die gleich darauf er folgende Explosion hervorgerufenen haushohen Stich flammen setzten mehrere Fichten in Brand, der aber ge löscht werden konnte. Nießold erlitt schwere Brand wunden und wurde nach dem Krankenhaus gebracht. Ps?""- (B undeschormeistcrjubiläu m.) Der vom sächsischen Sängerfest in Dresden und vom Deutschen Bundcsfest in Wien her bekannte Dirigent des Sächsischen Glbgausängerbundes, Kirchcnmusikdircktor und Oberlehrer Richard Büttner, kann jetzt auf eine 25jährige Tätigten als Chormeister der Gruppe Pirna im Sächsische» Elvgau- sangerbund zurückblickcn. Ihm zu Ehren veranstaltete Pi« Gruppe in der Schützenhallc zu Pirna-Kopitz ein äffend liches Festkonzert. Königstein. (Ertrunken.) Als ein Dampfer das? Pehnahorn passierte, rief ein dort badender Soldat der: Festung um Hilfe, worauf der Kapitän sofort ein» Rettungsboot aussetzen ließ. Die Hilfe kam aber zu spätx der junge Mann ging unter und ertrank. Klingenthal. (Ein Schulmädchen vermißt.H Vermißt wird das bei ihren Eltern im nahen Markhausen wohnhafte zwölfjährige Schulmädchen Anna Glier. Das Mädchen hatte in Klingenthal Beeren verkauft und ist seitdem nicht wieder ins Elternhaus zurückgekehrt. Pretzschendorf, über der hiesigen Gegend ging eilt schweres Gewitter nieder, das mannigfachen Schaden cntz den Feldern anrichtete. Sehr schwer wurde der Ort Pretzschendorf heimgesucht. Der Blitz schlug in das An< wesen des Gutsbesitzers O. Geißler. Das ganze Gehöß brannte vollständig nieder. Der größte Teil der Ernte und wertvolle Maschinen fielen den Flammen zum Opfer, Das Vieh konnte gerettet werden, ebenfalls ein Teil der Möbel.