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N-. 184. Pulsnitzer Tageblatt. — Freitag, den 9. August 1929. Gründer der Innung, Herrn Malermeister Max Spöhnmann- Königsorück, für 25jährige Tätigkeit im Vorstande des Königsbrücker Gewerbevereins eine Ehrenurkunde des Ver bandes der sächs. Gewerbevereine. Die Gewerbekammer Zittau überreichte diesem verdienten Handwerksmeister eine Ehren urkunde, während ihn die Innung zu ihrem Ehrenobermeister ernannte. Möge diesem wackeren Handwerksmeister, der sich jederzeit ehrenamtlich in den Dienst des Königsbrücker Hand werks und Gewerbes stellte, ein sonniger Lebensabend be schicken sein. Zum Ehrenmitglied der Innung wurde noch Herr Malermeister Otto Eglofs-Kamenz für seine Verdienste um die Innung ernannt. Möge die Innung auch weiter im Sinne einer gesunden Handwerkswirtschaft zum Nutzen ihrer Mitglieder sortbestehen. Großnaundorf. (Aufnahme jn einem Er holungsheim) fanden auch in diesem Jahre eine große Anzahl Kinder unserer Gemeinde. Sie wurden in Wiek auf Rügen, Heringsdorf und Kolberg untergebracht. Die Erfolge an den Kindern sind dank der vorzüglichen Verpflegung durchgängig zufriedenstellend gewesen; wesentliche Gewichts zunahme war fast bei jedem Kinde zu verzeichnen. Die Ein richtung der planmäßigen Erholungsfürsorge scheint nunmehr seitens der hiesigen Elternschaft voll gewürdigt zu werden und sind alle Zweifel an dieser hygienischen Maßnahme in der Bevölkerung erfreulicherweise als endgültig behoben. Oberlichter»««. (Infolge Erweiterung des Kirchenvorstandes) sind die Vorsitzende des hiesigen Frauenvereines, Freiin Erna Grote, und der Gutsbesitzer Oswin Thomschke zu Kirchenvorstehern berufen worden. Kamenz. (Auf dem gestrigenWochenmarkt) kosteten u. a. Blumenkohl 20—50, Spinat 30, Bohnen 25 bis 30, Schoten 30, Möhren 15, Zwiebeln 15—20, To maten 20—30, Aepfel inl. 35, ausl. 60—95, Kirschen 50 bis 70, Stachelbeeren 35, Johannisbeeren 30, Birnen 35, Bühler Pflaumen 30, Spillchen 20—25, Pfirsiche 60—100, Wein 90, neue Kartoffeln 6—8 Pfg. das Pfund, Gurken 5-6 Pfd. 100 Pfg, Kohlrabi 5—15, Rüben 30, Wirsing 25—35, Staudensalat 5—10 Pfg. das Stück, Radieschen 10, weiße Rettiche 15 Pfg. das Bündel, Heidelbeeren 45 bis 60, Preiselbeeren 70 Pfg. das Liter. Dresden. (Einbrecher.) » In der Nacht zum Dienstag ist an verschiedenen Stellen in Hellerau wie auch in Klotzsche eingebrochen worden, und zwar durchweg bei Ge schäftsleuten, bei denen man Bargeld vermutete. In einer Bäckerei fielen den Tätern (oder dem Täter) — es kommen vermutlich mehrere in Frage — etwa 25 Mark Bargeld in die Hände, während im übrigen nichts weiter erbeutet wurde. In einem anderen Geschäft, einer Fleischerei mit Gastwirt schaft in Klotzsche, wurde der Besitzer durch den Lärm der Hunde im Hose schließlich aufmerksam. Als er Nachfor schungen anstellle, war der Einbrecher bereits verschwunden, ohne sich an den Fleisch- und Wurstwaren vergriffen zu haben. Nur eine Wurst hatte er anscheinend für einen der Hunde bereitgelegt, den er im Nebenraum vermutete. Die Gendarmerie hat bereits verschiedene Spuren (Fingerabdrücke) usw. ausgenommen. Aue i. Erzg. (Für 34000 Mark Wechsel gefälscht.) Die Auer Stadtbank ist durch den Kühk- maschinenvertreter Möckel in Aue um rund 34000 Mark geschädigt worden. Möckel hat unter mehr als 30 Wechseln die Unterschriften gefälscht, indem er Namen von zahlungsfähigen Geschäftsleuten, zum größten Teil von auswärts, verwandte. Möckel hat die Fälschung einge standen. Man erkannte die Fälschungen dadurch, daß ein großer Teil der Wechsel zu Protest ging, woraus weitere Nachforschungen angestellt wurden, durch die der Gesamt betrag festgestellt werden konnte. Göppersdorf. (Fuchsplage.) In letzter Zeit sind im Ortsteil Herrenhaide im Stadtwalde wiederholt Füchse angetroffen worden, ohne daß es bisher gelungen wäre, die frechen Räuber zur Strecke zu bringen. Inner halb der letzten acht Tage haben die Füchse wieder in zwei Fällen Hühner geraubt und deren Kücken weggeschleppt. Das Meinlustschiff in Dresden. Vor bedeutsamen Entwicklungen im Luftschiffverkehr. Das Luftschiff „D. P. N. 28" erschien über dem Heller berg und überflog in etwa 250 Meter Höhe den Flugplatz, kreuzte über der Stadt und lag dann am Ankermast aus dem Heller. Luftkapitün Thomas berichtete nach kurzer Begrüßung durch die Herren der Sächsischen Flughafen- vertricbsgesellschaft über die Fahrt, die mit einer durch schnittlichen Geschwindigkeit von 50 bis 60 Kilometer glatt von statten gegangen war und die guten Eigenschaften dieser Erstkonstruktiou erneut erprobt hat. An dem Kielgerüst hängt die Kabine, die für fünf oder sechs Mann Raum bietet; in ihr sind die Steuervor richtungen, deren Einfachheit überrascht, untergebracht. Ferner trägt die Kabine einen 80-v8.-Siemens-88.-13-Mo- tor, der bei einer Tourenzahl von 1600 dem Luftschiff eine Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern verleihen kann. Hinter dem Propeller befindet sich ein Luftschöpfer, durch den der Fahr- und Propellerwind Luft in das oben erwähnte Ballonett hineindrückt. Zwei Höhen- und zwei Seitensteuer geben dem Luftschiff eine große Manövrier fähigkeit. Das kleine Schiff hat einen Inhalt von 1800 Raummeter, ist etwa 40 Meter lang und hat einen Durch messer von 10 Meter; es kann 600 Kilogramm Nutzlast tragen. Nach der Besichtigung gab der Kapitän dann einige technische Erläuterungen: Bei der Konstruktion dieses Kleinluftschiffes hat man wieder ans das Halbstarre System zurückgegriffen, und man hofft, daß die weitere Entwicklung des Prall- luftschisfes in absehbarer Zeit zu Erkenntnissen führen wird, die für den öuftschiffverkehr von außerordentlicher Bedeutung sein werden. Das Charakteristische beim P r a l l u f t s ch i ff ist, daß seine Hülle durch den inneren Gasdruck — der größer sein muß als der äußere Luftdruck — in ihrer Form er halten werden muß. Nun ist aber der Druck in einer ranos Ungunsten verschiebt. Nach der durchaus sachlichen Be rechnung der „Bergwerks--Zeitung" betragen die deutschen Iahreszahlungen nach dem Young-Plan nicht, wie die deutsche Oeffentlichkeit angenommen hat, 1988,8, sondern 2172,2 Mil liarden, also pro Jahr 183,8 Millionen mehr, eine Ziffer, die außerordentlich erstaunen muß. — Bedeutsam ist es, daß die Presse Schwedens die Rheinlandräumung verlangt, da die Rheinlandbesetzung Dummheit und Sünde am r europäischen Frieden darstelle. Eine verewigte Kontrollkommission im Rheinland würde eine ständige Reibungsquelle zwischen Deutschland und Frankreich bleiben. Es gäbe nicht ein Wort im Versailler Vertrag, das die Aufrechterhaltung der Rheinlandkontrolle rechtfertigen könnte. Gefahren für Deutschland. Kompromiß der Gläubigermächte auf unsere Kosten? Nachdem im Haag zwei Ausschüsse gebildet worden sind, ist die Haager Konferenz erst in ihre eigentliche Arbeit ein getreten. Dem politischen Ausschuß gehören deutscherseits an vr. Stresemann und vr. Wirth, dem Finanzausschuß vr. Hilferding und vr. Eurtius. Die deutschen Delegierten werden schwere Arbeit in diesen Ausschüssen zu leisten haben, wenn die Haager Konferenz mit einem deut schen Erfolg endigen soll. Me Lage im Haag ist keines- vegs ermutigend. Bei den „Gläubigern Deutschlands ohne Rechtsanspruch" haben sich zwei Parteien gebildet, und man veiß noch nicht, wie deren Gegensätze Uber die Verteilung der deutschen Tributlaften überbrückt werden könnten. Lang- vierige Kämpfe in den Ausschüssen stehen bevor, und die Konferenz wiro viele Wochen dauern. Schwieriger wird die Lage auch dadurch, daß die Vereinigten Staaten von Amerika Ar Len Fall, daß am Young-Plan Aenderungen vorgenom- nen werden, neue Forderungen bei ihren Schuldnern Eng land und Frankreich anmelden wollen. Es besteht die große Sefahr, daß bei den Verhandlungen der Gläubiger ein Kom promiß herauskommt, und dann ist es mehr als wahrschein lich, daß dieses Kompromiß, wie schon so oft, auf unsere kosten und auf unserem Rücken gefunden wird. Mit vergifteten Ködern suchen die Gläubigermächte Deutschland für den Young-Plan einzufangen. Sie sagen, die Staatshoheit Deutschlands sei im Zoung-Plan wiederhergestellt. Das ist eine Lüge der Gläu- ngermächte, die die Verantwortung für die deutschen Repa- :ationszahlungen Deutschland aufbürden möchten; denn an >ie Stelle des Fronvogtes Parker Gilbert tritt nach dem Young-Plan die Reparationsbank, die gewissermaßen als Erblasser des verstorbenen Dawes-Plans die deutschen Repa- cationsmilliarden einkassieren wird. Die Gläubiger- nächte sagen, die Reichsbahn werde aus ihrer Verhaftung Ar die Erfüllung der Tributansvrüche unserer Gegner frei. Uuch hier wird die Entente mittels des Young-Plans die un geheuerliche Belastung auf der Reichsbahn weiter wuchten assen, so daß weder von einer Verwaltung aus eigenem Recht und eigenem Willen die Rede sein kann, noch von einer Funktion der deutschen Bahnen als eines Instrumentes der deutschen Wirtschaft, sondern nur als eines Pfandes der Lntenteforderungen. Wir Deutschen werden das sehen, auch mß nach Inkrafttreten des Young-Planes nicht Kontrolle md Verpfändung von Steuern und Zöllen wegfallen wird. lind der letzte Köder der Entente ist die Räumung der besetzten Gebiete. Die deutsche Bevölkerung der besetzten Gebiet hat es sich verbeten, >aß aus der Rheinlandräumung im Haag ein faules Geschäft gemacht wird, daß um der längst fälligen Räumung willen roch irgendein Opfer gebracht, noch irgendein Preis von Deutschland gezahlt werde. Deutschland hat, wie auch vr. Stresemann erklärt hat, längst einen vollen An- solchen Hülle einer fortwährenden Veränderung unter worfen; bei intensiver Sonnenbestrahlung erwärmt sich das Gas derart, daß die Gefahr des Platzens besteht; ihr wird dadurch vorgebeugt, daß das Pralluftschiff oben einen Sicherheitsverschluß hat, durch den beim Eintreten zu großen Überdruckes Gas entweichen kann. Geht die Sonnenbestrahlung in ihrer Intensität zurück oder bewegt sich das Luftschiff in geringerer Höhe, so zieht sich das Gas zusammen; die Folge wäre eine schlaffe Hülle, die nicht mehr manövrierfähig wäre. Für diesen Fall hat man im Innern des Gasraumes ein Ballonett angebracht, das von außen her mit Luft aufgeblasen wird. Dadurch wird das umgebende Gas auseinandergepreßt und die Hülle strafft sich wieder. Steigert sich der Druck später wieder, so braucht man nur Luft — kein Gas mehr! — abzulassen. , ' Hohe Arbeitslosigkeit in Sachsen. Die Lage auf dem ArbeitsmarkÄ? hat in der Berichts woche keine Besserung erfahren. .Die Trö'eitslosig- keit ist im Verhältnis zur außerordent ¬ lich hoch. Nur die Landwirtschaft zeigt infolge der Erntezeit verstärkte Aufnahmefähigkeit. Im Bau gewerbe wird allgemein über das Ausbleiben größerer Bauaufträge geklagt. Die beiden sächsischen Hauptindu strien, das Metallgewerbe und die Textilindustrie, zeigen nach wie vor eine gedrückte Lage. Betriebsstillegungen, Betriebseinschränkungen und Übergang zur Kurzarbeit treten besonders in Erscheinung. Der ungünstige Stand des Arbeitsmarktes tritt vor rllem bei einem Vergleich der gegenwärtigen Zahlen der unterstützten Arbeitslosen mit den Zahlen des gleichen Personenkreises am gleichen Zeitpunkte des Vor jahres hervor. Unterstützte Arbeitslose sind am 31. Juli 1929 vorhanden: in der Arbeitslosenversicherung 96 435, in der Krisenunterstützung 16 958. Am 31. Juli 1928 be trug die Zahl der unterstützten Arbeitslosen in der Ar beitslosenversicherung 53 676 und in der Krisenunter stützung 5869. Die Gesamtzahl liegt demnach um 90,4 Prozent über dem Vorjahrsstande. In der Landwirtschaft war es teilweise möglich, städtische Jugendliche aus anderen Berufsgruppen zur Deckung des unvermindert anhaltenden Bedarfs unter zubringen. Lebhaft ist die Vermittlungstätigkeit im Zwickauer und Lugauer Steinkohlengebiet. In den Ziegeleien geht in einigen Arbeitsamtsbezirken der Beschäftigungsgrad zurück, weil Absatzstockungen in- folM des wenig belebten Baumarktes eintreten. Beim Seite 2. pruch aufdie Räumung. Trotzdem haben wir mehr »ls einmal seit Locarno Opfer dafür gebracht und Voraus eistungen dafür geleistet, auf die Frankreich keinerlei An- pruch hatte. Immer wieder hat man uns schamlos betrogen, tnd wir wollen hoffen, daß diesmal auf der Haager Kon- erenz der „Politik des Betruges" ein energisches Ende be reitet wird. Erneuter schwerer Zusammenstoß Snowden—Cheron im Haag Haag, 8. August. Die erste geheime Sitzung des Finanzaus schusses am Donnerstag nachmittag hat einen sehr stürmischen Verlauf genommen. Die Vertreter Englands und Frankreichs haben ihren Standpunkt uneingeschränkt und teils sogar unter wesentlicher Verschär fung aufrcchterhalten. Alles in allem läßt sich sogen, daß in dieser ersten Sitzung die Gegensätze insbesondere zwischen England und Frank reich, die bereits zu Beginn der Konferenz zutage getreten waren, ganz bedeutend verschärft worden sind. Der Kampf der Gläubigerstaaten um die deutschen Tributzahlungen ist in voller Schärfe entbrannt und bietet ein wenig erfreuliches Schauspiel für die internationale Oeffentlichkeit. von einem Nachgeben ist bisher von keiner Seite etwas zu verspüren. Abbruch der chinesisch-russischen Verhandlungen Berlin, 9. August. Wie Berliner Blätter aus Tokio berichten, sind nach einer dort eingetrvffenen telegraphischen Meldung aus Mand- schul! die direkten chinesisch-russischen Verhandlungen unterbrochen worden. Die Delegierten Chinas wcrdeu am Freitag nach Nanking zurückreisev. Nach einem Telegramm aus Chardin deutet die Wiederaufnahme der russischen Luftdemonstrationen auf der Linie Pogcanitschna—Mandschuli auf eine neuerliche Spannung zwischen Rußland und China hin. Kür und wider den 11. August. Man hört zu der Feier am 11. August, daß die Reichs regierung an vr. Eckener die Einladung hat ergehen lassen, den Verfassungstag mit dem Luftschiff „Graf Zeppelin" in der Reichshauptstadt zu feiern. — Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold will am selben Tage in der Reichshaupt- stadt auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor ein Ehrenmal für die „Toten des Volkes" errichten. Es gibt große Kreife im deutschen Volke, die nicht damit einver standen sind, daß ein Teil des Volkes, wie ihn das Reichsbanner darstellt, ein derartiges Ehrenmal in Berlin errichtet, da dies Sache des gesamten Volkes wäre. Das Denkmal des Reichsbanners zeigt drei Säulen, die die Far ben der Republik architektonisch zu übersetzen versuchen. Die bayerische Regierung hat angeordnete, daß am Verfassungstag die Staatsgebäude und die Gebäude der Hochschulen sowie der staatlich verwalteten Anstalten und Stiftungen in den bayerischen Landesfarben Blau-Weiß zu beflaggen sind. Den Beamten wurde freigestellt, ob sie an den Verfaffungsfeierlichkeiten teilnehmen wollen. Auf die Einladung zur Verfassungsfeier in Guhrau hat der Kreistagsabgeordnete von Goßler-Schätz geantwortet, daß er dieser Verfassungsfeier sernbleiben werde. Unzählige deutsche Männer und Frauen hätten kein Bedürfnis, die zehnjährige Wiederkehr des Tages zu feiern, der bisher für das deutsche Volk der Ausgangspunkt lediglich von bitter lichen Enttäuschungen und schmerzlichen Erfahrungen gewesen sei. Die angeordneten Feiern wären um so weniger an gebracht, als die dafür aufgewendeten, aus der Tasche der Steuerzahler aufzubringenden Kosten in schreiendem Miß verhältnis stünden zu der unvermindert bestehenden kata strophalen Notlage, in der sich die Landwirtschaft trotz aller Versprechungen der Reichsregierung noch immer befinde. — Am 11. August wird in der Deutschen Hochschule für» Politik die Entscheidung im zweiten deutschen Verfassungs redewettbewerb der Schüler fallen. Fünf Schüler rede« über das Thema: „Welche Aufgaben stellt die Reichs verfassung der deutschen Jugend?" Nayrungs- und Genutzmittetgewerbe machen sich in der Süßwarenindustrie die ersten Anzeichen der beginnenden Herbstsaison bemerkbar. Im Verkehrs gewerbe und für ungelernte Arbeiter (Lohnarbeiter wech selnder Art) sind die Verdienstmöglichkeiten äußerst ge ring; eine Anzahl derartiger Arbeitskräfte können auf dem ungünstigen Baumarkte keine Beschäftigung mehr finden. Für kaufmännische und technische Angestellte ist der Arbeitsmarkt in allen Sparten schlecht. Die Wetterlage auf dem Atlantik Hambvrg, 9. August. Das Sciflugrcferat der deutschen See warte gibt um 23,kV Uhr folgenden Bericht über die Wetterlage auf dem Atlantik: Das Tiefdruckgebiet im Raum zwischen Neufundland und Grönland entwickelt sich unter langsamer Ostwärtsbcwegung ständig weiter. Da jedoch das ausgedehnte Hochdruckgebiet über dem Atlantik, das sich von der Biscaya nach den Bermudas erstreckt, nur geringe Veränderungen aufweist, verschärfen sich zwischen dem 45. und 55. Grad nördlicher Breite die Luftdruckgegensätze, wodurch dort die Winde aus westlicher bis südwestlicher Richtung bis aus 30 bis 60 Stundenkilo meter auffrischen. Allerdings Hensche in der sördernden Weststiömung besonders im Norden vielfach schlechtes Welter, in dem aus tiefen Wolken verbreitet Regen fällt und stellenweise sogar Nebel austritt. Südlich vom 4b. Hrad nördlicher Breite ist das Wetter besser und die Winpgeichwindigkeit geringer. Ucber den britische» Inseln macht sich jetzt schon ein Tiefdruckgebiet bemerkbar, das südlich von Irland im Entstehen ist, sodaß über Westeuropa veränderliches Wetter angetroffen werden wird. Der Fortsetzungsausschuß der Stockholmer Welt- kirchenkonferenz in Deutschland. Eisenach. Dom 2. bis 9. September tagen — zum ersten mal auf deutschem Boden — in Eisenach der Fort- setzungs- und Exckutivausschuß der Stockholmer Welt kirchenkonferenz. Der Fortsetzungsausschuß, dem die Weiterführung des in Stockholm begonnenen internationalen kirchlichen Einigungswerkes anvertraut ist, ist eine Körper schaft von über 70 Mitgliedern. Von deutscher Seite gehören ihm an der Präsident des Deutschen evangelischen Kirchen ausschusses 0. vr. Kapl er-Berlin, Geheimrat Professor 0. vr. Dei ß mann-Berlin, Reichsgerichtspräsident a. D. Vr. Simon- Leipzig, Landesbischof v. Ihmels - Dresden, v. Freiherr von Pechmann-München und Prälat v. Or. Schoell - Stuttgart. Der Exekutivausschuß wird in diesem Jahr erstmals von einem Deutschen, dem Präsidenten des Deutschen evangelischen Kirchenausschusses, geleitet.