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Nr. 181. Pulsnitzer Tageblatt. — Dienstag, den 6. August 1929. Seite 2. ytngewtesen. Auch das neue englische Wert ist eine eindring liche Mahnung, die aus die Gefahren für den Frie den Europas, wie sie im O ste n vorhanden find, hiu- werst. Uns interessiert hier weniger die auf umfassenden historischen Studien fußende Schilderung der gegenwärtigen Zustände als vielmehr die Vorschläge des Verfassers, die er zur Abwendung der drohenden Gefahr macht. Donald for dert nicht nur eine neue und gerechte Volksabstim mung in Oberschlefien, die nach seiner Meinung ein wesentliches anderes Ergebnis zeitigen würde, sondern er verlangt sogar die Rückgabe des Korridors und Danzigs an Deutschland, wobei er allerdings den Polen erhebliche Vorrechte und Erleichterungen eingeräumt sehen will. Dieses Kompromiß sieht eine Internationali- fierung der Weichsel und ihrer Nebenflüsse sowie der Häfen von Danzig und Dirschau vor, die einer internationalen, aber anders gearteten Hafenbehörde als der gegenwärtig in Danzig vorhandenen unterstellt werden müßten. Der Ver fasser fordert ferner für Polen besondere Rechte auf den deutschen Eisenbahnen, Durchgangszüge zur See unter pol nischer Verwaltung und polnische Freizonen in Königsberg, Elbing, Stettin und Hamburg. — Donald verweist auf das Beispiel Griechenlands und Jugoslawiens in Saloniki, wo bei allerdings berücksichtigt werden muß, daß dieser Hafen nicht internationalisiert wurde. Immerhin ist sich der Ver fasser klar, daß eine Verwirklichung seiner Pläne erst durch führbar werden kann, wenn eine enge wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit zwischen England, Frankreich und Deutschland Tatsache geworden ist. Wir müssen heute noch alle solche Pläne als Zukunfts musik bezeichnen. Es besteht aber wohl kaum ein Zweifel, daß eine Lösung an unserer Ostgrenze gefunden werden muß, soll nicht dort ein ewiger Unruheherd und eine Gefahr für den Frieden bestehen bleiben. Die Grenzziehung im Osten ist ein Unding und der polnische Korridor ein Ding der Un möglichkeit. Deshalb müssen wir stets die Forderung wach halten, die Grenzziehung im Osten zu korrigieren. LlU. Milche und sSGche ÄngeWcheilen Pulsnitz. (Gartenfest) Bei prächtigem Som merwetter hielt der hiesige Kleingartenbauverein am vorigen Sonntag sein 4. Gartenfest in herkömmlicher Weise in der Garten kolonie am Russengrabe ab. Nachmittags nach 2 ühr bewegte sich ein bunter Kinderfestzug mit Festwagen usw. unter Vorantritt einer Musikkapelle durch verschiedene Straßen der Stadt nach dem Festplatz. Hier begann bald ein lusti ges Treiben. Die große Kinderschar vergnügte sich mit fröhlichen Spielen. In wechselnder Folge boten Mitglieder der hiesigen Stadtkapelle gut gespielte Musikstücke. Die Kinder wurden mit Kaffee und Gebäck und später mit Würst chen und Semmel bewirtet. Auf dem Festplatz war für Sitzgelegenheit, Eßwaren und erfrischende Getränke bestens gesorgt. Di« Kleingärtner hatten ihre Gärten festlich ge schmückt und auch sonst schön in Ordnung gehalten. Nach Eintritt der Dunkelheit sammelten sich Kinder und Eltern zum gemeinsamen Einzug. Vielfach mit Buntfeuer begrüßt, bewegte sich der mehrere Hundert Kinder zählende Lampion zug unter den Klängen der Musikkapelle in die Stadt nach dem Hauptmarkte. Vor dem Auseinandergehen richtete der Vorsitzende des Vereins, Herr Obcrpostschaffner W. Petzold, von den Stufen des Ratskellers an alle, die zum guten Ge lingen des Festes beigelragen und tatkräftig mitgewirkt hat ten, herzliche Dankesworte. Ein Schlußgesang einer Kinder- grnppe beendete das so ausgezeichnet verlaufene Fest. -a. Pulsnitz. (Sänger-Jubiläum.) Der Arbeiter- Gesangverein „Freie Sänger" Pulsnitz feiert am 28. und 29. September 1929 sein 25jähriges Bestehen. Vorgesehen ist am Sonnabend, den 28. ein Konzert unter Mitwirkung bekannter Solisten und des hier in bester Erinnerung stehen den Dresdner Kausmann-Orchesters. Am folgenden Sonn tag Kommers. Näheres wird noch durch Inserate bekannt gegeben. — (Jagdkarten) Das neue Jagdjahr beginnt am 1. September. Die neuen Jahresjagdkarten tragen graue Farbe. Die Gebühr für eine JahreSjagdkarte beträgt nach wie vor 30 RM und die einer Togesjagdkarte (gültig für 3 Tage) 5 RM. Nach dem neuen Schußmaffengesetz berech tigt die Jahresjagdkarte im gesamten Reichsgebiete während der Dauer ihrer Gültigkeit den Inhaber zum Erwerbe von Jagd- und Faustfeuerwaffen in dem auf der Jagdkarte ver merkten Umfange und zum Erwerbe von Munition für Jagd- und Faustfeuerwaffen. Der Inhaber einer Jahres jagdkarte kann solche Waffen nur dann erwerben, wenn er eine schriftliche Genehmigung besitzt. Die Genehmigung ist bei der Lösung der Jagdkarte zu beantragen, kann aber auch während der Gültigkeitsdauer dieser Jagdkarte erwirkt wer den. — Die Schonzeit der Rehböcke endet am 15. August. Die Jagd auf Rehböcke beginnt mithin am 16. August und endet am 15. Oktober. Am 16. Oktober beginnt die Schuß zeit für weibliches Rehwild. — (Meister- und Gesellenprüfungen im Bezirk der Gewerbekammer Zittau.) Im Bezirk der Gewerbekammer Zittau finden die nächsten Meisterprü fungen im kommenden Herbst statt. Handwerker, die sich der Prüfung an diesem Termin unterziehen wollen, müssen ihr Gesuch um Zulassung zur Prüfung bis spätestens zum 15. September an die Geschäftsstelle der Kammer, Zittau, Les singstraße 32, einreichen. Später eingehende Gesuche können möglicherweise erst nächstes Frühjahr Berücksichtigung finden. Die jungen Handwerker, die Michaelis dieses Jahres ihre Lehrzeit beenden, müssen sich zur Ablegung der Gesellenprü fung rüsten. Sie haben zunächst ein Gesuch um Zulassung zur Prüfung einzurecchen, und zwar, wenn der Lehrherr Jn- nungsmitglied ist, bei der Innung, sonst bei der Gewerbe kammer Zittau, Lessingstraße 32. Die Anmeldung bei der Gewerbekammer hat bis spätestens zum 30. August zu erfolgen. — (Sächsische Landeswohlfahrtstagung 1929.) Das Arbeits- und Wohlfahrtsministerium gibt so eben bekannt, daß die Sächsische Landeswohlfahrtstagung voraussichtlich am 18. und 19. September in Meißen statt- Im Laufe des Montag nachmittag fand bereits schon fine lose Fühlungnahme zwischen einzelnen Delegationen äatt. Me man aus dem Haag hört, wird Briand die Leitung der Konferenz als Präsident übernehmen und so dann einen Engländer zum Generalsekretär der Konferenz rrnennen. Die Konferenz setzt in der öffentlichen Sitzung im Dienstag nur die Unterausschüsse für die einzelnen Ge riete ein. Die Saarfrage soll in persönlicher Aussprache zwischen den deutschen und französischen Vertretern be- -andelt werden. Nun hat das koloniale Gutachten der deutschen Sach verständigen in Paris den Auftakt zu einer neuen Erörte rung der kolonialen Lebensbedürfnisse des deutschen Volkes gegeben. Reichsbankpräsident vr. Schacht hat in München ausdrücklich bestätigt, daß die deutschen Sachverständigen auf Anweisung der Reichsregievung hin ihr koloniales Gutachten in Paris preisgaben. Wenn somit der Führer der deutschen Delegation in Paris an einer Deutschland günstigen Lösung der Kolonial frage festhält, weil ohne Berücksichtigung der kolonialen Lebensuotwendigkeiten Deutschlands die Erfüllung der deutschen Reparationsverpflichtungen un möglich ist, so erwartet die Deutsche Kolonialgefellschaft von der Haager Konferenz, daß auf ihr auch vr. Strese mann die Kolonialfrage in die „Gefamtliquidation der noch schwebenden Fragen aus dem Weltkriege" einbezieht, die nach seiner Erklärung im Reichstage die Voraussetzung für die Annahme des Poung-Planes ist. Hollands Empfang. Die Konferenz im Haag spielte sich vorläufig in der Form ab, daß der holländische Ministerpräsident Belaerte sein Standquartier auf dem Hauptbahnhof vom Haag ausgeschla gen hat und alle Stunde eine Delegation empfing. Die deutsche Delegation kam mit einem Sonderzug an. Wenn es zu reparationspolitischen Verhandlungen im Haag kommen sollte, wird natürlich auch die deutsche Dele gation, die in der Reparationspolitischen Kommission durch den Reichsfinanzminister vertreten ist, ihre Bedenken gegen über Einzelheiten des Poung-Planes zum Ausdruck bringen. Zu diesem Zwecke sind der Reichsbankpräsident und vr. M el - finden wird. Als Hauptverhandlungsgegenstand ist „Die fürsorgerische Behandlung gemeinschädlichen Verhaltens" vor gesehen. Nähere Angaben sokkm noch folgen. — (Der erste weibliche Landgerichtsrat Sachsens.) Dieser Tage war es in Chemnitz zum ersten Male der Fall, daß eine Juristin als Vorsitzende einer Strafkammer amtierte. Es handelte sich hierbei um den ersten weiblichen Landgerichtsrat Sachsens, Frl. Dr. Cichorius, die gegenwärtig als Vorsitzende der Kleinen vierten Ferien strafkammer beim Landgericht Chemnitz fungiert. Frl. Dr. Ci chorius promovierte bereits mit 24 Jahren zusammen mit ihrem Bruder zum Dr. jur., legte mit 28 Jahren das zweite Staatsexamen ab und wurde — ebenfalls an einem Tage mit ihrem Bruder — am 1. Januar d. I., 31 jährig, zum Landgerichtsrat ernannt. Kamenz (Flugsporttag.) Bei idealem Flug wetter und äußerst starkem Besuch aus der näheren und weiteren Umgebung hielt der Lausitzer Flugverein Sitz Ka menz am Sonntag nachmittag auf dem Kamenzer Flugplätze einen großen Flugsporttag ab, an dem zwei Eindecker und drei Doppeldecker teilnahmen. Die Vorführung eröffnete Punkt 3 Uhr ein Begrüßungsflug sämtlicher Flugzeuge, dem sich dann die Begrüßungs- und Kunstflüge der Herren Kunst flieger Stöhr und des Ing. Rose - Dresden anschlossen. Diese sanden teilweise mit abgestellten Motor statt und fan den die Loopings, Sturzflüge, Trudeln, Rückenflüge usw. sowie die jedesmalige glatte Landung sämtlicher Flugzeuge aus der Startbahn inmitten der Zuschauermassen berechtigte Bewunderung. Interessant war auch das gar nicht so leichte Rammen von kleinen Ballons durch drei Flugzeuge; hier gelang es Kunstflieger Reim innerhalb von 3 Min. 20 Seck, fünf solcher zu erledigen, während es die anderen nur auf vier, bez. drei brachten. Ganz besonderes Interesse erregten natürlich die beiden tadellos gelungenen Fallschirmabsprünge vom Flugzeug aus durch Erna Kröhl-Coburg und Lola Vorescou - Chemnitz, welche glatt auf dem Flugplätze lande ten, ebenso das Anhängeflugzeug des Segelflugmeisters Espenlaub, der ebenfalls aus großer Höhe nach schwierigen Manövern im Gleitfluge glatt landete. Die weiteren Pro grammpunkte bildeten Kunstflüge der Herren Bader, Siemon Reim, Rose und Stöhr, die ebenfalls ganz vorzüglich aus- gesührt wurden. Passagierrundflüge auf Grund der ausge losten Programmnummern und Ablassen von Luftballons mit Karten bildeten den Schluß der sehenswerten Veranstal tung, und kamen dadurch eine Anzahl Besucher in den Ge nuß einer Freifahrt. Kamenz. (Landwirtschaftliche Schule.) Mit Wirkung vom 1. Juli d. I. ist der Leiter der hiesigen Land wirtschaftlichen Schule, Herr Landwirtschaftsrat Dr. Döring, als Leiter der Landwirtschaftlichen Schule Plauen und gleich zeitig als Hauptgeschäftsführer der Kreisdirektion der Land wirtschaftskammer für das Vogtland nach Plauen versetzt worden. Als Nachfolger ist Herr Landwirtschaftsassessor Dr. Paul, bisher i. Lauenstein i. E., ernannt worden. Laut ministeriellem Beschluß ist die Landwirtschaftliche Schule Pulsnitz der Kamenzer Schulleitung unterstellt worden. Ab 1. April 1930 wird die dortige Schule eingezogen und mit der Kamenzer Schule verbunden werden. Dresden, 5. Aug. (Schwerer nächtlicher Zu sammen stoß zweier Kraftfahrzeuge.) In den späten Abendstunden des Sonnabend stießen in Dresden an der Kreuzung der Tittmann- und Teutoburgstraße ein Per sonenkraftwagen und eine Kraftdroschke zusammen. Diese wurde infolge des heftigen Anpralles umgeworfen, Führer und Fahrgäste erheblich verletzt. Der Führer des Personen kraftwagens blieb unverletzt. cyior sowie Geheimrat KastI der deutschen Delegation zu geteilt. Man nimmt allgemein im Haag an, daß sich Mac- Donald als „Schiedsrichter der Welt" abfichttich im Hinter gründe hält. Der Beginn dieser Konferenz im Haag zeigt in erschrecken dem Maße den Geisteszustand der europäischen Diplomatie. Seit einem halben Jahr weiß man, daß diese Konferenz statt- sinden muß. Man streitet sich wochenlang über den Ort und zieht dann in solcher Ueberstürzung nach dem Haag, daß dort keinerlei Vorbereitungen getroffen werden können. Me meisten Delegationen sind in drei bis vier Hotels zerstreut. Jedenfalls sind die Erwartungen auf einen glücklichen Aus- gang der Konferenz nicht so hoch gestiegen, wie die Preise in Scheveningen. Rückgabe des Saargebiets und Räumung des Rhein lands gefordert. Koblenz. Der Wirtschaftsausschuß für die besetzten rheinischen Gebiete befaßte sich auf seiner Koblenzer Tagung eingehend mit der Rhein lanoräumung, der FraK der Rückgabe des Sa ar gebt et es und dem Poung- Plan. Die Beratungen fanden ihren Niederschlag in einer Entschließung, in der es u. a. heißt: Der Wirtschaftsausschuß für die besetzten Gebiete als die Gesamtvertretung von Industrie, Handel, Handwerk und Landwirtschaft des besetzten Rheinlandes hält sich angesichts der, von Tag zu Tag sich verschärfenden Wirtschaftslage für verpflichtet, von der Reichsregierung zu verlangen, bei den kommenden politischen Verhandlungen im Haag darauf zu bestehen, daß die sofortige Räumung des besetzten Gebietes und die Wiedervereinigung des Saargebietes mit seinem Mutter lande zur Vorbedingung der Annahme des Poung- Planes gemacht wird, der für die deutsche Wirtschaft eine kaum tragbare Belastung bringen wird. Die Rheinlandräumung darf nicht von irgend welchen wirt schaftlichen oder politischen Zugeständnissen abhängig gemacht werden. Insbesondere muß die Einsetzung einer Fest- stellungs- und Bergleichskommission nachdrücklichst abgelehnt werden. Das Saarland bildet mit dem deutschen Mutter lande eine untrennbare wirtschaftliche Einheit. Die un natürliche Grenzziehung gefährdet insbesondere die Grenz ziehung aufs schwerste. Dresden. (Die Verfafsungsfeier in der Landeskirche.) Auf Wunsch des Reichsministers des Innern war vom Deutschen Evangelischen Kirchenausschuß angeregt worden, der 10jährigen Wiederkehr des Verfas sungstages am 11. August auch in kirchlichen Feiern zu ge denken. In Uebereinstimmung mit dieser Anregung ist vom Ev.-lurh. Landeskonsistorium angeordnel worden, daß in den Gottesdiensten des 11. August der Bedeutung der Weimarer Verfassung durch die Geistlichen gedacht werde. Weiterhin soll in allen Kirchen des Landes von 1—i/,2 Uhr mittags Festgeläut stattfinden In Dresden wird in der Ev.-luth. Domkirche die Versaffungsseier mit dem Hauptgotlesdienst verbunden werden. Diese kirchlichen Feiern werden sich in die mannigfaltigen Veranstaltungen des Tages eingruppieren. Dabei dürfte der selbstverständliche Wunsch der Kirche, daß die Gottesdienststunden von anderem freigehalten werden, weithin Verständnis finden. So hat das Gesamtministerium in seiner Verordnung vom 25. 6. ausgesprochen, daß bei den Feiern der Behörden und Körperschaften auf den Vormittags gottesdienst Rücksicht zu nehmen ist. Dies erstreckt sich auch auf die turnerischen und sportlichen Veranstaltungen. Hier hat die evangelische Jugend ihre Teilnahme von der Erfül lung des Wunsches abhängig gemacht. Bad Schandau. (Waldbrand im Walters dorfer Revier.) Im Waltersdorfer Revier, unweit des sogen. Füllhölzelweges, entstand am Sonntag gegen 14.30 Uhr ein Waldbrand, der sich auf etwa zwei Morgen zehn jährigen Kiefernbestand ausdehnte. Drei Dresdner Höhlen forscher bemerkten den Brand und benachrichtigten Einwohner von Waltersdorf; den vereinten Bemühungen von etwa 20 Mann gelang es nach angestrengter zweieinhalbstündiger Tätigkeit, dem Brande Einhalt zu gebieten. Die Ursache des Brandes steht nicht einwandfrei fest, doch vermutet man wohl mit Recht fahrlässige Brandstiftung durch Spaziergänge^ Zittau. (Paratyphus in Zittau.) Die Zahl der an Paratyphus erkrankten Personen hat sich auf zwölf erhöht. Die Krankheitsfälle haben bisher durchweg emen leichten Verlauf genommen. — (lieber 10000000 Kilo Ausstellungs güter für die Leipziger Frühjahrsmesse.) Die Deutsche Reichsbahngesellschaft gibt genaue Angaben über die Heranbringung der Ausstellungsgüter zur Leipziger Techni schen Messe im Frühjahr 1929. Danach sind insgesamt 8 471 777 Kilo neue Ausstellungsgüter in Leipzig ange kommen. Die Zufuhr war zur Frühjahrsmesse 19^9 größer als in allen vorangegangenen Jahren. Beachtlich ist, daß besonders die Mengen aus den entfernten Bezirken zugenom- mcn haben. Die der Mustermesse in der inneren Stadt zu geführten neuen Ausstellungsgüter werden vom „Verband Leipziger Spediteure e. V." auf ungefähr 2000000 Kilo beziffert, wobei zu bedenken ist, daß die Mehrzahl der Aus stellungsgüter von Messe zu Messe in den Ständen verbleibt und von den Ausstellern jeweils nur die neuen Muster mit gebracht werden. Oberwiesenthal. (Wiedereinausgeträumter Vergbautraum.) Vor zwei Jahren wurden aus dem nördlichen Abhange des Fichtelberges, zwischen Oberwiesenthal und Schwarzenberg, also in nächster Nähe der sächsisch-böhmischen Grenze, durch neue geologische Forschungen Erze festgestellt, die zum Teil beträchtliche Mächtigkeit haben sollten. Etwa sieben Millionen Tonnen abbauwürdige Erzvorkommen sollten vorhanden sein. In der Tat hat auch eine Berliner Erzgewinnungsgesellschast Schürfungen durchgeführt und zwei Jahre hindurch an den Fundstellen arbeiten lassen. Nun hat sich aber die Unrentabilität des Erzgewinnungsprojektes herausgestellt und die Berliner Gesellschaft hat die Bobrunaen endaültia