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N:. 189. Pulsnitzer Tageblatt. — Donnerstag, den 15 August 1929. Sette 2. die Frage der Beitragserhöhung zu einer Kraftprobe machen zu wollen. — Das Zentrum hat seine Stellung nahme zu der Beitragserhöhung in seinem führenden Organ, der „Germania", zum Ausdruck gebracht. Die Zentrums mitglieder in der Regierung hatten seinerzeit verlangt, daß der Termin für die Beratung des Reformwerkes im Sozial- politischen Ausschuß des Reichstages spätestens auf den 15. August festgelegt würde. Das Zentrum verlangt jetzt, daß dieser Termin möglichst innegehalten wird, und daß diese Beratungen nicht auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Wenn auch bis zu diesem Termin der von der Reichsregierung angekündigte Gesetzentwurf zur Arbeits losenversicherungsreform nicht vorliegen sollte, so könnte, so sagt das Zentrum, der Ausschuß doch in einen Meinungs austausch über die Vorschläge der Sachverständigen ein- treten. Außerdem werde die Anwesenheit des Sozial politischen Ausschußes die günstige Wirkung haben, die Reichsregierung zu jener Beschleunigung ihrer Arbeit an zuregen, die im dringlichen Interesse ihrer Sache liege. Den Beschluß der Minister im Haag, den für den 15. August verabredeten Termin um einige Tage zu ver schieben, um inzwischen durch Besprechungen der Partei- führer einen Weg zur Verständigung zu suchen, sieht das Zentrum als sein letztes Zugeständnis an. Die Sozialdemokraten haben sich für die Re formierung der Arbeitslosenversicherung eine ganz bestimmte Grenze gezogen. Sie sind bereit, die in der Arbeitslosen versicherung zutagegetretenen Mißstände zu beseitigen, aber sie wollen niemals ihre Zustimmung zu einer Reform geben, die einen Abbau der Leistungen der Arbeitslosenversicherung vorsieht. Sozialdemokratie und Freie Gewerkschaften sind sich in dieser Frage einig. Da die Sozialdemokraten an der Vorlage ihres Arbeitsministers Wissel! festhalten, die keinen Abbau der Leistungen, dafür aber eine befristete Beitrags erhöhung von X Prozent zur Sanierung der Reichsanstalt vorsieht, und die anderen Parteien ebenfalls von ihren Be- .dingungen nicht abzugehen beabsichtigen, so droht tatsächlich, wie der „Vorwärts", das Zentralorgan der Sozialdemo kraten, schreibt, eine Krise. Die Sozialdemokratie ist, so vermerkt der „Vorwärts" ausdrücklich, an ihr Gelöbnis, das sie anläßlich der 10. Iahrestagung der Deutschen Republik gegeben hat, gebunden. Reichsinnenminister Severing er klärte damals, daß er bestrebt sei, die Republik zu einem sozialen Volksstaat zu gestalten, und die Sozialdemokratie wird, wenn sie diese Linie einhalten will, einen Abbau der Leistungen der Arbeitslosenversicherung nicht zugestehen. Wie und wo die Lösung gefunden werden soll, ist heute noch nicht zu erkennen, aber es ist durchaus möglich, daß die Reichsregierung an der Frage der Arbeitslosen versicherungsreform scheitert. Mliche und sWscht LngtltWh eilen — (U ebermäßiges Hupen unzulässig.) Daß das übertriebene Hupen von Automobilisten nicht nur eine große Unsitte, sondern auch nach den gesetzlichen Bestimmun gen unzulässig ist, hat das preußische Kammergericht jüngst in einer Entscheidung ausdrücklich festgestellt. Die Kraft verkehrsordnung bestimmt, daß die mit der Hupe abgegebe nen Warnungszeichen kurz und so beschaffen sein müssen, daß im Gefahrenbereich befindliche Personen gewarnt, im weiteren Umkreis befindliche Personen aber nicht belästigt werden. Warnungszeichen dürfen also nicht über das erfor derliche Maß hinaus abgegeben werden, sie dürfen nicht nur in sich kurz sein, sondern dürfen auch nicht dauernd wieder holt werden, weil sonst die kurzen Warnungszeichen zu lang anhaltenden Warnungszeichen werden, die geeignet sind, den Straßenlärm ins Ungemrssene zu vergrößern und die Per sonen, auf die sich das Warnungszeichen nicht bezieht, zu belästigen Kamenz. (Forstfest.) Hier findet vom 18. bis mit 22. August in althergebrachter Weise das historische Forstsest statt. Der Fremdenzustrom nach der Lessingstadt Kamenz während der Festtage ist mit jedem Jahre gewachsen. Besondere Anziehungskraft üben immer wieder die Kinder- festzüge aus (Montag, den 19 August, nachm. 1 Uhr, und Donnerstag, den 22. August, nachm. >/,2 Uhr). An den Kindersestzügen beteiligen sich ca. 1500 Schulkinder. Die reizvolle Einordnung der weißgekleideten und blumenge schmückten Kinder hat seine Wirkung auf die Zuschauer noch nicht verfehlt. Nach den Auszügen lohnt es sich, dem im Stadtforste gelegenen Festplatze einen Besuch abzustatten. Das Forstfest findet seinen Abschluß am Donnerstag abend mit dem Einzuge der Kinder in die illuminierte Stadt. Kamenz. (Kraftpostverkehr.) Anläßlich des Kamenzer Forstfestes werden am 19. und 22. August fol gende besondere Kraftposten verkehren: 1230 ab Weißbach-Niedersteina 1235 „ Gersdorf-Bischheim, Gold. Band 1240 „ Gelenau 1250 an Kamenz, Postamt Radeberg. (Freispruch von der Anklage der fahrlässigen Tötung.) Wie erinnerlich, tiug sich in den Nachmittagsstuvden des 30. Oktober v. I. an der Ecke Haupt- und Freudenbergstraße ein tragischer Unglücks fall bei Dacharbeiten zu, wobei der 18 jährige Lehrling Knob lich vom Dache stürzte und im Krankenhause starb. Gegen den Klempnermeister Konrad Mertens war daraufhin Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben worden. Die Verhand lung fand am Mittwoch vor dem Gemeinsamen Schöffenge richt statt. Das kurz vor 1 Uhr mittags verkündete Urteil lautete auf Freisprechung. Die entstandenen Kosten fallen der Staatskasse zur Last. Dresden, 13. August. (Aus den sächsischen Gesetzblättern.) Das Verordnungsblatt des Sächsischen Ministenums für Volksbildung Nr. 11 vom 10. August ent hält folgende Bekanntmachungen: Vorlegung des Abgangs zeugnisses beim Wechseln der höheren Schule; Schüleran drang zu den höheren Schulen: Gesuche um Staatsunter stützung zum sächlichem Schulaufwande für Volks- und Be- „Graf Zeppelin" heule früh zum c ettflug gestartet Oie letzten Stunden vor dem Start. Friedrichshafen in fieberhafter Erregung. Friedrichshafen. Die letzten Stunden vor dem Aufstieg des „Graf Zeppelin" zu seiner zweiten Weltflugetappe waren für die Zeppelinstadt Stunden höchster Spannung und Begeisterung. Der ganze Ort war von Fremden der- artig überlaufen, daß es, wie man sagt, kein Billard gab, auf dem man das beliebte Spiel mit den drei Elfenbein kugeln hätte austragen können, weil jedes Billard zum Bett hergerichtet war. Auch keine Badegelegenheit soll es in Friedrichshafen geben, da alle Badewannen den Zeppelin- begeisterten als Notquartier dienen. Am Mittwoch verlautete, daß vr. Eckener einem Wunsche des Königs von Schweden, der kürzlich das Luftschiff besichtigte, nachkommend, Wer Schweden steuern würde. Die Zwischen landeplätze, Tokio, Los Angeles und Lakehurst, sind emp- tangsbereit, und die ganze Welt wartet mit Spannung auf den Ausgang des Weltfluges, dessen Etappe nach dem Fernen Osten besondere Schwierigkeiten in sich schließt. Unser Zeppelin wird, wenn man die Etappe Lakehurst— Friedrichshafen mit 7000 Kilometer, die zweite Etappe Friedrichshafen—Tokio mit 10650 Kilometer, die dritte Tokio- Los Angeles mit 8450 Kilometer und die letzte Los Angeles—Lakehurst mit 3200 Kilometer veranschlagt, eine Gesamtstrecke von etwa 29 300 Kilometer zurücklegen. Nach I>. Eckeners Schätzung wird die zurückzuleaende Strecke, alle durch die Wetterverhältnisse bedingten Umwege eingerechnet, etwa 55 000 Kilometer betragen. Am Mittwoch vormittag gab vr. Eckener ein Frühstück, an dem die Kapitäne Lehmann, v. Schiller und Flemming sowie die Vertreter des Reichsverkehrsministeriums und der Vertreter der württembergischen Regierung, ferner vr. Seil- kopp von der Hamburger Seewarte, der den Weltflug mit macht, teilnahmen. Am Mittwoch nachmittag fand im Hotel des Luftschiffbaus ein Tee statt, der wie üblich vor dem Aufstieg Passagiere und Offiziere des Luftschiffes vereinigte. Die Reiseroute des „Gras Zeppelin« Friedrichshafen, 14. August. Am Mittwoch nach mittag beim Fünfuhrtee im Kurgartenhotel in Friedrichshafen gab Dr. Eckener den dort versammelten Passagieren und Pressevertretern folgende Erklärung: Den Start des Luft schiffes haben wir auf morgen früh >/,5 Uhr festgesetzt. Die Passagiere haben sich in der Halle um 4 Uhr einzufinden, wo alsdann noch die Gepäckkontrolle stattfinden wird, die sehr streng ausfallen dürfte. Die Passagiere werden wahr scheinlich, so bemerkte Di. Eckener lächelnd, bis in die Winkel ihrer Westentaschen untersucht werden. Der Startweg des „Graf Zeppelin" hängt naturgemäß zunächst von der Wetter lage ab. Für den ersten Teil der Fahrt bis nach Rußland hinein sind die Aussichten sehr günstig und es ist bis dahin mit einem guten Schiebewind zu rechnen. Wir werden über Berlin fliegen, da wir inzwischen von dort aus innig darum gebeten worden sind. Von dort aus wird die Fahrt höchst wahrscheinlich nach Danzig und Königsberg gehen und dann über die russische Grenze in Richtung auf Dünaburg. Wie I dann der weitere Weg ausfallen wird, ist noch nicht klar. Am Weißen Meer ist zurzeit eine kleine Depression, die uns zwingt, südlicher zu gehen, als beabsichtigt war. Von der weiteren Entwicklung des Wetters wird also auch der Weg abhängen. Von der russischen Grenze fliegen wir auf Mos kau. Wir wollen Moskau überfliegen, da dies der Wunsch der russischen Regierung ist, den wir nach Möglichkeit erfül len wollen Ob wir diesem Wunsch allerdings nachkommen können, hängt von dem Navigatorischen Gewissen als höhere Instanz ab. Den Ural werden wir nach Lage der dortsei tigen Witterung wahrscheinlich in der Mitte überfliegen. Die weitere Flugrichtung läßt sich zur Zeit noch nicht übersehen und hängt ganz von der Wetterkarte ab. Dresden, 15. August 1929, vorm. 9.30 Uhr. Tel.-Un. „Gras Zeppelin" glatt gestartet Friedrichshafen. „Graf Zeppelin" ist um 4 Uhr 35 Min. zu seiner Fahrt nach Tokio glatt gestartet. Das Luftschiff hat sofort die nördliche Richtung eingeschlagen. Es überflog Nürnberg um 6 Uhr 45 Min. und weiter in nordwestlicher Richtung Hof. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" hat um 9 Uhr 10 Min. in langsamer Fahrt und geringer Höhe Leipzig von Süd nach Nord überflogen. rufsschulen; Meldung von schwerbeschädigten Volks- und Be rufsschullehrern ; Kurzschristlehrbücher. Dresden, 14. August. (Keine Nonnengefahr für Sachsen.) Wie die „Dresdner Nachrichten" von zu ständiger Stelle erfahren, besteht vorläufig noch nirgends, auch nicht in den, dem Böhmerwald benachbarten Grenzge bieten eine Gefahr des Uebertretens von Nonnen aus säch sische Forstreviere. Alle Gerüchte, die von einer neuen Non- neninvasion wissen wollten, seien hinfällig. Dresden, 14. August. (Auf der Suche nach Vieluf.) In den letzten Tagen erschienen in einzelnen Tageszeitungen Mitteilungen, daß der Raubmörder Vieluf in einem Friseurgeschäft in Häselich bei Weesenstein gewesen und dann mit dem Motorrad abgefahren sei, annehmbar, weil man ihn wiedererkannt habe. Wenige Tage später soll Vieluf dann in der Gegend von Horka bei Kamenz gesehen worden sein. Dort hätten ihn ehemalige Arbeitskollegen wiedererkannt und ergebnislos verfolgt. Die Erörterungen hierzu haben folgendes ergeben: Der Motorradfahrer in Häselich ist in Wirklichkeit ein junger, unbescholtener Kauf mann aus Berlin, der sich auf einer Vergnügungsfahrt be fand. Allerdings hat er eine gewisse Aehnlichkeit mit Vieluf gehabt, besonders hinsichtlich einer Narbe am Halse. Es haben sich Anhaltspunkte dafür, daß Vieluf in der Gegend von Horka gewesen sei, in keiner Weise gefunden und es ist bisher trotz eifriger Nachforschungen aller Polizeibehörden noch nicht gelungen, den tatsächlichen Aufenihalt des Vieluf sestzustellen- Die eifrige Mitarbeit der Bevölkerung ist da her nach wie vor dringend erwünscht. Allerdings muß er neut darauf hingewiesen werden, daß es keinen Zweck hat — dies ist in letzter Zeit mehrfach vorgekommen — wenn Personen, die glauben, Vieluf gesehen zu haben, ihre Wahr nehmungen erst viele Stunden später der Polizei mitteilen, sodaß Eröterungen nach dem Betreffenden von vornherein zur Erfolglosigkeit verurteilt sind. Dresden, 14. August. (Straßensperrungen.) Die Muldenbrücke in Friedrichsgrün wird unterhalb des Bahnüberganges Friedrichsgrün ab 9. August bis auf weiteres gesperrt. Der Durchgangsverkehr wird auf die Muldentalstraße verwiesen. Die Altchemnitz-Ehren friedersdorfer-Halbchausee in Erfenschlag wird von der Stadtgrenze Chemnitz bis zur Flurgrenze Einsiedel vom 15. August bis 31. August gesperrt. Der Reit- und Fähr verkehr wird über die Reitzenhainer- (Zschopauer) Staats straße verwiesen. Dresden. (Von der Jahresschau.) In der Halle der Wanderbühne auf der Jahresschau wird am Freitag und Sonnabend um 19 Uhr „Deutsche Heimat in Dichtung und Musil", Leitung Käthe Preval, aufgeführt. Sonntag, den 18. August findet um 19 Uhr eine Auffüh rung der Jugendfreunde der Martin-Luther-Kirche statt. — Am Freitag, den 16. August besucht ein großer Teil des Internationalen Reklame - Kongresses, der gegenwärtig in Berlin tagt, die Jahresschau. Zu Ehren der Gäste findet am Abend ein großes Abendseuerwerk aus dem Kugelhaus platz statt. — Der dritte Kriminalistentag wird Sonnabend, den 17. August veranstaltet. Wiederum ist der Preis auf 100 RM festgefetzt. Dieses Mal gilt die Suche einer Frau, die sich im Gelände der Jahresschau „Reisen und Wandern" aufhält. Löbau. (Nus einer Luftschaukel gestürzt). Auf..dem Schützenplatz in Nicdcr-Cunnersdorf stürzte ein löjayrtges Mädchen aus einer Lustschaurel und erlitt einen Schädelbruch. B: schofswerda. (Tödliches Motorrad unglück.) Auf der Staatsstraße Dresden—Bautzen zwischen Goldbach und Bischofswerda fuhr ein Personen kraftwagen auf ein Motorrad auf. Der Motorradfahrer kam mit Fußverletzungen davon. Die auf dem Sozius sitz w.itfahrende 20jährige G. Hegewald aus Bischofswerda erlitt bei dem Sturze einen Schädelbruch, der ihren so fortigen Tod zur Folge hatte. Neustadt i. Sa. (Weihe eines Licht- und Luftbades.) Der Verein für naturgemäße Lebens- und Heilweise Neustadt und Umgegend beging sein 33jähriges Stiftungsfest, mit dem zugleich die Hallenein weihung im Licht- und Luftbad verbunden war. Neustadt i. Sa. (Versetzun g.) Bahnoberinspektor Fischer wird am 1. Oktober in gleicher Eigenschaft nach Dresden-Neustadt versetzt. Klingenthal. (I u b i l ä u m s st i ft u n g.) Aus An laß der Jahrhundertfeier der sächsischen Harmonika-Jndu- strie hat auf Antrag des Vorstandes die Rauner-Seydel- Böhm-Aktiengesellschaft beschlossen, einen größeren Betrag für eine „Jubiläumsstiftung 1929" zu bewilligen. Dem Stiftungskapital soll jedes Jahr ein weiterer Betrag zu geführt werden. Die Zinsenerträgnisse sollen alljährlich zu Weihnachten an bedürftige und verdiente Beamte und Arbeiter dieser Firma verteilt werden. Marienberg. (Tödlicher Unfall.) Auf der Heimfahrt von seiner Arbeitsstätte in Augustusburg hatte sich der 20jährige Maurer Kurt Albrecht aus Marienberg an ein Lastauto angehalten, um leichter vorwärts zu kom men. Plötzlich hielt das Auto an, der Radfahrer mußte ausweichen und wurde in diesem Augenblick von einem Personenauto ersaßt, überfahren und so schwer verletzt, daß er noch in derselben Nacht im Chemnitzer Kranken haus starb. Reifland. (Ein Kind verbrannt.) Das drei jährige Mädchen des hier wohnenden Arbeiters Breitfeld verbrannte sich beim Spielen mit Zündhölzern so schwer, daß es bald darauf starb. Chemnitz. (Weitere Verbesserung der Trinkwasserversorgung.) Da der Bau der großen Saidenbachtalsperre noch einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte, hat man, um das Wasser des Saidenbaches schon jetzt nutzbar zu machen, in den letzten Wochen das Wasser gefaßt und durch Auslegung eines 3^- Kilometer langen Rohrnetzes von ein Meter Durchmesser nach der Sperre bei der Klatschmühle geführt. Durch diese Maß nahme hofft man im Zusammenhang mit den bereits ge troffenen anderen Maßnahmen re ähnliche Wasser kalamität, wie sie im vergangenen Jahre in Erscheinung trat, für die nächste Zeit unmöglich zu haben. Chemnitz. (Bestrafter Übermut.) Ein junger Eisendreher in Chemnitz-Ebersdorf fprang im Übermut aus seiner im zweiten Stock gelegenen Wohnung in den Vorgarten hinunter, erlitt dabei aber einen Wirbelsäulen bruch, der wahrscheinlich zum Tode führen wird. Chemnitz. (Bestrafte Tierquälerei.) Vor einiger Zeit hatten zwei junge Burschen im Schloßteich in Chemnitz einen Schwan an sich gelockt und dem zutrau lich näherkommenden Tiere eine glimmende Zigarette hin gehalten, in die das Tier ahnungslos biß. Die Rohlinge amüsierten sich darüber, wie sich das Tier in seinen Schmerzen bemühte, die brennende Zigarette wieder aus dem Schnabel zu bekommen, und rühmten sich dabei auch noch, die gemeine Heldentat schon einmal ausgeführt zu haben. Der alte Tierschutzverein in Dresden, dem diese Untat zu Ohren kam, erstattete Anzeige mit dem Erfolg,